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Der Schutz personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung durch Bundeswehrsoldaten

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Siemsen, A. (2018). Der Schutz personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung durch Bundeswehrsoldaten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55524-6
Siemsen, Annelie. Der Schutz personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung durch Bundeswehrsoldaten. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55524-6
Siemsen, A (2018): Der Schutz personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung durch Bundeswehrsoldaten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55524-6

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Der Schutz personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung durch Bundeswehrsoldaten

Siemsen, Annelie

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1387

(2018)

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About The Author

Annelie Siemsen studierte von 2009 bis 2014 an der Bucerius Law School in Hamburg Rechtswissenschaften, mit dem Schwerpunkt Europäisches und Internationales Recht. Ihr Auslandssemester verbrachte sie in Shanghai. Von 2014 bis 2018 promovierte Annelie Siemsen bei Prof. Dr. Jasper Finke und arbeitete in Kopenhagen in einer deutsch/dänischen Kanzlei. Von 2015 bis 2016 war sie außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for Security and Society, Projekt KORSE. Seit 2017 ist Annelie Siemsen als Rechtsreferendarin beim Kammergericht Berlin angestellt, in dessen Rahmen sie unter anderem beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und der deutschen Botschaft in Washington arbeitete.

Abstract

Wir befinden uns in einer Umbruchphase, in der die Bedeutung von personenbezogenen Daten und ihr Schutz neu definiert werden. Die Arbeit greift einen der bislang wenig untersuchten Anwendungsbereiche des Datenschutzes heraus, in dem Bundeswehrsoldaten im Rahmen der Auslandsaufklärung tätig werden. In Abgrenzung zu Inlandssachverhalten, auf welche der Datenschutz seinem Grundkonzept nach zugeschnitten ist, spielen bei Auslandssachverhalten für den effektiven Datenschutz weitere Kriterien eine Rolle, welche die Verfasserin untersucht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass personenbezogene Daten nicht umfassend als ideell geformtes Schutzobjekt behandelt werden, eine Diskrepanz zwischen dem territorial beschränkten Datenschutz und den territorial unbeschränkten Eingriffen in das Persönlichkeitsrecht besteht, die völkerrechtlichen Zurechnungskriterien in diesem Bereich fehlerhaft ausgelegt werden und der dem Datenschutz immanente Zweckbindungsgrundsatz bei der Auslandsaufklärung leerläuft.»The Protection of Personal Data when the German Military Conducts Cross-Border Intelligence Gathering«

