Die Inhaltskontrolle von Verbraucherverträgen
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Die Inhaltskontrolle von Verbraucherverträgen
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 233
(2000)
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Abstract
Verträge zwischen Unternehmern und Verbrauchern (Verbraucherverträge) unterliegen seit der AGBG-Novelle 1996 einer neuen Inhaltskontrolle nach dem AGB-Gesetz. Nach dem neuen § 24a AGBG sind auch Klauseln, die nur für einen einzelnen Vertrag formuliert werden (Einmalklauseln), und auch solche Klauseln, die von unparteiischen Dritten vorgeschlagen werden (Drittklauseln), der Kontrolle nach dem AGB-Gesetz unterworfen. Vor allem gilt für Verbraucherverträge gemäß § 24a Nr. 3 AGBG ein besonderer Maßstab der Inhaltskontrolle. Die Auswirkungen des § 24a AGBG auf die Praxis der Klauselkontrolle sind noch weitgehend ungeklärt. Vor allem in bezug auf den Kontrollmaßstab sind zahlreiche Fragen umstritten. Eingehende Erörterungen der Problematik sind bisher jedoch selten.Der Autor versucht diese Lücke zu schließen. Im Vordergrund steht die Untersuchung des geänderten Maßstabs der Inhaltskontrolle. Durch den neuen § 24a Nr. 3 AGBG gewinnt die Inhaltskontrolle bei Verbraucherverträgen eine zusätzliche Komponente, die dem AGB-Gesetz bisher fremd war. Die neue, zweistufige Inhaltskontrolle nach dem AGB-Gesetz wird ausführlich erläutert. Die »Umstände des Vertragsabschlusses«, auf die § 24a Nr. 3 Bezug nimmt, werden in Fallgruppen geordnet und auf ihre Bedeutung für die Inhaltskontrolle hin untersucht. In weiteren Abschnitten werden die übrigen Aspekte der Inhaltskontrolle von Verbrauchern erörtert, etwa die sehr umstrittene Ausweitung der AGB-Kontrolle auf Verträge, die von einem neutralen Dritten, etwa einem Notar, entworfen wurden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Einführung | 13 | ||
1. Kapitel: Klauselrichtlinie und AGB-Gesetz | 15 | ||
I. Die Umsetzung der Klauselrichtlinie | 15 | ||
II. Der Kontrollmaßstab des § 9 AGBG | 18 | ||
1. Der Kontrollmaßstab im Verbandsklageverfahren | 18 | ||
a) Die Elemente der überindividuellen Betrachtungsweise | 19 | ||
b) Die Berücksichtigung der Umstände des Vertragsabschlusses | 21 | ||
2. Der Kontrollmaßstab im Individualprozeß | 22 | ||
a) Die Maßgeblichkeit des generellen Kontrollmaßstabs | 22 | ||
b) Die Tatsachenbasis der Klauselkontrolle | 24 | ||
c) Keine weiteren Unterschiede zur Verbandsklage | 26 | ||
III. Der Kontrollmaßstab der Richtlinie | 27 | ||
1. Die Kriterien der Interessenabwägung | 27 | ||
2. Der doppelte Kontrollmaßstab der Richtlinie | 28 | ||
3. Die Tatsachenbasis der Interessenabwägung | 29 | ||
4. Vertragsumstände und individuelle Interessenlage | 30 | ||
IV. Die Elemente des konkreten Kontrollmaßstabs | 31 | ||
V. Unvereinbarkeit des konkreten Kontrollmaßstabs mit § 9 AGBG | 33 | ||
