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Sajnovits, A. (2018). Financial-Benchmarks. Manipulationen von Referenzwerten wie LIBOR und EURIBOR und deren aufsichts- und privatrechtliche Folgen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55539-0
Sajnovits, Alexander. Financial-Benchmarks: Manipulationen von Referenzwerten wie LIBOR und EURIBOR und deren aufsichts- und privatrechtliche Folgen. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55539-0
Sajnovits, A (2018): Financial-Benchmarks: Manipulationen von Referenzwerten wie LIBOR und EURIBOR und deren aufsichts- und privatrechtliche Folgen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55539-0

Format

Financial-Benchmarks

Manipulationen von Referenzwerten wie LIBOR und EURIBOR und deren aufsichts- und privatrechtliche Folgen

Sajnovits, Alexander

Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 210

(2018)

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About The Author

Alexander Sajnovits studierte Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Erste Juristische Prüfung schloss er im Jahr 2012 ab. Zwischen 2013 und 2015 absolvierte er sein Referendariat am LG Wiesbaden mit Stationen u.a. bei der BaFin sowie in Kanzleien in Frankfurt a.M. und New York. Das Zweite Staatsexamen schloss Alexander Sajnovits im März 2015 ab. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Mülbert in Mainz und begann mit seiner Promotion. Im Mai 2018 wurde Alexander Sajnovits an der Universität Mainz promoviert. Von September 2017 bis Juli 2018 absolvierte er ein Masterstudium (M.Sc.) in Law and Finance an der University of Oxford.

Abstract

Der LIBOR-Manipulationsskandal wird mitunter als einer der größten Finanzskandale unserer Zeit bezeichnet. Allein das Gesamtvolumen der auf den LIBOR und den EURIBOR referenzierenden Finanzinstrumente bezifferte das FSB auf 370 Billionen Euro. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Manipulationen auch einschneidende rechtliche Folgen hatten. Der Autor legt die erste umfassende Untersuchung dieser vielfältigen Rechtsfragen aus der Perspektive des Unionsrecht und der deutschen Rechtsordnung vor. Neben einer Analyse zu den rechtsökonomischen Grundlagen von Financial-Benchmarks enthält das Werk u.a. nähere Ausführungen zum präventiven Aufsichtsrecht in Form der neuen Benchmark-VO der EU, zum Marktmanipulationsverbot und zum Privatrecht. Gerade der letztere Bereich verdient besonderes Augenmerk, weil sich durch die Bezugnahme auf Benchmarks in Finanzkontrakten und -instrumenten jede Manipulation auch auf die jeweiligen Vertragspflichten der Parteien auswirkt.»Financial Benchmarks. Regulatory and Private Law Consequences of the Manipulation of Major Interest Rate Benchmarks Like LIBOR and EURIBOR«

