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Der Bedeutungsgehalt der Wendung ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ in Art. 2 der Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide

Cite BOOK

Style

Oliveira Santos, C. (2019). Der Bedeutungsgehalt der Wendung ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ in Art. 2 der Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55549-9
Oliveira Santos, Claudia Susann de. Der Bedeutungsgehalt der Wendung ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ in Art. 2 der Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide. Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55549-9
Oliveira Santos, C (2019): Der Bedeutungsgehalt der Wendung ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ in Art. 2 der Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55549-9

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Der Bedeutungsgehalt der Wendung ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ in Art. 2 der Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide

Oliveira Santos, Claudia Susann de

Beiträge zum Internationalen und Europäischen Strafrecht / Studies in International and European Criminal Law and Procedure, Vol. 35

(2019)

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Abstract

Die Arbeit analysiert die Wendung ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ aus Art. II der Völkermordkonvention. Die Untersuchung des Gruppenbegriffs kommt zu dem Ergebnis, dass die einzelnen Gruppentypen positiv und anhand möglichst objektiver Kriterien zu definieren sind. Zudem erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Teilgruppenbegriff mit dem Resultat, dass dieser die Feststellung der relativen Quantität des Gruppenteils in Bezug auf die Gruppe voraussetzt. Schließlich befasst die Arbeit sich mit der Definition des den Völkermord charakterisierenden ›special intent‹. Der Täter muss in Hinblick auf die Gruppenzerstörung mit zielgerichteter Absicht vorgehen und dabei wissen, dass es bei ungestörtem Geschehensverlauf zu einer tatsächlichen Existenzgefährdung der Gruppe kommt. Im Rahmen der Untersuchung der Wendung ›as such‹ erfolgt eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Motivbegriff. Der Ausdruck reichert die Zerstörungsabsicht im Ergebnis insoweit an, als der Täter die Gruppenvernichtung in Anbetracht ihrer inneren Zusammensetzung zielgerichtet verfolgt haben muss.»The Legal Maning of the Phrase ›intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such‹ in Art. 2 of the Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide«