VI. Die Übernahme des einzelfallbezogenen Kontrollkonzepts durch den deutschen Gesetzgeber | 34 | ||
VII. Die Kombinationslösung | 36 | ||
2. Kapitel: Die zweistufige Klauselkontrolle von Verbraucherverträgen | 38 | ||
I. Klauselkontrolle und Verbraucherleitbild | 38 | ||
1. Die Bedeutung des Verbraucherleitbildes für die Klauselkontrolle | 38 | ||
2. Die Bedeutung der Gruppenzugehörigkeit nach AGB-Gesetz und Klauselrichtlinie | 40 | ||
3. Das Verbraucherleitbild des AGB-Gesetzes und der Klauselrichtlinie | 43 | ||
II. Die unterschiedlichen Modelle der Klauselkontrolle | 44 | ||
III. Einheitlicher Kontrollmaßstab für AGB und Einmalklauseln | 46 | ||
IV. Das Verhältnis der Kontrollstufen | 49 | ||
1. Keine Rechtfertigung nachteiliger Klauseln durch die Vertragsumstände | 49 | ||
2. Die Voraussetzungen der Klauselkontrolle auf der zweiten Stufe | 52 | ||
3. Funktion und Tatsachenbasis der zweiten Kontrollstufe | 53 | ||
a) Trennung der Kontrollstufen und Tatsachenbasis der Interessenabwägung | 53 | ||
b) Die ergänzende Funktion der zweiten Kontrollstufe | 54 | ||
aa) Die Trennung der beiden Kontrollstufen | 54 | ||
bb) Keine doppelte Tatsachenbewertung | 54 | ||
c) Die Tatsachenbasis der zweiten Kontrollstufe | 55 | ||
3. Kapitel: Die Umstände des Vertragsabschlusses | 58 | ||
I. Keine allgemeine Billigkeitskontrolle | 58 | ||
1. Fallgruppen der berücksichtigungsfähigen Umstände | 58 | ||
2. Einschränkungen der berücksichtigungsfähigen Umstände | 60 | ||
II. Das Kräfteverhältnis zwischen den Verhandlungspositionen der Parteien | 61 | ||
1. Die Faktoren des Kräfteverhältnisses | 61 | ||
2. Die Abhängigkeit des Verbrauchers vom Leistungsangebot des Unternehmers | 62 | ||
a) Fallgruppen der Abhängigkeit | 62 | ||
b) Die Berücksichtigung auf der ersten Kontrollstufe | 63 | ||
aa) Die Abhängigkeit aufgrund fehlenden Wettbewerbs | 63 | ||
bb) Abhängigkeit aufgrund sonstiger Umstände | 65 | ||
c) Die Berücksichtigung auf der zweiten Kontrollstufe | 66 | ||
aa) Eingeschränkte Berücksichtigung der Marktmacht des Unternehmers | 66 | ||
bb) Persönliche Umstände des Verbrauchers | 67 | ||
cc) Abhängigkeit aufgrund der besonderen Situation | 69 | ||
3. Sonstige Aspekte des Kräfteverhältnisses | 69 | ||
III. Wissensstand und Geschäftserfahrenheit des Verbrauchers | 70 | ||
IV. Das Verhalten der Parteien bei Vertragsabschluß | 73 | ||
1. Das Verhalten des Unternehmers | 73 | ||
2. Das Verhalten des Verbrauchers | 75 | ||
V. Sonstige Umstände | 75 | ||
4. Kapitel: Die europarechtlichen Bindungen des AGB-Gesetzes | 78 | ||
I. Vorabentscheidungsverfahren und AGB-Kontrolle | 78 | ||
1. Gegenstand des Vorabentscheidungsverfahrens | 78 | ||
2. Die Voraussetzungen der Vorlage | 83 | ||
3. Vorlagen betreffend das AGB-Gesetz | 84 | ||
II. Die richtlinienkonforme Auslegung des AGB-Gesetzes | 85 | ||
1. Die Pflicht zur richtlinienkonformen Auslegung | 85 | ||
2. Die Voraussetzungen der richtlinienkonformen Auslegung | 86 | ||
