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Die Unternehmensbestattung – strafrechtliche Probleme in Deutschland und Russland

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Bozhenova, M. (2019). Die Unternehmensbestattung – strafrechtliche Probleme in Deutschland und Russland. Eine rechtsvergleichende Bewertung am Beispiel der GmbH. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55580-2
Bozhenova, Maria. Die Unternehmensbestattung – strafrechtliche Probleme in Deutschland und Russland: Eine rechtsvergleichende Bewertung am Beispiel der GmbH. Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55580-2
Bozhenova, M (2019): Die Unternehmensbestattung – strafrechtliche Probleme in Deutschland und Russland: Eine rechtsvergleichende Bewertung am Beispiel der GmbH, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55580-2

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Die Unternehmensbestattung – strafrechtliche Probleme in Deutschland und Russland

Eine rechtsvergleichende Bewertung am Beispiel der GmbH

Bozhenova, Maria

Schriften zum Strafrechtsvergleich, Vol. 6

(2019)

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About The Author

Maria Bozhenova studierte Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt im internationalen Recht und Privatrecht an der Sibirischen Föderalen Universität Krasnojarsk und an der Universität Passau. Den LL.M.-Abschluss erlangte sie an der Universität Passau. Nach dem Studium promovierte sie unter Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes zu einem Vergleich des deutschen und russischen Rechts bei Herrn Professor Dr. Werner Beulke. Nach der Promotion war sie an der Universität Passau tätig. Derzeit unterstützt sie als Foreign Associate die Praxisgruppe Banking & Finance der Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB in Frankfurt am Main.

Abstract

Die sich in den letzten Jahren etablierende Praxis professioneller Unternehmensbestattung erfreut sich in Deutschland und Russland vermehrt großer Beliebtheit. Während Gesellschafter, die beabsichtigen, die notleidende Gesellschaft still abzuwickeln, und Bestatter von dieser Vorgehensweise profitieren, sind betroffene Gläubiger erheblichen Schäden ausgesetzt. Die bestehenden Regelungen zur Bekämpfung der »alternativen Liquidation« gewähren ihnen noch keinen ausreichenden Schutz.

