Financial-Benchmarks
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Financial-Benchmarks
Manipulationen von Referenzwerten wie LIBOR und EURIBOR und deren aufsichts- und privatrechtliche Folgen
Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 210
(2018)
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About The Author
Alexander Sajnovits studierte Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Erste Juristische Prüfung schloss er im Jahr 2012 ab. Zwischen 2013 und 2015 absolvierte er sein Referendariat am LG Wiesbaden mit Stationen u.a. bei der BaFin sowie in Kanzleien in Frankfurt a.M. und New York. Das Zweite Staatsexamen schloss Alexander Sajnovits im März 2015 ab. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Mülbert in Mainz und begann mit seiner Promotion. Im Mai 2018 wurde Alexander Sajnovits an der Universität Mainz promoviert. Von September 2017 bis Juli 2018 absolvierte er ein Masterstudium (M.Sc.) in Law and Finance an der University of Oxford.Abstract
Der LIBOR-Manipulationsskandal wird mitunter als einer der größten Finanzskandale unserer Zeit bezeichnet. Allein das Gesamtvolumen der auf den LIBOR und den EURIBOR referenzierenden Finanzinstrumente bezifferte das FSB auf 370 Billionen Euro. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Manipulationen auch einschneidende rechtliche Folgen hatten. Der Autor legt die erste umfassende Untersuchung dieser vielfältigen Rechtsfragen aus der Perspektive des Unionsrecht und der deutschen Rechtsordnung vor. Neben einer Analyse zu den rechtsökonomischen Grundlagen von Financial-Benchmarks enthält das Werk u.a. nähere Ausführungen zum präventiven Aufsichtsrecht in Form der neuen Benchmark-VO der EU, zum Marktmanipulationsverbot und zum Privatrecht. Gerade der letztere Bereich verdient besonderes Augenmerk, weil sich durch die Bezugnahme auf Benchmarks in Finanzkontrakten und -instrumenten jede Manipulation auch auf die jeweiligen Vertragspflichten der Parteien auswirkt.»Financial Benchmarks. Regulatory and Private Law Consequences of the Manipulation of Major Interest Rate Benchmarks Like LIBOR and EURIBOR«The LIBOR fixing scandal is sometimes said to be one of the greatest scams in financial history. The author gives the first comprehensive analysis of the various legal consequences of the manipulations from the perspective of European Union law and German law. After introducing the economic principles of financial benchmarks at a general level, the author analyses, in particular, the new European Benchmark Regulation, the new prohibition on market manipulations in the MAR, and the private law consequences of the fixing.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 7 | ||
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsübersicht | 11 | ||
Inhaltsverzeichnis | 15 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 25 | ||
Einleitung | 33 | ||
§ 1: Financial-Benchmarks als Untersuchungsgegenstand | 33 | ||
A. Die Manipulation von Financial-Benchmarks vor und während der Finanzkrise | 33 | ||
B. Untersuchungsziel und -methode | 35 | ||
C. Eingrenzung des Themas | 36 | ||
D. Gang der Untersuchung | 37 | ||