The LIBOR fixing scandal is sometimes said to be one of the greatest scams in financial history. The author gives the first comprehensive analysis of the various legal consequences of the manipulations from the perspective of European Union law and German law. After introducing the economic principles of financial benchmarks at a general level, the author analyses, in particular, the new European Benchmark Regulation, the new prohibition on market manipulations in the MAR, and the private law consequences of the fixing.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort 7
Vorwort 9
Inhaltsübersicht 11
Inhaltsverzeichnis 15
Abkürzungsverzeichnis 25
Einleitung 33
§ 1: Financial-Benchmarks als Untersuchungsgegenstand 33
A. Die Manipulation von Financial-Benchmarks vor und während der Finanzkrise 33
B. Untersuchungsziel und -methode 35
C. Eingrenzung des Themas 36
D. Gang der Untersuchung 37
1. Kapitel: Rechtsökonomische und rechtstatsächliche Grundlagen 39
§ 2: Benchmarks und andere Indizes auf den Finanzmärkten 39
A. Begriffliches zu Indizes und Benchmarks 39
B. Statistische Grundlagen 40
I. Einführung 40
II. Mittelwerte 40
1. Arithmetisches Mittel 40
2. Gewichteter und getrimmter Mittelwert 41
III. Darstellung über die Zeit 41
C. Wirtschaftliche Bedeutung von Indizes, insbesondere als Benchmarks 42
D. Typologie der Benchmarks 43
I. LIBOR 43
1. Funktionsweise des LIBOR 43
2. Illiquidität des unbesicherten Interbankenkreditmarktes 44
II. EURIBOR und sonstige Referenzzinssätze 46
E. Funktionen von Indizes 48
§ 3: Nutzen und Risiken von Indizes und Benchmarks 50
A. Nutzen von Indizes und Benchmarks 50
I. Förderung der Markttransparenz 50
II. Verringerung von Informationsasymmetrien 52
III. Verringerung von Transaktionskosten 53
IV. Verbesserte Risikosteuerung und Risikostreuung 55
V. Steigerung der Kapitalisierung und Liquidität 57
B. Risiken von Indizes und Benchmarks 59
I. Nichtproduktion, Schlechtproduktion und Überproduktion 59
II. Manipulation 61
1. Manipulationsanfälligkeit und -gründe 61
a) Interessenkonflikte 61
b) Größe der Panels 62
c) Ermessensabhängige Eingabedaten 63
2. Manipulationen des LIBOR im Besonderen 63
a) Historische Abläufe der Manipulationen und ihres Bekanntwerdens 63
b) Ermittlung des LIBOR bis 2010 65
c) Gründe für die Manipulationen des LIBOR 66
d) Manipulationshandlungen 66
e) Statistische Belege für Manipulationen 67
3. Ökonomische Folgen der Manipulationen 68
III. Systemische Risiken durch den Konzentrationseffekt 68
§ 4: Internationale Regulierungsbestrebungen 70
A. Vorschläge, Vorhaben, Reformen 70
B. Gemeinsame Regulierungsstrategie 71
§ 5: Fazit zu den rechtsökonomischen und rechtstatsächlichen Grundlagen 73
2. Kapitel: Die Benchmark-Verordnung der EU 75
§ 6: Einführung 75
A. Gesetzgebungsprozess 75
B. Regulierungszwecke 76
I. Funktionenschutz 76
II. Vertrauensschutz 77
III. Anlegerschutz 78
IV. Gewährleistung von Finanzmarktstabilität 78
V. Vermeidung von Verzerrungen der Realwirtschaft 79
VI. Verbraucherschutz 80
C. Sachlicher Anwendungsbereich der BMR 80
I. Grunddefinition eines Referenzwertes 80
1. Referenzierungskriterium 81
2. Methodenkriterium 82
3. Öffentlichkeitskriterium 83
II. Besondere Formen von Referenzwerten 84
1. Referenzzinssatz 84
2. Rohstoff-Referenzwert 85
3. Referenzwert aus regulierten Daten 85
4. Kritischer Referenzwert 86
5. Signifikanter Referenzwert 87
6. Nicht-signifikanter Referenzwert 87
III. Erfasste Verhaltensweisen 88
1. Bereitstellen von Referenzwerten 88
2. Beitragen von Eingabedaten zu einem Referenzwert 89
