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Europäische Treibhauspolitik mit handelbaren Emissionsrechten

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Bader, P. (2000). Europäische Treibhauspolitik mit handelbaren Emissionsrechten. Empfehlungen für die Umsetzung der Kyoto-Verpflichtung vor dem Hintergrund US-amerikanischer Lizenzierungserfahrungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50115-1
Bader, Pascal. Europäische Treibhauspolitik mit handelbaren Emissionsrechten: Empfehlungen für die Umsetzung der Kyoto-Verpflichtung vor dem Hintergrund US-amerikanischer Lizenzierungserfahrungen. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50115-1
Bader, P (2000): Europäische Treibhauspolitik mit handelbaren Emissionsrechten: Empfehlungen für die Umsetzung der Kyoto-Verpflichtung vor dem Hintergrund US-amerikanischer Lizenzierungserfahrungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50115-1

Format

Europäische Treibhauspolitik mit handelbaren Emissionsrechten

Empfehlungen für die Umsetzung der Kyoto-Verpflichtung vor dem Hintergrund US-amerikanischer Lizenzierungserfahrungen

Bader, Pascal

Studien zu Umweltökonomie und Umweltpolitik, Vol. 6

(2000)

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Abstract

Das auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Klimarahmenkonvention in Kyoto verabschiedete Protokoll legt erstmals rechtlich bindende Ziele für den Ausstoß von Treibhausgasen fest. Die Europäische Union hat sich darin verpflichtet, die Emissionen von sechs Treibhausgasen zwischen 2008 und 2012 gegenüber dem Niveau von 1990 um insgesamt 8 Prozent zu senken. Da das Kyoto-Protokoll auch den Handel von Emissionsrechten vorsieht, bietet sich die Einführung eines Lizenzsystems auch auf europäischer Ebene an.

Ziel des Autors ist es, Vorschläge für die Implementierung einer Lizenzlösung für Treibhausgase in der Europäischen Union zu erarbeiten. Grundlage der Untersuchung bilden Erfahrungen mit US-amerikanischen Lizenzsystemen. Dabei handelt es sich zum einen um das nationale SO2 Allowance Trading Program für Elektrizitätskraftwerke und das regional begrenzte RECLAIM-Lizenzprogramm in Los Angeles.

Eine zentrale Fragestellung ist, auf welcher Ebene eine Lizenzlösung in der EU angesiedelt werden sollte: bei den Emittenten von Treibhausgasen oder den Produzenten und Importeuren fossiler Brennstoffe. Für beide Lizenzierungsformen werden Empfehlungen zur konkreten Ausgestaltung (Lizenzeigenschaften, Erstvergabe, Marktstruktur, Überwachung) erarbeitet. Die größere ökologische Effektivität und ökonomische Effizienz einer Lizenzierung von Brennstoffanbietern spricht für die Umsetzung dieser Lizenzierungsform in der EU.

