Regeln und Prinzipien
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Regeln und Prinzipien
Zur Soziologie juristischer Argumentation am Beispiel persönlichkeitsrechtlicher Normbildung im Bereich der Genanalyse
Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung, Vol. 87
(2006)
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Abstract
Risiken moderner Humangenetik werden höchst kontrovers diskutiert. Dilip. D. Maitra untersucht an Ausschnitten persönlichkeitsrechtlicher Normbildung mit einem Schwerpunkt im Bereich der Genanalyse, wie im Zivilrecht Risiken verarbeitet werden.Über diesen exemplarischen Bereich hinaus werden grundlegende Mechanismen der Öffnung und Schließung juristischer Diskurse gegenüber außerrechtlichen Diskursen beschrieben, das rechtssoziologisch weitgehend ungeklärte Verhältnis von juristischem Begründen und Entscheiden näher bestimmt und die rechtstheoretische Unterscheidung von Regeln und Prinzipien soziologisch reformuliert.Entlang letzterer Differenz analysiert der Autor, wie sich vor und parallel zu legislativen Regulierungsversuchen in Rechtswissenschaft und Judikative unhintergehbare Normbildungsprozesse vollziehen, wie sie etwa in der Anerkennung eines Rechts auf Nichtwissen zum Ausdruck kommen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 21 | ||
Teil 1: Rechtssystem und Persönlichkeitsrechte im Kontext von technischen Innovationen und Risikodiskursen | 32 | ||
§ 1 Die innovationsoffene Grundstruktur unseres Rechtssystems | 32 | ||
I. Technikentwicklung und Freiheitsgrundrechte | 32 | ||
1. Das „Einklinken" neuer Techniken in vorhandene Freiheitsgarantien | 33 | ||
2. Die Normstruktur negatorischer Freiheitsgrundrechte | 36 | ||
a) Eigenständige Wahrnehmung rechtlich gewährter Freiräume | 36 | ||
b) Sicherung von Freiräumen durch Limitierung fremden Handelns | 39 | ||
3. Die Normstruktur rechtlich konstituierter Freiheitsrechte | 40 | ||
II. Zur Normstruktur von Persönlichkeitsrechten | 42 | ||
1. Persönlichkeitsrechte als selbstexekutive negatorische Freiheitsrechte | 43 | ||
2. Persönlichkeitsrechte als bewehrte Schutzpositionen | 45 | ||
3. Persönlichkeitsrechte als rechtlich konstituierte Freiheitsrechte | 46 | ||
4. Zwischenergebnis: Unterschiedliche persönlichkeitsrechtliche Normdimensionen | 48 | ||
III. Die Typisierungs- und Rechtfertigungspflichtigkeit der Einschränkung von Freiheitsgrundrechten und rechtlich konstituierten Freiheitsrechten | 50 | ||
IV. Freiheitsvermutung und Risikoregulierung | 52 | ||
V. Die Metapher einer der Technik nacheilenden Rechtsentwicklung | 53 | ||
VI. Innovationsoffenheit des Rechts und strukturelle Asymmetrien | 56 | ||
VII. Die Überformung gesellschaftlicher Realität durch neue Techniken | 57 | ||
§ 2 Risikokommunikation und Recht | 62 | ||
I. Risiken und Risikokommunikation | 62 | ||
1. Entscheider und Betroffene - Der konstruktivistische Risikobegriff | 62 | ||
2. Andere Dichotomien, andere Risikobegriffe | 63 | ||
3. Risiken als kommunikative Konstrukte | 64 | ||
a) Zur Kalkulierbarkeit von Risiken | 65 | ||
b) Unterschiedliche Beobachterperspektiven | 66 | ||
c) Latenz | 67 | ||
d) Beobachtung und Gegenbeobachtung | 68 | ||
II. Rechtliche Risikoentscheidungen in Konfliktfällen | 70 | ||
1. Risikoregulierung als Staatsaufgabe | 71 | ||
2. Eilzuständigkeit des Rechtssystems | 73 | ||
III. Abwägung von Persönlichkeitsrechten - ein Normbildungsprozeß in der Risikogesellschaft? | 75 | ||
Teil 2: Regeln und Prinzipien - Unterschiedliche Modi juristischen Argumentierens und ihre Bedeutung für Stabilität und Flexibilität des Rechts | 77 | ||