3. Verwenden eines Referenzwertes 90
D. Persönlicher Anwendungsbereich (Adressaten der Verordnung) 91
I. Administratoren 91
II. Kontributoren 92
1. Grunddefinition 92
2. Beaufsichtigter Kontributor 93
III. Nutzer eines Referenzwertes 94
E. Ausnahmen 94
I. Vollausnahmen 94
II. Partielle Ausnahmen 94
III. Deklaratorische Ausnahmen 96
F. Regelungssystematik und Regulierungsinstrumente 97
I. Unterscheidung nach der Art des Referenzwertes 97
II. Unterscheidung nach Adressaten 98
III. Überblick über die Regulierungsinstrumente 98
§ 7: Ausgewählte Regulierungsinstrumente und Rechtsfragen 101
A. Verbot der Benutzung nicht-autorisierter Referenzwerte 101
I. Verbotstatbestand 101
II. Verbotsadressaten 101
III. Sachliche Rechtfertigung 101
B. Drittstaaten-Regime, Übergangs- und Bestandsschutzregeln und die Folgen des Brexits 102
I. Drittstaatenregime 103
1. Gleichwertigkeit 104
2. Anerkennung 105
3. Übernahme 106
II. Bestandsschutz- und Übergangsregime 107
C. Compliance- und Governancevorgaben der BMR 107
I. Einführung 107
II. Konkrete Vorgaben 108
1. Administratoren 108
a) Unternehmensführung und Vermeidung von Interessenkonflikten 108
b) Einrichtung und Unterhaltung einer Aufsichtsfunktion 110
c) Einrichtung eines Compliancesystems (Kontrollrahmen) 112
d) Anforderungen an die Dokumentation (Rechenschaftsrahmen) 113
e) Beschwerdesystem 114
f) Anforderungen an eine Auslagerung von Tätigkeiten 115
g) Einrichtung und Unterhaltung von Meldewegen 115
2. Administratoren von Referenzzinssätzen 116
3. Beaufsichtigte Kontributoren 117
4. Kontributoren von Referenzzinssätzen 118
D. Verbraucherschutzinstrumente 120
I. Referenzwert-Erklärung 120
II. Verbraucherschützende Informationspflichten in der Verbraucher-Kreditrichtlinie 121
§ 8: Behördenbefugnisse und Sanktionen 122
A. Zuständigkeiten 122
B. Befugnisse der zuständigen Behörden 122
C. Sanktionenregime 123
I. Verwaltungssanktionen 123
II. Ordnungswidrigkeitenrechtliche Sanktionen 124
III. Veröffentlichung von Verstößen 124
§ 9: Fazit zur Benchmark-Verordnung 125
3. Kapitel: Aufsichtsrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks 126
§ 10: Verstoß gegen Marktmanipulationsverbote 126
A. Einführung 126
B. Verbotene Marktmanipulation nach § 20a WpHG a. F. 128
I. Beschränkter Anwendungsbereich des alten Marktmanipulationsverbots 128
II. Manipulation von Benchmarks als taugliche Tathandlung 130
1. Informationsgestützte Manipulationshandlung 130
2. Handels- oder handlungsgestützte Manipulation 132
III. Bewertungserheblichkeit und Eignung zur Kursbeeinflussung 133
C. Verbotene Marktmanipulation nach Art. 15 MAR 135
I. Erweiterter Anwendungsbereich des neuen Marktmissbrauchsregimes 135
II. Manipulation von Referenzwerten als ausdrückliche Tathandlung 136
III. Kein Erfordernis eines Einwirkungserfolgs 138
D. Sanktionenregime 139
I. Verstoß gegen § 20a WpHG a. F. 139
II. Verstoß gegen Art. 15 MAR 140
1. Strafrechtliche Sanktionierung 140
2. Ordnungswidrigkeitenrechtliche Sanktionierung 141
3. Sonstige aufsichtsrechtliche Sanktionen 143
E. Fazit zu Verstößen gegen die Marktmanipulationsverbote 144
§ 11: Kartellaufsichtsrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks 145
A. Einführung 145
B. Die Bußgeldbescheide der Europäischen Kommission 146
C. Kartellverstoß 147
I. Kein verdrängender Anwendungsvorrang des Kapitalmarktrechts 147
II. Verstoß gegen das Kartellverbot des Art. 101 AEUV durch kollusive Manipulationen von Referenzzinssätzen 150
1. Abgestimmte Verhaltensweise zwischen Unternehmen 150
2. Preisfestsetzung als bezweckte Wettbewerbsbeschränkung 151