Um diese Willkür in beiden Staaten zu überführen, bezweifelt die Arbeit zunächst die Rechtmäßigkeit der ergriffenen Maßnahmen, die ohnehin einigen Tatbeständen unterfallen. Im Ausgangspunkt untersucht die Autorin die Normen des russischen und deutschen Strafrechts bezugnehmend auf die Auseinandersetzung mit dem Unrecht, überprüft die Verantwortung aller Beteiligten und erarbeitet durch die rechtsvergleichende Methode mögliche Lösungswege für beide Gesetzgebungen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Einleitung 19
I. Problemstellung 19
II. Gang der Arbeit 22
III. Beispiele aus dem Unternehmensbestattungswesen 24
1. AG Memmingen, Beschluss vom 02.12.2003 – HRB 8361 24
2. LG Potsdam, Beschluss vom 17.09.2004 – 25 Qs 11/04 25
3. BGH, Beschluss vom 24.03.2009 – 5 StR 353/08 (LG Rostock) 26
4. BGH, Beschluss vom 15.11.2012 – 3 StR 199/12 (LG Rostock) 27
Teil 1: Tatsächliche und rechtliche Grundlagen der Unternehmensbestattung 29
A. Begriffsbestimmung 29
B. Arten der Unternehmensbestattung 32
C. Die Beteiligten einer Unternehmensbestattung 33
I. Altgeschäftsführer und Altgesellschafter einer insolventen Gesellschaft 34
II. Unternehmensbestatter 35
III. Neugesellschafter und Neugeschäftsführer 37
D. Ziele der Unternehmensbestattung 38
E. Schutz der Wirtschaft und Gläubigerinteressen als Ausgangspunkt 40
F. Maßnahmen der Unternehmensbestattung 44
I. Einzelne Maßnahmen 44
1. In Deutschland 44
a) Kontaktaufnahme zwischen der in der Krise befindlichen Gesellschaft und dem Bestatter 44
b) Anteilsveräußerung 45
c) Abberufung und Entlastung des Altgeschäftsführers 47
d) Bestellung des Neugeschäftsführers 47
e) Sitzverlegung, Umfirmierung und Änderung des Unternehmensgegenstands 49
f) Vernichtung von Gesellschaftsunterlagen 50
g) Stellung eines Insolvenzantrags 51
h) Erschwerung des Zugriffs auf die Gesellschaft 52
i) Verwendung des Gesellschaftsmantels 54
j) Unternehmensfortführung 54
2. In Russland 55
a) Kontaktaufnahme zwischen der in der Krise befindlichen Gesellschaft und dem Bestatter 55
b) Wechsel des Geschäftsführers, Buchhalters, Gesellschafters (Anteilsveräußerung) 56
c) Sitzverlegung und Umfirmierung 58
d) Entziehung von Gesellschaftsvermögen, Vernichtung der Gesellschaftsunterlagen 59
e) Weiteres Schicksal der zu bestattenden Gesellschaft 59
f) Reorganisation der Gesellschaft mittels Integration oder Inkorporation 61
g) Reorganisation der Gesellschaft mittels Aufteilung und Abtrennung 63
h) Unternehmensfortführung 64
II. Die zivilrechtliche Wertung der umschriebenen Maßnahmen 64
1. Nach deutschem Recht 64
a) Zulässigkeit der einzelnen bei der Unternehmensbestattung vorgenommenen Maßnahmen 64
b) Nichtigkeit der Bestattungsmaßnahmen als Gesamtvorgang 69
aa) Ansichten der Rechtsprechung 69
bb) Ansichten in der Literatur 72
cc) Zusammenfassung und Stellungnahme 74
c) Ergebnis 78
2. Nach russischem Recht 79
a) Nichtigkeit der Anteilsveräußerung 79
b) Unwirksamkeit der Reorganisation der zu bestattenden Gesellschaft 84
c) Unwirksamkeit der Eintragung der Firmen- und Sitzänderungen 88
d) Zusammenfassung 91
III. Probleme der gerichtlichen Verweisungsbeschlüsse im Rahmen des Insolvenzverfahrens 91
Teil 2: Rechtliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Unternehmensbestattung in Deutschland und Russland 95
A. Zivilrechtliche Folgen 95
I. Im deutschen Recht 96
1. Durchgriffshaftung und Existenzvernichtungshaftung im Recht der Kapitalgesellschaften 96
a) Haftung wegen eines existenzvernichtenden Eingriffs 97
b) Haftung wegen Vermögensvermischung 103
c) Abgrenzung der Existenzvernichtungshaftung zur Durchgriffshaftung wegen Vermögensvermischung 106
2. Gesellschafterhaftung in Unternehmensbestattungsfällen 106
a) Anwendung der Existenzvernichtungshaftung bei der Unternehmensbestattung 106
b) Durchgriffshaftung wegen Vermögensvermischung bei der Unternehmensbestattung 109
c) Ergebnis 111
II. Im russischen Recht 111
