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Richter, E. (1992). Heideggers Frage nach dem Gewährenden und die exakten Wissenschaften. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47391-5
Richter, Ewald. Heideggers Frage nach dem Gewährenden und die exakten Wissenschaften. Duncker & Humblot, 1992. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47391-5
Richter, E (1992): Heideggers Frage nach dem Gewährenden und die exakten Wissenschaften, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-47391-5

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Heideggers Frage nach dem Gewährenden und die exakten Wissenschaften

Richter, Ewald

Philosophische Schriften, Vol. 5

(1992)

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Abstract

Thema der Untersuchung ist die Frage nach dem Gewährenden (d.h. Ermöglichenden) des Entwurfes der exakten Wissenschaften. Der Verfasser bezieht diese Frage insbesondere auf Mathematik und mathematische Naturwissenschaften und zeigt, daß für Heidegger zur Besinnung auf den wissenschaftlichen Entwurf unmittelbar die Rückbesinnung auf den zugrundeliegenden "schon offenen Bereich" gehört. Es geht in der Untersuchung zunächst darum, auf das Zusammengehen dieser beiden Fragen hinzulenken, indem auf das "rätselhafte Gegenüber" des Gegenstandes in der objektiven Erkenntnis verwiesen wird. Die weiteren Ausführungen verfolgen das Ziel, deutlich zu machen, inwiefern diese Rätselhaftigkeit schwindet, wenn das Fundierungsproblem mit Heidegger einer angemessenen Klärung zugeführt wird. Dabei muß sich nicht zuletzt erweisen, daß sich primär "Seiendes selbst" von sich her zeigen kann als das, was es ist, und auch als das, was es nicht ist. Besonders wichtig ist dem Verfasser, daß die durch den Intentionalitätsbegriff mögliche phänomenologische Aufhellung nicht von vornherein abwegig unterlaufen wird. Heideggers Hinweis auf ein zugrundeliegendes "Einander-gehören von Denken und Sein" wird in diesem Zusammenhang die größte Bedeutung zugemessen. Für den Entwurf der Wissenschaft selbst wird unter Rückbezug auf Kant (auf das gezielte Herangehen an die Natur) die Rolle des "herausfordernden Stellens" bei Heidegger untersucht. Da die Frage nach dem "Gewährenden" die Frage nach der Ermöglichung der mathematischen Wissenschaft enthält, werden - eingebunden in den durchgehenden Grundgedanken - Elemente des modernen Wissenschaftsbegriffs konkret vorgestellt. Der Verfasser präferiert eine konstruktiv begründete Mathematik, weil sie erkennen läßt, daß wissenschaftlich-mathematisches "Verstehen" auf ein Konstruieren- und "Machen-können" verweist, in dessen Leistung (jedenfalls im Sinne eines analogen Könnens) der Erfolg der modernen mathematischen Wissenschaft schon mit angelegt ist. Mit Recht habe Heidegger den Begriff dieses "Machens" vom griechischen Poiesisbegriff unterschieden. Hauptziel der Untersuchung ist es, einerseits die Erfolge der exakten Wissenschaften zu begründen und zu unterstreichen, andererseits aber mit Heidegger auf die Gefahr eines Denkens hinzuweisen, das einseitig bleibt, solange nicht erfahren wird, daß der Mensch auch in seinen Leistungen dem "Geschehen der Wahrheit" von vornherein "überantwortet" ist.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
A. Vorwort 7
B. Einführung 13
C. Das rätselhafte ‚Gegenüber‘ des Gegenstandes 28
I. Der ‚Gegenstand‘ der naturwissenschaftlichen Erkenntnis 28
II. Heideggers Vorbehalte gegen Bewußtseinstheorien 32
III. Subjektsphäre und ‚Hinterwelt‘ – eine Vorstellung, die immer noch Verwirrung stiftet 33
D. Intentionalität und Wahrheit 37
I. Der Bezug auf ‚Seiendes selbst‘ und die Möglichkeit der Täuschung 37
II. Die Intentionalität (Wahrnehmung und Herstellung) 40
III. Die Fundierungszusammenhänge 42
IV. Das Verfehlte eines Wahrheitsbegriffes, der an vorgestellten Relationen orientiert ist 44
E. Die Wesensbestimmung des Menschen und das Wahrheitsgeschehen 47
I. Der Logos und das Maß der Physis 47
II. Der Mensch ist ‚einbezogen‘ in das Wahrheitsgeschehen 49
F. Der Entwurf der neuzeitlichen Naturwissenschaft und Kants Frage nach den ‚Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis‘ 52
I. Die Bedingungen der neuzeitlichen Naturwissenschaft (Kants Thesen und Heideggers Vortrag über ‚Die Zeit des Weltbildes‘) 52
II. Die ‚Anwendbarkeit‘ der Mathematik nach Kant 59
1. Vorbemerkung 59
2. Die Mathematik und ihr ‚unmittelbarer‘ Objektbezug 60
3. Die Anwendung der Mathematik in der Physik 65
III. Das ‚herausfordernde Entbergen‘ und die ‚Sinnkrise‘ der modernen Naturwissenschaft 71
IV. Die moderne Mathematik und Naturwissenschaft im Lichte der ‚Rückfrage‘ Heideggers 74
G. Elemente des modernen Wissenschaftsbegriffes 79
I. Der ‚Kalkül‘. Ein endliches Regelsystem – bezogen auf ein endliches Alphabet 79
II. Sprachbezug und Spracherweiterung in der Mathematik 83
III. L. E. J. Brouwer und das Fundament von Logik und Mathematik. Die philosophische Relevanz der Arbeiten Brouwers 86
IV. Formale Logik 98
V. Die ‚Sicherheit‘ der Wahrheiten der Logik und der ‚exakten Wissenschaften‘ 104
1. Vorbemerkung 104
2. Worauf beruht die ‚Sicherheit‘ der Logik? 106
3. Die Logik und die Wissenschaften 107
H. Herausforderndes Entbergen und freies Verhältnis zur Wahrheit 109
I. Der Mensch ist selbst herausgefordert zum herausfordernden Entbergen 109
II. Die Möglichkeit des Freiseins gegenüber dem ‚Gestell‘ 110
III. Schlußbetrachtung. Die Ermöglichung des ‚freigebenden Sein-bei‘ und die ‚exakten Wissenschaften‘ 114