Gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen und die Auswirkungen auf die Vergabe öffentlicher Aufträge
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Gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen und die Auswirkungen auf die Vergabe öffentlicher Aufträge
Beiträge zum Vergaberecht, Vol. 3
(2018)
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Fabian Meiß studierte Rechtswissenschaften in Gießen und schloss das Studium im Jahr 2010 mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. Während des Studiums war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Vergaberechtsabteilung einer internationalen Großkanzlei in Frankfurt a.M. tätig. Nach dem Referendariat am Landgericht Gießen folgte im Jahr 2013 das zweite juristische Staatsexamen. Danach arbeitete er zunächst als Anwalt in einer großen deutschen wirtschaftsberatenden Sozietät und ist seit 2015 bei einem der größten Sportrechtevermarkter Europas als Syndikusrechtsanwalt angestellt. Im Jahr 2018 folgte die Promotion durch die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer.Abstract
Gesellschaftsrechtliche Veränderungen bei Unternehmen sind unterschiedlich motiviert und können nicht immer auf die Teilnahme an einem Vergabeverfahren abgestimmt werden. Es stellt sich daher die Frage, wie das Vergaberecht auf die (teils notgedrungenen) gesellschaftsrechtlichen Vorgänge reagiert und welche Konsequenzen für die Beteiligten mit einer gesellschaftsrechtlich bedingten Veränderung in der Person des Bieters verbunden sind. Gegenstand der Untersuchung ist die Zulässigkeit von gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen während eines laufenden Vergabeverfahrens unter Berücksichtigung der gesellschafts- und vergaberechtlichen Prinzipien und Rechtsfolgen. Zur Feststellung einer vergaberechtlich relevanten Änderung in der Person des Bieters wird zunächst der Begriff der »Bieteridentität« definiert. Daran anschließend werden die eignungsrelevanten Auswirkungen erörtert. Im Ergebnis wird eine Änderung in der Person des Bieters unter bestimmten Bedingungen als zulässig angesehen.»Corporate Restructuring and the Impact on Public Procurement Procedure«The work examines the admissibility of corporate restructuring during a public procurement procedure, taking into account the principles and legal consequences of corporate and public procurement law. In order to determine a change in the person of the bidder relevant under public procurement law, the term »bidder-identity« is first defined. Subsequently, the effects on the suitability of the bidder are discussed. A change in the person of the bidder is considered permissible within certain limits.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
1. Teil | 17 | ||
Einführung | 17 | ||
A. Einleitung | 17 | ||
B. Einführung in die Problematik | 19 | ||
I. Kollision von Prinzipien des Gesellschaftsrecht mit denen des Vergaberechts | 19 | ||
II. Der Ablauf der Angebotsfrist als maßgeblicher Zeitpunkt | 20 | ||
III. Die diskussionswürdigen Problembereiche im Einzelnen | 21 | ||
1. Gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen als vergaberechtliche Änderung in der Person des Bieters | 21 | ||
2. Vereinbarkeit mit den Grundsätzen und Zielen des Vergaberechts | 22 | ||
3. Möglicher Verstoß gegen das Nachverhandlungsverbot | 23 | ||
4. Auswirkungen auf die Eignung des Bieters | 23 | ||
IV. Abgrenzungsfragen, Gang der Darstellung, Thesen | 24 | ||
