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Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert

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Corni, G., Dipper, C. (Eds.) (2012). Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. Kontakte, Wahrnehmungen, Einflüsse. Übersetzungen von Friederike Hausmann / Gerhard Kuck. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53892-8
Corni, Gustavo and Dipper, Christof. Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert: Kontakte, Wahrnehmungen, Einflüsse. Übersetzungen von Friederike Hausmann / Gerhard Kuck. Duncker & Humblot, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53892-8
Corni, G, Dipper, C (eds.) (2012): Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert: Kontakte, Wahrnehmungen, Einflüsse. Übersetzungen von Friederike Hausmann / Gerhard Kuck, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53892-8

Format

Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert

Kontakte, Wahrnehmungen, Einflüsse. Übersetzungen von Friederike Hausmann / Gerhard Kuck

Editors: Corni, Gustavo | Dipper, Christof

Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient, Vol. 25

(2012)

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About The Author

Christof Dipper, Jahrgang 1943, studierte in Heidelberg Geschichte, Romanistik und Politikwissenschaft und promovierte mit einem Thema zur italienischen Aufklärung. Von 1990 bis 2008 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Darmstadt. Dipper, der eine Vielzahl von Beiträgen zur italienischen Geschichte und zum deutsch-italienischen Vergleich vorgelegt hat und zu den bekanntesten deutschen Italienhistorikern zählt, wirkte jahrelang in den Wissenschaftlichen Beiräten des Deutschen Historischen Instituts in Rom und des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient mit.

Gustavo Corni, Professor für Zeitgeschichte bei der Universität Trento. Hat Geschichte und Politikwissenschaft in Bologna studiert und in mehreren italienischen Universitäten gelehrt. Er ist u.a. Humboldt-Stipendiat (1992), visting professor in Wien (1995) sowie FRIAS-fellow (2008/2009) gewesen. Gustavo Corni hat mehrere Studien über die Geschichte des Nationalsozialismus, über die Sozialgeschichte der Weltkriege sowie über vergleichende Aspekte der Diktaturen im 20. Jahrhundert veröffentlicht.

