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Kranz, N. (1998). Die Bundeszuschüsse zur Sozialversicherung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49447-7
Kranz, Nicolai. Die Bundeszuschüsse zur Sozialversicherung. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49447-7
Kranz, N (1998): Die Bundeszuschüsse zur Sozialversicherung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49447-7

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Die Bundeszuschüsse zur Sozialversicherung

Kranz, Nicolai

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 163

(1998)

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Abstract

Die Arbeit enthält eine umfassende und für die gegenwärtige Diskussion um die Finanzreform der Sozialversicherung hochbedeutsame juristische Erörterung der staatlichen Zuschußzahlung. Die erste monographische Behandlung dieses Themas berücksichtigt interdisziplinär historische und wirtschaftswissenschaftliche Erkenntnisse. Im Zentrum stehen zwei höchst umstrittene Problemkreise: Bezogen auf die Frage nach der staatlichen Finanzverantwortung für die Sozialversicherung, erarbeitet der Verfasser Kategorien zur Bestimmung der sogenannten versicherungsfremden Leistungen. Bezüglich der Frage nach einer grundlegenden Reform der bundesstaatlichen Lastenverteilung wird in der Arbeit die Diskussion des letzten Deutschen Juristentags aufgegriffen und der gegenwärtige Rechtszustand verteidigt.