3. Grenzen der richtlinienkonformen Auslegung des AGB-Gesetzes | 88 | ||
5. Kapitel: Sonstige Aspekte der Angemessenheitskontrolle von Verbraucherverträgen | 90 | ||
I. Der Anwendungsbereich der besonderen Kontrolle von Verbraucherverträgen | 90 | ||
1. Der Begriff des Verbrauchervertrags | 90 | ||
a) Der Unternehmerbegriff i. S. d. § 24 AGBG | 90 | ||
b) Der Begriff des Verbrauchers | 92 | ||
c) Gemischte Nutzung des Vertragsgegenstandes | 92 | ||
d) Darlegungs- und Beweislast | 93 | ||
e) Mehrheit von Personen | 94 | ||
aa) Der Grundsatz der getrennten AGB-Kontrolle | 94 | ||
bb) Bürgschaften | 94 | ||
2. Die Verwendung von Drittklauseln, § 24a Nr. 1 AGBG | 99 | ||
a) „Stellen“ von Vertragsbedingungen und Drittklauseln | 99 | ||
aa) Die Bedeutung des Stellens von Vertragsbedingungen nach dem AGB-Gesetz | 99 | ||
bb) Die Anpassung an die Richtlinie durch § 24a Nr. 1 AGBG | 101 | ||
cc) Der sog. beiderseitige Einbeziehungsvorschlag | 102 | ||
b) Der AGB-Begriff i. S. d. § 24a Nr. 1 AGBG | 102 | ||
aa) Die Voraussetzung der mehrfachen Verwendung bei Drittklauseln | 103 | ||
bb) Aushandeln und „Verwendung“ von Klauseln | 105 | ||
c) Notarverträge | 106 | ||
3. Einmalklauseln, § 24a Nr. 2 AGBG | 110 | ||
a) Die Voraussetzungen der Inhaltskontrolle bei Einmalklauseln | 110 | ||
b) Keine Anwendung des § 24a Nr. 1 AGBG auf Einmalklauseln | 111 | ||
c) Die Zurechnung von Drittklauseln | 112 | ||
aa) Wortlaut | 112 | ||
bb) Richtlinienkonforme Auslegung | 112 | ||
cc) Gesetzessystematik | 113 | ||
dd) Sinn und Zweck der Klauselkontrolle | 114 | ||
d) Die Kriterien für die Zurechnung der Klausel | 115 | ||
e) Ergebnis | 116 | ||
f) Beweislast | 116 | ||
II. Die Anwendung des § 10 AGBG bei Verbraucherverträgen | 116 | ||
1. Der Meinungsstand | 117 | ||
2. Keine zweistufe Klauselkontrolle nach § 10 AGBG | 118 | ||
3. Das Verhältnis des § 10 AGBG zu § 9 AGBG bei Verbraucherverträgen | 118 | ||
III. Der Verbrauchervertrag in der Verbandsklage | 119 | ||
IV. Das Verhältnis der Klauselkontrolle zur Vertragskontrolle nach dem BGB | 121 | ||
1. Das Verhältnis zu § 138 BGB | 121 | ||
2. Das Verhältnis zu § 242 BGB | 121 | ||
3. Das Verhältnis zur culpa in contrahendo | 123 | ||
6. Kapitel: Das Transparenzgebot | 125 | ||
I. Die allgemeinen Grundsätze der Transparenzkontrolle | 126 | ||
1. Die maßgeblichen Umstände | 126 | ||
2. Der Verständnishorizont des konkreten Vertragspartners | 128 | ||
II. Das Transparenzgebot bei Verbraucherverträgen | 130 | ||
1. Der Durchschnittskunde als Maßstab des Transparenzgebotes | 131 | ||
2. Intransparenz als Unwirksamkeitsgrund | 132 | ||
a) Erfordernis einer Benachteiligung des Vertragspartners | 132 | ||
b) Intransparenz nicht kontrollfähiger Klauseln | 134 | ||
3. Keine Besonderheiten bei der Transparenzkontrolle von Verbraucherverträgen | 136 | ||
Zusammenfassung der Ergebnissse | 137 | ||
Literaturverzeichnis | 140 | ||
Sachwortverzeichnis | 147 |