1. Kapitel: Rechtsökonomische und rechtstatsächliche Grundlagen | 39 | ||
§ 2: Benchmarks und andere Indizes auf den Finanzmärkten | 39 | ||
A. Begriffliches zu Indizes und Benchmarks | 39 | ||
B. Statistische Grundlagen | 40 | ||
I. Einführung | 40 | ||
II. Mittelwerte | 40 | ||
1. Arithmetisches Mittel | 40 | ||
2. Gewichteter und getrimmter Mittelwert | 41 | ||
III. Darstellung über die Zeit | 41 | ||
C. Wirtschaftliche Bedeutung von Indizes, insbesondere als Benchmarks | 42 | ||
D. Typologie der Benchmarks | 43 | ||
I. LIBOR | 43 | ||
1. Funktionsweise des LIBOR | 43 | ||
2. Illiquidität des unbesicherten Interbankenkreditmarktes | 44 | ||
II. EURIBOR und sonstige Referenzzinssätze | 46 | ||
E. Funktionen von Indizes | 48 | ||
§ 3: Nutzen und Risiken von Indizes und Benchmarks | 50 | ||
A. Nutzen von Indizes und Benchmarks | 50 | ||
I. Förderung der Markttransparenz | 50 | ||
II. Verringerung von Informationsasymmetrien | 52 | ||
III. Verringerung von Transaktionskosten | 53 | ||
IV. Verbesserte Risikosteuerung und Risikostreuung | 55 | ||
V. Steigerung der Kapitalisierung und Liquidität | 57 | ||
B. Risiken von Indizes und Benchmarks | 59 | ||
I. Nichtproduktion, Schlechtproduktion und Überproduktion | 59 | ||
II. Manipulation | 61 | ||
1. Manipulationsanfälligkeit und -gründe | 61 | ||
a) Interessenkonflikte | 61 | ||
b) Größe der Panels | 62 | ||
c) Ermessensabhängige Eingabedaten | 63 | ||
2. Manipulationen des LIBOR im Besonderen | 63 | ||
a) Historische Abläufe der Manipulationen und ihres Bekanntwerdens | 63 | ||
b) Ermittlung des LIBOR bis 2010 | 65 | ||
c) Gründe für die Manipulationen des LIBOR | 66 | ||
d) Manipulationshandlungen | 66 | ||
e) Statistische Belege für Manipulationen | 67 | ||
3. Ökonomische Folgen der Manipulationen | 68 | ||
III. Systemische Risiken durch den Konzentrationseffekt | 68 | ||
§ 4: Internationale Regulierungsbestrebungen | 70 | ||
A. Vorschläge, Vorhaben, Reformen | 70 | ||
B. Gemeinsame Regulierungsstrategie | 71 | ||
§ 5: Fazit zu den rechtsökonomischen und rechtstatsächlichen Grundlagen | 73 | ||
2. Kapitel: Die Benchmark-Verordnung der EU | 75 | ||
§ 6: Einführung | 75 | ||
A. Gesetzgebungsprozess | 75 | ||
B. Regulierungszwecke | 76 | ||
I. Funktionenschutz | 76 | ||
II. Vertrauensschutz | 77 | ||
III. Anlegerschutz | 78 | ||
IV. Gewährleistung von Finanzmarktstabilität | 78 | ||
V. Vermeidung von Verzerrungen der Realwirtschaft | 79 | ||
VI. Verbraucherschutz | 80 | ||
C. Sachlicher Anwendungsbereich der BMR | 80 | ||
I. Grunddefinition eines Referenzwertes | 80 | ||
1. Referenzierungskriterium | 81 | ||
2. Methodenkriterium | 82 | ||
3. Öffentlichkeitskriterium | 83 | ||
II. Besondere Formen von Referenzwerten | 84 | ||
1. Referenzzinssatz | 84 | ||
2. Rohstoff-Referenzwert | 85 | ||
3. Referenzwert aus regulierten Daten | 85 | ||
4. Kritischer Referenzwert | 86 | ||
5. Signifikanter Referenzwert | 87 | ||
6. Nicht-signifikanter Referenzwert | 87 | ||
III. Erfasste Verhaltensweisen | 88 | ||
1. Bereitstellen von Referenzwerten | 88 | ||
2. Beitragen von Eingabedaten zu einem Referenzwert | 89 | ||
3. Verwenden eines Referenzwertes | 90 | ||
D. Persönlicher Anwendungsbereich (Adressaten der Verordnung) | 91 | ||
