Grundrechtsdemokratie als Raison offener Staaten
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Grundrechtsdemokratie als Raison offener Staaten
Verfassungspolitik im europäischen und im globalen Mehrebenensystem
Erfahrung und Denken, Vol. 91
(2003)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
In der vorliegenden Studie erörtert Wolfgang M. Schröder ein Kernproblem aktueller Regierungslehre: Er fragt nach der normativen ratio des verfassungspolitischen Managements von Souveränitätsrechten und Kompetenzen offener Staaten.Der Autor entwickelt seine Antwort hierauf in zwei Stufen. In dem analytischen Grundlegungsteil (A-E) stellt er die grundrechtsstaatliche Demokratie als normatives Legitimitätsziel des Regierens heraus. Zudem liefert er eine Einführung in die Souveränitäts-, Kompetenz- und Politikverflechtungsstrukturen auf globaler und EU-Ebene. In dem sich anschließenden synthetischen Teil (F-K) stellt Schröder sodann das gesuchte Verfassungspolitikkonzept vor. Es umfaßt ein normatives Kompetenzklärungsprinzip, einen modernen Staatsklugheitsbegriff sowie ein Rhetorikmodell für Demokratie- und Rechtsstaatspolitik in Mehrebenensystemen des Regierens.Ausgezeichnet mit dem Promotionspreis 2002 der Universität Tübingen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Avant propos | 5 | ||
Inhalt | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 14 | ||
A. Einleitendes und Methodisches | 17 | ||
I. Befunde | 17 | ||
II. Fehlanzeige | 20 | ||
III. Lückenschließungsansätze | 22 | ||
IV. Probleme | 24 | ||
V. Ideen | 31 | ||
VI. Sujet | 36 | ||
VII. These | 40 | ||
VIII. Erläuterungen | 41 | ||
IX. Programm | 60 | ||
X. Statt eines elaborierten Forschungsteils | 61 | ||
B. Politische Legitimität. Zum normativen Maßstab des Regierens | 66 | ||
I. „Legitimität“ als geltungstheoretische Kategorie | 66 | ||
II. „Legitimität“ als sozialphilosophische Kategorie | 70 | ||
1. Subsidiarität als basales Legitimitätskriterium | 70 | ||
2. Subsidiarität als „situationsrechtliches“ Prinzip | 73 | ||
III. „Legitimität“ als politisch-philosophische Kategorie | 78 | ||
IV. „Legitimität“ als Ziel des Regierens | 84 | ||
1. Zum Begriff des Regierens | 84 | ||
2. Ziele des Regierens in der politischen Moderne | 85 | ||
3. Effektivität und Legitimität politischer Zielverwirklichung | 87 | ||
4. Legitimität als normatives Regierungsziel | 91 | ||
V. Resümee: Politische Legitimität durch distributiv-kollektive Vorteilhaftigkeit | 93 | ||
C. Grundrechtsdemokratie: das normative Legitimitätsziel des Regierens | 96 | ||
I. Zur Normativität staatsgewaltbindender Menschenrechte | 96 | ||
1. Der moderne Menschenrechtsbegriff | 96 | ||
2. Moderner Geltungsanspruch der Menschenrechte | 98 | ||
3. Menschenrechte als moralisch-kategorisches Recht | 100 | ||
4. „Tauschgerechtigkeit“ der Menschenrechte. O. Höffes Modell | 103 | ||
5. Die politische Dimension der Menschenrechte | 104 | ||
6. Die Positivierungsbedürftigkeit der Menschenrechte | 106 | ||
7. Positivierte Menschenrechte als „Grundrechte“ | 109 | ||
8. Funktionen der Grundrechte im Staat | 110 | ||
9. Probleme grundrechtsdogmatischer Normkonkretionen | 112 | ||
10. Fazit zur legitimatorischen Bedeutung von Grundrechten | 113 | ||
II. Zur Normativität demokratischer Herrschaftsorganisation | 116 | ||
1. Vorüberlegung | 116 | ||
2. Begriff und Konturen moderner Demokratie | 117 | ||
3. Legitimatorische Volkssouveränität und normative Demokratie | 122 | ||
4. Unmittelbare und repräsentative Demokratie | 124 | ||
5. Demokratie und öffentliche Herrschaftskontrolle | 130 | ||
6. Herrschaftsausübende und herrschaftspartizipatorische Demokratie | 131 | ||
7. Warum ist demokratische Herrschaftslegitimation normativ? | 132 | ||
8. Fazit zur Bedeutung demokratischer Legitimität | 139 | ||
III. Grundrechtsdemokratie als normatives Legitimitätsziel des Regierens | 143 | ||