§ 3 Regeln und Prinzipien - Erste Annäherung an eine Leitunterscheidung | 77 | ||
I. Die Differenzierung der Rechtstheorie (R. Dworkin, R. Alexy, J. Esser | 77 | ||
1. Regeln | 78 | ||
2. Prinzipien | 78 | ||
3. Prinzipienabwägung und Regelauslegung als Idealtypen rechtlichen Begründens | 80 | ||
4. Schnittstellen zwischen Regeln und Prinzipien | 82 | ||
5. Prinzipienabwägungen im Verfassungs-und im Zivilrecht | 82 | ||
II. Regeln und Prinzipien im Kontext systemtheoretischer Rechtsnormkategorien | 84 | ||
1. Regeln als Konditionalprogramme | 85 | ||
2. Prinzipien als Zweckprogramme | 86 | ||
III. Zwischenergebnis: Eine nur vorläufige Begriffsverwendung | 88 | ||
§ 4 Kommunikative Distanz - Sprachtheoretische und soziologische Grundlagen einer Analyse juristischer Argumentation | 89 | ||
I. Die rechtstheoretische Kritik an der Vorstellung juristischer Textbindung | 91 | ||
II. Die soziologische Kritik richterlicher Dogmatik | 93 | ||
III. Das „Unbestimmtheitsparadox" | 95 | ||
IV. Intersubjektivität | 97 | ||
V. Gemeinsame kommunikative Vergangenheiten | 100 | ||
VI. Typenbildung | 103 | ||
VII. Der Bruch mit kommunikativen Gemeinsamkeiten | 108 | ||
VIII. Die Bildung spezifisch juristischer „Eigenwerte" | 110 | ||
IX. Kommunikative Distanz | 112 | ||
X. Verstehen und Zustimmen | 117 | ||
XI. Zur Berechtigung einer soziologisch orientierten Analyse juristischer Diskursformen | 118 | ||
XII. Kommunikative Distanz hinter Spiegeln | 123 | ||
§ 5 Die Rückwirkung regelorientierter Begründungen und Diskurse auf gerichtliche Entscheidungsprozesse | 126 | ||
I. Richterliche Entscheidung und richterliche Begründungspflicht | 128 | ||
II. Die Ordnung des juristischen Diskurses | 131 | ||
1. Handlungsrestriktionen durch constraints | 132 | ||
a) Zum Begriff der constraints | 133 | ||
b) Constraints im Kontext einer Dualität von Handlung und Struktur | 135 | ||
2. Juristische Diskurse | 136 | ||
a) Diskurse als Praxis | 137 | ||
b) Zum Verhältnis von Diskurstheorie und Systemtheorie | 139 | ||
c) Recht als Ensemble diskursiver Praktiken | 142 | ||
d) Regeldiskurse und prinzipienorientierte Diskurse | 143 | ||
3. Konditionalnormen als rekursives Netzwerk von Kommunikationen | 143 | ||
a) Regeln und Begriffe im juristischen Diskurs | 144 | ||
b) Primär- und Sekundärtexte | 146 | ||
III. Das Ineinandergreifen von Regeldiskursen und anderen „constraints" | 150 | ||
1. Sekundäre Sozialisation und juristischer Habitus | 151 | ||
a) Zum Begriff des Habitus | 151 | ||
b) Juristische Sozialisation und Regeldiskurse | 152 | ||
c) Habituelle Verstetigung von Präferenzmustern | 157 | ||
2. Rechtsweg, Begründungszwang und der Faktor Zeit | 160 | ||
3. Ersetzung von Wahrheit durch Autorität: Rechtsprechung und herrschende Meinung als funktionale Äquivalente für den Konsens der Diskursgemeinschaft | 163 | ||
4. Zwischenergebnis: Präferenzen für juristische Eigenwerte | 167 | ||
§ 6 Die Stabilisierung des Rechtssystems durch regelorientierte Diskurse | 170 | ||
I. Systemtheorie ohne Akteure? | 170 | ||
1. Systemspezifischer Code und systemeigene Programme | 171 | ||
2. Einwände gegen systemtheoretische Reduktionismen | 174 | ||
3. Richterliche Rechtsfortbildung und ihre Akteure in unterschiedlichen Systemzusammenhängen | 176 | ||
4. Zur Berechtigung systemtheoretischer Modellbildung | 179 | ||
II. Redundanz und Varietät von Kommunikationen | 184 | ||
III. Die Kosten von Varietät und kommunikativer Distanz | 187 | ||
