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Kooperation von Europäischem Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht im Bereich des Grundrechtsschutzes

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Funk-Rüffert, P. (1999). Kooperation von Europäischem Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht im Bereich des Grundrechtsschutzes. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49443-9
Funk-Rüffert, Petra. Kooperation von Europäischem Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht im Bereich des Grundrechtsschutzes. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49443-9
Funk-Rüffert, P (1999): Kooperation von Europäischem Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht im Bereich des Grundrechtsschutzes, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49443-9

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Kooperation von Europäischem Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht im Bereich des Grundrechtsschutzes

Funk-Rüffert, Petra

Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, Vol. 48

(1999)

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Abstract

Im Bereich der Gewährleistung des Grundrechtsschutzes gegen europäische Rechtsakte verfechten EuGH und BVerfG jeweils ihre Letztentscheidungskompetenz. Im Ausgangspunkt werden die unterschiedlichen Positionen des EuGH und des BVerfG hierzu, sodann im Hauptteil der vom BVerfG entwickelte Kooperationsbegriff unter Beachtung dessen verfassungs- und europarechtlichen Wurzeln untersucht. Die aufgefundene Kooperationsmaxime ist auf die Rechtsprechung des EuGH und des BVerfG über die ihnen unterliegenden Streitgegenstände anzuwenden: Für Gemeinschaftsrechtsakte und nationale Durchführungsakte kommt die vom BVerfG verfochtene Auffangstellung nicht in Betracht, für den Bereich rein nationaler Rechtsakte erwächst aus der Kooperationsmaxime eine Pflicht des BVerfG zur Berücksichtigung der Rechtsprechung des EuGH bei der eigenen Auslegung und Anwendung unabdingbarer Grundrechtsstandards. Rechtsvergleichend werden das Kompetenzverständnis einzelner Oberster Gerichte ausgewählter Mitgliedstaaten im Verhältnis zum EuGH erörtert und in einem Ausblick abschließend institutionalisierte Kooperationsmodelle vorgestellt und bewertet.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Problemstellung 13
B. Einleitung 17
I. Grundrechtsschutz des Europäischen Gerichtshofes 17
1. Europäische Grundrechte als Prüfungsmaßstab 17
2. Streitgegenstand 21
a) Rechtsakte der Gemeinschaft 21
b) Nationale Durchführungsmaßnahmen 22
c) Mitgliedstaatliches Handeln im Bereich des Gemeinschaftsrechts, insbesondere Beschränkungen der Grundfreiheiten 24
3. Letztentscheidungskompetenz des EuGH 25
II. Grundrechtsschutz des Bundesverfassungsgerichts 27
1. Rolle des EuGH als gesetzlicher Richter i. S. d. Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG aus bundesverfassungsrechtlicher Sicht 27
2. Zuständigkeit des BVerfG 29
a) Fortbestehen nationaler Grundrechtsrechtsprechungsgewalt 29
b) Zuständigkeitsverteilung nach Streitgegenstand („Akt der öffentlichen Gewalt“) 30
c) Umfang bundesverfassungsgerichtlicher Überprüfung sekundären Gemeinschaftsrechts am Maßstab deutscher Grundrechte bzw. Maßgeblichkeit deutscher Grundrechte 32
aa) Solange I-Beschluß vom 29. Mai 1974 33
