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Die Ursachen des taiwanesischen Wirtschaftswunders

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Fronius, M. (2001). Die Ursachen des taiwanesischen Wirtschaftswunders. Eine systemische Betrachtung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50491-6
Fronius, Matthias. Die Ursachen des taiwanesischen Wirtschaftswunders: Eine systemische Betrachtung. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50491-6
Fronius, M (2001): Die Ursachen des taiwanesischen Wirtschaftswunders: Eine systemische Betrachtung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50491-6

Format

Die Ursachen des taiwanesischen Wirtschaftswunders

Eine systemische Betrachtung

Fronius, Matthias

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 68

(2001)

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Abstract

Taiwan - das Modell eines neuen entwicklungspolitischen Weges. Mit seiner Wirtschaftsentwicklung steht Taiwan seit Jahrzehnten an der Spitze der Schwellenländer. Auch die Gleichmäßigkeit der Einkommensverteilung ist mustergültig. Taiwan gilt so weit als Vorbild, daß Wissenschaft und Politik die Frage stellen, ob die sich vorsichtig öffnende VR China vom »Modell Taiwan« lernen kann.

»Wodurch wurde die Wirtschaftsentwicklung Taiwans bestimmt, und wie ist der Entwicklungserfolg zu erklären?« - so lautet dann auch die zentrale Frage des Autors.

Bisherige wissenschaftliche Theorien - wie die von Tsiang, Balassa und Little entwickelte neoklassische Erklärung; oder die von der UNCTAD, von Wade und Amsden geprägte revisionistische Begründung des Erfolges; und ebenso die von Weggel und Vogel entworfene kulturalistische Theorie beantworten diese Fragen unzureichend. Ihr Mangel: Sie befassen sich nicht nur mit Taiwan, sondern versuchen gleichzeitig die Erfolge Hongkongs, Singapurs und Südkoreas zu erklären. Durch diese Vermischung von Flächenstaaten mit einem ausgeprägten landwirtschaftlichen Sektor (Taiwan, Korea) und Stadtstaaten kann eine zutreffende Analyse nicht gelingen. Ihr größtes Manko ist jedoch der Widerspruch in ihren Ergebnissen. Die einen sehen den Staat als Vater des Erfolgs an, die anderen den unregulierten Markt. Wieder andere erkennen in der chinesischen Kultur die Wiege des Aufschwungs. Allen gemeinsam ist eine monokausale Argumentation - Rückwirkungen und systemische Effekte bleiben unberücksichtigt. Aufgrund der Monokausalität muß eine Überprüfung der Hypothesen in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise daher unbefriedigend ausfallen.

Diese Arbeit bietet erstmalig eine Analyse, die ausschließlich auf das taiwanesische Wirtschaftswunder abstellt und systemtheoretische Ansätze aufgreift. Auf diese Weise werden die Gründe, die zum taiwanesischen Wirtschaftsaufschwung beitrugen, zu Teilen eines Gesamtsystems zusammengefügt, Rückwirkungen der Einzelsysteme aufgezeigt und die Komplexität des »taiwanesischen Wunders« greifbar.