IV. Der Stellenwert der Entscheidungsgründe für Rechtssicherheit, Erwartungsbildung und die Stabilität des Rechtssystems | 189 | ||
1. Was bedeutet: Stabilität des Rechts? | 190 | ||
2. Die Kontingenz richterlicher Sachverhaltskonstruktion | 190 | ||
3. Die Bildung generalisierter, kontrafaktischer Erwartungen | 193 | ||
4. Stabilität und systemische Reproduktion vor unterschiedlichen Zeithorizonten | 195 | ||
V. Regelorientierte Diskurse als Stabilitätsgaranten im Rechtssystem | 196 | ||
Teil 3: Zeitumstellung - Prinzipienabwägung als Modus richterlicher Normbildung | 198 | ||
§ 7 Die Defizite juristischer Regeldiskurse angesichts der Dynamiken von Technikentwicklung und Risikokommunikation | 198 | ||
I. Risikoregulierung durch Rechtsentscheidungen | 198 | ||
1. Vertrauen und rechtliches Entscheiden | 198 | ||
2. Wissensmaximierung und die Erzeugung von Vertrauen | 200 | ||
3. Stoppregeln | 201 | ||
4. Unsicherheitsabsorption durch Rechtsentscheidungen | 202 | ||
II. Grenzen entscheidungsvermittelter Sicherheit | 203 | ||
1. Synergetische Effekte rechtlicher Entscheidungen | 203 | ||
2. Die Dynamik von Wissenschaft und Technikentwicklung | 204 | ||
3. Die diffuse Rückwirkung von Risikodiskursen auf das Rechtssystem | 204 | ||
a) Massenmedial vermittelte Öffentlichkeit und Risikodiskurse | 205 | ||
b) Rückwirkungen auf das Rechtssystem | 207 | ||
c) Konkurrenz des Rechts zu vorgelagerten und parallelen Sinnstrukturen | 209 | ||
d) Double-Bind-Situationen bei der gerichtlichen Entscheidung | 214 | ||
III. Regeldiskurse im Interferenzbereich gegenläufiger Rationalitäten und Risikobewertungen | 216 | ||
IV. Das Veralten des Modells regelgeleiteten Entscheidens | 221 | ||
V. Die Aktualität des Modells regelgeleiteten Entscheidens | 225 | ||
§ 8 Abwägung von Prinzipien | 227 | ||
I. Prinzipienorientierte Begründungen | 227 | ||
1. Abwägung als Bruch mit den kommunikativen Vergangenheiten rekursiver Regeldiskurse | 227 | ||
a) Bruch mit kommunikativen Vergangenheiten | 228 | ||
aa) Kassandrarufe - Juristische Perspektive | 228 | ||
bb) Systemveränderung - Soziologische Perspektive | 229 | ||
cc) Optimierung - Entscheidungstheoretische Perspektive | 230 | ||
dd) Krisensituationen und Routinen zweiter Ordnung - Sozialpsychologische Perspektive | 231 | ||
b) Der Rekurs auf rechtsexterne kommunikative Gemeinsamkeiten | 234 | ||
2. Verfestigung von Prinzipien: Verdichtungsprozesse in Richtung auf rekursive Regeldiskurse | 236 | ||
a) Restabilisierung durch Eigenwertbildung | 237 | ||
b) Prinzipien als Primär- und Sekundärtexte | 238 | ||
c) Vorrangrelation und Konditionalisierung | 241 | ||
d) Verdichtungsformen | 242 | ||
aa) Konditionalnormen | 242 | ||
bb) Gewichtungsregeln als prozedurale Vorgabe von Argumentationslasten | 244 | ||
cc) Internalisierung von Interessen | 244 | ||
dd) Prinzipien als Topoi | 246 | ||
II. Die Rationalität des Abwägens | 248 | ||
1. Abwägung und Rhetorik | 248 | ||
a) Die Waage der Justitia | 248 | ||
b) Abwägung als argumentative Grundformel ethischer und anderer Risikodiskurse | 250 | ||
c) Vom „Alles-oder-nichts-Prinzip" zur differenzierenden Betrachtung | 251 | ||
d) Der Gesichtspunkt des zurückgestellten Interesses | 252 | ||
e) Abwägung als partielle Zeitumstellung | 252 | ||
2. Latenzerzeugung durch Abwägung von Werten | 253 | ||
3. Offenhalten der Zukunft: Vermeidung vorzeitiger Selbstbindung | 256 | ||
4. Abwägung als „Monitoring" des Rechtssystems? | 258 | ||
5. Zwischenergebnis: Abwägung von Prinzipien als Normbildungsprozeß | 261 | ||