I. Administratoren | 91 | ||
II. Kontributoren | 92 | ||
1. Grunddefinition | 92 | ||
2. Beaufsichtigter Kontributor | 93 | ||
III. Nutzer eines Referenzwertes | 94 | ||
E. Ausnahmen | 94 | ||
I. Vollausnahmen | 94 | ||
II. Partielle Ausnahmen | 94 | ||
III. Deklaratorische Ausnahmen | 96 | ||
F. Regelungssystematik und Regulierungsinstrumente | 97 | ||
I. Unterscheidung nach der Art des Referenzwertes | 97 | ||
II. Unterscheidung nach Adressaten | 98 | ||
III. Überblick über die Regulierungsinstrumente | 98 | ||
§ 7: Ausgewählte Regulierungsinstrumente und Rechtsfragen | 101 | ||
A. Verbot der Benutzung nicht-autorisierter Referenzwerte | 101 | ||
I. Verbotstatbestand | 101 | ||
II. Verbotsadressaten | 101 | ||
III. Sachliche Rechtfertigung | 101 | ||
B. Drittstaaten-Regime, Übergangs- und Bestandsschutzregeln und die Folgen des Brexits | 102 | ||
I. Drittstaatenregime | 103 | ||
1. Gleichwertigkeit | 104 | ||
2. Anerkennung | 105 | ||
3. Übernahme | 106 | ||
II. Bestandsschutz- und Übergangsregime | 107 | ||
C. Compliance- und Governancevorgaben der BMR | 107 | ||
I. Einführung | 107 | ||
II. Konkrete Vorgaben | 108 | ||
1. Administratoren | 108 | ||
a) Unternehmensführung und Vermeidung von Interessenkonflikten | 108 | ||
b) Einrichtung und Unterhaltung einer Aufsichtsfunktion | 110 | ||
c) Einrichtung eines Compliancesystems (Kontrollrahmen) | 112 | ||
d) Anforderungen an die Dokumentation (Rechenschaftsrahmen) | 113 | ||
e) Beschwerdesystem | 114 | ||
f) Anforderungen an eine Auslagerung von Tätigkeiten | 115 | ||
g) Einrichtung und Unterhaltung von Meldewegen | 115 | ||
2. Administratoren von Referenzzinssätzen | 116 | ||
3. Beaufsichtigte Kontributoren | 117 | ||
4. Kontributoren von Referenzzinssätzen | 118 | ||
D. Verbraucherschutzinstrumente | 120 | ||
I. Referenzwert-Erklärung | 120 | ||
II. Verbraucherschützende Informationspflichten in der Verbraucher-Kreditrichtlinie | 121 | ||
§ 8: Behördenbefugnisse und Sanktionen | 122 | ||
A. Zuständigkeiten | 122 | ||
B. Befugnisse der zuständigen Behörden | 122 | ||
C. Sanktionenregime | 123 | ||
I. Verwaltungssanktionen | 123 | ||
II. Ordnungswidrigkeitenrechtliche Sanktionen | 124 | ||
III. Veröffentlichung von Verstößen | 124 | ||
§ 9: Fazit zur Benchmark-Verordnung | 125 | ||
3. Kapitel: Aufsichtsrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks | 126 | ||
§ 10: Verstoß gegen Marktmanipulationsverbote | 126 | ||
A. Einführung | 126 | ||
B. Verbotene Marktmanipulation nach § 20a WpHG a. F. | 128 | ||
I. Beschränkter Anwendungsbereich des alten Marktmanipulationsverbots | 128 | ||
II. Manipulation von Benchmarks als taugliche Tathandlung | 130 | ||
1. Informationsgestützte Manipulationshandlung | 130 | ||
2. Handels- oder handlungsgestützte Manipulation | 132 | ||
III. Bewertungserheblichkeit und Eignung zur Kursbeeinflussung | 133 | ||
C. Verbotene Marktmanipulation nach Art. 15 MAR | 135 | ||
I. Erweiterter Anwendungsbereich des neuen Marktmissbrauchsregimes | 135 | ||
II. Manipulation von Referenzwerten als ausdrückliche Tathandlung | 136 | ||
III. Kein Erfordernis eines Einwirkungserfolgs | 138 | ||
D. Sanktionenregime | 139 | ||
I. Verstoß gegen § 20a WpHG a. F. | 139 | ||