1. Die subsidiäre Haftung der Gesellschafter und Geschäftsführer im russischen Gesellschaftsrecht 111
a) Die Durchbrechung der beschränkten Haftung und die subsidiäre Haftung 111
b) Subsidiäre Insolvenzverursachungshaftung als Existenzvernichtungshaftung 114
aa) Haftungsvoraussetzungen 115
(1) Subjekt der subsidiären Haftung 115
(2) Insolvenz der juristischen Person 117
(3) Insolvenzverursachende Handlungen 119
(4) Kausalzusammenhang zwischen dem Verhalten der Gesellschafter der juristischen Person und deren Insolvenz 120
(5) Verschulden der Personen, die den Schuldner kontrollieren 122
(6) Unzulänglichkeit des Vermögens der juristischen Person 123
bb) Anwendungsprobleme der subsidiären Insolvenzverursachungshaftung 124
c) Subsidiäre Haftung der Gesellschafter wegen Vermögensvermischung 126
d) Subsidiäre Haftung bei einer Insolvenzverschleppung 126
2. Die subsidiäre Haftung im Falle der „alternativen Liquidation“ der GmbH 129
a) Subsidiäre Insolvenzverursachungshaftung 129
b) Subsidiäre Insolvenzverschleppungshaftung 131
c) Ergebnis 135
B. Strafrechtliche Folgen 136
I. Strafbarkeit des Altgesellschafters und des Altgeschäftsführers 137
1. Im deutschen Recht 137
a) Insolvenzverschleppung (§ 15a IV, I InsO und § 15a IV, I, III InsO) 137
aa) Objektiver Tatbestand 138
(1) Als Täter taugliche Personen 138
(a) Der Altgeschäftsführer als tauglicher Täter gemäß § 15a IV, I InsO 138
(b) Der Altgesellschafter als tauglicher Täter gemäß § 15a IV, I, III InsO 140
(2) Insolvenzreife der GmbH und Eröffnungsantragspflicht 141
(a) Insolvenzgründe als Anlässe zur Eröffnungsantragspflicht 141
(b) Eröffnungsantragspflicht 144
(c) Unterlassene Insolvenzantragstellung 146
bb) Subjektiver Tatbestand 146
(1) Vorsatz des Altgeschäftsführers 146
(2) Fahrlässigkeit bei der Insolvenzverschleppung (§ 15a V InsO) 149
cc) Rechtswidrigkeit und Schuld 149
dd) Ergebnis 150
b) Insolvenzstraftaten nach § 283ff. StGB 150
aa) Objektiver Tatbestand 150
(1) Als Täter taugliche Personen 151
(2) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 1 StGB 157
(a) Verwirklichung des Tatbestands 157
(b) Die Zurechnung der Manipulationen im Rahmen der Unternehmensbestattung 159
(3) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 5 StGB 160
(4) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 6 StGB 160
(5) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 7 StGB 161
(6) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 8 StGB 163
(a) Die tatbestandlichen Voraussetzungen 163
(b) Einordnung der Unternehmensbestattung nach § 283 I Nr. 8 StGB 165
(c) Stellungnahme 169
bb) Subjektiver Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I StGB 171
cc) Ergebnis 172
b) Untreue nach § 266 StGB 172
aa) Objektiver Tatbestand 173
bb) Subjektiver Tatbestand 175
cc) Ergebnis 176
d) Hehlerei nach § 259 I StGB 176
aa) Ergebnis 177
e) Betrug nach § 263f. StGB 178
f) Urkundenfälschung nach § 267ff. StGB 178
g) Täterschaft/Mittäterschaft/Teilnahme 179
2. Im russischen Recht 181
a) Unrechtmäßige Handlungen bei Bankrott (Art. 195 StGB RF) 181
aa) Objektiver Tatbestand nach Art. 195 P. 1 StGB RF 182
(1) Als Täter taugliche Personen 182
(a) Bestimmung des Sondersubjekts bei Straftaten Art. 195 P. 1 StGB RF 182
(b) Altgesellschafter und Altgeschäftsführer als Sondersubjekte 186
(2) Haftungsbegründende Handlungen 188
(a) Tathandlungen nach Art. 195 P. 1 StGB RF 188
(b) Tatverwirklichung im Falle einer „alternativen Liquidation“ 194
(3) Vorliegen der Bankrottmerkmale 194
(4) Großer Schaden als Folge der Tat 197
bb) Der subjektive Tatbestand nach Art. 195 P. 1 StGB RF 198
cc) Ergebnis 199
b) Absichtlicher Bankrott nach Art. 196 StGB RF 199
c) Steuerhinterziehung nach Art. 199 StGB RF 202
d) Verheimlichung von Geldmitteln oder Vermögen einer juristischen Person oder eines Einzelunternehmers, durch die Steuern und Einlagen zu decken sind (Art. 199.2 StGB RF) 202
e) Untreue nach Art. 201 StGB RF 203