a) US-amerikanische Rechtsprechung als Diskussionsauslöser 151
b) Bezweckte Kernbeschränkung 152
III. Implikationen für privatrechtliche Schadensersatzansprüche 154
D. Fazit zu kartellrechtlichen Aspekten von manipulierten Benchmarks 154
4. Kapitel: Privatrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks 156
§ 12: Vertragsrechtliche Einordnung und Implikationen von (manipulierten) Benchmarks 156
A. Zivilrechtliche Einordnung von Benchmarks in Verträgen 156
I. Finanzkontrakte 156
1. Finanzkontrakte mit Bezug zu einem Referenzzinssatz 156
2. Zivilrechtsdogmatische Einordnung variabler Zinsen 159
a) Zinsbegriff beim Darlehensvertrag 159
b) Zinsänderungsklauseln als Leistungsbestimmungsrecht 160
c) Zinsgleitklauseln als Dynamisierung der Hauptleistungspflicht 161
II. Finanzinstrumente 164
1. Anleihen 164
2. Indexzertifikate 165
3. Zinstermingeschäfte 166
a) Zinsfutures und -forwards 166
b) Zinsoptionen 167
c) Zinsswaps 167
B. Zulässigkeit der Verwendung von Benchmarks und Wirksamkeit von vertraglichen Bezugnahmen 168
I. Art. 29 BMR als ein die Nichtigkeit bedingendes Verbotsgesetz 168
II. Kein Verstoß gegen § 1 Abs. 1 PrKlG 172
III. AGB-rechtliche Zulässigkeitsschranken bei Finanzkontrakten 173
1. Zinsgleitklauseln 173
a) Transparenzkontrolle 173
b) Inhaltskontrolle 174
aa) Kontrollfähigkeit von Zinsgleitklauseln 174
bb) Grundsätzlich keine unangemessene Benachteiligung 177
2. Zinsänderungsklauseln 181
a) Wirksamkeit von Zinsänderungsklauseln 181
aa) Inhaltskontrollfähigkeit von Zinsänderungsklauseln 182
bb) Angemessenheit von Zinsänderungsklauseln 183
b) Ausübungsvoraussetzungen des Gestaltungsrechts 185
IV. AGB-rechtliche Zulässigkeitsschranken bei sonstigen Finanzinstrumenten 185
1. Anleihen 185
2. Sonstige Finanzinstrumente 186
V. Keine objektive Sittenwidrigkeit des Rechtsgeschäfts durch die vertragliche Inbezugnahme einer manipulierten oder manipulierbaren Benchmark 187
C. Manipulation als vertragsrechtliche Pflichtverletzung gegenüber dem Kunden 188
I. Zeitpunkt der Pflichtverletzung und davon betroffene Vertragsverhältnisse 188
II. Manipulationen als Nebenpflichtverletzungen im Vertragsverhältnis zwischen Bank und Kunden 189
III. Vertretenmüssen als Zurechnungsproblem 192
1. Manipulationen und Organisationspflichtverletzungen durch das Management 192
2. Manipulationen durch Mitarbeiter unterhalb der Repräsentantenebene 193
a) Problemstellung und Grundlagen 193
b) Gehilfen für die Erfüllung von Nebenpflichten 195
c) Mitarbeiter vertragsfremder Fachabteilungen als Erfüllungsgehilfen im Verhältnis der Bank zum Kunden 196
d) Manipulationen im inneren sachlichen Zusammenhang mit der Vertragserfüllung? 198
D. Manipulierte Benchmarks als Eigenschaftsirrtum oder Geschäftsgrundlage 200
I. Geschäftsgrundlage und Manipulationen 200
1. Konkrete Nichtmanipulation als Geschäftsgrundlage 201
2. Abstrakte und konkrete Nichtmanipulierbarkeit als Geschäftsgrundlage 201
II. Eigenschaftsirrtum und Manipulationen 202
1. Eigenschaften und Benchmark-Manipulationen 202
2. Verkehrswesentlichkeit als Begrenzungsmerkmal 204
E. Kündigung von Dauerschuldverhältnissen aus wichtigem Grund 206
F. Fazit zur vertragsrechtlichen Einordnung und zu den vertragsrechtlichen Implikationen von (manipulierten) Benchmarks 207
§ 13: Wissensabhängige Manipulationsfolgen 210
A. Wissen von Manipulationen als Tatbestandsvoraussetzung 210
B. Wissenszurechnung als Grundlagenproblem 212
I. Wissen einer Person und die Unterscheidung vom Wissenmüssen 212
II. Wissenszurechnung als Rechtstechnik 213