II. Verstoß gegen Art. 15 MAR | 140 | ||
1. Strafrechtliche Sanktionierung | 140 | ||
2. Ordnungswidrigkeitenrechtliche Sanktionierung | 141 | ||
3. Sonstige aufsichtsrechtliche Sanktionen | 143 | ||
E. Fazit zu Verstößen gegen die Marktmanipulationsverbote | 144 | ||
§ 11: Kartellaufsichtsrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks | 145 | ||
A. Einführung | 145 | ||
B. Die Bußgeldbescheide der Europäischen Kommission | 146 | ||
C. Kartellverstoß | 147 | ||
I. Kein verdrängender Anwendungsvorrang des Kapitalmarktrechts | 147 | ||
II. Verstoß gegen das Kartellverbot des Art. 101 AEUV durch kollusive Manipulationen von Referenzzinssätzen | 150 | ||
1. Abgestimmte Verhaltensweise zwischen Unternehmen | 150 | ||
2. Preisfestsetzung als bezweckte Wettbewerbsbeschränkung | 151 | ||
a) US-amerikanische Rechtsprechung als Diskussionsauslöser | 151 | ||
b) Bezweckte Kernbeschränkung | 152 | ||
III. Implikationen für privatrechtliche Schadensersatzansprüche | 154 | ||
D. Fazit zu kartellrechtlichen Aspekten von manipulierten Benchmarks | 154 | ||
4. Kapitel: Privatrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks | 156 | ||
§ 12: Vertragsrechtliche Einordnung und Implikationen von (manipulierten) Benchmarks | 156 | ||
A. Zivilrechtliche Einordnung von Benchmarks in Verträgen | 156 | ||
I. Finanzkontrakte | 156 | ||
1. Finanzkontrakte mit Bezug zu einem Referenzzinssatz | 156 | ||
2. Zivilrechtsdogmatische Einordnung variabler Zinsen | 159 | ||
a) Zinsbegriff beim Darlehensvertrag | 159 | ||
b) Zinsänderungsklauseln als Leistungsbestimmungsrecht | 160 | ||
c) Zinsgleitklauseln als Dynamisierung der Hauptleistungspflicht | 161 | ||
II. Finanzinstrumente | 164 | ||
1. Anleihen | 164 | ||
2. Indexzertifikate | 165 | ||
3. Zinstermingeschäfte | 166 | ||
a) Zinsfutures und -forwards | 166 | ||
b) Zinsoptionen | 167 | ||
c) Zinsswaps | 167 | ||
B. Zulässigkeit der Verwendung von Benchmarks und Wirksamkeit von vertraglichen Bezugnahmen | 168 | ||
I. Art. 29 BMR als ein die Nichtigkeit bedingendes Verbotsgesetz | 168 | ||
II. Kein Verstoß gegen § 1 Abs. 1 PrKlG | 172 | ||
III. AGB-rechtliche Zulässigkeitsschranken bei Finanzkontrakten | 173 | ||
1. Zinsgleitklauseln | 173 | ||
a) Transparenzkontrolle | 173 | ||
b) Inhaltskontrolle | 174 | ||
aa) Kontrollfähigkeit von Zinsgleitklauseln | 174 | ||
bb) Grundsätzlich keine unangemessene Benachteiligung | 177 | ||
2. Zinsänderungsklauseln | 181 | ||
a) Wirksamkeit von Zinsänderungsklauseln | 181 | ||
aa) Inhaltskontrollfähigkeit von Zinsänderungsklauseln | 182 | ||
bb) Angemessenheit von Zinsänderungsklauseln | 183 | ||
b) Ausübungsvoraussetzungen des Gestaltungsrechts | 185 | ||
IV. AGB-rechtliche Zulässigkeitsschranken bei sonstigen Finanzinstrumenten | 185 | ||
1. Anleihen | 185 | ||
2. Sonstige Finanzinstrumente | 186 | ||
V. Keine objektive Sittenwidrigkeit des Rechtsgeschäfts durch die vertragliche Inbezugnahme einer manipulierten oder manipulierbaren Benchmark | 187 | ||
C. Manipulation als vertragsrechtliche Pflichtverletzung gegenüber dem Kunden | 188 | ||
I. Zeitpunkt der Pflichtverletzung und davon betroffene Vertragsverhältnisse | 188 | ||
