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Kleinunternehmer und Politik in Deutschland

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Kießling, B. (1996). Kleinunternehmer und Politik in Deutschland. Eine Studie zur politischen Konstitution der Reproduktionsbedingungen und Erfolgschancen kleiner und mittlerer selbständiger Unternehmen in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48504-8
Kießling, Bernd. Kleinunternehmer und Politik in Deutschland: Eine Studie zur politischen Konstitution der Reproduktionsbedingungen und Erfolgschancen kleiner und mittlerer selbständiger Unternehmen in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft. Duncker & Humblot, 1996. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48504-8
Kießling, B (1996): Kleinunternehmer und Politik in Deutschland: Eine Studie zur politischen Konstitution der Reproduktionsbedingungen und Erfolgschancen kleiner und mittlerer selbständiger Unternehmen in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48504-8

Format

Kleinunternehmer und Politik in Deutschland

Eine Studie zur politischen Konstitution der Reproduktionsbedingungen und Erfolgschancen kleiner und mittlerer selbständiger Unternehmen in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft

Kießling, Bernd

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 454

(1996)

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Abstract

Die neuerdings immer wieder beschworene »Renaissance« der kleinen und mittleren (»mittelständischen«) Unternehmen zeigt es schlagend: Allen Unkenrufen zum Trotz ist der selbständige Mittelstand der industriellen Entwicklung (bislang jedenfalls) nicht zum Opfer gefallen. Ganz im Gegenteil will die aktuelle Forschung eine Reihe von relativen Vorteilen der klein- gegenüber der großbetrieblichen Produktion aus- und geltend machen: In diesem Zusammenhang ist typischerweise vom innovativen und flexiblen Kleinbetrieb die Rede.

Auffallend ist freilich, daß in der Kleinbetriebsforschung in der Regel ausschließlich auf organisatorische, technologische und ökonomische Betriebs- und Umweltparameter Bezug genommen wird. In entschiedener Kritik an dieser reduktionistischen Forschungsstrategie rückt die vorliegende Studie die »politische« Dimension in den Vordergrund: Es geht um die zentrale Frage, inwiefern und inwieweit die Erfolgschancen kleiner Unternehmen vor allem (auch) politisch bzw. staatlich bestimmt und vermittelt sind.

Antworten werden in theoriegeschichtlicher und empirisch-theoretischer Hinsicht gesucht: So wird zunächst mit Blick auf die Entwicklung der modernen Marktwirtschaft seit dem frühen 19. Jahrhundert nachgezeichnet, daß die relativen Unternehmensgrößen in beträchtlichem Maße von den jeweiligen wirtschaftspolitischen Interessen der Nationalstaaten bestimmt gewesen sind, um dann in konkretem Blick auf die Bundesrepublik seit 1949 zu zeigen, wie sehr es in den ordnungspolitischen Auseinandersetzungen immer auch um die Gestaltung der Betriebsgrößenverhältnisse gegangen ist und geht.