Personal data privacy is a central topic on legislative agendas around the world. Current data privacy laws focus on domestic scenarios involving a government and its own people, or a company subject to the laws of its jurisdiction. But what about when privacy is challenged across borders? This study investigates a case of cross-border data gathering by the German military on behalf of NATO intelligence services to understand the deeper implications of privacy in an increasingly connected world.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
A. Thesen der Arbeit 15
B. Methodik 18
I. Vorgehensweise und Struktur 18
II. Kategorien der Datenerhebung und -verwendung mit Auslandsbezug 19
III. Auswertung und Übertragung der Rechtsprechung 19
Teil 1: Das Grundkonzept des Datenschutzes 20
A. Die Bedeutung personenbezogener Daten für den Einzelnen und für die Gesellschaft 21
B. Der grund- und menschenrechtliche Schutz personenbezogener Daten 25
I. Umfang der Schutzgewährleistung 25
1. Völkerrechtlicher Datenschutz 25
2. Grundrechtlicher Datenschutz 32
II. Grenzen der Schutzgewährleistung 40
C. Ergebnis 42
Teil 2: Der Umfang des Schutzes personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung 44
A. Fallkonstellation 1: Erhebung personenbezogener Daten im Ausland 45
I. Thesen bezüglich der Fallkonstellation 1 47
II. Schutzumfang bei der Datenerhebung im Ausland 49
1. Regeln zum extraterritorialen Schutz personenbezogener Daten 49
a) Extraterritorialer Schutz durch Menschenrechtsverträge 50
aa) Stand der Rechtsprechung zur extraterritorialen Anwendbarkeit von Menschenrechten 51
(1) Rechtsprechung des EGMR zur extraterritorialen Anwendbarkeit der EMRK 51
(a) Territorialbezogene Hoheitsgewalt 54
(b) Personenbezogene Hoheitsgewalt 57
(2) Besondere Gebietsbezogenheit des IPbpR 60
bb) Übertragung der EGMR-Rechtsprechung und Wertungen des UNHRC auf extraterritoriale Datenverwendungen 62
(1) Territorialbezogene Hoheitsgewalt 62
(2) Personenbezogene Hoheitsgewalt 64
(3) IPbpR 65
(4) Ergebnis – Geringer extraterritorialer Schutzumfang durch Menschenrechtsverträge 67
b) Extraterritorialer Schutz durch Grundrechte 69
aa) Extraterritoriale Grundrechtsbindung 70
(1) BVerfG-Rechtsprechung 71
(2) Literaturansichten 76
bb) Übertragung der Anwendungskriterien auf Datenerhebungen im Ausland 78
(1) Übertragung der BVerfG-Rechtsprechung 78
(2) Bewertung der Literaturansichten 79
(3) Ergebnis – modifizierter Grundrechtsschutz 81
c) Extraterritorialer Schutz durch das BDSG, BNDG und Artikel 10-Gesetz 81
d) Extraterritorialer Schutz durch sonstiges Recht 82
2. Auswirkungen bewaffneter Konflikte 84
a) Derogation von Menschenrechtsverpflichtungen 86
b) Konsequenzen der Anwendung des humanitären Völkerrechts 88
aa) Parallele Anwendung von humanitärem Völkerrecht und Grund- und Menschenrechten 89
bb) Keine weitergehenden Einschränkungen durch das humanitäre Völkerrecht 92
3. Auswirkungen militärischer Kooperationen 94
a) Das Recht der Staatenverantwortlichkeit 97
aa) Völkerrechtliche Regeln zur Zurechnung von Handlungen zu einer internationalen Organisation 98
bb) Rechtsprechung des EGMR zur Staatenverantwortlichkeit 100
cc) Niederländische Rechtsprechung 102
dd) Anwendungspraxis innerhalb der Bundesrepublik Deutschland 103
b) Ergebnis – Fehlende Zurechnung der Datenerhebung zu einem Träger von Datenschutzpflichten 104
aa) Zurechnungsmaßstäbe 105
bb) Alternativverhältnis der Verantwortlichkeiten 107
B. Fallkonstellation 2: Erhebung personenbezogener Daten vom Inland aus 110
I. Thesen bezüglich der Fallkonstellation 2 112
II. Schutzumfang durch Menschen- und Grundrechte 114
1. Eingeschränkter Schutz durch Menschenrechte 114
a) Definition von Extraterritorialität 115
aa) Der Bezugspunkt von Extraterritorialität in der Rechtsprechung des EGMR 116
bb) Der Bezugspunkt von Extraterritorialität in der rechtswissenschaftlichen Literatur 118
cc) Anwendung der EGMR-Rechtsprechung in den Vertragsstaaten 119
dd) Ergebnis 119
b) Hoheitsgewalt über extraterritoriale Datenerhebungen 120
aa) Die Ausübung von Hoheitsgewalt bei der Datenerhebung 121
bb) Ergebnis 122
2. Eingeschränkte Grundrechtsbindung des BND 123
a) Rechtsprechung und Literatur zur Grundrechtsbindung des BND im Inland und im Ausland 124
b) Rechtsauffassung der Bundesregierung 127