III. Grundrechte als Prinzipien | 262 | ||
§ 9 Persönlichkeitsrechte als Prinzipien: Der kulturelle und affektive Gehalt personaler Identität in der abendländischen Moderne | 264 | ||
I. Der affektive Gehalt persönlichkeitsbezogener Schutzvorstellungen | 264 | ||
1. Persönlichkeitsrechte als diffuse Rechte | 264 | ||
2. Entstehung und Bedeutung von Individualität und Privatheit | 265 | ||
a) Die neuzeitliche Genese des Verhältnisses von privatem und öffentlichem Raum | 266 | ||
b) Macht, Wissen und Individualität | 268 | ||
c) Funktionsbereiche von Privatheit und Individualität | 270 | ||
aa) Autonomie und individuelle Identitäten | 270 | ||
bb) Eingeschränkte und geschützte Kommunikation | 271 | ||
cc) Freiräume für Emotionen und abweichendes Verhalten | 272 | ||
d) Die Verletzung privater Räume und Selbstbestimmung | 273 | ||
3. Double-Bind-Situationen bei Gefährdungen individueller Selbstbestimmung | 276 | ||
II. Die autonomiesichernde Limitaüonsfunktion neuer Persönlichkeitsrechte im Kontext moderner (Medizin-)Technologien | 279 | ||
III. Persönlichkeitsrechtliche „Rechtsfolgen": Die Postulierung von Autonomie | 281 | ||
Teil 4: Persönlichkeitsrechtsentwicklung - Normbildungsprozesse in Rechtsprechung und Rechtswissenschaft im Kontext von Risikodiskursen | 284 | ||
§ 10 Zwischen Prinzipienabwägung und Regelbildung: Die Entwicklung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts in Rechtsprechung und Literatur | 284 | ||
I. Die Fragestellung der Analyse | 284 | ||
1. Zur Methodik | 285 | ||
2. Rechtsprechung und Rechtswissenschaft | 286 | ||
II. Entstehimg und Frühgeschichte der Kategorie Persönlichkeitsrechte | 288 | ||
1. Persönlichkeitsrechtliche Diskurse im 19. Jahrhundert | 289 | ||
2. Ein BGB ohne allgemeines Persönlichkeitsrecht | 296 | ||
3. Entwicklung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts nach Inkrafttreten des BGB | 297 | ||
III. Die Durchsetzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts: Ausbildung eines neuartigen Modus zivilrechtlicher Argumentation und Normbildung | 299 | ||
1. Die Leserbriefentscheidung | 300 | ||
a) Sachverhalt und Prozeßgeschichte | 300 | ||
b) Die Entscheidung des BGH | 300 | ||
c) Erster Eigenwert: Der Obersatz | 305 | ||
d) Zweiter Eigenwert: Die Anerkennung eines allgemeinen Persönlichkeitsrechts | 306 | ||
2. Cosima Wagner | 312 | ||
3. Paul Dahlke | 314 | ||
4. Krankenpapiere/Versicherungsakten | 316 | ||
a) Sachverhalt und Begründung | 317 | ||
b) Erster Eigenwert: Das Recht, über die eigenen Daten zu bestimmen | 318 | ||
c) Zweiter Eigenwert: Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als sonstiges Recht im Sinne von § 823 I BGB | 319 | ||
d) Dritter Eigenwert: Die einzelfallbezogene Interessen- und Güterabwägung als Argumentationsmodus | 319 | ||
e) Abwägung und Restabilisierung durch Systembildung | 323 | ||
f) Destabilisierung durch Abwägungsbegründungen? | 327 | ||
5. Herrenreiter | 330 | ||
a) Sachverhalt und Begründung | 330 | ||
b) Der Systembruch | 331 | ||
c) Systembruch und Destabilisierung | 333 | ||
d) Restabilisierungsversuche durch Rekurs auf kommunikative Vergangenheiten | 336 | ||
6. Die Soraya-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts | 342 | ||
7. Das Ginseng-Urteil | 345 | ||
8. Die „Caroline-von-Monaco"-Entscheidungen I—III | 348 | ||
9. Die „Marlene-Dietrich"-Urteile | 353 | ||
IV. Verselbständigung der Eigenwerte: Die Internalisierung des Risikodiskurses über die Gefahren moderner Medientechnik | 356 | ||
1. Das „Technikargument" | 357 | ||