IV. Die Verwirklichung der Grundrechtsdemokratie | 149 | ||
V. Ideale versus reale institutionelle Verwirklichungsbedingungen | 151 | ||
VI. Resümee | 160 | ||
D. Staat und Staatsbild im Wandel | 162 | ||
I. Der neuzeitliche Staatsbegriff und der Staatstyp der Moderne | 162 | ||
II. Staatssubstrate und das moderne Staatsprinzip | 165 | ||
III. Das idealtypische Staatsbild der Dreielemententheorie | 169 | ||
1. Problemaufriß | 169 | ||
2. Das territoriale Staatssubstrat: Staatsgebiet | 171 | ||
3. Das personale Staatssubstrat: Staatsvolk | 172 | ||
4. Das gubernative Staatssubstrat: Staatsgewalt | 174 | ||
5. Resümee zur Sinnspitze des modernen Staatsprinzips | 183 | ||
IV. Momente der idealtypischen Einheit des modernen Staates | 184 | ||
1. Der moderne Staat als Rechtseinheit | 184 | ||
2. Der moderne Staat als Friedenseinheit | 186 | ||
3. Der moderne Staat als Entscheidungseinheit | 187 | ||
4. Der moderne Staat als Machteinheit | 188 | ||
5. Fazit zum modernen Idealtypus politischer Einheit im Staat | 189 | ||
V. Gegenwärtige Modifikationen moderner Staatlichkeit | 189 | ||
1. Stichwort „Staatsgebiet“ | 189 | ||
2. Stichwort „Staatsvolk“ | 192 | ||
3. Stichwort „Staatsgewalt“ | 194 | ||
VI. Gegenwartsmodell „offene Staatlichkeit“ | 199 | ||
1. Staats- und verfassungsrechtliche Strukturmerkmale | 199 | ||
2. Der offene Staat als „pouvoir intermédiaire“ (P. Saladin)? | 203 | ||
3. Hintergründe der Ausbildung offener Staatlichkeit | 209 | ||
4. Gründe für die Selbstöffnung staatlicher Verfassungsräume | 212 | ||
5. Rechtlich-politische Wirkmuster offener Staatlichkeit | 218 | ||
6. E.-O. Czempiels These von der Entwicklung der „Gesellschaftswelt“ | 220 | ||
VII. Zwischenergebnis der Selbsttransformation moderner Staatlichkeit | 227 | ||
E. Europäisches Regieren im EU-Mehrebenensystem | 231 | ||
I. Die EU im europäischen Integrationsprozeß | 231 | ||
II. Der aktuelle politisch-rechtliche Status der EU | 232 | ||
III. Der aktuelle rechtlich-politische Aufbau der EU | 234 | ||
IV. Staatliches Verfassungsrecht und Europäisches Gemeinschaftsrecht | 237 | ||
V. Wandel und Kontinuität der Staatlichkeit der EU-Mitgliedstaaten | 239 | ||
VI. Die EU zwischen Intergouvernementalismus und Supranationalismus | 240 | ||
VII. Prinzipien der politischen Dynamik im EU-System | 244 | ||
1. Dualismus zwischen Europarecht und europäischer Politik | 244 | ||
2. Das europarechtliche Subsidiaritätsprinzip | 246 | ||
3. Die europäische „Politikverflechtungsfalle“ (F.W. Scharpf) | 252 | ||
VIII. Kompetenzverschiebungen zugunsten der Gemeinschaftsebene? | 254 | ||
IX. Die Frage des rechtsstaatlichen Grundrechtsschutzes auf EU-Ebene | 259 | ||
X. Demos- und Demokratiedefizite der Gemeinschaftsebene | 262 | ||
XI. Wie das europäische Demokratiedefizit beheben? | 269 | ||
XII. Fazit und Entwicklungsperspektiven | 273 | ||
F. Zum normativen kriteriologischen Prinzip des Regierens offener Staaten | 276 | ||
I. Die Kriterien-, die Prinzipien- und die Schließungsfrage | 276 | ||
II. Präzisierungen | 278 | ||
III. Subsidiarität als Kriterium staatlicher und suprastaatlicher Kompetenz | 279 | ||
1. Zur staatstheoretischen Anwendbarkeit des Subsidiaritätsprinzips | 279 | ||
2. Subsidiarität im politischen Mehrebenensystem | 282 | ||
IV. Global-government-Optionen und Global-governance-Alternativen: Die Schließung offener Staatlichkeit auf globalem Niveau | 283 | ||
1. Grundkonstellationen | 283 | ||
2. Global-government-Optionen und O. Höffes „Weltrepublik“-Entwurf | 285 | ||
a) Kantische Prämissen: „Weltrepublik“ als Rechtsgemeinschaftsbegriff | 285 | ||
b) Das Profil der vernunftgerechten „Weltrepublik“ | 289 | ||
c) Staatsaufgaben der vernunftgemäßen „Weltrepublik“ | 291 | ||
d) Der bleibende normative Kompetenzbereich der Einzelstaaten | 292 | ||
