Sport auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen
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Sport auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen
unter besonderer Berücksichtigung des Motorsports
Beiträge zum Sportrecht, Vol. 9
(2002)
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Abstract
Die vorliegende Dissertation ist in einer Zeit angeregt worden, in der sich der Motorsport auf öffentlichen Verkehrsflächen in Deutschland durch eine restriktive Verwaltungspraxis und Rechtsprechung in die Defensive gedrängt fühlte. Hinzu kam die beginnende kontroverse Diskussion hinsichtlich der rechtlichen Behandlung der Inline-Skater, die bis heute aufgrund unterschiedlicher Entscheidungen der Gerichte anhält.Ziel des Autors ist es, die Rechtsgrundlagen für die Ausübung von Sport auf öffentlichen Verkehrsflächen und insbesondere die mit deren Anwendung verbundenen Fragen umfassend zu klären und in diesem Zusammenhang auch die besondere Problematik des Motorsports aufzuarbeiten. Mit diesem umfassenden Ansatz ist die Untersuchung bisher ohne Parallele. Die Ergebnisse sind sportfreundlich. Die verfassungsrechtlichen Grundlagen im Grundgesetz - insbesondere Art. 12 Abs. 1 (Berufsfreiheit) und Art. 9 Abs. 1 (Vereinigungsfreiheit) - bilden zusammen mit den »Sportförderklauseln« der Länderverfassungen die Basis für die Auslegung der sportrelevanten Vorschriften des Bundes- und Landesrechts. Den Nutzungsrahmen im einfachen Recht für die Ausübung des Sports bilden die Straßengesetze bzw. die Naturschutz- und Waldgesetze der Länder. Zentrale Bedeutung haben hierbei die Vorschriften über den jedermann zustehenden Gemeingebrauch sowie die Betretungsvorschriften. Daran anknüpfend beschäftigt sich die Straßenverkehrsordnung des Bundes mit den Sportlern auf den öffentlichen Straßen der Bundesrepublik Deutschland. Angesichts dieses komplizierten Zusammenspiels der verschiedenen sportrelevanten Regelungen schlägt Hans-Peter Neumann vor, die Straßenverkehrsordnung des Bundes - etwa anhand der »österreichischen Vorbilder« - zu überarbeiten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
1. Kapitel: Einleitung und Grundlagen | 27 | ||
A. Gesellschaftliche Bedeutung des Sports | 27 | ||
B. Der Lebensbereich „Sport“ | 29 | ||
C. Die sportrelevanten Lebensräume | 33 | ||
D. Gang der Untersuchung | 37 | ||
2. Kapitel: Die verfassungsrechtlichen Grundlagen für den (des) Sport(s) | 38 | ||
A. Die Stellung des Sports bzw. der Sportler im Bundesverfassungsrecht | 38 | ||
I. Die Aussagen des Grundgesetzes zum Sport | 38 | ||
1. Die Sportförderung des Bundes | 38 | ||
2. Die „Sporteinsätze“ des Bundes im GG | 42 | ||
II. Die sportrelevanten Grundrechte | 46 | ||
1. Die speziellen Freiheitsrechte des Grundgesetzes | 46 | ||
a) Art. 14 GG – Die Eigentumsgarantie | 46 | ||
b) Art. 12 GG – Die Berufsfreiheit | 47 | ||
c) Art. 11 GG – Die Freizügigkeit | 52 | ||
d) Art. 9 Abs. 1 GG – Die Vereinigungsfreiheit | 54 | ||
aa) Die Gewährleistungen | 54 | ||