bb) Vielleicht-Beschluß vom 25. Juli 1979 33
cc) Solange II-Beschluß vom 22. Oktober 1986 34
dd) Tabaketikettierungsrichtlinie, Beschluß vom 12. Mai 1989 34
ee) Nachtarbeit-Urteil vom 28. Januar 1992 35
C. Kooperative Rechtsprechung über Gemeinschaftsrechtsakte 36
I. Der Kooperationsgedanke 36
1. Der Kooperationsgedanke im Maastricht-Urteil vom 12. Oktober ‘93 – Kritik 36
2. Der Kooperationsgedanke in der Verteilung nationaler Rechtsprechungskompetenzen auf dem Gebiet der Grundrechte 40
a) Kooperativer Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverfassungsgericht – Landesverfassungsgerichte)? 42
aa) Kooperation im Bereich der Verwerfungskompetenz? 43
bb) Kooperation im Bereich der Bestätigungskompetenz? 44
(1) Vorbedingung der Kooperation 45
(2) Kooperationsähnliche Kompetenzzuordnung der Landesverfassungsgerichte und des BVerfG? 49
b) US-Supreme Court und einzelstaatliche Gerichte in den Vereinigten Staaten von Amerika in der Staatsform des Bundesstaates 51
3. Der Kooperationsgedanke im allgemeinen Völkerrecht 53
4. Der Kooperationsgedanke im Vertragsprinzip der „Gemeinschaftstreue“ gem. Art. 10 EGV n.F. (Art. 5 EGV a.F.) 55
II. Grundlagen der Kooperation im deutschen Verfassungsrecht 57
1. Kooperation oder Subordination als Organisations- und Handlungsmaxime in Europa – Festlegung durch die Präambel? 57
a) Gleichstellung als Kooperationsbedingung 57
b) Gemeinsame Handlungsbasis als Kooperationsbedingung: Europäische Wurzel der Grundrechte 58
2. Art. 23 Abs. 1 GG als „Kooperations“vorschrift 62
a) Rechtsprechungsgewalt im Bereich der Grundrechte als Hoheitsrecht i. S. d. Art. 23 Abs. 1 S. 2 GG 63
b) Kooperation oder Subordination als Handlungsmaxime des Art. 23 Abs. 1 GG? 64
aa) Subordinationsrechtliches Verständnis: Fortbestehen subsidiärer nationaler Rechtsprechungsgewalt auf dem Gebiet der Grundrechte 64
bb) Kooperationsrechtliches Verständnis: Verzicht auf die Ausübung nationaler Rechtsprechungsgewalt im Bereich der Grundrechte 68
cc) Ausnahmen vom Verzichtsgrundsatz? 69
(1) Ergänzungsgedanke 69
(a) Unzureichender Individualrechtsschutz 70
(b) Bestimmte Grundrechte 74
(c) Einstweiliger Rechtsschutz 76
(2) Evidenzkontrolle, Vertretbarkeitskontrolle, intensivierte inhaltliche Kontrolle 79
c) Unabdingbare europäische Grundrechtsstandards als Kooperationsbedingung, Art. 23 Abs. 1 Satz 1 GG 81
aa) Bindung an Grundrechtsstandards 81
bb) Umfang der Bindung an Grundrechte 83
(1) Hypothekentheorie 83
(2) Grundrechtsstandard nach Art. 79 Abs. 3 GG? 84
(3) Wesensgehaltsgarantie 85
d) Die Verwirklichung der Kooperationsbedingung „Schutz unabdingbarer Grundrechtsstandards“ 89
aa) Richterrechtliche Grundrechtsentwicklung durch den EuGH oder Notwendigkeit eines europäischen Grundrechtskataloges? 89
bb) Verfassungsrechtliche Vermutung für ausreichenden Grundrechtsschutz auf europäischer Ebene? 92
cc) Sicherung der „unabdingbaren Grundrechtsstandards“ auf europäischer Ebene durch Art. 6 Abs. 2 EUV n.F. (Art. F Abs. 2 EUV a.F.) 94
(1) Die in Art. 6 Abs. 2 EUV n.F. (Art. F Abs. 2 EUV a.F.) normierte Beachtungspflicht als Erfüllung der Kooperationsbedingung 94
(2) Inhalt der Beachtungspflicht des Art. 6 Abs. 2 EUV n.F. (Art. F Abs. 2 EUV a.F.) 95
(3) Kooperative Ausgestaltung des unabdingbaren Grundrechtsstandards durch die Methode wertender Rechtsvergleichung des EuGH 97
dd) Zwischenergebnis 102