Mit Hilfe ökonometrisch geschätzter Grenzvermeidungskosten für die 15 EU-Staaten wird abschließend gezeigt, daß sich die Kosten zur Erfüllung der Kyoto-Verpflichtung durch Einführung eines CO2-Lizenzsystems in der EU um rund 50 Prozent senken lassen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 15
Tabellenverzeichnis 17
Abkürzungsverzeichnis 19
I. Einleitung 23
1. Motivation 23
2. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit 25
II. Der Treibhauseffekt als spezifisches Umweltproblem 27
1. Naturwissenschaftliche Grundlagen des Treibhauseffekts 27
2. Charakteristika des Treibhausproblems 28
III. Effiziente Klimapolitik mit handelbaren Lizenzen 33
1. Pareto-optimale vs. effiziente Klimapolitik 33
2. Anforderungen an eine effiziente Klimapolitik 35
3. Effiziente Klimapolitik mit ökonomischen Instrumenten 37
a) Vorzüge ökonomischer Instrumente 37
b) Mögliche Probleme ökonomischer Instrumente 39
c) Ergebnis 41
4. Europäische Klimapolitik mit Steuern oder Lizenzen 42
a) Umweltsteuern als Preislösung: grundsätzlicher Wirkungsmechanismus 42
b) Umweltlizenzen als Mengenlösung: grundsätzlicher Wirkungsmechanismus 44
c) CO2-Steuern vs. CO2-Lizenzen 45
aa) Unsicherheit über die Höhe der Grenzvermeidungskosten 46
bb) Marktunvollkommenheiten 50
cc) Dynamische Wirkung 51
dd) Politische Akzeptanz 53
d) Ergebnis 53
IV. US-amerikanische Lizenzierungserfahrungen 56
1. Das SO2 Allowance Trading Program 57
a) Hintergrund und Zielsetzungen des SO2 Allowance Trading Program 57
b) Adressaten des SO2 ATP 58
c) Ausgestaltung der Lizenzen im SO2 ATP 59
aa) Lizenzinhalt und Gültigkeitsdauer 59
bb) Räumliche Handelbarkeit 59
cc) Verhältnis zum bestehenden Ordnungsrecht 61
dd) Rechtsbegriff der Lizenzen 62
ee) Genehmigungsverfahren im Lizenzsystem 62
d) Festlegung der Gesamtlizenzmenge 62
e) Primärverteilung der Lizenzen 64
aa) Regelzuteilung der Lizenzen 65
bb) Sonderzuteilungen von Lizenzen 66
cc) Anreize zur vorzeitigen Emissionsminderung 67
dd) Behandlung von Neuemittenten 69
ee) Behandlung von freiwilligen Teilnehmern 69
f) Anpassungs- und Vermeidungsstrategien 70
g) Der Lizenzhandel 71
aa) Marktteilnehmer 71
bb) Lizenztransaktionen 71
cc) Kontrolle des Lizenzhandels 74
h) Emissionskontrolle und Sanktionierung 74
aa) Emissionskontrolle 75
bb) Berichterstattung 75
cc) Emissionsabrechnung und Sanktionsmaßnahmen 76
2. Das RECLAIM-Lizenzprogramm 76
a) Hintergrund und Zielsetzungen von RECLAIM 76
b) Adressaten des RECLAIM-Programms 79
aa) Altemittenten 79
bb) Neuemittenten 80
cc) Freiwillige Programmteilnehmer 81
c) Ausgestaltung der Lizenzen in RECLAIM 82
aa) Lizenzinhalt und Gültigkeitsdauer 82
bb) Räumliche Handelbarkeit 83
cc) Verhältnis zum bestehenden Ordnungsrecht 85
dd) Rechtsbegriff der Lizenzen 85
ee) Genehmigungsverfahren im Lizenzsystem 86
d) Festlegung der Gesamtlizenzmenge 86
e) Primärverteilung der Lizenzen 88
aa) Regelzuteilung der Lizenzen 88
bb) Sonderzuteilungen von Lizenzen 89
cc) Behandlung von Neuemittenten 90
dd) Behandlung von freiwilligen Teilnehmern 91
f) Anpassungs- und Vermeidungsstrategien 91
g) Der Lizenzhandel 92
aa) Marktteilnehmer 92
bb) Marktstruktur 92
cc) Lizenztransaktionen 93
dd) Kontrolle des Lizenzhandels 95
h) Emissionskontrolle und Sanktionierung 96
aa) Emissionsmessung und Berichterstattung 97
bb) Sanktionsmaßnahmen des SCAQMD 97
3. Kritische Beurteilung der US-amerikanischen Lizenzprogramme 98
a) Evaluierungskriterien 98
aa) Ökologische Effektivität 98
bb) Ökonomische Effizienz 99
cc) Verwaltungs- und Kontrollkosten 101
dd) Technischer Fortschritt 101
b) Beurteilung des RECLAIM-Programms 101
aa) Ökologische Effektivität 102
(1) Einhaltung der Gesamtemissionsmenge und Emissionstrend 102
(2) Anzahl der Regelverstöße 104
(3) Räumliche Verteilung der Emissionen 106
(4) Zeitliche Verteilung der Emissionen 106
bb) Ökonomische Effizienz 107
(1) Handelsvolumen 107