Der Verfasser kritisiert die herrschende Meinung: Nach gegenwärtigem Recht müßten grundsätzlich die Länder und nicht der Bund die Zuschüsse zur Sozialversicherung zahlen. Er zeigt, daß die gegenwärtige Verfassungspraxis ökonomisch nicht sinnvoll ist und sich Länderzuschüsse in die aktuellen Bestrebungen zur Föderalisierung der Sozialversicherung einfügen würden. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zu den immer noch viel zu wenig behandelten Problemen der Sozialversicherung im Spannungsfeld von Sozialrecht, Verfassungsrecht und Finanzverfassungsrecht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
Vorbemerkung 19
Einführung 22
Kapitel 1: Die Bedeutung der Bundeszuschüsse für die Finanzierung der Sozialversicherung 28
I. Die Finanzierung der Sozialversicherung – Ein Überblick 30
II. Die Zunahme des Finanzbedarfs der Sozialversicherung 33
1. Finanzielle Situation der Sozialversicherung und deren Ursachen 34
2. Finanzielle Entwicklung der Beiträge und Zuschüsse 39
III. Die Zuschüsse des Bundes im einzelnen 47
1. Entwicklung der “klassischen” Sozialversicherung bis zum Zweiten Weltkrieg 47
2. Zuschüsse zur Rentenversicherung der Arbeiter und der Angestellten 57
a) Entwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg 57
b) Rentenreform 1992 – § 213 I SGB IV 63
c) Abgrenzung der Zuschüsse zur Bundesgarantie 66
3. Zuschüsse in der Kranken- und Unfallversicherung 71
4. Zuschüsse zur landwirtschaftlichen Sozialversicherung 72
a) Zuschuß zur landwirtschaftlichen Alterssicherung 73
b) Zuschuß zur landwirtschaftlichen Krankenversicherung 76
c) Zuschuß zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung 77
d) Struktur- oder Einkommenspolitik? 79
5. Zuschuß zur Bundesknappschaft 80
a) Entwicklung seit Ende des Zweiten Weltkriegs 80
b) Abgrenzung zur Garantie 81
6. Zuschüsse in der Arbeitslosenversicherung 83
a) Entwicklung 83
b) Abgrenzung zur Garantie 84
c) Erforderlichkeit einer präzisen Rechtsgrundlage 85
7. Zusammenfassung 86
Kapitel 2: Art. 120 I 4 GG als verfassungsrechtliche Grundlage für alle Zuschüsse? 87
I. Wortlaut 87
1. “Die Zuschüsse” 87
2. “Zu den Lasten der Sozialversicherung” 88
3. “Mit Einschluß der Arbeitslosenversicherung und der Arbeitslosenhilfe” 89
4. “Der Bund trägt” 90
II. Systematik 93
1. Art. 120 I 1–3 GG 93
2. Art. 120 I 5 GG 94
III. Entstehungs- und Anwendungsgeschichte des Art. 120 I GG 95
1. Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee 96
2. Parlamentarischer Rat 101
3. Überleitungsgesetze 1950–1955 110
4. Finanzreform 1955 113
5. Neufassung des Art. 120 I GG im Jahre 1965 117
6. Finanzreform 1969 121
7. Änderung der Vorschrift im Jahre 1969 122
8. Verfassungskommissionen 1976 und 1993 122
9. Ergebnis 122
IV. Richterrechtliche Ausweitung der Zuschußpflicht 124
V. Behandlung der Vorschrift in Literatur und Sozialpolitik 127
VI. Wandel der Normsituation/Bedeutungswandel? 129
VII. Zusammenfassung 131
Kapitel 3: Die Verfassungsmäßigkeit staatlicher Zuschüsse zur Sozialversicherung 135
I. Bundeszuschüsse als wesentliches Merkmal der Sozialversicherung? 136
II. Verfassungsrechtliche Bundesgarantie für die Sozialversicherung 138
1. Bundesgarantie gem. Art. 120 I 4 GG i.V.m. dem Sozialstaatsgebot? 139
a) Sozialstaatliche Herleitung der Bundesgarantie 139
b) Institutionelle Garantie der Sozialversicherung? 141
c) Zwischenergebnis 145
2. Bundesgarantie aufgrund des Sozialstaatsgebots i.V.m. Art. 14 GG? 145
3. Sozialstaatliche Gewährleistungspflicht und Gleichheitssatz 147
4. Staatliche Garantieträgerschaft als sozialstaatliches Organisationsprinzip? 147
5. Ergebnis 148
III. Verfassungsrechtliche Vorgaben für die Finanzierung von Staatsausgaben 149
1. Staatszuschüsse als Staatausgaben 149
2. Vorgaben für die Finanzierung der Sozialversicherung 150
3. Beitrags- versus Zuschußfinanzierung 154
a) Sozialversicherungsbeiträge im Abgabensystem 155
b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Beitragspflicht 155
aa) Versicherungsschutz als Gegenleistung – Art. 14 GG/Art. 2 I GG 156
bb) Beitragspflichtiger Personenkreis – Art. 3 I GG 156
cc) Herausforderung des Gleichheitssatzes durch Fremdlasten 158
(1) Herrschende Meinung 160
(2) Versicherungsprinzip 166
(3) Stellungnahme 168
c) Konsequenz für den Gesetzgeber 176
4. Bemessungskriterien für die staatlich zu finanzierenden Fremdlasten 177
a) Gesetzgeberisches Konzept (§§ 1389 I RVO, 116 I AVG) 178
b) Konzept der versicherungsfremden Leistungen 180
c) § 30 SGB IV 183
d) Abgabenrechtliches Konzept 186
e) Finanzwissenschaftliches Prinzip der fiskalischen Äquivalenz 187
f) Wicksell’sche Einstimmigkeitsregel 191
g) Finanzwirtschaftliche Berücksichtigung intertemporaler Äquivalenz 195
h) Stellungnahme 196
aa) Rechtswissenschaftliche Konzepte 196
bb) Relevanz wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse 198
cc) Zwischenergebnis 204
5. Zusammenfassung 205
IV. Verfassungsvorgaben für die Organisation der Sozialversicherung 206
1. Festschreibung der mittelbaren Staatsverwaltung? 208
2. Festschreibung der sozialen Selbstverwaltung? 210