Mittlerweile zeichnet sich ab, daß die VR China dem taiwanesischen Weg in Teilen folgt. Ob und inwieweit eine Kopie des taiwanesischen Weges erfolgversprechend für die VR China sein kann, wird am Schluß dieser Arbeit behandelt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
Verzeichnis der Schaubilder und Tabellen 12
Abkürzungsverzeichnis 13
Problemstellung 15
Kapitel 1: Die Schilderung des Wirtschaftswunders auf Taiwan 19
I. Die Zeit als japanische Kolonie (1895–1945) 20
II. Flüchtlingsströme und innenpolitische Stabilisierung nach dem II. Weltkrieg 23
1. Innen- und außenpolitische Spannungen am Ende der 40er Jahre 23
2. Die Festigung des Machtmonopols der Kuomintang in den 50er Jahren 27
III. Makroökonomische Stabilisierung (1950–1962) 29
1. Vorbemerkungen 29
2. Die taiwanesische Landreform 31
3. Importsubstitutionsstrategie 37
4. Mechanismen der innenpolitischen Stabilisierung 40
IV. Der Beginn der Exportförderungsstrategie zu Beginn der 60er Jahre 42
V. Der Aufbau der kapitalintensiven Industrie in den 70er Jahren 45
VI. Auf dem Weg zum Industrieland in den 80er Jahren 49
1. High-Tech-Spezialisierung 49
2. Der Umbruch des politischen Systems in den 80er Jahren 51
VII. Die ökonomischen Tendenzen seit 1990 55
VIII. Zusammenfassung 65
Kapitel 2: Die bisherigen Ansätze zur Erklärung des taiwanesischen Wirtschaftswunders 67
I. Die Rolle des Staates als zentraler Erklärungsfaktor 67
1. Die Ursprünge der Debatte 69
2. Freihandel und Wettbewerb als Zwillingsväter des ostasiatischen Wunders? Die Sicht der Neoklassischen Politischen Ökonomie 75
a) Die Kritik an der importsubstituierenden Industrialisierungsstrategie (ISI) 75
b) Die Analyse des ostasiatischen Erfolgs durch die neoklassischen Ökonomen 80
c) Faktorakkumulation oder technischer Fortschritt? Krugman’s These 83
3. Der ostasiatische Entwicklungsstaat als Motor des Wachstums? Die Sicht der revisionistischen Schule 90
a) Begriff des Revisionismus 90
b) Die Kritik an der exportorientierten Industrialisierungsstrategie (EOI) 93
c) Die Analyse des ostasiatischen Erfolgs durch die Revisionisten 98
4. Ein Kompromiß? Die Analyse der Rolle des ostasiatischen Staates durch die Weltbank 113
5. ‚Alles Nichts‘, oder? Die agnostische Sicht 124
II. Die Rolle der Kultur als Erklärungsfaktor 126
Kapitel 3: Kritik der bisherigen Erklärungsansätze und Entwicklung eines systemischen Erklärungsversuches 138
I. Kritische Würdigung der vorgestellten Erklärungsansätze 138
1. Das Prüfkriterium ‚Erklärungsgehalt der vorgestellten Theorien‘ 138
2. Anwendung des Prüfkriteriums auf die vorgestellten Erklärungsansätze 141
a) Der neoklassische Erklärungsansatz 141
b) Der revisionistische Erklärungsansatz 144
c) Der Erklärungsansatz der Weltbank 145
d) Die agnostische Sicht 149
e) Die kulturalistische Erklärung 149
f) Läßt sich der taiwanesische Wirtschaftsaufschwung erklären? Eine Zwischenbilanz 152
II. Ein systemischer Gedanke zur Erklärung des Wirtschaftswunders auf Taiwan 153
1. Nicht direkt beeinflußbare Interaktionen – Umweltfaktoren 155
a) Bevölkerungswachstum 157
b) Ökonomische Auswirkungen der besonderen weltpolitischen Situation 159
c) Die Hinterlassenschaft der japanischen Kolonialzeit 162
d) Japans Einfluß auf die taiwanesische Industrialisierung nach 1945 165
e) Der Faktor Kultur 169
2. Unmittelbar beeinflußte Interaktionen – Endogener Bereich 173
a) Subsystem 1: Zurückdrängung entwicklungshemmender Interessen 177
b) Subsystem 2: Dynamik des landwirtschaftlichen und ländlichen Sektors 181
c) Subsystem 3: Geld- und Fiskalpolitik 189
d) Subsystem 4: Bildungspolitik 196
e) Subsystem 5: Technologiepolitik 203
f) Subsystem 6: Handelspolitik 210
3. Die Beziehungen zwischen Subsystemen und Umwelt 218
a) Vorbemerkungen 218
b) Das Zusammenspiel des Gesamtgefüges im Überblick 219
c) Die Beeinflussung des endogenen Bereichs durch die exogenen Faktoren 220
d) Die Wechselwirkungen innerhalb des Systems und resultierende Umweltbeeinflussungen 221
Kapitel 4: Zusammenfassung und Ausblick 223
Literaturverzeichnis 229
Sachwortverzeichnis 244