Abstract

Wir beobachten in mehrfacher Hinsicht einen Umbruch der Rolle von Italienern in Deutschland. Ein gutes Jahrhundert lang waren sie der Inbegriff des Gastarbeiters, obwohl sie niemals nur diese eine Funktion ausgefüllt haben. Heute zählt nur noch eine Minderheit von ihnen dazu. Wohl mehr als die Hälfte dieser Gruppe ist wieder in die Heimat zurückgekehrt. Längst kommen ganz andere Gruppen zu uns: Wissenschaftler, Künstler, Unternehmer, vor allem aber, und zwar seit jeher, die kleinen Selbständigen, Gastwirte und Kaufleute, die den Italienbezug als Wettbewerbsvorteil nutzen, weil wir Deutsche ihr Angebot mit »dolce vita« verbinden. Aber nicht alle Italiener kamen freiwillig: hunderttausende waren Gefangene und Zwangsarbeiter. Auch dem trägt dieser Sammelband Rechnung. Er will Vertreter unterschiedlichster Funktion und Lagebedingungen und damit zugleich die vielen Facetten italienischer Kultur in Deutschland in Vergangenheit und Gegenwart einem interessierten Publikum vorstellen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Gustavo Corni und Christof Dipper: Einleitung 10
Erster Teil: Kontakte und Transportmittel 21
Maddalena Guiotto: Die Brennerachse: Straße, Bahnlinie und Autobahn 21
I. Der Brennerpass als Nord-Südverbindung 23
II. Ein neues Bett für die Etsch 25
III. Die Straße 26
IV. Die Eisenbahn 28
V. Die Autobahn 32
Konrad Kuoni: Der Gotthard als Hauptachse des Transitlandes Schweiz 35
I. Mehr als nur ein Pass 35
II. Entscheidung für eine Gotthard-Eisenbahn 36
1. Variantenstreit 36
2. Der Gotthard setzt sich durch 37
3. Gotthardbahnvertrag 37
4. Aktienzeichnung und Tunnelbauvertrag 38
III. Krise und Rettung der Gotthardbahngesellschaft 39
IV. Der Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels 40
1. Desaster auf der einen, Gewinn auf der anderen 40
2. Die Tunnelarbeiter 40
3. Der Streik von Göschenen 42
4. Oberst Hold und seine zwei Berichte 43
5. Unfälle 43
V. Der Kanton Graubünden und die Gotthardbahn 44
1. Porten 44
2. Ausbau von Splügen und San Bernardino 45
3. Zusammenbruch des Transitverkehrs 46
VI. Die Gotthardbahn - eine Erfolgsgeschichte 46
VII. Gotthardbasistunnel 47
VIII. Das Automobil erobert die Schweiz 49
1. Dornenvolle Anfänge im Gotthardgebiet 49
2. 25-jähriger Kampf um das Automobil in Graubünden 50
3. Der Gotthard-Straßentunnel 52
Filippo Focardi: Journalisten und Korrespondenten der italienischen Presse in Deutschland von der Gründung des Deutschen Reiches bis zum Zweiten Weltkrieg (1871-1939) 53
I. Die Entdeckung des Deutschen Reiches (1871-1914): Altes und neues Deutschland zwischen Bewunderung, Angst und Ablehnung 53
II. Die Niederlage der Demokratie und die totalitäre Tyrannei: Von Weimar zum „Dritten Reich" 64
Zweiter Teil: Deutschland als Arbeitsplatz 79
Karl Gattinger: „Sie kamen scharenweise Sommer für Sommer ..." Italienische Wanderarbeiter in Bayern vor dem Ersten Weltkrieg 81
I. Hintergründe und Motive der italienischen Migrationsbewegung nach Bayern 81
1. Die ,cramars (: Welsche Händler als Vorläufer italienischer Wanderarbeit in 81
2. Blühendes Baugewerbe und hoher Arbeitskräftemangel: Die bayerischen Ziegeleien als Hauptarbeitsplatz der italienischen Wanderarbeiter 82
3. Fleiß, Anspruchslosigkeit und Vollzähligkeit: Die Vorliebe bayerischer Unternehmer für italienische Arbeitskräfte 83
4. „Fast nur das Gebiet von Udine und Umgebung ... Das Friaul als Hauptherkunftsregion der italienischen Wanderarbeiter in Bayern 84
II. Der Aufenthalt der italienischen Wanderarbeiter in Bayern 85
1. „Vielfach ein ungebildeter und roher Geselle": Der Akkordant als Dreh- und Angelpunkt der italienischen Wanderarbeit 85
2. Auf der „Strada di Germania": Der Weg nach Bayern 86
3. Von morgens vier Uhr bis abends acht Uhr: Die Arbeits- und Wohnverhältnisse der italienischen Ziegelarbeiter in Bayern 87
III. Ansätze einer Integration der italienischen Wanderarbeiter in Bayern 89
1. Misstrauen , Sprachbarrieren und ein isoliertes Leben: Mangelnder Kontakt zur einheimischen Bevölkerung 89
