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Otto, F. (2002). Die Entstehung eines nationalen Geldes. Integrationsprozesse der deutschen Währungen im 19. Jahrhundert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50813-6
Otto, Frank. Die Entstehung eines nationalen Geldes: Integrationsprozesse der deutschen Währungen im 19. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50813-6
Otto, F (2002): Die Entstehung eines nationalen Geldes: Integrationsprozesse der deutschen Währungen im 19. Jahrhundert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50813-6

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Die Entstehung eines nationalen Geldes

Integrationsprozesse der deutschen Währungen im 19. Jahrhundert

Otto, Frank

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 71

(2002)

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Abstract

Mit dem »Ende der D-Mark« und der Einführung des Euro richtet sich der Blick auch zurück auf das Zusammenwachsen der deutschen Wäh-rungen im 19. Jahrhundert zu einer kleindeutschen Währungsunion.

Am Anfang standen die fundamentale Zerrüttung und Heterogenität der Münzsysteme. Die Beseitigung dieses Zustandes wurde von allen Staaten des Deutschen Bundes als notwendig erkannt und zunächst noch allein, nach der Gründung des Zollvereins dann in der Form von zwischenstaatlichen Vereinbarungen angegangen. Der Autor zeichnet diesen langen, beschwerlichen Weg nach - von den ersten Münzreformbestrebungen in Bayern 1802 über die Münzverträge im Rahmen des Zollvereins bis zur Währungsreform des neugegründeten Deutschen Reiches 1871-1876.

Frank Otto gliedert die Studie in drei Abschnitte: Der erste beinhaltet die einzelstaatlichen Münzreformversuchen des Vormärz (mit den Schwerpunkten Preußen und Bayern) sowie die Entstehung und Entwicklung der Münzvereine von 1837, 1838 und 1857. Im zweiten Abschnitt thematisiert Frank Otto die Entwicklung des Papiergeldwesens im Zeichen der Industrialisierung.