II. Manipulationen als Nebenpflichtverletzungen im Vertragsverhältnis zwischen Bank und Kunden | 189 | ||
III. Vertretenmüssen als Zurechnungsproblem | 192 | ||
1. Manipulationen und Organisationspflichtverletzungen durch das Management | 192 | ||
2. Manipulationen durch Mitarbeiter unterhalb der Repräsentantenebene | 193 | ||
a) Problemstellung und Grundlagen | 193 | ||
b) Gehilfen für die Erfüllung von Nebenpflichten | 195 | ||
c) Mitarbeiter vertragsfremder Fachabteilungen als Erfüllungsgehilfen im Verhältnis der Bank zum Kunden | 196 | ||
d) Manipulationen im inneren sachlichen Zusammenhang mit der Vertragserfüllung? | 198 | ||
D. Manipulierte Benchmarks als Eigenschaftsirrtum oder Geschäftsgrundlage | 200 | ||
I. Geschäftsgrundlage und Manipulationen | 200 | ||
1. Konkrete Nichtmanipulation als Geschäftsgrundlage | 201 | ||
2. Abstrakte und konkrete Nichtmanipulierbarkeit als Geschäftsgrundlage | 201 | ||
II. Eigenschaftsirrtum und Manipulationen | 202 | ||
1. Eigenschaften und Benchmark-Manipulationen | 202 | ||
2. Verkehrswesentlichkeit als Begrenzungsmerkmal | 204 | ||
E. Kündigung von Dauerschuldverhältnissen aus wichtigem Grund | 206 | ||
F. Fazit zur vertragsrechtlichen Einordnung und zu den vertragsrechtlichen Implikationen von (manipulierten) Benchmarks | 207 | ||
§ 13: Wissensabhängige Manipulationsfolgen | 210 | ||
A. Wissen von Manipulationen als Tatbestandsvoraussetzung | 210 | ||
B. Wissenszurechnung als Grundlagenproblem | 212 | ||
I. Wissen einer Person und die Unterscheidung vom Wissenmüssen | 212 | ||
II. Wissenszurechnung als Rechtstechnik | 213 | ||
III. Positionale / personenbezogene Zurechnungsmodelle | 215 | ||
1. Organtheorie als Wissenszurechnungslehre | 215 | ||
2. Wissensvertreter | 217 | ||
IV. Zurechnung kraft Organisationspflichtverletzung | 217 | ||
1. Zurechnung in der Einzelgesellschaft | 217 | ||
2. Zurechnung im Konzern | 218 | ||
V. Systembildende Bewertung der Zurechnungslehre | 220 | ||
1. Einführung | 220 | ||
2. Bedeutung der Wissensnormen | 220 | ||
a) Wissensnormen als Anwendungsfeld der Wissenszurechnung | 220 | ||
b) Typologie der Wissensnormen | 221 | ||
c) Zwecksetzung der Wissensnormen | 221 | ||
d) Wirkung der Wissensnormen | 223 | ||
3. Zurechnungsgrund | 224 | ||
a) Verkehrsschutz / Verkehrsinteresse | 224 | ||
b) Vertrauensschutz | 225 | ||
c) Gleichstellungsargument | 226 | ||
d) Risikoprinzip | 227 | ||
e) Sanktionsgedanke und Verhaltenssteuerung | 228 | ||
f) Einordnung und Bewertung | 229 | ||
aa) Berechtigung des Vertrauens | 229 | ||
bb) Risikoprinzip und Verhaltenssteuerung | 230 | ||
4. Dogmatische Erklärung ohne positiv-rechtliche Determination | 232 | ||
a) Die Untauglichkeit des § 166 BGB als Anknüpfungspunkt | 232 | ||
b) Die Untauglichkeit der Verhaltenszurechnungsnormen | 233 | ||
c) Die Untauglichkeit der Normen zur Regelung der Empfangszuständigkeit | 235 | ||
d) Haftungs- als Zurechnungsnormen? | 236 | ||
e) Fehlende Notwendigkeit eines Rückgriffs auf § 242 BGB | 236 | ||
g) Fazit: Richterliche Rechtsfortbildung im Lückenbereich | 237 | ||
5. Pflichtenqualität, -ursprung und -ausprägungen | 238 | ||
a) Pflichtenqualität | 238 | ||
b) Organisationspflichten des Unternehmens sowie seiner Geschäftsleiter | 239 | ||