(2) Transaktionskosten 110
(3) Lizenzpreise 111
cc) Anzahl der Markteintritte 113
dd) Innovationsanreiz 114
c) Beurteilung des SO2 ATP 116
aa) Ökologische Effektivität 116
bb) Ökonomische Effizienz 119
(1) Das Handelsvolumen auf dem Lizenzmarkt 119
(2) Lizenzpreise 121
cc) Administrative Praktikabilität und Innovationsanreiz 130
4. Lehren für zukünftige Lizenzprogramme 131
a) Lehren für den politischen Entwicklungs- und Umsetzungsprozeß 132
b) Lehren für die Ausgestaltung zukünftiger Lizenzprogramme 134
aa) Generelle Lehren für die Gestaltung des Gesamtprogramms 135
bb) Lehren für die Ausgestaltung einzelner Programmelemente 136
V. Optionen für eine europäische Lizenzlösung 139
1. Rahmenbedingungen eines europäischen CO2-Lizenzsystems 139
a) Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen 139
b) Klimapolitische Rahmenbedingungen 141
aa) Internationale Klimapolitik 141
bb) Klimapolitik in Europa 145
c) Ökologische Rahmenbedingungen 146
d) Ökonomische Rahmenbedingungen 150
2. Anforderungen an eine europäische Lizenzlösung 152
a) Ökologische Effektivität 153
b) Ökonomische Effizienz 153
c) Verteilungsgerechtigkeit und politische Akzeptanz 154
d) Administrative Praktikabilität 155
e) Anpassungsfähigkeit 155
f) Zusätzlichkeit 155
3. Ansatzpunkte einer CO2-Lizenzierung 156
a) Handelbare Emissionsquoten auf Länderebene 156
aa) Vorteile eines zwischenstaatlichen Lizenzsystems 157
bb) Probleme eines zwischenstaatlichen Lizenzhandels 158
b) Lizenzlösungen auf Unternehmensebene 161
aa) Dezentrale Lizenzsysteme 161
bb) Zentrales CO2-Lizenzsystem 163
4. Emissionslizenzen 164
a) Sektorale Verteilung der CO2-Emissionen 164
b) Kriterien für die Auswahl der lizenzpflichtigen CO2-Emittenten 166
c) Eignung des Kraftwerkssektors 166
d) Eignung des Haushalts- und Verkehrssektors 172
e) Eignung der verschiedenen Industriebranchen 172
aa) Eisen- und stahlerzeugende Industrie 172
bb) Chemische Industrie 173
cc) Zementindustrie 174
dd) Lebensmittel-, Getränke- und Tabakindustrie 175
ee) Zellstoff- und Papierindustrie 175
ff) Metallverarbeitende Industrie 176
f) Ergebnis 176
5. Brennstofflizenzen 179
a) Funktionsweise des Brennstoffmodells 179
b) Auswahlkriterien für die lizenzpflichtige Verarbeitungsstufe 183
c) Das Energiesystem in der Europäischen Union 184
d) Brennstofflizenzen für Kohle 185
aa) Lizenzierung der Produzenten und Importeure von Kohle 186
bb) Lizenzierung der Aufbereitungsanlagen 187
cc) Lizenzierung der innergemeinschaftlichen Transporteure von Kohle 188
dd) Lizenzierung des Umwandlungsbereichs 189
e) Brennstofflizenzen für Gas 190
aa) Lizenzierung der Produzenten und Importeure von Erdgas 190
bb) Lizenzierung des Transports und der Verteilung von Erdgas 193
f) Brennstofflizenzen für Erdöl 199
aa) Lizenzierung der Produzenten und Importeure von Erdöl 199
bb) Ansiedlung der Lizenzpflicht auf der Verteilerstufe von Mineralölprodukten 200
cc) Ansiedlung der Lizenzpflicht im Umwandlungsbereich 201
g) Erfassung von HFCs, PFCs und SF6 208
h) Ergebnis 208
6. Hybrid-Modelle 209
a) Hybrid-Modell I: Lizenzierung von Großemittenten und Kraftfahrzeugherstellern 209
aa) Funktionsweise der Lizenzierung von Kraftfahrzeugherstellern 210
bb) Erfolgschancen einer Lizenzierung europäischer Automobilhersteller 212
b) Hybrid-Modell II: Lizenzierung der Elektrizitätskraftwerke und Anbieter von Erdgas und Rohöl 214
c) Ergebnis 215
7. Interaktion der Lizenzsysteme mit anderen klimapolitischen Instrumenten 216
a) Teilnahme am internationalen Emissionsrechtehandel 216
b) Teilnahme an Joint Implementation (JI) 218
c) Teilnahme am Clean Development Mechanism (CDM) 219
d) Interaktion einer europäischen Lizenzlösung mit nationalen klimapolitischen Instrumenten in der EU 221
aa) Interaktion mit einer nationalen CO2-Steuer 221
bb) Interaktion mit einer Subvention 223
cc) Interaktion mit Auflagen 225
VI. Ausgestaltung des europäischen Lizenzsystems 228