Die Studie belegt überzeugend, daß über Persistenz und Erfolg kleiner Unternehmen in der modernen Industriegesellschaft nicht allein ökonomische und technologische Parameter entscheiden: Theoriestrategisch unverzichtbar ist daher die Reflexion vor allem auf die Interessen des Staates. So offenbart sich am Beispiel des kleinbetrieblichen Sektors schließlich die essentielle »politische Vermitteltheit« der Ökonomie überhaupt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
1. Zur Einführung: Themenstellung, Aktualität der Forschungsfrage, Definitorisches 15
1.1 Die ‘kleinen Unternehmen’: Zur ‘Renaissance’ eines Forschungsthemas 16
1.2 Definitorische Abgrenzungen: Zum Begriff des ‘kleinen’ bzw. ‘mittelständischen’ Unternehmens 24
2. Zur ‘Theorie-’ und ‘Problemgeschichte’ der Kleinunternehmerforschung: Die ‘Politik’ als weitgehend vernachlässigte Dimension der bisherigen Kleinunternehmerforschung 35
2.1 Das ‘Politikdefizit’ der Kleinunternehmerforschung: Einführende Problemexposition 35
2.2 Das Kleinunternehmen in historischer Perspektive: Ein kritischer Literaturüberblick über die Haupttraditionen der Kleinunternehmerforschung 41
2.2.1 Von den englischen Klassikern zur Marxschen Prognose vom notwendigen ‘Untergang’ der kleinen selbständigen Unternehmen 41
2.2.2 Exkurs: Die ‘Marginalisierung’ des Kleinunternehmens in der modernen Ökonomik und in den soziologischen ‘Theorien der industriellen Gesellschaft’ 51
2.2.3 Stationen der ‘klassischen’ Kritik der ‘Untergangstheorie’ vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum zweiten Weltkrieg 59
2.2.4 Die Wiederaufnahme der Diskussion nach dem zweiten Weltkrieg: Die handlungstheoretisch ansetzende Kölner Mittelstandssoziologie und die subjektbezogene Tradition der amerikanischen ‘small-business’-Forschung 72
2.2.5 Nach der ‘Stagnation’ in den 70er Jahren: Der überraschende Boom der Kleinunternehmerforschung in den 80er Jahren und die Begeisterung für das ‘flexible Kleinunternehmen’ und seine vermeintlichen selektiven Vorteile 78
2.3 Zusammenfassung: Das ‘Politikdefizit’ und die ‘politische Kurzschlüssigkeit’ der Kleinunternehmerforschung 96
3. Das Kleinunternehmen und der moderne Staat: Zur Konzeptualisierung einer ‘politikzentrierten’ Forschungs- und Theorieperspektive 103
3.1 Eucken, das ‘Monopolproblem’ und seine Kritik am ‘Mythos von der Zwangsläufigkeit der Entwicklung’ und dem ‘notwendigen Untergang der Konkurrenz’ 105
3.2 Euckens ‘Wettbewerbsordnung’ der ‘vollständigen Konkurrenz’ als ‘mittelständisches’ Ordnungsideal 129
3.2.1 Euckens Marktform der ‘vollständigen Konkurrenz’ als ‘zureichende Ordnung’ für die moderne Wirtschaft? 130
3.2.2 Die ‘Wettbewerbsordnung’ als ‘mittelständisches’ Ordnungsideal 133
4. Zur historisch-systematischen Bestimmung des Verhältnisses von modernem Staat und marktwirtschaftlicher Ökonomie 147
4.1 Zur Orientierung und Methodik der Argumentation: Ausblick auf das 4. und 5. Kapitel 147
4.2 Die zünftig geordnete Handwerksökonomie 155
4.3 Der Siegeszug der modernen ‘kapitalistischen’ bzw. ‘marktwirtschaftlichen’ Produktionsweise 166
4.3.1 Der moderne Staat als Proakteur der marktwirtschaftlichen Produktionsweise 168
4.3.2 Die marktwirtschaftliche Produktionsweise und der ‘kapitalistische Reichtum’ 179
4.3.3 Der moderne Staat als ‘Steuerstaat’ oder die ‘politische Funktionalisierung’ der Ökonomie 183
4.3.4 Exkurs: Die historische Durchsetzung der ‘Steuerhoheit’ 192
4.4 Zusammenfassung: Moderner Staat, Ökonomie und die ‘politische Vermittlung’ der Produktions- und Reproduktionsbedingungen in der Marktwirtschaft 202
5. Der moderne Staat und die kleinen Unternehmen: Das Beispiel der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 207
5.1 Vorbemerkung 207
5.2 Historischer Exkurs: Kleinunternehmen und nationalsozialistische Wirtschaftspolitik 212
5.3 Walter Eucken und die ‘Neuordnung’ der bundesrepublikanischen Nachkriegsökonomie 217
5.3.1 ‘Momente der Krisis’: 1945 and the years after 218
5.3.2 Das Kartellgesetz als ‘Grundgesetz der Marktwirtschaft’ 226
5.3.3 Die ‘soziale Marktwirtschaft’ und das Konzept des ‘funktionsfähigen Wettbewerbs’ 229
5.4 Mittelstandspolitik und kleinbetriebliche Reproduktionsbedingungen in der Bundesrepublik 236
5.4.1 Vorbemerkung zur Argumentationslogik 237
5.4.2 Mittelstandspolitische Programmatik und Mittelstandspolitik im zeitgenössischen Deutschland 240
5.4.3 Staat und kleine Unternehmen: ‘Materielle’ und ‘gesellschaftspolitische’ Aspekte seines ‘mittelständischen’ Interesses 248
6. Schlußbetrachtung: Zur ‘politisch vermittelten’ Konstanz der kleinen und mittleren selbständigen Unternehmen in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft 265
Literatur 269