aa) Spezialgesetzliche Compliancepflichten | 239 | ||
bb) Allgemeine Compliancepflicht | 240 | ||
cc) Informationsorganisationspflicht als Verkehrssicherungspflicht | 241 | ||
c) Individuelle Rechtspflichten von Organmitgliedern und Mitarbeitern | 242 | ||
aa) Grundsätze der Zurechnungsbegründung | 242 | ||
bb) Pflichten von geschäftsführenden Organmitgliedern zur Offenbarung eigener Pflichtverletzungen | 246 | ||
cc) rPflichten von geschäftsführenden Organmitgliedern zur Offenbarung privat erlangter Kenntnis | 250 | ||
dd) Individuelle Rechtspflichten von Mitarbeitern | 251 | ||
d) Rechtspflichten im Konzern bzw. Unternehmensverbund | 253 | ||
aa) Einführung | 253 | ||
bb) Zurechnung wegen der Verletzung konzernweiter Compliancepflichten | 254 | ||
(1) Verletzung spezialgesetzlicher Compliancepflichten durch rdie Muttergesellschaft | 256 | ||
(2) Art. 17 MAR im Besonderen | 256 | ||
(3) Verletzung allgemeiner konzernweiter Compliancepflichten durch rdie Muttergesellschaft | 258 | ||
(4) Keine konzernweiten Compliancepflichten der Tochtergesellschaft | 260 | ||
cc) Pflichten der Tochtergesellschaft zur Informationsweiterleitung als Anknüpfungspunkt für eine Zurechnungsbegründung? | 260 | ||
6. Schranken der Zurechnung | 261 | ||
a) Nemo-tenetur-Grundsatz | 261 | ||
b) Gesetzliche Verschwiegenheitspflichten und gesetzliche Informationsweitergabeverbote | 262 | ||
c) Insiderverbot als Informationsweitergabeverbot | 262 | ||
d) Vertragliche Verschwiegenheitspflichten | 264 | ||
e) Chinese walls als Zurechnungsschranken | 266 | ||
f) Safe-Harbour-Wirkung von Compliancesystemen | 266 | ||
7. Folgerungen | 267 | ||
8. Keine durchgreifenden Kritikpunkte am Zurechnungsmodell | 268 | ||
a) Kein notwendiger Rückgriff auf die „klassische“ Organtheorie | 268 | ||
b) Gleichlauf von Wissen und Wissenmüssen | 269 | ||
c) Systemkonsistenz und Widerspruchsfreiheit der Zurechnungslehre | 270 | ||
C. Abgrenzung der Wissenszurechnung vom subjektiven Element innerhalb der Wissensnormen | 271 | ||
I. Problemstellung | 271 | ||
II. Arglist und Vorsatz trotz bloß zugerechneter Kenntnis? | 271 | ||
1. Arglist im (vor)vertraglichen Bereich | 271 | ||
2. Vorsatz im Deliktsrecht | 273 | ||
III. Haftung für fehlerhafte Ad-hoc-Publizität als weiteres Beispiel einer notwendigen Unterscheidung | 273 | ||
D. Aufklärungspflicht über Manipulationen | 274 | ||
I. Vorvertragliche Aufklärungspflichten im Rahmen von c.i.c. und arglistiger Täuschung | 274 | ||
1. Informationsasymmetrie | 276 | ||
2. Erkennbar wesentliche Umstände | 276 | ||
3. Treu und Glauben und Verkehrssitte | 278 | ||
II. Aufklärungspflicht als Ausfluss einer vertraglichen Beratungspflicht | 279 | ||
III. Keine entgegenstehenden Ausschlussgründe | 279 | ||
1. Schutz vor einem Zwang zur Selbstbezichtigung | 279 | ||
2. Insiderrecht und sonstige Geheimhaltungspflichten als Schranken der Aufklärungspflicht? | 280 | ||
E. Wissensabhängige Folgen im Falle von Benchmark-Manipulationen durch Banken (Tatbestandsseite) | 282 | ||
§ 14: Deliktsrechtliche Folgen von Manipulationen – private enforcement im Unionsrecht bzw. im unionsrechtlich determinierten nationalen Recht | 285 | ||
A. Anwendbarkeit des deutschen Rechts | 285 | ||