1. Abgrenzung der Problematik zur Frage der Zulässigkeit einer Veränderung von Bietergemeinschaften während der Teilnahme an Vergabeverfahren | 24 | ||
2. Abgrenzung der Problematik zur Frage gesellschaftsrechtlicher Umstrukturierung nach Zuschlagserteilung | 25 | ||
3. Abgrenzung zur Problematik der sog. „Inhouse-Vergaben“ nund „Interkommunale Kooperationen“ | 26 | ||
4. Abgrenzung zur Problematik der Gründung und Beauftragung von gemischtwirtschaftlichen Unternehmen | 28 | ||
5. Eingrenzung der Darstellung | 29 | ||
6. Thesen und Fragestellungen | 30 | ||
2. Teil | 32 | ||
Rechtliche Grundlagen | 32 | ||
A. Grundlagen des Vergaberechts | 32 | ||
I. Begriff, Rechtsgrundlagen und Sinn und Zweck des Vergaberechts | 32 | ||
II. Die Grundprinzipien des Vergaberechts | 34 | ||
1. Der Wettbewerbsgrundsatz | 35 | ||
2. Der Gleichbehandlungsgrundsatz | 35 | ||
3. Der Transparenzgrundsatz | 36 | ||
III. Die verschiedenen Vergabeverfahren | 36 | ||
1. Das offene Verfahren nach § 119 Abs. 3 GWB, § 15 VgV | 37 | ||
2. Das nicht offene Verfahren nach § 119 Abs.4 GWB, § 16 VgV | 38 | ||
3. Das Verhandlungsverfahren § 119 Abs. 5 GWB, § 17 VgV | 39 | ||
IV. Ausschluss von Bietern und Angeboten | 40 | ||
1. Zwingender Ausschluss von Bietern (§ 123 GWB) | 40 | ||
2. Fakultativer Ausschluss von Bietern (§ 124 GWB) | 41 | ||
3. Ausschluss von Angeboten (§ 57 VgV) | 42 | ||
V. Eignung und Eignungsprüfung | 42 | ||
1. Historie zu § 122 GWB | 43 | ||
2. Begriff der Eignung, Eignungskriterien und Nachweise | 44 | ||
a) Begriff der Eignung | 44 | ||
b) Festlegung der Eignungskriterien, insbesondere Mindestanforderungen | 44 | ||
c) Festlegung der Eignungsnachweise | 45 | ||
aa) Formlose Eigenerklärungen | 45 | ||
bb) Präqualifizierungssystem | 46 | ||
cc) Einheitliche Europäische Eigenerklärung | 46 | ||
d) Eignungskriterien und Nachweise im Einzelnen | 47 | ||
aa) Befähigung und Erlaubnis zur Berufsausübung (Abs. 2 Nr. 1) | 47 | ||
bb) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit (§ 122 Abs. 2 Nr. 2 GWB) | 47 | ||
cc) Technische und berufliche Leistungsfähigkeit n(§ 122 Abs. 2 Nr. 3 GWB) | 48 | ||
3. Eignungsprüfung | 48 | ||
a) Beurteilungsspielraum und Prognoseentscheidung | 49 | ||
b) Zeitpunkt der Vornahme der Eignungsprüfung | 49 | ||
c) Zeitpunkt des Vorliegens der Eignungsvoraussetzungen | 50 | ||
d) Bindung des Auftraggebers an die Eignungsentscheidung | 50 | ||
e) Nachforderung fehlender Nachweise | 52 | ||
4. Verhältnis der Eignungsprüfung zu der Zuschlagsentscheidung - „Kein Mehr an Eignung“ | 53 | ||
VI. Die nachträgliche Änderung des Angebotsinhalts | 54 | ||
VII. Auftragsänderungen während der Vertragslaufzeit (§ 132 GWB) | 58 | ||
1. Die Pressetext-Entscheidung des EuGH | 59 | ||
2. Kodifizierung durch § 132 GWB | 61 | ||
3. Begriff der Wesentlichkeit | 62 | ||
4. Grundsatz: Ersetzung des Auftragnehmers als wesentliche Vertragsänderung (§ 132 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 GWB) | 62 | ||
5. Rückausnahmen des § 132 Abs. 2 Nr. 4 GWB | 64 | ||
a) Überprüfungsklausel als Ersetzungsgrund | 64 | ||
aa) Überprüfungsklauseln | 64 | ||
bb) Optionen | 65 | ||
cc) Keine Änderung des Gesamtcharakters des Auftrags | 66 | ||
b) Unternehmensumstrukturierung als Ersetzungsgrund (Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 lit. b GWB) | 67 | ||
B. Grundlagen des allgemeinen Gesellschaftsrechts | 69 | ||