1. Lizenzeigenschaften 229
a) Lizenzinhalt 229
b) Gültigkeitsdauer 231
c) Übertragbarkeit 233
aa) Empfehlungen der umweltökonomischen Theorie zur Übertragbarkeit 233
bb) Erfahrungen mit Banking in den US-amerikanischen Lizenzprogrammen 233
cc) Aussagen des Kyoto-Protokolls zu Banking und Borrowing 234
dd) Banking und Borrowing in einem europäischen CO2-Lizenzsystem 235
d) Input- vs. Outputlizenzen 238
aa) Erfahrungen aus den US-amerikanischen Lizenzprogrammen 238
bb) Input- vs. Outputlizenzen im Emittentenmodell 239
cc) Input- vs. Outputlizenzen im Brennstoffmodell 240
e) Ergebnis 242
2. Festlegung und Änderung der Gesamtlizenzmenge 242
a) Reduktionsziele des Kyoto-Protokolls 242
b) Festlegung der Gesamtlizenzmenge im CO2-Lizenzsystem der EU 243
aa) Zielemissionsmenge in der Zielperiode 2008–2012 244
bb) Lizenzpfad innerhalb der Zielperiode 2008–2012 246
cc) Höhe der Lizenzmenge vor Beginn der Zielperiode 248
3. Erstvergabe der Lizenzen 251
a) Mögliche Erstvergabemechanismen 252
aa) Kostenlose Zuteilung der Lizenzen: Grandfathering 252
bb) Lizenzauktion 252
b) Grandfathering vs. Auktionsverfahren 252
aa) Effizienzvergleich 252
bb) Verteilungseffekte 262
c) Lehren aus der Lizenzvergabe in RECLAIM und dem SO2 ATP 265
aa) Lehren aus der kostenlosen Lizenzvergabe nach dem modifizierten Grandfathering-Prinzip 265
bb) Lehren aus der Lizenzversteigerung im SO2 ATP 267
d) Lizenzvergabe im europäischen CO2-Lizenzsystem 268
aa) Zielvorgaben der europäischen Lastenverteilung 268
bb) Berücksichtigung der Lastenverteilung im Emittentenmodell 268
cc) Berücksichtigung der Lastenverteilung im Brennstoffmodell 269
dd) Kostenlose Lizenzvergabe 270
ee) Versteigerung der Lizenzen 276
(1) Auktionsverfahren 277
(2) Das optimale Auktionsverfahren für CO2-Lizenzen 281
4. Marktstruktur des Lizenzhandels auf dem Sekundärmarkt 283
a) Homogenität der Lizenzen 284
b) Marktteilnehmer 285
c) Vorgabe einer festen Marktstruktur 286
aa) Marktstruktur in den US-amerikanischen Lizenzprogrammen 287
bb) Marktstruktur im Brennstoffmodell 288
cc) Marktstruktur im Emittentenmodell 289
dd) Ausgestaltung der staatlichen Lizenzauktionen 289
d) Rolle des Staates beim Lizenzhandel 291
aa) Genehmigung von Lizenztransaktionen 291
bb) Staatliche Lizenzkäufe und -verkäufe 292
5. Administrative Ausgestaltung des Lizenzsystems 295
a) Emissionskontrolle und Berichterstattung 295
aa) Emissionskontrolle in den US-amerikanischen Lizenzprogrammen 295
bb) Emissionskontrolle im Brennstoffmodell 296
cc) Emissionskontrolle im Emittentenmodell 297
b) Kontrolle des Lizenzhandels 298
aa) Kontrolle des Lizenzhandels in den US-amerikanischen Lizenzprogrammen 298
bb) Kontrolle des Lizenzhandels im europäischen Lizenzsystem 299
c) Haftung und Sanktionierung 300
aa) Haftungs- und Sanktionsmechanismen in den US-amerikanischen Lizenzprogrammen 301
bb) Haftungstatbestand der EU sowie der Mitgliedstaaten 301
cc) Haftung und Sanktionierung bei Lizenzierung der Emittenten 303
dd) Haftung und Sanktionierung im Brennstoffmodell 304
VII. Kosteneffekte einer CO2-Lizenzierung 307
1. Schätzung der Vermeidungskosten 308
a) Entwicklung der CO2-Emissionen unter dem BAU-Szenario 308
b) Schätzung der nationalen Grenzvermeidungskosten 311
aa) Das Kohlenstoffnachfragemodell 312
bb) Das Datenmaterial 313
cc) Ökonometrische Schätzung der Kohlenstoffnachfrage 316
c) Ableitung der Grenzvermeidungskosten aus der Kohlenstoffnachfrage 317
2. Kosteneinsparungen durch Lizenzhandel 322
a) Vermeidungskosten ohne Lizenzhandel 322
b) Vermeidungskosten bei Lizenzhandel 324
c) Nettoentlastung der einzelnen EU-Staaten durch Lizenzhandel 326
3. Auswirkungen der CO2-Lizenzierung im Brennstoffmodell 328
4. Sensitivitätsanalyse 331
5. Ergebnisse und Einschränkungen des Modells 332
VIII. Klimapolitische Empfehlungen für die EU 333
Literaturverzeichnis 339
Sachwortverzeichnis 355