3. Ergebnis 212
V. Europäisches Gemeinschaftsrecht 213
1. Art. 92 I EGV als gemeinschaftsrechtliche Schranke? 213
2. Landwirtschaftliche und knappschaftliche Sozialversicherung als Sonderfalle? 215
3. Ergebnis 216
VI. Zusammenfassung 216
Kapitel 4: Die Finanzierungskompetenz für die Staatszuschüsse zur Sozialversicherung 220
I. Entstehungsgeschichte der Finanzverantwortung des Bundes 222
1. Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee 222
2. Parlamentarischer Rat 224
3. Überleitungsgesetze 1950–1955 230
4. Finanzreform 1955 234
5. Neufassung des Art. 120 I GG im Jahre 1965 235
6. Finanzreform 1969 236
7. Weitere Entwicklung 236
8. Ergebnis 238
II. Staatszuschüsse und grundgesetzliche Lastenverteilung 239
1. Einführung 239
2. Sozialversicherung als Aufgabe i.S.d. Art. 104 a I GG 242
3. Sozialversicherungsgesetze als Geldleistungsgesetze (Art. 104 a III GG)? 245
a) Unmittelbare Anwendung des Art. 104 a III GG? 245
b) Analoge Anwendung des Art. 104 a III GG? 248
c) Anwendung des Rechtsgedankens des Art. 104 a III GG? 248
d) Zwischenergebnis 249
4. Maßgeblichkeit des Art. 104 a IV GG? 249
5. Ungeschriebene Finanzierungskompetenz des Bundes? 250
6. Ergebnis 252
III. Staatszuschüsse und Staatspraxis 252
1. Unzulässige Ausweitung eines auslaufenden Kompetenztitels 252
2. Gesetzgebungskompetenz als finanzverfassungsrechtlicher Dispens? 255
3. Mittelbare Staatsverwaltung als finanzverfassungsrechtlicher Dispens? 257
4. Unitarisierungsdruck als finanzverfassungsrechtlicher Dispens? 260
a) Unitarische Grundtendenz der Sozialversicherung 260
b) Kritik 262
aa) Finanzverfassung kein soft law 262
bb) Art. 20 I GG: “sozialer Bundesstaat” 263
cc) Nutzen und Chancen des Föderalismus 266
(1) Integrationsfunktion 266
(2) Gewaltenteilende Funktion 268
(3) Innovationsfördernde Funktion 269
(4) Fragwürdiger Konkurrenzföderalismus 269
(5) Ökonomische Funktion 273
(6) Zusammenfassung 273
dd) Zwischenergebnis 274
c) Verfassungsgebot zur Herstellung einheitlicher Lebensverhältnisse? 275
d) Zwischenergebnis 278
5. Ergebnis 278
IV. Das finanzverfassungsrechtliche Konnexitätsprinzip 279
1. Vorgeschichte des “Konnexitätsprinzips” 280
2. Entstehungsgeschichte des Art. 104 a I GG 285
3. Lösungsansätze für die bundesstaatliche Lastenverteilung seit 1948 – aktuelle Reformbestrebungen 290
a) Gesetzgebungskompetenz 290
b) Verwaltungskompetenz 294
c) Sachverantwortung 298
4. Ergänzende Stellungnahme 299
a) Maßgeblichkeit der Auffassungen vor der Finanzreform 1969 300
b) Bundesstaatssichernde Funktion 302
aa) Ausgabenverteilung und kongruente Einnahmenverteilung 302
bb) Die Anziehungskraft des größten Etats 315
cc) Das “Konnexitätsprinzip” als “Zitiergebot” 318
dd) Funktionale Gliederung der Staatsorganisation 319
ee) Zwischenergebnis 320
c) Demokratische und verwaltungsökonomische Funktion 321
d) Finanzwissenschaftliche Funktion 323
aa) Die ökonomische Theorie des Föderalismus 323
bb) Rechtsnormative Relevanz 330
cc) Zwischenergebnis 332
e) Zwischenergebnis 334
5. Ergebnis 334
V. Das “Konnexitätsprinzip” in der Sozialversicherung 335
1. Verwaltungsökonomische Funktion 336
a) Externe sozialversicherungsrechtliche Rechtsaufsicht 337
aa) Umfang 338
bb) Effizienz 339
cc) Effektuierung durch Länderzuschüsse 341
(1) Sachausgaben 341
(2) Zweckausgaben 342
dd) Systemwidrigkeit der Bundeszuschüsse – fehlender Bundeseinfluß? 344
b) Externe Kontrolle durch den Bundesrechnungshof 345
aa) Kontrollkompetenz gem. Art. 114 II 1, 2 GG? 346
bb) Kontrollkompetenz gem. § 55 I HGrG 347
c) Pauschales Erstattungsverfahren 351
d) Zwischenergebnis 353
2. Finanzwissenschaftliche Funktion 353
3. Bundesstaatssichernde Funktion 355
a) “Konnexitäts-” und Kongruenzprinzip 356
b) Bundeszuschüsse als gefährliche Mischfinanzierungen 357
c) Stärkung der Eigenstaatlichkeit der Länder 361
d) Kompetenz- statt Beteiligungsföderalismus 363
e) Zwischenergebnis 367
4. Ergebnis 367
VI. Zusammenfassung 367
Kapitel 5: Länderzuschüsse und die Föderalisierung der Sozialversicherung 371
I. Föderalisierung der Sozialversicherung 372
1. Neufassung des Art. 87 II GG 372
2. Weitere Pläne 373
3. Begründung 374
II. Kritik in der Literatur 375
III. Duales System und Föderalismus 376
IV. Rechtspolitische “Kosten-Nutzen-Analyse” 378
1. Regionalisierung in der Arbeitslosenversicherung 378
2. Regionalisierung in der Rentenversicherung 378
3. Regionalisierung in der Krankenversicherung 381
4. Nutzen und Chancen des Föderalismus für die Sozialversicherung 381
a) Integrationsfunktion 382
b) Gewaltenteilende Funktion 383
V. Einheitlichkeit der Sozialleistungen durch kooperativen Föderalismus 384
VI. Föderalisierung der Sozialversicherung und Länderzuschüsse 385
1. Erhöhte Effizienz der Aufsichtsführung 385
2. Beseitigung des interkorporativen Finanzausgleichs 386
3. Systembedingte Ungleichheiten 387
4. Vereinheitlichung der Aufsichtsführung durch Regionalisierung 388
VII. Föderalismus, soziale Selbstverwaltung und Länderzuschüsse 389
Vorschlag für eine Verfassungsrevision 391
Literaturverzeichnis 393