bb) Speziell: Die externe Betätigungsfreiheit | 57 | ||
e) Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG – Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit | 64 | ||
2. Art. 2 Abs. 1 GG – Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Die allgemeine Handlungsfreiheit | 68 | ||
B. Die Stellung des Sports und der Sportler im Landesverfassungsrecht | 70 | ||
I. Die Aussagen der Landesverfassungen zum Sport | 70 | ||
II. Die Grundrechtssituation des Sports in den Landesverfassungen | 71 | ||
1. Art. 141 Abs. 3 S. 1 BayVerf – Das Recht auf Erholung in freier Natur | 71 | ||
a) Allgemeines | 71 | ||
b) Einzelheiten der Gewährleistungen | 74 | ||
c) Das Gebot der Gemeinverträglichkeit | 76 | ||
d) Verhältnis zum Bundesrecht | 78 | ||
aa) Art. 142 GG | 78 | ||
bb) Art. 31 GG | 81 | ||
2. Erholungsrechte in anderen Verfassungen | 85 | ||
3. Weitere sportrelevante Grundrechte in den Landesverfassungen | 87 | ||
4. Die Bedeutung der Landesgrundrechte bei der Anwendung von Bundesrecht | 89 | ||
a) Die Anwendung der Prozeßordnungen | 89 | ||
b) Die Anwendung von materiellem Bundesrecht | 91 | ||
c) Ergebnis | 93 | ||
III. Das Staatsziel „Sport“ in den Landesverfassungen | 94 | ||
1. Die landesverfassungsrechtlichen Regelungen | 94 | ||
2. Die Bedeutung eines Staatsziels | 96 | ||
3. Die inhaltliche Gewährleistung der Staatsziele | 99 | ||
a) Die Förderung | 100 | ||
b) Die Schutzpflicht | 102 | ||
c) Die „Pflege“ | 103 | ||
d) Der Adressat des Staatsziels | 104 | ||
aa) Allgemein | 104 | ||
bb) Speziell: Die Landesverwaltung als Adressat eines Staatsziels | 107 | ||
(1) Die Verwirklichung eines Staatsziels durch die Verwaltung | 107 | ||
(2) Die Bedeutung des landesverfassungsrechtlichen Staatsziels bei der Anwendung von materiellem Bundesrecht | 108 | ||
3. Kapitel: Der Nutzungsrahmen für die Sportausübung auf öffentlichen Straßen | 114 | ||
A. Die straßenrechtliche „Rahmennutzungsordnung“ für die Sportausübung | 114 | ||
I. Widmung zur öffentlichen Sache | 114 | ||
II. Der Gemeingebrauch | 116 | ||
1. Abstrakte Festlegung des Nutzungsstatuts | 116 | ||
2. Die Inhaltsschranken des Gemeingebrauchs | 117 | ||
a) Benutzung der Straße „im Rahmen der Widmung“ und „zum Verkehr“ | 117 | ||
aa) Die historische Entwicklung des Verkehrsbegriffs | 119 | ||
bb) Der Einfluß des Straßenverkehrsrechts auf den straßenrechtlichen Verkehrsbegriff | 122 | ||
(1) Die verfassungsrechtliche Kompetenzverteilung | 123 | ||
(2) Der Vorbehalt des Straßenrechts | 125 | ||
(3) Der Vorrang des Straßenverkehrsrechts | 128 | ||
cc) Erweiterung mittels der Bundesgrundrechte (sog. kommunikativer Verkehrsbegriff) | 131 | ||
dd) Zwischenergebnis | 140 | ||
ee) Sport als „Verkehr“ im Sinne des Straßenrechts | 143 | ||
b) Benutzung der Straßen „im Rahmen der Straßenverkehrsvorschriften“ | 154 | ||
c) Benutzung der Straße innerhalb der verkehrsüblichen Grenzen | 155 | ||
d) Benutzung der Straße im Rahmen der Gemeinverträglichkeit | 168 | ||
B. Der Nutzungsrahmen im Naturschutz- und Waldrecht | 173 | ||