I. Die Begriffe „Gesellschaft“ und „Unternehmen“– nIst vergaberechtlich eine rechtliche oder eine ökonomische nBetrachtungsweise maßgeblich? | 69 | ||
1. Der Begriff der „Gesellschaft“ | 70 | ||
2. Der Begriff des „Unternehmens“ | 71 | ||
3. Der Unternehmensbegriff in der Rechtsanwendung | 72 | ||
II. Das Gesellschaftsrecht als kodifiziertes Handlungsinstrumentarium | 74 | ||
III. Die verschiedenen Gesellschaftsformen – Begriffe und Bedeutung | 75 | ||
1. Personengesellschaften | 76 | ||
a) Die personalistische Struktur als Leitbild einer Personengesellschaft | 77 | ||
b) Die Personengesellschaft als Rechtsperson | 77 | ||
c) Die Personengesellschaft als Trägerin ndes Gesellschaftsvermögens | 78 | ||
d) Die Mitgliedschaft an einer Personengesellschaft – nDer Gesellschaftsanteil | 81 | ||
e) Erwerb und Übertragung der Mitgliedschaft nan einer Personengesellschaft | 82 | ||
f) Die Haftungsverfassung bei Personengesellschaften | 82 | ||
2. Körperschaften | 83 | ||
a) Allgemeine Merkmale der privatrechtlichen Körperschaft | 84 | ||
b) Die Mitgliedschaft in einer Körperschaft | 85 | ||
c) Kapitalgesellschaften – GmbH und AG | 86 | ||
aa) Die GmbH | 86 | ||
bb) Die AG | 87 | ||
3. Sonderkonstellationen und Ausformungen gesellschaftsrechtlicher Gestaltungsfreiheit | 88 | ||
a) Typenvermischung und Typenverformung | 88 | ||
aa) Die GmbH & Co. KG | 89 | ||
bb) Die Publikumspersonengesellschaft: | 90 | ||
cc) Die Ein-Mann-Gesellschaft | 91 | ||
dd) Vorgründungs- und Vorgesellschaften | 92 | ||
(1)tDie Vorgründungsgesellschaft | 93 | ||
(2)tDie Vorgesellschaft | 94 | ||
ee) Gesellschaften in Konzernverhältnissen | 95 | ||
C. Grundlagen der gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen | 96 | ||
I. Begriffsbestimmungen und Abgrenzungs-/Einordnungsfragen | 97 | ||
1. Der Begriff der „gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierung“ | 97 | ||
2. Gründe gesellschaftsrechtlicher Umstrukturierung | 99 | ||
3. Rechtsgeschäftliche und gesetzliche Umstrukturierungen | 99 | ||
4. Die Begriffe „Asset Deal“ und „Share Deal“ | 100 | ||
5. Die Anwendung des Umwandlungsgesetzes als Alternative zu Liquidation und Neugründung nach allgemeinem Gesellschaftsrecht | 102 | ||
6. Umstrukturierung mit und ohne Vermögensübertragung | 103 | ||
7. Rechtsfolgenorientierte Betrachtungsweise | 103 | ||
II. Umstrukturierungen ohne Anwendung des Umwandlungsgesetzes | 104 | ||
1. Anwachsung als Rechtsfolge des Austritts eines oder mehrerer Gesellschafter | 104 | ||
2. Vermögensübertragung im Wege der Einzelrechtsnachfolge | 106 | ||
3. Der Rechtsformwechsel kraft Gesetzes bei Personengesellschaften | 107 | ||
III. Umstrukturierung unter Anwendung des Umwandlungsgesetzes | 107 | ||
1. Zweck des UmwG | 107 | ||
2. Systematik des UmwG | 109 | ||
3. Die Gesamtrechtsnachfolge als wesentliches Prinzip des Umwandlungsrechts | 109 | ||
a) Erbrechtliche Universal- und Singularsukzession | 109 | ||
b) Gesamtrechtsnachfolge im Umwandlungsrecht | 111 | ||
aa) Einordnung als gewillkürte Gesamtrechtsnachfolge | 111 | ||
bb) Totale und partielle Gesamtrechtsnachfolge | 111 | ||
c) Gesamtrechtsnachfolge im Rahmen des § 45 AO | 113 | ||
d) Im Wege der Gesamtrechtsnachfolge übergangsfähige nRechte und Pflichten | 114 | ||
D. Die kartellrechtliche Fusionskontrolle nach §§ 35 ff. GWB | 142 | ||
3. Teil | 144 | ||
Vergaberechtliche Würdigung | 144 | ||
4. Teil | 197 | ||
Zusammenfassung und Schluss | 197 | ||
Literaturverzeichnis | 200 | ||
Sachwortverzeichnis | 206 |