2. Ein bemerkenswerter Versuch der Integration : Die Schule für italienische Kinder in München 91
IV. Auswirkungen der Wanderarbeit auf die Heimat: Das Beispiel Friaul 92
1. Wirtschaftlicher Wohlstand und ein eigenes Heim: Die Früchte der Wanderarbeit 92
2. Belastetes Familienleben und steigender Alkoholismus: Die Schattenseiten der Wanderarbeit 93
3. Ein Brunnen in München und eine Marienstatue im Eriaul: Orte der Erinnerung an ein vergangenes Phänomen 94
René Del Fabbro: Saisonarbeiter vor 1914 97
I. Italienische Arbeiter in Deutschland: Tradition seit Jahrhunderten 97
II. Leben zwischen Italien und Deutschland: Statistik und Demographie 98
III. Ziegler, Bauarbeiter, Bergleute: Berufe und Berufsleben 100
IV. Streikbrecher und Lohndrücker: Konflikte in Deutschland 105
V. Mezzogiorno-Problem und „Campanilismo" 107
VI. Wohnen und Hygiene: Die außerbetrieblichen Lebensverhältnisse 110
Dritter Teil: Deutschland als wissenschaftlicher und kultureller Partner 255
Francesco Marin: Wissenschaftspilger. Italienische Studenten an deutschen Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert 257
I. Die Voraussetzungen 257
II. Die deutsche Option: Bildung für die Eliten 259
III. Das Studium in Deutschland - An den Quellen des Mythos 268
IV. Kriegs- und Nachkriegszeit 276
Christoph Cornelißen: Italienische Historiker und die deutsche Geschichtsschreibung von 1900 bis 1960 279
I. Einleitung 279
II. Foren des italienisch-deutschen Transfers in der Geschichtswissenschaft 283
III. Drei Generationen von Deutschland-Experten unter italienischen Historikern 288
IV. Die Studien Friedrich Meineckes und Gerhard Ritters in der italienischen Rezeption 297
Ariane Dröscher: Die Migration italienischer Mediziner und Biologen nach Deutschland zwischen italienischer Einheit und Nachkriegszeit 303
I. Zur Einführung 303
II. Die Zeit zwischen italienischer Einheit und 1894 304
III. Die Zeit zwischen 1894 und Zweitem Weltkrieg 314
IV. Die Nachkriegszeit 317
Albrecht Bangert: Italienisches Design in Deutschland oder die Methodik eines modernen Kulturtransfers 321
I. Zur Einführung 321
II. Design als Kulturphänomen 323
III. Das Phänomen des Designstars 324
Fiammetta Balestracci: Verlegerische Tätigkeit als Kulturtransfer. Italienische Autoren und Bücher im deutschen Verlagswesen 1880-1945 327
I. Zur Einführung 327
II. Die fruchtbare Zeit der Jahrhundertwende (1880-1918) 328
1. Verlage und Reihen 328
2. Die Autoren: D'Annunzio und die Unterhaltungsliteratur 330
3. Die Verbreitung der Klassiker 331
III. Das italienische Buch in der Weimarer Zeit 332
1. Zwischen Verbrauchsliteratur und moralisch-religiösen Schriften 332
2. Die Klassiker: Eine widersprüchliche Phase 334
3. Zeitgenössische Autoren: Von Salgari bis zu den ersten Schriften des Faschismus 336
IV. Literarische Beziehungen zwischen Faschismus und Nationalsozialismus 337
1. Die italienische Belletristik vor und nach 1938 337
2. „Strapaesani", „Moderne" und Oppositionelle in der Unterhaltungsliteratur 341
Magda Martini: Kultur jenseits der Mauer. Italienische Kunst und Intellektuelle in der Deutschen Demokratischen Republik 345
I. Einleitung 345
II. Die italienischen Intellektuellen und die DDR 346
III. Die Rezeption der italienischen Kultur in der DDR: Zensur und Verwendung der Kunstwerke 354
IV. Die italienische Kultur und die ostdeutsche Diktatur 360
Carmine Chiellino: Italienische Schriftsteller in Deutschland: Themen und Tendenzen 363
I. Einleitende Bemerkungen über die Entwicklung der italienischen Gemeinschaft in Deutschland 363
II. Die Gründergruppe der Literatur der Italiener in Deutschland 364
1. Grundzüge 364
2. Die Geburtsstunde: „Arrivederci Deutschland!" von Gianni Bertagnoli 365
3. Franco Biondi: Der Übergang zur deutschen Sprache 365
4. Giuseppe Fiorenza Dill'Elba: Ein Arbeiterschriftsteller 367
5. Lisa Mazzi und die Gruppe der Schriftstellerinnen 368
6. Fruttuoso Piccolo: Solidarität, um die ethno-sozialen Antagonismen zu überwinden 370
7. Giuseppe Giambusso, von Ignazio Buttita zu Nazim Hikmet 372