I. Die Betretungsvorschriften | 173 | ||
1. Anwendungsbereich und Abgrenzung zum Straßenrecht | 173 | ||
2. Die Rechtsnatur des Betretungsrechts | 177 | ||
3. Der Inhalt der öffentlich-rechtlichen Betretungsvorschriften | 180 | ||
a) Das „Betreten“ | 180 | ||
b) Der Erholungszweck | 183 | ||
c) Die Gemeinverträglichkeit | 188 | ||
II. Weitergehende privatrechtliche Möglichkeiten der Nutzung | 189 | ||
III. Die Einschränkungsmöglichkeiten in bezug auf die Nutzungen | 193 | ||
1. Die generellen Regelungen | 193 | ||
a) Die Eingriffsregelungen | 193 | ||
b) Die besonderen Regelungen für Schutzgebiete | 198 | ||
c) Weitere „absolut“ geltende Bestimmungen | 200 | ||
2. Die Einschränkungen des öffentlich-rechtlichen Betretungsrechts | 200 | ||
a) Die gesetzlichen Einschränkungen | 200 | ||
b) Die behördlichen Regelungskompetenzen | 201 | ||
IV. Das Verhältnis zum Straßenverkehrsrecht | 203 | ||
4. Kapitel: Die Zulässigkeit der Ausübung des Sports unter besonderer Berücksichtigung der für den Motorsport relevanten Bestimmungen – Sportausübung und Straßenverkehrsrecht | 210 | ||
A. Die historische Entwicklung der sportrelevanten Straßenverkehrsvorschriften | 210 | ||
I. Die ersten Schritte zur „Emanzipation“ des Straßenverkehrsrechts | 210 | ||
II. Das reichseinheitliche Straßenverkehrsrecht seit 1933 | 215 | ||
III. Die Nachkriegsentwicklung | 218 | ||
IV. Der Erlaß der StVO des Jahres 1970 und die Folgeentwicklung | 220 | ||
B. Die „Sportrechtslage“ in der Straßenverkehrsordnung | 224 | ||
I. § 29 Abs. 1 StVO (i. V. m. § 46 Abs. 2 StVO) | 225 | ||
1. Der Tatbestand | 225 | ||
a) Der Anwendungsbereich | 225 | ||
b) Rennen | 226 | ||
c) „Sind verboten“ | 228 | ||
2. Rechtsfolge: Verbot mit Ausnahmevorbehalt | 229 | ||
a) Der dogmatische Ausgangspunkt der Ausnahmebewilligung | 229 | ||
b) Die „Ausnahmesituation“ als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal? | 231 | ||
c) § 46 Abs. 2 S. 1 StVO als Ermessensentscheidung | 233 | ||
aa) Grundsätzliches | 233 | ||
bb) Das Regel-/Ausnahmeverhältnis | 234 | ||
cc) § 46 Abs. 2 S. 1 StVO, ein Fall des intendierten Ermessens? | 236 | ||
(1) Allgemeines zum intendierten Ermessen | 236 | ||
(2) Anwendung | 240 | ||
dd) Die in die Abwägung einzubeziehenden Belange | 243 | ||
(1) Der „Entscheidungsrahmen“ der Straßenverkehrsbehörden | 243 | ||
(2) Die wichtigsten behördlichen Belange im Detail | 246 | ||
(3) Die Belange des Motorsports | 257 | ||
ee) Ergebnis | 260 | ||
3. Überlegungen de lege ferenda | 261 | ||
4. Formelle Fragen der Erteilung der Ausnahmegenehmigung | 263 | ||
II. § 29 Abs. 2 StVO | 267 | ||
1. Der Tatbestand | 267 | ||
a) Die Veranstaltung | 267 | ||
b) Mehr als verkehrsübliche Inanspruchnahme der Straße | 268 | ||
2. Rechtsfolge: Ermessen | 269 | ||
3. Das Verhältnis zu §§ 46 Abs. 2 S. 1 i. V. m. 29 Abs. 1 StVO | 269 | ||
III. §§ 31 und 24 StVO | 270 | ||
Zusammenfassung und Ergebnisse | 272 | ||
Literaturverzeichnis | 275 | ||
Stichwortverzeichnis | 307 |