The thesis illustrates the current state of jurisdiction in regard to the legal interpretation of the concept of groups and subgroups protected by Art. II of the Convention on the Prevention and Punishment of Genocide. Further, it deals with the interpretation of the »special intent« to commit genocide, which raises the question whether the perpetrator's motive beyond the intent to destroy can be regarded as an element of this so called »crime of crimes«.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
I. Einführung 15
II. Der „intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group, as such“ 19
1. Die Definition der Gruppe 27
a) Die Interpretation der Wendung „national, ethnical, racial or religious group“ als einheitliches Schutzkonzept 28
aa) Der Gruppenbegriff nach Raphael Lemkin: Die Gruppe als „nationale Minderheit“ 32
bb) Die Vereinbarkeit von Lemkins Interpretation der „nationalen Minderheit“ mit dem Inhalt der Minderheitenschutzabkommen der Zwischenkriegszeit 35
cc) Die Beziehung zwischen dem Gruppenbegriff der Völkermordkonvention und dem Minderheitenbegriff der zwischenkriegszeitlichen Schutzabkommen nach den Travaux Préparatoires 39
dd) Kritische Würdigung der Auslegung der „national, ethnical, racial or religious group“ als einheitlicher Schutzbereich 40
(1) Zur historischen Beziehung des Schutzes nationaler Minderheiten und des Gruppenschutzes der Völkermordkonvention 41
(a) Der historische Schutz religiöser und sonstiger Minderheiten 41
(aa) religiöse Minderheiten 41
(bb) sonstige Minderheiten 42
(b) Lemkins Verständnis derselben 44
(c) Hinweise aus den Travaux Préparatoires auf die Eigenständigkeit der religiösen Gruppe 45
(2) Zur Bezugnahme auf heutige Interpretationen des Konzepts nationaler Minderheiten 45
(3) Zur aus dem Kontext des Minderheitenschutzes heraus gelösten Betrachtungsweise des Gruppenkonzepts 46
b) Die Kriterien der Stabilität und Dauerhaftigkeit 49
c) Die Bestimmung der Gruppe anhand von positiven oder negativen Merkmalen 55
d) Die Bestimmung der Gruppe anhand objektiver oder subjektiver Kriterien 62
aa) Die Entscheidung des StIGH im Fall Oberschlesien 63
bb) Die Rechtsprechung der ad hoc-Tribunale 65
cc) Der Bericht der UN-Untersuchungskommission zum Fall Darfur 68
dd) Die Auffassungen in Literatur und Lehre 71
ee) Kritische Würdigung der vorgestellten Ansätze 75
(1) Die Definition der Gruppe aus der Täterperspektive 75
(2) Die Bestimmung der Gruppe aus der Opferperspektive 78
(3) Die Gruppe als Ergebnis der objektiven Verfestigung der Selbst- und Fremdwahrnehmung 80
(4) Die Bestimmung der Gruppe anhand des objektiv-subjektiv gemischten Ansatzes 81
e) Die Definition der einzelnen Schutzbereiche 83
aa) Die nationale Gruppe unter Berücksichtigung ihrer Beziehung zur ethnischen Gruppe 83
bb) Die ethnische Gruppe unter Berücksichtigungi hrer Beziehung zur rassischen Gruppe 88
cc) Die rassische Gruppe 91
dd) Die religiöse Gruppe 94
f) Reformansätze 98
aa) Die Schutzwürdigkeit politischer Gruppen 98
(1) Konventionsgeschichte 98
(2) Die Fortführung der Diskussion in Literatur und Lehre 100
bb) Die Schutzwürdigkeit sonstiger Gruppen 100
cc) Kritische Würdigung 101
(1) Zum Ausschluss politischer Gruppen aus dem Schutzbereich 101
(2) Zur Notwendigkeit des Schutzes sonstiger Gruppen 104
2. Die Definition der Teilgruppe 105
a) Zur Einordnung der Wendung als subjektives oder objektives Tatbestandsmerkmal 106
aa) Konventionsgeschichte 106
bb) Rechtsprechung, Wissenschaft und Lehre 108
cc) Kritische Würdigung der dargestellten Ansichten 109
b) Zur Auslegung der Wendung „teilweise“ als subjektives Tatbestandsmerkmal 110
aa) Die Kriterien der quantitativen und qualitativen Erheblichkeit 112
(1) Die Ansicht der Rechtsprechung/Untersuchungskommission im Fall Darfur 112
(a) Zur quantitativen Erheblichkeit 112
(b) Zur qualitativen Erheblichkeit 113
(2) Literatur zur quantitativen und qualitativen Erheblichkeit 114