Der dritte Teil stellt dann die reichsdeutsche Währungsreform dar. Der Autor zeigt, welche Bedeutung einerseits politischen Entscheidungen häufig zukam, die teilweise auf ganz anderen als auf wirtschaftlichen Argumenten basierten, und wie wenig einzelstaatlich-autonom andererseits der politische Entscheidungsprozeß oft war. Schließlich macht der Autor deutlich, daß der Weg zur monetären Integration nicht in gerader Linie auf ein bestimmtes Ziel hin verlief, sondern sich diese Entwicklung vielmehr lange Zeit als offen erwies.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 9
Verzeichnis der Abkürzungen 11
A. Einleitung 13
I. Mark und Euro: Parallelen zweier Währungsunionen? 15
II. Fragestellungen und Ziele der Arbeit 18
III. Wege und Stand der Forschung. Quellenlage 21
IV. Gliederung und Vorgehensweise 24
B. Die Entwicklung im deutschen Münzwesen: Versuche einzelstaatlicher Münzreformen und die Herausbildung des kleindeutschen Währungsraumes 28
I. Strukturbedingungen der Münzreform in den Staaten des Deutschen Bundes 28
1. Die zwingende Notwendigkeit territorialer Konsolidierung und staatlicher Modernisierung: Die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Revolutionskriege 28
2. Verhältnisse im deutschen Geldwesen am Ende der Napoleonischen Kriege 32
a) Geringer Integrationsgrad der deutschen Währungssysteme 32
b) Uneinheitlicher Geldumlauf in den einzelnen Währungsgebieten 40
c) Zerrüttung des Geldumlaufs 49
II. Die Konsolidierung der Währungsverfassungen im Rahmen der Homogenisierung des Staatskörpers: Einzelstaatliche Versuche der Münzreform 56
1. Der süddeutsch-mittelstaatliche Weg der Münzreform: Das Beispiel des bayerischen Scheidemünzenwesens 56
2. Die preußischen Münzreformen: Herstellung des Fundamentes der deutschen Leitwährung 66
a) Das Scheidemünzenedikt von 1811 66
b) Das „Gesetz über die Münzverfassung in den Preußischen Staaten“ von 1821 70
c) Die Umsetzung des Münzreformgesetzes 82
3. Bilanz der einzelstaatlichen Versuche zur Reform des Münzwesens 95
a) Vergleich der Ergebnisse der Münzreformbestrebungen in Süddeutschland und in Preußen 95
b) Kriterien zur Kategorisierung der einzelstaatlichen Münzreformen 97
III. Die Konstituierung des kleindeutschen Währungsraumes unter preußischer Präponderanz mit den Münzverträgen von München (1837), Dresden (1838) und Wien (1857) 100
1. Die erste Phase der monetären Integration: Der Zollverein als Antriebskraft zum Abschluß von Münzverträgen 100
a) Entstehungsgründe monetärer Integration: Erkenntnisse der Neuen Institutionenökonomik 101
b) Integration der Wirtschaftsräume im Deutschen Bund: Überlegungen zur Relevanz ökonomischer Transaktionskosten für den Abschluß der Münzverträge 105
c) Die ersten Schritte auf dem Weg zu den Münzverträgen 118
d) Der Münzvertrag von München (1837) 138
2. Der Dresdner Münzverein (1838) 145
3. Integrationsbemühungen der Talerländer und die weitere Entwicklung im süddeutschen Münzwesen 155
4. Bilanz der aus dem Zollverein hervorgegangenen Münzverträge von 1837 und 1838 162
5. Der Münzvertrag von Wien (1857): Der preußisch-österreichische Konflikt um die Erweiterung des deutschen Währungsraumes 168
a) Österreich und die deutschen Zoll- und Münzvereine im Vormärz 168
b) Das österreichische Projekt einer mitteleuropäischen Zollunion 176
c) Die ersten Verhandlungen um einen Münzverein mit Österreich (1854) 184
d) Die Verhandlungen der Jahre 1856/57 und der Wiener Münzvertrag vom 24. Januar 1857 193
e) Das Scheitern des Wiener Münzvertrages: Die definitive Festigung des kleindeutschen Währungsraumes 203
f) Ursachen des Scheiterns: War die Entstehung eines kleindeutschen Währungsraumes eine zwangsläufige Entwicklung? 210
C. Die Entwicklung des Papiergeld- und Banknotenwesens im Deutschland des 19. Jahrhunderts 219
I. Papiergeld und Banknoten in der präindustriellen Phase 219
1. Vormärzliche Perzeptionsmuster gegenüber papierenen Wertzeichen: Zwischen Mißtrauen und übertriebener Erwartungshaltung 221
a) Ursachen der zwiespältigen Perzeption: Die Erfahrung mit dem Papiergeld als staatlichem Finanzierungsmittel in der Krise. Der Fall der preußischen Tresorscheine 224
b) Ursachen der zwiespältigen Perzeption: Papiergeld und Banknoten in der ökonomischen Diskussion des 19. Jahrhunderts 227