B. Private enforcement im Kapitalmarktrecht über § 823 Abs. 2 BGB | 288 | ||
I. Zivilrechtliche Haftung auf Basis der tradierten Schutzgesetzdogmatik des § 823 Abs. 2 BGB | 289 | ||
1. Individualschutzvermittelnde Normen | 289 | ||
a) Marktmanipulationsverbot des § 20a WpHG a. F. | 289 | ||
b) Marktmanipulationsverbot des Art. 15 MAR | 291 | ||
c) Vorschriften der BMR | 293 | ||
2. Vereinbarkeit mit dem haftungsrechtlichen Gesamtsystem | 294 | ||
a) Diskussionsstand | 294 | ||
b) Enge Möglichkeiten des Ersatzes primärer Vermögensschäden im deliktischen Schutzsystem | 296 | ||
II. Einwirkungen des Unionsrechts auf die tradierte Schutzgesetzdogmatik | 298 | ||
1. Marktmanipulationsverbot der MAR | 299 | ||
a) Gebot der effektiven Durchsetzung des Unionsrechts (effet utile) | 299 | ||
b) Konkretisierende Rechtsprechung des EuGHs | 300 | ||
c) Gewaltenteilung und systematische Erwägungen | 302 | ||
d) Keine nachgewiesenen Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen | 304 | ||
aa) Effektivere Rechtsdurchsetzung des Marktmanipulationsverbots durch private Schadensersatzklagen? | 304 | ||
bb) Gefahren eines over enforcement durch übermäßige Abschreckung | 306 | ||
f) Fazit: Keine Notwendigkeit einer unionsrechtskonformen Auslegung oder einer teleologischen Reduktion | 308 | ||
2. Bestimmungen der BMR | 308 | ||
C. Private enforcement in den engen Grenzen des § 826 BGB | 309 | ||
I. Einführung | 309 | ||
II. Manipulationshandlungen als Verstoß gegen die guten Sitten im Verhältnis zum Verstoß gegen das Verbot der Marktmanipulation | 309 | ||
III. Vorsatzerfordernis | 310 | ||
D. Private enforcement bei Benchmark-Manipulationen über § 831 BGB | 312 | ||
E. Fazit zu den deliktsrechtlichen Folgen | 313 | ||
§ 15: Schadensrechtliche Aspekte | 315 | ||
A. Differenzschaden | 315 | ||
I. Differenzschaden beim Abschluss eines auf eine manipulierte Benchmark referenzierenden Vertrags | 315 | ||
1. Relevanz des Differenzschadens | 315 | ||
2. Haftungsausfüllende Kausalität und objektive Zurechnung | 316 | ||
a) Äquivalente Kausalität | 316 | ||
b) Keine Beschränkung durch normative Zurechnungslehren | 318 | ||
aa) Adäquanztheorie | 318 | ||
bb) Schutzzwecklehre | 319 | ||
cc) Reserveursachen | 320 | ||
c) Gesamtschadenszurechnung im Falle mehrerer manipulierender Banken | 323 | ||
d) Tatsächliche Nachweisprobleme und Lösungsmöglichkeiten | 325 | ||
3. Streuschäden als Durchsetzungshindernis | 327 | ||
B. Vertragsabschlussschaden | 329 | ||
I. Problemstellung | 329 | ||
II. Ersatz des Vertragsabschlussschadens als Rechtsfolge der c.i.c. | 330 | ||
III. Kein Erfordernis eines zusätzlichen Vermögensschadens | 331 | ||
IV. Friktionen des Nebeneinanders | 333 | ||
C. Vorteilsausgleichung | 334 | ||
I. Problemstellung | 334 | ||
II. Berücksichtigung vorteilhafter Manipulationen | 335 | ||
1. Vorteil aufgrund „ein und derselben“ Handlung | 335 | ||
2. Vorteil aufgrund mehrerer als „einheitliches Geschehen“ zu würdigender Handlungen | 336 | ||
D. Fazit zu den schadensrechtlichen Aspekten | 339 | ||
5. Kapitel: Schluss | 340 | ||
§ 16: Wesentliche Ergebnisse und Ausblick | 340 | ||
Literaturverzeichnis | 344 | ||
Sachwortverzeichnis | 386 |