c) Ergebnis 128
3. Umfangreiche Eingriffsmöglichkeiten 128
a) Keine Erfassung von Metadaten vom Schutzbereich des Art. 10 GG 128
b) Abstufungen in der Schutzintensität 130
c) Anwendung überholter Rechtfertigungserwägungen 130
d) Ergebnis 132
C. Fallkonstellation 3: Verwendung personenbezogener Daten im Inland zur Auslandsaufklärung 136
I. Thesen bezüglich der Fallkonstellation 3 137
II. Kein Schutz durch Zweckbindung oder durch nachträgliche Kontrolle der Auslandsaufklärung 138
1. Fehlende einfachgesetzliche Ausgestaltung der Befugnisse 138
2. Der Zweckbindungsgrundsatz im Rahmen der Datenübermittlung 140
a) Die Zweckbindung bei der Datenübermittlung an ausländische öffentliche Stellen 142
b) Ergebnis 144
3. Nachträgliche Kontrolle der Auslandsaufklärung 145
a) Institutionelle Kontrollmöglichkeiten hinsichtlich der Auslandsaufklärung 146
b) Einschätzungsprärogative und gerichtliche Kontrolldichte 148
c) Ergebnis 150
D. Ergebnis Teil 2 – Der Schutz personenbezogener Daten bei der Auslandsaufklärung durch Bundeswehrsoldaten 153
Teil 3: Vorschläge zur Verbesserung des Datenschutzes bei der Auslandsaufklärung 158
A. Erweiterte Auslegung des Anwendungsbereichs von Grund- und Menschenrechten auf extraterritoriale Datenvorgänge 159
I. Datenverarbeitung durch Nachrichtendienste im 21. Jahrhundert 161
II. Extraterritoriale Datenvorgänge als Rechtsbegriff 163
1. Definition „Extraterritoriale Sachverhalte“ in Rechtsprechung und Literatur 164
a) Aufenthaltsort und Handlungsort 165
aa) Rechtsprechung des EGMR 165
bb) Rezeption der Rechtsprechung durch die Literatur 166
b) Staatsangehörigkeit 168
2. Ideell geformte Schutzobjekte und Extraterritorialität 168
a) Übertragung des Bezugspunkts ideell geformter Schutzobjekte auf Datenvorgänge 169
b) Definition von Extraterritorialität bei Datenvorgängen 172
III. Hoheitsgewalt i.S.d. Art. 1 EMRK bezüglich Datenvorgängen 173
1. Datenvorgänge und territorial- und personenbezogene Hoheitsgewalt 173
2. Datenbezogene Hoheitsgewalt 174
IV. Schlussfolgerungen 177
B. Parallele Zurechnung im Rahmen multinationaler Koalitionen 179
I. Einflussmöglichkeiten des Entsendestaates in multinationalen Einsätzen 181
II. Parallele Zurechnung in der Rechtspraxis 182
C. Eingeschränkte Verwertung von Daten, die von Dritten rechtswidrig erhobenen wurden 184
D. Einfachgesetzliche Verfahrensanforderungen zur Umsetzung des verfassungsrechtlichen Datenübermittlungsverbots 186
I. Datenübermittlungsverbot 187
1. Auslieferungsverbot 188
2. Datenübermittlungsverbot in der Rechtsprechung des BVerfG 189
3. Datenübermittlungsverbot des BND 191
II. Verfahrensrechtliche Pflichten bei der Datenübermittlung 191
1. Verfahrensrechtliche Pflichten als Grundrechtsverwirklichung 193
2. Gegenstand der verfahrensrechtlichen Pflichten 195
3. Verfahrensrechtliche Pflichten im Einzelnen 195
a) Diplomatische Zusicherung des Empfangsstaates 195
b) Weitere verfahrensrechtliche Anforderungen an eine Auslieferungsentscheidung aufgrund eines Europäischen Haftbefehls 197
aa) Vergleichbarkeit 198
(1) Unterschiede 198
(2) Gemeinsamkeiten 199
bb) Staatliche Pflichten in Auslieferungsfällen aufgrund eines europäischen Haftbefehls im Einzelnen 200
III. Bewertung der normativen Verankerung der verfassungsrechtlichen Anforderungen an die Datenübermittlung 201
1. Diplomatische Zusicherung und ihr materieller Maßstab 202
a) Datenübermittlung innerhalb einer Kooperation 202
aa) Absichtserklärung 203
bb) Automatisierte Datenübermittlung 205
cc) Zweckbindung 206
b) Datenübermittlung außerhalb einer Kooperation 206
2. Keine Darlegungslast des Betroffenen 207
3. Qualitative Anforderungen an das berechtigte Vertrauen 207
4. Von Amts wegen bestehende Aufklärungspflicht 208
IV. Forderungen nach einer normativen Verankerung der verfahrensrechtlichen Absicherung eines Datenübermittlungsverbots 209
E. Ansätze zur Effektivierung der Kontrolle 210
I. Defizite bei der Kontrolle von Nachrichtendiensten 210
II. Rechtspolitische Forderung nach Verbesserung der Kontrolle 212
1. Präzise Ermächtigungsgrundlagen 212
2. Institutionalisierung der Kontrolle 213
3. Expertise und Ressourcen 215
F. Verbesserung des technischen Datenschutzes 216
Literaturverzeichnis 218
A. Aufsätze 218
B. Monografien 228
C. Kommentarliteratur 232
Rechtsprechungsverzeichnis 235
Sachregister 240