Internationale Standards im Kulturgüterverkehr und ihre Bedeutung für das Sach- und Kollisionsrecht
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Internationale Standards im Kulturgüterverkehr und ihre Bedeutung für das Sach- und Kollisionsrecht
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 72
(1995)
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Abstract
Gegenstand der Arbeit sind Eigentums- und Besitzrechte an gestohlenen und illegal exportierten Kulturgütern. Kunstwerke und andere Kulturgüter weisen gegenüber sonstigen Waren im internationalen Güterverkehr die Besonderheit auf, daß sie einmalig und deshalb unersetzlich sind. Das hat zur Kodifizierung spezieller Kulturgüterschutzgesetze geführt. Heute haben fast alle Staaten der Erde Ausfuhrbeschränkungen zur Bewahrung ihres nationalen Kulturerbes erlassen. Daneben existieren zahlreiche internationale Konventionen und auch im Rahmen der EU Spezialnormen zur Regelung des grenzüberschreitenden Kulturgüterverkehrs. Die rechtliche Relevanz dieser Normen ist jedoch vielfach umstritten. Problematisch ist vor allem die von den Herkunftsstaaten jeweils beanspruchte territoriale Bindung bestimmter Kulturgüter und deren extraterritoriale Durchsetzbarkeit. Ein weiteres Problem im internationalen Kulturgüterverkehr folgt daraus, daß die Eigentumserwerbsregeln von Land zu Land verschieden sind und die für die Bestimmung des insoweit maßgeblichen Rechts übliche Anknüpfung an den jeweiligen Lageort einer Sache daher zu mehr oder weniger zufälligen oder auch manipulierten Ergebnissen führen kann. Dabei ist nicht nur an die vielzitierte Besonderheit des italienischen Rechts zu denken, das einen gutgläubigen Eigentumserwerb auch an gestohlenen Sachen zuläßt. Auch die national unterschiedliche Ausgestaltung der Verjährungs-, Verwirkungs- und Ersitzungsfristen kann dazu führen, daß die dingliche Zuordnung etwa eines gestohlenen Gemäldes davon abhängt, wo es erworben oder aufbewahrt wurde.Das Ziel der Untersuchung ist ein zweifaches: Zum einen soll nachgewiesen werden, daß heute in bezug auf Kunstwerke und andere Kulturgüter weltweit gewisse grundsätzliche Überzeugungen existieren, wonach diesen Sachen gegenüber Gegenständen des allgemeinen Warenverkehrs eine Sonderstellung zukommt. Der Grund hierfür ist die Anerkennung eines übergeordneten Interesses an dem besonderen Schutz von K
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 18 | ||
A. Einführung in das Thema | 25 | ||
I. Problemstellung | 25 | ||
II. Historische Entwicklung des Kulturgüterschutzrechts | 30 | ||
1. Beuterecht im Krieg | 30 | ||
a) Recht zur Zerstörung und Wegnahme von Kunstwerken | 30 | ||
b) Aufkeimender Wandel der Anschauungen | 32 | ||
c) Etablierung des Kulturgüterschutz- und Restitutionsgedankens | 34 | ||
2. Kulturgutverlagerungen in Zeiten des Kolonialismus | 36 | ||
3. Entwicklung gesetzlicher Regeln des Kulturgüterschutzes | 38 | ||
a) Gesetzliche Regelungen des 19. Jahrhunderts: Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten | 38 | ||
b) Ausdehnung des Kulturgüterschutzes auf Friedenszeiten: Anerkennung der territorialen Bindung von Kulturgutem | 41 | ||
c) Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis: Kulturgüterschutz im Ersten und Zweiten Weltkrieg | 46 | ||
d) Jüngere und jüngste Regelungen auf dem Gebiet des Kulturgüterschutzes | 49 | ||
4. Zusammenfassende Bewertung | 53 | ||