f) Betrug im Bereich unternehmerischer Tätigkeit (Art. 159.4 StGB RF) 206
g) Böswilliges Entziehen vor der Tilgung einer Kreditschuld nach Art. 177 StGB RF 208
h) Teilnahme des Altgeschäftsführers 209
II. Strafbarkeit des Neugeschäftsführers, Neugesellschafters 210
1. Im deutschen Recht 210
a) Insolvenzverschleppung (§ 15a IV, I InsO und § 15a IV, I, III InsO) 210
aa) Objektiver Tatbestand 210
(1) Der Neugeschäftsführer als tauglicher Täter gemäß § 15a IV, I InsO 210
(2) Der vom Strohmann gestellte Insolvenzantrag 213
bb) Subjektiver Tatbestand 216
cc) Ergebnis 216
b) Insolvenzstraftaten nach §§ 283ff. StGB 217
aa) Objektiver Tatbestand 217
(1) Zurechnung der Schuldnereigenschaft gegenüber dem Neugeschäftsführer 217
(2) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 1 StGB 218
(3) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 5 StGB 218
(4) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 6 StGB 218
(5) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 7 StGB 219
(6) Tatbestand des Bankrotts nach § 283 I Nr. 8 StGB 219
bb) Subjektiver Tatbestand 220
cc) Ergebnis 220
c) Untreue nach § 266 StGB 221
d) Unterschlagung nach § 246 StGB 222
e) Strafvereitelung nach § 258 StGB 223
f) Begünstigung nach § 257 StGB 223
2. Im russischen Recht 224
a) Unrechtmäßige Handlungen bei Bankrott nach Art. 195 P. 1 StGB RF 224
aa) Verwirklichung des objektiven Tatbestands 224
bb) Verwirklichung des subjektiven Tatbestands 225
cc) Ergebnis 225
b) Ungesetzliche Ausnutzung von Unterlagen für die Gestaltung (Gründung, Reorganisation) der juristischen Person nach Art. 173.2 P. 1 StGB RF 225
c) Weitere Straftatbestände, die zumeist mangels Vorsatzes scheitern 227
III. Strafbarkeit des Hintermanns 228
1. Im deutschen Recht 228
a) Insolvenzverschleppung (§ 15a IV, I InsO) 228
aa) Der Hintermann als faktischer Geschäftsführer und Vertretungsorgan der bestattenden Gesellschaft i.S.d. § 15a I InsO 228
bb) Ergebnis 230
b) Insolvenzstraftaten nach §§ 283ff. StGB 231
aa) Zurechnung der Schuldnereigenschaft des Hintermanns als dem faktischen Organ 231
bb) Ergebnis 233
c) Betrug nach § 263 StGB 233
aa) Objektiver Tatbestand 234
bb) Subjektiver Tatbestand 235
cc) Ergebnis 236
d) Unterschlagung 236
e) Urkundenunterdrückung/-vernichtung 236
f) Strafbarkeit als mittelbarer Täter 237
g) Strafbarkeit als Teilnehmer 239
aa) Anstiftung 239
bb) Beihilfe 241
2. Im russischen Recht 242
a) Unrechtmäßige Handlungen nach Art. 195 StGB RF 242
aa) Hintermann als tauglicher Täter nach Art. 195 P. 1 StGB RF 242
bb) Subjektiver Tatbestand 246
cc) Ergebnis 246
b) Verheimlichung von Geldmitteln und Vermögen einer juristischen Person oder eines Einzelunternehmers, durch die Steuern und Einlagen zu decken sind (Art. 199.2 StGB RF) 247
aa) Verwirklichung des objektiven Tatbestandes 247
bb) Verwirklichung des subjektiven Tatbestandes 249
cc) Ergebnis 249
c) Betrug (Art. 159 P. 1–4 StGB RF) 249
e) Ungesetzliche Gestaltung (Gründung, Reorganisation) der juristischen Person nach Art. 173.1 StGB RF 251
aa) Objektiver Tatbestand nach Art. 173.1 StGB RF 252
bb) Subjektiver Tatbestand des Art. 173.1 StGB RF 256
cc) Ergebnis 256
f) Ungesetzliche Ausnutzung von Unterlagen für die Gestaltung (Gründung, Reorganisation) der juristischen Person (Art. 173.2 P. 2 StGB RF) 256
g) Strafbarkeit des Hintermanns als mittelbarer Täter 258
h) Strafbarkeit als Teilnehmer 259
aa) Hintermann als Organisator i.S.v. Art. 33 P. 3 StGB RF 260
bb) Hintermann als Anstifter i.S.v. Art. 33 P. 4 StGB RF 261
cc) Hintermann als Gehilfe i.S.v. Art. 33 P. 5 StGB RF 262
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 263
I. Einzelne zivil- und strafrechtliche Tatbestände als Reaktion auf die „Unternehmensbestattung“ 263
II. Gesamtfazit der rechtsvergleichenden Betrachtung der Unternehmensbestattung in Deutschland und Russland 277
Anhang: Ausgewählte Vorschriften des russischen Rechts 281
Literaturverzeichnis 291
Stichwortverzeichnis 314