2. Das persönlichkeitsrechtliche „Recht auf Selbstbestimmung" | 360 | ||
3. Die Verselbständigung von Eigenwerten | 365 | ||
V. Zwischenergebnis: Die Entwicklung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts zwischen Bruch und kontinuierlicher Verfestigung | 366 | ||
§ 11 Genanalyse und Persönlichkeitsrechtsentwicklung | 369 | ||
I. Diskurse zur Humangenetik | 371 | ||
II. Evidenz und narrative Struktur des Menschenwürdearguments | 381 | ||
1. Die Würde des Menschen ist unantastbar, Artt. 11,79 III GG | 382 | ||
2. Menschenwürde und Mythos: Verwandte Evidenzen außerrechtlicher Metaphorik | 384 | ||
3. Die Evidenz des Menschenwürdeprinzips | 389 | ||
4. Individualistische und gattungsbezogene Lesarten des Menschenwürdearguments | 391 | ||
a) Individualistische Lesart: Menschenwürde als Herrschaft selbstbestimmter Individuen | 392 | ||
b) Kollektivistische Lesarten: Menschenwürde als gattungsspezifischer Ausdruck menschlicher Natur | 393 | ||
c) Religiöse Perspektiven | 397 | ||
d) Menschenwürde als interaktionistisch begründeter Anspruch auf Achtung | 399 | ||
e) Dogmatische Konsequenzen | 400 | ||
5. Individuelle Selbstbestimmung als zentraler Menschenwürdegehalt im Kontext Humangenetik | 405 | ||
a) Holistische und individualistische Ethiken in der modernen Gesellschaft | 405 | ||
b) Individualisierungsschübe und die Bedeutungszunahme von Gesundheit und Selbstverantwortung | 407 | ||
c) Der Eingriff humangenetischer Techniken in höchstpersönliche Bereiche | 408 | ||
6. Zwischenergebnis: Präferenz für Selbstbestimmungskonzepte als strukturbildender Effekt des Menschenwürdegrundsatzes | 409 | ||
III. Ein Recht auf umfassende genetische Selbstbestimmung? | 411 | ||
1. Anwendungsbereiche und Problemfelder der Genomanalyse | 412 | ||
2. Evidenz und Entstehung eines „Rechts auf Nichtwissen": Von der Zeitungslektüre zur herrschenden juristischen Meinung | 415 | ||
3. Die Normstruktur eines „Rechts auf genetische Selbstbestimmung" | 425 | ||
a) Selbstexekutives negatorisches Freiheitsrecht | 427 | ||
b) Bewehrung von Freiräumen durch Limitierung fremden Handelns | 428 | ||
c) Rechtlich konstituiertes Freiheitsrecht | 429 | ||
IV. Auswirkungen auf der Systemebene: Stabilität und Dynamik | 433 | ||
1. Konsequenzen individualistischer Verständnisse von Menschenwürde: Individuelle genetische Selbstbestimmung als persönlichkeitsrechtliche Position | 434 | ||
2. Konsequenzen kollektivistischer Verständnisse von Menschenwürde: Abwägungsresistenz des Menschenwürdegrundsatzes | 436 | ||
3. Rechtliche Stabilität als Vorbedingung wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Dynamik | 438 | ||
4. Rechtswissenschaftliche Normbildung als Stabilitätsgarant | 439 | ||
Teil 5: Fazit | 442 | ||
§ 12 Persönlichkeitsrechtsentwicklung als Normbildungsprozeß im Kontext von Risikodiskursen | 442 | ||
I. Technische Innovationen und individuelle Selbstbestimmung | 443 | ||
II. Regeln und Prinzipien im Kontext von Risikodiskursen | 447 | ||
1. Regelförmige Eigenwerte als vergangenheitsorientierte Routine | 447 | ||
2. Risikodiskurse und rechtliche Dynamik | 449 | ||
3. Prinzipienabwägung als zukunftsoffene Routine zweiter Ordnung | 454 | ||
4. Schließung und Öffnung des Rechts durch Regeln und Prinzipien | 455 | ||
III. Persönlichkeitsrechtsentwicklung als Normbildungsprozeß in der massenmedial dynamisierten Risikogesellschaft | 458 | ||
IV. Die Ambivalenz persönlichkeitsrechtlicher Selbstbestimmung | 461 | ||
Literaturverzeichnis | 463 | ||
Sachwortverzeichnis | 526 |