3. Global-governance-Alternativen und W. Reinickes Konzept einer „global public policy“ | 294 | ||
a) Transformation des public-policy-Konzepts | 294 | ||
b) Globale Finanzmärkte und Reinickes governance-Begriff | 297 | ||
c) Die politikstrategische Qualität der „global public policy“ | 298 | ||
d) Subsidiarität in einer global-public-policy-Struktur | 300 | ||
e) Fazit: Horizontale Subsidiarität als clue der „global public policy“ | 300 | ||
V. Übergang zur Klärung der kriteriologischen Prinzipienfrage | 301 | ||
VI. Grundaufgaben | 304 | ||
VII. Politische Verantwortlichkeitssicherung. P. Saladins Entwurf | 306 | ||
VIII. Kompetenztheoretische Grundunterscheidungen | 309 | ||
1. Definitionen und analytische Schlußfolgerungen | 309 | ||
2. Weiterführende Schlüsse | 311 | ||
IX. Das „republikanische“ und das „demokratische“ Prinzip | 316 | ||
X. Fazit | 324 | ||
G. Welche praktische Vernünftigkeit wahrt die Grundrechtsdemokratie? | 331 | ||
I. Systematische Vorüberlegungen | 331 | ||
II. Der Diskurs der „Staatsklugheitslehre“ | 334 | ||
III. Alternativen der Staatsklugheitsdiskussion: Achenwall und Kant | 336 | ||
IV. Politiktheoretische Grundweichenstellungen der Staatsklugheitsdiskussion | 340 | ||
V. Zwischenbilanz: Die hervorgehobene Bedeutung des Phronesis-Konzepts | 343 | ||
VI. Zur voraristotelischen Theorie der Phronesis | 345 | ||
VII. Aristotelische Phronesis: „De anima“ und „Nikomachische Ethik“ | 349 | ||
VIII. Praktische Phronesis in der „Nikomachischen Ethik“ | 353 | ||
IX. Die politische Dimension der praktischen Phronesis | 359 | ||
X. Fazit | 363 | ||
H. Zur Methode der Wahrung der Grundrechtsdemokratie in offenen Staaten | 369 | ||
I. Systematische Vorüberlegungen | 369 | ||
1. Problemaufriß | 369 | ||
2. Die Klärungsaufgabe | 372 | ||
3. Forderungen | 376 | ||
II. Erster Anknüpfungspunkt: Topik nach Aristotelischem Entwurf | 377 | ||
1. Verweisungszusammenhänge | 377 | ||
2. Topik als Argumentationstheorie | 383 | ||
3. Entsprechungen | 389 | ||
4. Übergänge zwischen Topik und Rhetorik | 394 | ||
III. Zweiter Anknüpfungspunkt: Das Aristotelische Rhetorik-Modell | 396 | ||
1. Grundriß | 396 | ||
2. Der δύναμις-, der τέχνη- und der μέθοδος-Begriff der Rhetorik | 398 | ||
3. Finden und Nutzen sach- und publikumsgemäßer Überzeugungsgründe | 401 | ||
4. Das Werk der Rhetorik und der Rhetoriker | 403 | ||
5. Logos, Ethos und Pathos in der Argumentation | 405 | ||
6. Das argumentationstheoretische Ziel der Aristotelischen Rhetorik | 406 | ||
7. Rhetorik als „antistrophische Entsprechung“ zur Dialektik | 407 | ||
8. Rhetorik als Durchsetzungsmittel des Wahren und Gerechten | 409 | ||
9. Die normative politische Dimension der Aristotelischen Rhetorik | 411 | ||
10. Bleibende politiktheoretische Relevanz | 413 | ||
11. Fazit | 414 | ||
I. Zur Integrierbarkeit der drei dargestellten Momente normativer Verfassungspolitik | 419 | ||
I. Sachlich-funktionale Integrierbarkeit | 419 | ||
II. Normative Gesichtspunkte | 420 | ||
III. Politiktheoretisch-konzeptuelle Integrierbarkeit | 421 | ||
1. Schwierigkeiten mit klassisch-modernen Politiktypenbegriffen | 421 | ||
2. Alternative: Kreative Anknüpfung an Ciceros consilium-Begriff | 423 | ||
IV. Übergang zum ratio-Moment des dargelegten Verfassungspolitikkonzepts | 425 | ||
J. Grundrechtsstaatliche Demokratie als „Raison offener Staaten“? Zuspitzungen und Klarstellungen | 429 | ||
I. Politeia und Verfassungswahrung bei Herodot, Thukydides und Aristoteles | 429 | ||
II. „Sophrosyne“ als ratio Politie-bewahrender Politik | 432 | ||
III. Fazit: ratio, consilium und verfassungspolitische Besonnenheit | 435 | ||
IV. Verfassungspolitische ratio und machtstaatstheoretische Staatsraison | 436 | ||
V. Abgrenzungen gegenüber außenpolitischen Doktrinen | 441 | ||
K. Summa summarum | 446 | ||
Literaturverzeichnis | 449 | ||
Personen- und Sachregister | 530 |