III. Aktuelle Situation im internationalen Kulturgüterhandel | 54 | ||
1. Bedeutung des internationalen Handels mit Kulturgütern | 54 | ||
2. Ausmaß des illegalen Kulturgüterverkehrs | 56 | ||
B. Hauptteil | 60 | ||
Teil 1: Grundzüge der internationalen Rechtspraxis im Kulturgüterverkehr | 61 | ||
I. Nationale Sondergesetze zur Regelung des Kulturgüterverkehrs | 61 | ||
1. „Verrechtlichung“ des Kulturgüterverkehrs | 61 | ||
2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede nationaler Kulturschutzgesetze | 62 | ||
a) Gemeinsamkeiten | 62 | ||
b) Unterschiede | 62 | ||
aa) Sachlicher Anwendungsbereich | 63 | ||
bb) Regelungsumfang | 65 | ||
cc) Gesetzestechnik | 65 | ||
3. Regelungstypen | 66 | ||
a) Kulturgut als staatliches Eigentum | 66 | ||
aa) „Schatzfund“ | 66 | ||
bb) „Umbrella Statutes“ | 68 | ||
cc) Entzug der Verkehrsfähigkeit öffentlichen Kultureigentums | 70 | ||
dd) Unterschiedliche internationale Konsequenzen von staatlichem Eigentum und verkehrsfeindlichem Status | 72 | ||
b) Privatrechtsbeschränkende dingliche Belastung von Kulturgut | 73 | ||
aa) Das „dominio eminente“ im ekuadorianischen Recht | 73 | ||
bb) Die „öffentlich-rechtliche Dienstbarkeit“ im deutschen Recht | 75 | ||
c) Aufschiebend bedingtes Eigentumsrecht des Staates | 79 | ||
aa) Maßgeblichkeit des automatischen Eigentumserwerbs kraft Gesetzes | 80 | ||
bb) Maßgeblichkeit des Verfallzeitpunkts | 81 | ||
cc) Konsequenzen des spanischen Gesetzgebers | 84 | ||
d) Privatrechtsbeschränkende Ausfuhrverbote | 86 | ||
aa) Beschreibung solcher Gesetze | 86 | ||
bb) Problem der extraterritorialen Durchsetzung von Ausfuhrverboten | 87 | ||
II. Internationale und europarechtliche Maßnahmen zur Regelung des Kulturgüterverkehrs | 90 | ||
1. Die UNESCO-Konvention von 1970 | 91 | ||
a) Maßgebliche Regelungen | 91 | ||
b) Die Problematik der Restitutionsregelung gemäß Art. 7 (b) (ii) | 92 | ||
c) Unmittelbare und mittelbare Wirkung der Konvention | 93 | ||
2. Weitere internationale und bilaterale Übereinkommen zur Regelung des Kulturgüterverkehrs | 95 | ||
a) Die Konvention von San Salvador von 1976 | 95 | ||
b) Die Europaratsübereinkommen von 1969 und 1985 | 96 | ||
c) Wichtige bilaterale Verträge | 97 | ||
3. Das UNIDROIT-Übereinkommen | 99 | ||
a) Entstehungshintergrund | 100 | ||
b) Wesentlicher Regelungsgehalt | 101 | ||
c) Regelung bezüglich gestohlener Kulturgüter | 103 | ||
aa) Generelle Herausgabepflicht des Besitzers | 103 | ||
bb) Angemessene Entschädigung des gutgläubigen Besitzers | 103 | ||
cc) Verjährung | 105 | ||
d) Regelung bezüglich illegal exportierter Kulturgüter | 106 | ||
aa) Eingeschränkter Rückgabeanspruch des Exportstaats | 106 | ||
bb) Konsequenzen für das innerstaatliche Recht der Vertragsstaaten | 107 | ||
cc) Verjährung | 108 | ||
e) Quintessenz und Ausblick | 109 | ||
4. EG-Regelungen zum Kulturgüterverkehr | 111 | ||
a) Hintergrund der neuen gemeinschaftsrechtlichen Regelungen | 112 | ||
aa) Wegfall der Binnengrenzen | 112 | ||
bb) Fortbestand des Ausnahmevorbehalts für nationales Kulturgut gemäß Art. 36 EGV | 112 | ||
b) Die Verordnung 3911/92 | 114 | ||
aa) Genehmigungserfordernis für Kulturgutexporte in Drittstaaten | 114 | ||
bb) Wirkung: Einheitlich geltende Exportregeln an den Außengrenzen der Gemeinschaft | 115 | ||
c) Die Richtlinie 93/7 | 116 | ||
aa) Restitutionsanspruch in Bezug auf unrechtmäßig verbrachtes Kulturgut | 116 | ||