D. Kooperative Grundrechtsrechtsprechung im Bereich nationaler Durchführungsmaßnahmen 104
I. Die nationalen Durchführungsakte 104
1. Ausdehnung der Grundrechtsrechtsprechung des EuGH auf nationale Maßnahmen, die Grundfreiheiten beschränken? 104
2. Grundrechtsrechtsprechung des EuGH über „nationale Durchführungsmaßnahmen“ 108
II. Der Rechtsprechungsauftrag des BVerfG und seine Vorlagepflicht 111
1. Vorlagepflicht des BVerfG nach Art. 234 Abs. 3 EGV n.F. (Art. 177 Abs. 3 EGV a.F.) 111
a) Das BVerfG als letztinstanzliches Gericht nach Art. 234 Abs. 3 EGV n.F. (Art. 177 Abs. 3 EGV a.F.) 111
b) Der Prüfungsmaßstab des BVerfG im Rahmen seiner Vorlagepflicht 113
c) Ergebnis 114
2. Verbleibendes richterliches Entscheidungsrecht 114
a) Die Prüfung einer bestehenden Vorlagepflicht 114
b) Entscheidung über Vorliegen einer Durchführungsmaßnahme 115
c) Art. 234 EGV n.F. (Art. 177 EGV a.F.) als Kooperationsnorm 116
E. Kooperative Grundrechtsrechtsprechung über rein nationale Hoheitsakte? 118
I. Grundrechtsschutz des EuGH gegen nationale Akte? 118
II. BVerfG und Grundrechtsschutz gegen nationale Akte 119
III. Lösungsansätze in der Literatur 121
1. Kein europäischer Grundrechtsschutz gegen nationale Hoheitsakte, die keine Durchführungsmaßnahmen sind 121
2. Bejahung europäischen Grundrechtsschutzes gegen rein nationale Hoheitsakte 122
3. Eigener Vorschlag 123
a) Notwendigkeit „positiver“ Kooperation 123
b) Umfang der Grundrechtsbindung nach Art. 1 Abs. 3 GG? 124
F. Oberste Gerichtsbarkeiten ausgewählter Mitgliedstaaten und EuGH 127
I. Conseil Constitutionnel in Frankreich 129
1. Übertragung von Rechtsprechungsgewalt im Bereich der Grundrechte. 129
2. Integrationsschranke: „libertés publiques“ 130
3. Fortbestehen oder Verzicht auf nationale Grundrechtsrechtsprechung? 132
II. Corte costituzionale in Italien 133
1. Übertragung von Rechtsprechungsgewalt im Bereich der Grundrechte. 133
2. Integrationsschranke: „diritti inviolabili dell’umo“ 134
3. Fortbestehen oder Verzicht auf nationale Grundrechtsrechtsprechung? 136
III. Der österreichische Verfassungsgerichtshof 137
1. Übertragung von Rechtsprechungsgewalt im Bereich der Grundrechte 137
2. Integrationsschranken? 138
G. Ausblick auf weiterführende Kooperationsmodelle beim Grundrechtsschutz 141
I. Intensivierung der bestehenden „positiven“ Kooperationspflichten 141
1. Intensivierung des Vorlageverfahrens 141
2. Durch die Erarbeitung eines gemeinsamen Grundrechtskataloges? 143
3. Durch informelle Beratungen und Anhörungen? 145
a) Zulässigkeit bilateraler „informeller Beratungen“ 145
b) Anhörung des EuGH in konkreten Verfahren vor dem BVerfG? 146
c) Zulässigkeit „multilateraler“ informeller Beratungen 147
II. Institutionalisierte Kooperationsmodelle 150
1. Europäischer Gemeinsamer Senat 150
a) Abweichung des EuGH von der Grundrechtsrechtsprechung des BVerfG bei Gemeinschaftsrechtsakten und nationalen Durchführungsmaßnahmen 151
b) Abweichung des BVerfG von der Grundrechtsrechtsprechung des EuGH bei nationalen Akten 153
2. Europäischer Gerichtshof für Grundrechte 154
a) Variante: Parallelzuständiger EGG bei nationalen Akten 155
b) Variante: Vorlagepflicht des BVerfG an den alleinzuständigen EGG bei nationalen Akten 158
c) Variante: Ausschließliche Zuständigkeit des EGG für Grundrechte bei nationalen Akten 160
H. Zusammenfassung 162
Literaturverzeichnis 166
Stichwortverzeichnis 178