bb) Zur Zerstörung einer Gruppe in einer kleinen geographischen Region 116
(1) Rechtsprechung 117
(2) Wissenschaft 122
cc) Kritische Würdigung der vorgestellten Ansätze 125
(1) Zum quantitativen Ansatz 125
(a) Relevanz der absoluten Opferzahl 125
(b) Relevanz der relativen Opferzahl 126
(2) Zum qualitativ/funktionellen Ansatz 127
(3) Zur Zerstörung der Gruppe in einer kleinen geographischen Region 129
3. Der „intent to destroy (. . .) a (. . .) group, as such“ 133
a) Der „intent to destroy a group“ 135
aa) Zur makrokriminellen Dimension des Völkermordverbrechens 135
(1) Zum Erfordernis einer Völkermordkampagne bzw. eines kollektiven Tatplans 135
(a) Hinweise aus der Konventionsgeschichte 136
(b) Die Rechtsansicht der ILC 138
(c) Die Rechtsansicht der UN-Sonderberichterstatter Ruhashyankiko und Whitaker 141
(d) Die Rechtsprechung 142
(aa) Die Nürnberger Prozesse und ihre Nachfolgeprozesse 142
(bb) ICTY und ICTR 144
(cc) ICJ 146
(dd) ICC 149
(e) Ansichten in der Literatur 151
(2) Zum Erfordernis einer „realistischen“ Zerstörungsabsicht 153
(3) Kritische Würdigung der dargestellten Ansätze 155
(a) Systematik des Konventionstextes 155
(b) Historische Fallbeispiele 156
(c) Das „Verwandtschaftsverhältnis“ zwischen den Verbrechen gegen die Menschlichkeit und dem Völkermordverbrechen 158
(d) Die Rechtsprechung des ICC 163
bb) Voraussetzungen des „intent to destroy“ 165
(1) Vorüberlegung: Der Begriff des „intent“ im Völkerstrafrecht 165
(2) Interpretationshinweise aus der Konventionsgeschichte 167
(3) Die Auslegung durch die ILC 168
(4) Die Rechtsansicht der UN-Sonderberichterstatter Ruhashyankiko und Whitaker 170
(5) Die internationale Rechtsprechung zum „intent to destroy“ 171
(a) ICTR 171
(b) ICTY 173
(c) ICJ und ICC 178
(6) Die Interpretation des „intent to destroy“ durch die Untersuchungskommission im Fall Darfur 179
(7) Interpretationsansätze in der Literatur 180
(a) Der zweckbezogene Ansatz 180
(b) Der wissensbezogene Ansatz 181
(aa) Der kollektive Tatplan als objektiver Referenzpunkt individueller Zerstörungsabsicht 181
(bb) Die Orientierung an der Realisierbarkeit des Zerstörungsziels 183
(cc) Die vermittelnden Auffassungen 184
(α) gemischt absichts- und wissensbezogener Ansatz 184
(β) Alternative Interpretation nach Behrens 185
(8) Kritische Würdigung der vorgestellten Ansätze 186
(a) Der zweckbezogene Ansatz 186
(b) Der wissensbezogene Ansatz 189
(aa) Anknüpfung an den Systemzusammenhang 189
(bb) Genügenlassen der Kenntnis einer realistischen Zerstörungsmöglichkeit 190
(cc) Wissenmüssen 190
(c) Die vermittelnden Auffassungen 191
(aa) Die alternative Interpretation nach Behrens 191
(bb) Der gemischt wissens-absichtsbezogene Ansatz 191
b) Der „intent to destroy (. . .) a (. . .) group, as such“ 194
aa) Darstellung der rechtlichen Fragestellung anhand der Konventionsgeschichte 194
bb) Die Unterscheidbarkeit von „motive“ und „intent“ 199
(1) Die utilitaristische Konzeption des „motive“ 199
(2) Die Differenzierung zwischen Antriebs- und Handlungssteuerung 200
(3) Die Abgrenzung in der internationalen Rechtsprechung 201
(4) Kritische Würdigung der vorgestellten Ansätze 202
cc) Das Verhältnis zwischen „motive“ und „special intent“ 203
(1) Die internationale Rechtsprechung 205
(a) ad hoc-Tribunale 205
(b) ICJ 206
(2) Kritische Würdigung der Rechtsprechung 207
dd) Die Interpretation der Wendung „as such“ durch Rechtsprechung und Lehre 208
(1) Die internationale Rechtsprechung 208
(a) ICTY 208
(b) ICTR 218
(c) ICJ 223
(d) ICC 225
(2) Die Internationale Untersuchungskommission im Fall Darfur 225
(3) Literatur 226
(a) „as such“ als Betonung des Zerstörungsziels 226
(b) „as such“ als Motiverfordernis 228
(4) Kritische Würdigung der vorgestellten Ansätze 230
III. Zusammenfassung der erarbeiteten Ergebnisse 238
1. Die Definition der Gruppe 238
2. Die Definition der Teilgruppe 241
3. Der „intent to destroy a (. . .) group, as such“ 242
Literaturverzeichnis 244
Sachverzeichnis 252