III. Positionale / personenbezogene Zurechnungsmodelle 215
1. Organtheorie als Wissenszurechnungslehre 215
2. Wissensvertreter 217
IV. Zurechnung kraft Organisationspflichtverletzung 217
1. Zurechnung in der Einzelgesellschaft 217
2. Zurechnung im Konzern 218
V. Systembildende Bewertung der Zurechnungslehre 220
1. Einführung 220
2. Bedeutung der Wissensnormen 220
a) Wissensnormen als Anwendungsfeld der Wissenszurechnung 220
b) Typologie der Wissensnormen 221
c) Zwecksetzung der Wissensnormen 221
d) Wirkung der Wissensnormen 223
3. Zurechnungsgrund 224
a) Verkehrsschutz / Verkehrsinteresse 224
b) Vertrauensschutz 225
c) Gleichstellungsargument 226
d) Risikoprinzip 227
e) Sanktionsgedanke und Verhaltenssteuerung 228
f) Einordnung und Bewertung 229
aa) Berechtigung des Vertrauens 229
bb) Risikoprinzip und Verhaltenssteuerung 230
4. Dogmatische Erklärung ohne positiv-rechtliche Determination 232
a) Die Untauglichkeit des § 166 BGB als Anknüpfungspunkt 232
b) Die Untauglichkeit der Verhaltenszurechnungsnormen 233
c) Die Untauglichkeit der Normen zur Regelung der Empfangszuständigkeit 235
d) Haftungs- als Zurechnungsnormen? 236
e) Fehlende Notwendigkeit eines Rückgriffs auf § 242 BGB 236
g) Fazit: Richterliche Rechtsfortbildung im Lückenbereich 237
5. Pflichtenqualität, -ursprung und -ausprägungen 238
a) Pflichtenqualität 238
b) Organisationspflichten des Unternehmens sowie seiner Geschäftsleiter 239
aa) Spezialgesetzliche Compliancepflichten 239
bb) Allgemeine Compliancepflicht 240
cc) Informationsorganisationspflicht als Verkehrssicherungspflicht 241
c) Individuelle Rechtspflichten von Organmitgliedern und Mitarbeitern 242
aa) Grundsätze der Zurechnungsbegründung 242
bb) Pflichten von geschäftsführenden Organmitgliedern zur Offenbarung eigener Pflichtverletzungen 246
cc) rPflichten von geschäftsführenden Organmitgliedern zur Offenbarung privat erlangter Kenntnis 250
dd) Individuelle Rechtspflichten von Mitarbeitern 251
d) Rechtspflichten im Konzern bzw. Unternehmensverbund 253
aa) Einführung 253
bb) Zurechnung wegen der Verletzung konzernweiter Compliancepflichten 254
(1) Verletzung spezialgesetzlicher Compliancepflichten durch rdie Muttergesellschaft 256
(2) Art. 17 MAR im Besonderen 256
(3) Verletzung allgemeiner konzernweiter Compliancepflichten durch rdie Muttergesellschaft 258
(4) Keine konzernweiten Compliancepflichten der Tochtergesellschaft 260
cc) Pflichten der Tochtergesellschaft zur Informationsweiterleitung als Anknüpfungspunkt für eine Zurechnungsbegründung? 260
6. Schranken der Zurechnung 261
a) Nemo-tenetur-Grundsatz 261
b) Gesetzliche Verschwiegenheitspflichten und gesetzliche Informationsweitergabeverbote 262
c) Insiderverbot als Informationsweitergabeverbot 262
d) Vertragliche Verschwiegenheitspflichten 264
e) Chinese walls als Zurechnungsschranken 266
f) Safe-Harbour-Wirkung von Compliancesystemen 266
7. Folgerungen 267
8. Keine durchgreifenden Kritikpunkte am Zurechnungsmodell 268
a) Kein notwendiger Rückgriff auf die „klassische“ Organtheorie 268
b) Gleichlauf von Wissen und Wissenmüssen 269
c) Systemkonsistenz und Widerspruchsfreiheit der Zurechnungslehre 270
C. Abgrenzung der Wissenszurechnung vom subjektiven Element innerhalb der Wissensnormen 271
I. Problemstellung 271
II. Arglist und Vorsatz trotz bloß zugerechneter Kenntnis? 271
1. Arglist im (vor)vertraglichen Bereich 271
2. Vorsatz im Deliktsrecht 273
III. Haftung für fehlerhafte Ad-hoc-Publizität als weiteres Beispiel einer notwendigen Unterscheidung 273
D. Aufklärungspflicht über Manipulationen 274