bb) Zeitlicher und sachlicher Geltungsbereich | 117 | ||
cc) Anspruchsschuldner | 118 | ||
dd) Entschädigungsanspruch des gutgläubigen Eigentümers | 119 | ||
ee) Verjährungsregelung | 120 | ||
d) Schwachstellen der neuen Regelungen | 120 | ||
aa) Unklarheiten und Widersprüche | 120 | ||
bb) Eigentumsverhältnisse unrechtmäßig verbrachten Kulturguts | 124 | ||
e) Konsequenzen | 126 | ||
aa) Wesentliche Neuerung | 126 | ||
bb) Wichtige Konsequenzen für den nationalen Gesetzgeber | 127 | ||
cc) Praktische Konsequenzen für den Handel | 128 | ||
ee) Ausblick | 128 | ||
III. „Kulturgut“ und „nationales Kulturgut“ | 131 | ||
1. „Kulturgut“ | 131 | ||
a) Kultur„gut“ | 132 | ||
b) „Kultur“gut | 133 | ||
c) Gesetzgeberische Methoden zur Konkretisierung des maßgeblichen Kulturgutbegriffs | 134 | ||
aa) Kriterienkatalog | 134 | ||
bb) Kategorisierung | 135 | ||
cc) Eintragungssystem | 136 | ||
dd) Kombination mehrerer Definitionsarten | 138 | ||
d) Anerkannte Wesensmerkmale von Kulturgut | 139 | ||
2. Nationale Zuordnung von Kulturgut | 142 | ||
a) Schwierigkeiten einer nationalen Zuordnung von Kulturgut | 142 | ||
b) Zuordnungskriterien innerstaatlicher Normen | 145 | ||
c) Externe Anerkennung interner Zuordnung von Kulturgut | 147 | ||
d) Maßgebliche Zuordnungskriterien | 149 | ||
aa) Nationalität des Künstlers | 149 | ||
bb) Bestimmungsgemäßer Nutzungs-, Aufbewahrungs- und Fundort | 150 | ||
cc) Besondere Bedeutung des Kulturguts als zusätzliches Kriterium | 151 | ||
e) Schlußfolgerung | 152 | ||
3. „Nationales Kulturgut“ im Spannungsverhältnis zum „Kulturerbe der Menschheit“ | 154 | ||
IV. Herausgabeanspruch des Eigentümers von gestohlenem Kulturgut | 157 | ||
1. Grundsatz der lex rei sitae | 158 | ||
a) Maßgeblichkeit der lex rei sitae in der Rechtsprechung zum Kulturgüterverkehr | 158 | ||
b) „Aufgelockerte“ Anknüpfung in den Rechten der USA | 160 | ||
aa) Kunstsammlungen zu Weimar v. Elicofon | 160 | ||
bb) Autocephalous Greek-Orthodox Church of Cyprus v. Goldberg | 162 | ||
c) Eigentumserwerb durch Ersitzung | 164 | ||
2. Eigentumserwerb vom Nichtberechtigten | 165 | ||
a) Verkehrsschutz contra Eigentümerschutz | 165 | ||
b) Ausschluß des Herausgabeanspruchs (insbesondere in den Rechten der USA) | 167 | ||
aa) Adverse possession | 168 | ||
bb) Discovery rule | 170 | ||
cc) Demand and refusal rule | 171 | ||
dd) „The better rule gives the owner relatively greater protection“ | 175 | ||
V. Herausgabeanspruch des Herkunftsstaats von illegal exportiertem Kulturgut | 176 | ||
1. Grundsatz der Nichtanwendbarkeit ausländischen öffentlichen Rechts | 176 | ||
a) Traditioneller Grundsatz | 176 | ||
aa) Neue Situation aufgrund der EG-Richtlinie 93/7 | 177 | ||
bb) Kulturgüterverkehr außerhalb des innereuropäischen Rahmens | 177 | ||
b) Auflösungstendenzen | 179 | ||
c) Normative Ansätze im Hinblick auf die Anwendung ausländischen öffentlichen Rechts | 180 | ||
2. Mittelbare Berücksichtigung ausländischen öffentlichen Rechts und richtungweisender Einfluß der UNESCO-Konvention von 1970 | 181 | ||
a) Der Nigeria-Fall des BGH | 182 | ||
b) Kingdom of Spain v. Christie’s | 183 | ||
c) Repubblica dell’Ecuador contro Danusso | 183 | ||
d) Der indische Siva-Nataraja | 184 | ||
e) Weitere Rechtsprechungsbeispiele | 186 | ||
3. „Diplomatische Hebel“ | 188 | ||
4. Besonderheit von Kulturgut im Staatseigentum | 189 | ||
a) Illegal exportiertes Kulturgut als „stolen property“ | 190 | ||