2. Notenbankprojekte im Vormärz 234
a) Private Notenbankprojekte im vormärzlichen Preußen 236
b) Die Errichtung der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank (1834) 241
c) Rothers Projekt zur Gründung einer Landesbank (1824/25) und die Einziehung der Banknoten in Preußen (1836) 244
II. Einsetzende Industrialisierung und die Entwicklung der Währungsverfassungen in Deutschland 254
1. Der wirtschaftliche Hintergrund: Industrialisierung und Währungsverfassung – Finanzierungsinstrumente und wirtschaftliche Entwicklung 255
2. Die Reform des preußischen Notenbankwesens unter dem Druck der unzureichenden Zahlungsmittelversorgung 270
a) Die Umwandlung der Königlichen zur Preußischen Bank 271
b) Die Normativbedingungen zur Gründung privater Notenbanken 281
3. Grundlinien der Entwicklung des Papiergeld- und Banknotenwesens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 293
III. Papiergeld und Banknoten in der Phase der Hochindustrialisierung 298
1. Die Gründungswelle privater Notenbanken im Zollverein 300
a) Gründungsbedingungen privater Notenbanken: Ablehnung in den größeren Staaten und die Auseinandersetzung um die „Bankfreiheit“ 302
b) Gründungsbedingungen privater Notenbanken: Die Zulassung in den Kleinstaaten 324
2. Die Abgrenzung der Währungsgebiete nach außen und der Versuch einer zwischenstaatlichen Lösung der Banknoten- und Papiergeldfrage 328
a) Der „Preußische Bankkrieg“ 329
b) Zwischenstaatliche Einigungsversuche über Grundsätze der Papiergeld- und Banknotenemission im Zollverein 342
3. Der Aufstieg der Preußischen Bank zur Zentralbank Kleindeutschlands 357
a) Die Aufhebung des starren Notenkontingentes der Preußischen Bank 358
b) Die Preußische Bank als de facto-Zentralbank des Zollvereins 367
4. Das deutsche Papiergeld- und Banknotenwesen bis zum Vorabend der Reichsgründung – Grundtendenzen der Entwicklung 380
D. Die Vollendung der kleindeutschen Währungsintegration im 19. Jahrhundert mit der Begründung der Reichswährung 386
I. Strukturbedingungen der kleindeutschen Währungsvereinheitlichung 387
1. Integrationskräfte und fortdauernde Verschiedenheit: Das deutsche Geldwesen und die Verflechtung der Wirtschaftsräume des Zollvereins am Vorabend der Reichsgründung 387
a) Das deutsche Münz- und Papiergeldwesen vor der Währungsreform 387
b) Die Entwicklung einer integrierten deutschen Volkswirtschaft unter preußischer Präponderanz 395
c) Der preußische Taler als Leitwährung des kleindeutschen Wirtschaftsraumes 401
2. Der Diskurs um die Währungsvereinheitlichung: Die Konstruktion der Ideologie des nationalen Geldes 408
a) Vormärzliche Diskurse um die Währungsvereinheitlichung und die Forderung nach einer Notenbank für den Zollverein 409
b) Die ideologische Konstruktion des kleindeutschen Währungsraumes 412
c) Die Diskussion um das Währungsmetall des nationalen Geldes 418
d) Nationale versus internationale Münzeinheit 426
e) Die Ausweitung des Experten- zum allgemeinen Diskurs und die Auseinandersetzung um die Münzeinheit der Reichswährung 432
II. Die Währungsverfassung des Deutschen Reiches als ein System des Ausgleiches unterschiedlicher Interessen 438
1. Regulierungsversuche des Münz- und Papiergeldwesens im Norddeutschen Bund 438
2. Die Begründung der Reichswährung mit den Münzgesetzen von 1871 und 1873 440
a) Die Gesetzgebung zur Münzreform 442
b) Der Übergang zur Goldwährung: Das Problem der Demonetisierung des Silbers 455
3. Die Ordnung des Papiergeld- und Banknotenwesens 465
a) Der volkswirtschaftliche Diskurs über das Papiergeld- und Banknotenwesen 466
c) Das Bankgesetz vor dem Reichstag 489
d) Die Bestimmungen des Bankgesetzes und die Errichtung der Reichsbank 499
4. Charakteristika der reichsdeutschen Währungsreform 516
E. Ergebnisse: Grundlinien des monetären Integrationsprozesses in Deutschland im 19. Jahrhundert 523
I. Die Entwicklung im Münzwesen 523
II. Die Entwicklung im Papiergeld- und Banknotenwesen 526
F. Quellen- und Literaturverzeichnis 531
I. Quellen 531
1. Archivalien 531
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abt. II, München 531
Bundesarchiv, Berlin 532
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin 532
2. Gedruckte Quellen 535
3. Zeitgenössisches Schrifttum: Stellungnahmen und Pamphlete 538
II. Literatur 544
Personen- und Sachwortregister 576