I. Vorvertragliche Aufklärungspflichten im Rahmen von c.i.c. und arglistiger Täuschung 274
1. Informationsasymmetrie 276
2. Erkennbar wesentliche Umstände 276
3. Treu und Glauben und Verkehrssitte 278
II. Aufklärungspflicht als Ausfluss einer vertraglichen Beratungspflicht 279
III. Keine entgegenstehenden Ausschlussgründe 279
1. Schutz vor einem Zwang zur Selbstbezichtigung 279
2. Insiderrecht und sonstige Geheimhaltungspflichten als Schranken der Aufklärungspflicht? 280
E. Wissensabhängige Folgen im Falle von Benchmark-­Manipulationen durch Banken (Tatbestandsseite) 282
§ 14: Deliktsrechtliche Folgen von Manipulationen – private enforcement im Unionsrecht bzw. im unionsrechtlich determinierten nationalen Recht 285
A. Anwendbarkeit des deutschen Rechts 285
B. Private enforcement im Kapitalmarktrecht über § 823 Abs. 2 BGB 288
I. Zivilrechtliche Haftung auf Basis der tradierten Schutzgesetzdogmatik des § 823 Abs. 2 BGB 289
1. Individualschutzvermittelnde Normen 289
a) Marktmanipulationsverbot des § 20a WpHG a. F. 289
b) Marktmanipulationsverbot des Art. 15 MAR 291
c) Vorschriften der BMR 293
2. Vereinbarkeit mit dem haftungsrechtlichen Gesamtsystem 294
a) Diskussionsstand 294
b) Enge Möglichkeiten des Ersatzes primärer Vermögensschäden im deliktischen Schutzsystem 296
II. Einwirkungen des Unionsrechts auf die tradierte Schutzgesetzdogmatik 298
1. Marktmanipulationsverbot der MAR 299
a) Gebot der effektiven Durchsetzung des Unionsrechts (effet utile) 299
b) Konkretisierende Rechtsprechung des EuGHs 300
c) Gewaltenteilung und systematische Erwägungen 302
d) Keine nachgewiesenen Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen 304
aa) Effektivere Rechtsdurchsetzung des Marktmanipulationsverbots durch private Schadensersatzklagen? 304
bb) Gefahren eines over enforcement durch übermäßige Abschreckung 306
f) Fazit: Keine Notwendigkeit einer unionsrechtskonformen Auslegung oder einer teleologischen Reduktion 308
2. Bestimmungen der BMR 308
C. Private enforcement in den engen Grenzen des § 826 BGB 309
I. Einführung 309
II. Manipulationshandlungen als Verstoß gegen die guten Sitten im Verhältnis zum Verstoß gegen das Verbot der Marktmanipulation 309
III. Vorsatzerfordernis 310
D. Private enforcement bei Benchmark-Manipulationen über § 831 BGB 312
E. Fazit zu den deliktsrechtlichen Folgen 313
§ 15: Schadensrechtliche Aspekte 315
A. Differenzschaden 315
I. Differenzschaden beim Abschluss eines auf eine manipulierte Benchmark referenzierenden Vertrags 315
1. Relevanz des Differenzschadens 315
2. Haftungsausfüllende Kausalität und objektive Zurechnung 316
a) Äquivalente Kausalität 316
b) Keine Beschränkung durch normative Zurechnungslehren 318
aa) Adäquanztheorie 318
bb) Schutzzwecklehre 319
cc) Reserveursachen 320
c) Gesamtschadenszurechnung im Falle mehrerer manipulierender Banken 323
d) Tatsächliche Nachweisprobleme und Lösungsmöglichkeiten 325
3. Streuschäden als Durchsetzungshindernis 327
B. Vertragsabschlussschaden 329
I. Problemstellung 329
II. Ersatz des Vertragsabschlussschadens als Rechtsfolge der c.i.c. 330
III. Kein Erfordernis eines zusätzlichen Vermögensschadens 331
IV. Friktionen des Nebeneinanders 333
C. Vorteilsausgleichung 334
I. Problemstellung 334
II. Berücksichtigung vorteilhafter Manipulationen 335
1. Vorteil aufgrund „ein und derselben“ Handlung 335
2. Vorteil aufgrund mehrerer als „einheitliches Geschehen“ zu würdigender Handlungen 336
D. Fazit zu den schadensrechtlichen Aspekten 339
5. Kapitel: Schluss 340
§ 16: Wesentliche Ergebnisse und Ausblick 340
Literaturverzeichnis 344
Sachwortverzeichnis 386