aa) Die Entscheidungen in US v. Hollinshead und US v. McClain | 190 | ||
bb) Reaktionen | 191 | ||
b) Zivilrechtliche Herausgabeprozesse vor US-amerikanischen Gerichten | 192 | ||
aa) Peru v. Johnson | 192 | ||
bb) Lebanon v. Sotheby’s und Turkey v. Metropolitan Museum of Art | 193 | ||
c) Vergleichbarkeit von gesetzlich begründetem Kulturguteigentum und althergebrachtem Schatzregal | 195 | ||
VI. Selbstauferlegte Erwerbsregeln der Museen und des Kunsthandels | 196 | ||
1. „Regeln der Erwerbsethik“ | 196 | ||
2. Beschreibung der Codes | 197 | ||
a) Regelungsumfang | 198 | ||
b) Erkundigungspflichten und Erwerbsverbote | 199 | ||
c) Sachlicher Anwendungsbereich | 201 | ||
d) Rückgabe regelungswidrig erworbenen Kulturguts | 202 | ||
e) Inkorporierung der UNESCO-Konvention von 1970 | 205 | ||
f) Sanktionen | 207 | ||
3. Praktische Relevanz der selbstauferlegten Verhaltensregeln | 209 | ||
a) Erschwerung illegalen Kulturgüterverkehrs durch Nachforschungen und Informationsweitergabe | 209 | ||
b) Einfluß auf die Bewußtseinsbildung und die Handelsgewohnheiten | 211 | ||
c) Eingeschränkte Marktfähigkeit illegal exportierten Kulturguts | 212 | ||
4. Einfluß der Erwerbs- und Verhaltensregeln auf Rechtsprechung und Gesetzgebung | 214 | ||
a) Keine unmittelbare Rechtsverbindlichkeit | 214 | ||
b) Rechtlich relevante Reflexwirkung | 215 | ||
c) Rechtsnormativer Einfluß der Verhaltensregeln der Praxis | 217 | ||
Teil 2: Auslegung und Fortbildung des Sach- und Kollisionsrechts | 220 | ||
I. Ausrichtung an den internationalen Standards im Kulturgüterverkehr | 220 | ||
1. Bildung internationaler Standards im Kulturgüterverkehr | 220 | ||
2. Ausrichtung an den internationalen Standards im Kulturgüterverkehr als Rechtsfindungsmethode | 222 | ||
3. Maßgeblichkeit des internationalen Sachenrechts | 223 | ||
a) Gestohlenes Kulturgut | 223 | ||
b) Illegal exportiertes Kulturgut | 224 | ||
II. Neue Anknüpfungsformen in Fällen des gutgläubigen Erwerbs gestohlenen Kulturguts | 225 | ||
1. Kollisionsrechtliche Verselbständigung der Vorfrage des Abhandenkommens | 226 | ||
2. Anknüpfung des Erwerbsstatuts an den Diebstahlsort | 227 | ||
3. Anknüpfung an den Diebstahlsort durch fingierte Immobilität des gestohlenen Kulturguts | 228 | ||
4. Anknüpfung an das Herkunftsland eines gestohlenen Kulturguts | 230 | ||
5. Zusammenfassende Stellungnahme | 232 | ||
III. Beachtung ausländischer Kulturschutznormen in Fällen illegal exportierten Kulturguts | 234 | ||
Überblick möglicher Formen der Anwendung oder Berücksichtigung ausländischer Kulturschutzregelungen | 234 | ||
III.1 Anerkennung der sachenrechtlichen Prägung von Kulturgut | 237 | ||
1. Prinzip der Anerkennung wohlerworbener Rechte | 237 | ||
2. Sachenrechtliche Prägung durch kulturgutschützende Sonderbestimmungen und kollisionsrechtliche Konsequenzen | 238 | ||
a) Kulturgut im Staatseigentum | 239 | ||
aa) Anerkennung hoheitlich begründeten Eigentums an gebietsheimischen Sachen | 239 | ||
bb) Konsequenzen der Anerkennung hoheitlich begründeten Eigentums | 240 | ||
cc) Problem: Besitzloses Eigentum | 243 | ||
dd) Rechtliche Gründe für eine Anerkennung gesetzlich begründeten Staatseigentums an Kulturgütern | 245 | ||
ee) Wirtschaftliche Gründe für die Anerkennung gesetzlich begründeten Staatseigentums an Kulturgütern | 249 | ||