8. Franco Antonio Belgiorno: Wiesbaden-Modica, eine schöpferische Verbindung 374
9. Salvatore A. Sanna, ein Nachfolger Montales in Frankfurt am Main 375
III. Der Beitrag der italienischen Schriftsteller zum Entstehen einer interkulturellen Literatur in Deutschland 377
IV. Die Heterogenität der Autoren in den neunziger Jahren 379
1. Franco Sepe und die Sinnlichkeit der Sprachen 380
2. Marcella Continanza 381
3. Marisa Fenoglio 382
4. Cesare De Marchi 383
V. Abkehr, Rückkehr, Übergänge und Neuzugänge 384
VI. Stellung und ästhetische Besonderheiten der italienischen Autoren in Deutschland 386
Vierter Teil: Deutschland als Wirtschaftspartner 389
Roberto Di Quirico: Italienische Banken und Bankiers in Deutschland von der nationalen Einigung bis zur europäischen Integration 391
I. Einleitung 391
II. Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg 392
III. Neue Formen der Zusammenarbeit nach dem Ersten Weltkrieg? 393
IV. Die ersten italienischen Bankfilialen in Deutschland 396
V. Die dreißiger Jahre 398
VI. Der Zweite Weltkrieg und die Schließung der italienischen Bankfilialen in Deutschland 400
VII. Der Wiederaufbau des deutschen Bankennetzes nach dem Zweiten Weltkrieg 401
VIII. Guido Carli und der deutsche Wiederaufbau 404
IX. Die italienischen Banken in Deutschland vom Beginn der europäischen Integration bis heute 405
X. Schlussfolgerungen 406
Peter Hertner: Nix Amore im Fahrerhaus". Italienische Direktinvestitionen in der Bundesrepublik Deutschland von den 1960er Jahren bis zum Ende der 1990er Jahre im Spiegel der Statistik und der Presse beider Länder 407
I. Italienische Auslandsinvestitionen in historischer Perspektive - Ein kurzer Uberblick 407
II. Italienische Direktinvestitionen in Deutschland im Spiegel der Wirtschaftspresse 412
I. Ferrero 413
2. Magirus-Deutz 417
3. Die ostdeutsche Stahlindustrie 422
III. Ein kurzes Fazit 429
Alessandra Ferretti: Eine hundert Jahre lange Reise Der italienische Tourismus in Deutschland 431
I. Einleitung 431
II. Reisen am Ende des „langen 19. Jahrhunderts" - Die Jahre 1900-1918 432
III. Der Beginn des modernen Tourismus, 1918-1933 434
IV. Zwischen Achse und Katastrophe - Die Jahre der Diktaturen, 1933-1945 436
V. Vom Zusammenbruch zum Wirtschaftswunder - Die Jahre 1945-1966 440
VI. Die lange Krise des Tourismus in der Bundesrepublik, 1966-1978 445
VII. Der Aufschwung des Tourismus zwischen wirtschaftlicher Stabilisierung und Wiedervereinigung: Die achtziger und neunziger Jahre 447
Fünfter Teil: Deutschland als politischer und militärischer Feind und Alliierter 451
Nicola D'Elia: Das deutsche Modell aus der Sicht der Intellektuellen und politischen Schriftsteller in Italien (1870-1943) 453
Giovanna Procacci: Italienische Kriegsgefangene in Deutschland im Ersten und Zweiten Weltkrieg 471
Andrea La Bella: Die italienischen Kommunisten und die Deutsche Demokratische Republik 507
I. Einleitung 507
II. Der PCI hat gemeinsame Interessen mit der DDR-Außenpolitik 508
III. Der PCI als Vermittler der SED-Außenpolitik in Italien 511
IV. PCI und DDR nach der Normalisierung der Beziehungen zwischen der DDR und dem Westen 519
Sechster Teil: Schluss 525
Bernd Roeck: Deutsche Reise Über italienische Erfahrungen mit einem nördlichen Land: Einige Streiflichter 527
I. Germanesimo? 527
II. Begriffe 530
III. Ein kaltes, effizientes Land 533
IV. Zarathustra in Italien 535
V. Nach den „strahlenden Tagen" des Mai 537
VI. Die Zäsur: 1943-1945 539
VII. Die ungeliebten Deutschen 541
VIII. „Gastarbeiter" und Mafiosi 542
IX. Marx' Abschied und Wiederkehr: Italien und die DDR 545
X. Deutschland, ein Wintermärchen 547
Andrea Hindrichs; Ergänzungen von Christof Dipper: Ausgewählte Literatur 551
I. Die gegenseitige Beobachtung 551
II. Krieg, Politik und Wirtschaft 555
III. Kriegsgefangene, Militärinternierte, Zwangsarbeiter 561
IV. Italienische Arbeitskräfte, Einwanderer, Literatur der und über die Migranten 563
V. Geistiger und kultureller Austausch 569
Nachwort zur deutschen Ausgabe 569
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 581