ff) Orientierung an den selbstauferlegten Erwerbsregeln der Museen und der Kunst- und Antiquitätenhändler | 251 | ||
b) Privatrechtsbeschränkende dingliche Belastungen von Kulturgütern | 253 | ||
aa) Dinglich wirkende Verfügungsbeschränkungen | 253 | ||
bb) Wohlwollende Übersetzung dinglich wirkender Verfügungsbeschränkungen – Vorbild: Das dominio eminente Ekuadors | 256 | ||
cc) Keine privatrechtsbeschränkenden dinglichen Belastungen an Kulturgutem nach geltendem deutschen Recht | 258 | ||
dd) Keine dinglichen Rechte des Staates allein aufgrund kulturgutschützender Spezialnormen | 261 | ||
c) Aufschiebend bedingte Eigentumsrechte des Staates | 263 | ||
aa) Gesetzlicher Verfall illegal exportierten Kulturguts – Problem: Maßgeblicher Exportzeitpunkt und „Automatik“ des Verfalls | 263 | ||
bb) Berücksichtigung des Gesetzeszwecks bei der Bestimmung des maßgeblichen Exportzeitpunkts | 264 | ||
cc) Teleologische Interpretation gesetzlich angeordneter Verfallkonsequenzen | 266 | ||
d) Privatrechtsbeschränkende Ausfuhrverbote | 271 | ||
3. Territorialitätsprinzip und Situs-Regel als rechtsdogmatische Grundlage für die Anerkennung der dinglichen Wirkungen von Kulturschutzregelungen | 273 | ||
a) Verhältnis von Territorialitätsprinzip und Situs-Regel | 273 | ||
b) Kumulative Heranziehung von Territorialitätsprinzip und Situs-Regel | 275 | ||
III.2 Weitere Möglichkeiten zur Beachtung ausländischer Kulturschutzregelungen | 278 | ||
1. Kollisionsrechtliche Sonderregel zugunsten der „lex originis“ | 279 | ||
a) Baseler Resolution des Institut de Droit International | 279 | ||
b) Materiellrechtliche Ergänzung der Kollisionslösung zugunsten der „lex originis“ | 281 | ||
c) Argumente für eine „Auflockerung“ der Situs-Regel | 282 | ||
d) Anwendbarkeit der „lex originis“ gemäß Art. 12 EG-Richtlinie 93/7 | 284 | ||
2. Kulturgutschützende Gesetze als zwingend anwendbare Normen | 287 | ||
a) Kollisionsrechtliche Sonderanknüpfung zwingender Normen | 287 | ||
b) Kulturgutschützende Bestimmungen als zwingend anwendbare Normen | 288 | ||
c) Sonderanknüpfung von Kulturschutznormen gemäß Art. 19 schweizerisches IPRG | 291 | ||
d) Beispiel aus der Gerichtspraxis: Die Madonna von Batz-sur-Mer | 292 | ||
3. Materiellrechtliche Berücksichtigung kulturgutschützender Gesetze als „datum“ | 293 | ||
a) Richtungweisender Einfluß der internationalen Standards im Kulturgüterverkehr | 295 | ||
aa) Die Nigeria-Entscheidung des BGH | 295 | ||
bb) „Shared value approach“ | 296 | ||
b) Berücksichtigung ausländischer Exportverbote über die Generalklauseln des berufenen Sachrechts | 297 | ||
c) Ehrenzweigs Datum-Theorie als methodische Grundlage | 299 | ||
aa) Unterscheidung zwischen „local data“ und „moral data“ | 299 | ||
bb) Tatbestandliche Berücksichtigung ausländischer „local data“ als eigenständige Methode | 300 | ||
cc) Die Nigeria-Entscheidung im Lichte der Datum-Theorie | 302 | ||
d) Tatbestandliche Berücksichtigung ausländischer Kulturschutzgesetze außerhalb der Generalklauseln | 303 | ||
aa) Vorbild US v. Hollinshead und US v. McClain | 303 | ||
bb) Berücksichtigung ausländischer Kulturschutzgesetze bei der Auslegung des Begriffs des „Gestohlenseins“ im Sinne von § 935 BGB | 304 | ||
4. Klage auf Feststellung der illegalen Ausfuhr von Kulturgut | 308 | ||
III.3 Abwägung zwischen den unterschiedlichen Lösungswegen | 310 | ||
1. Bestehen unterschiedlicher Möglichkeiten zur Beachtung ausländischer Kulturschutzgesetze | 310 | ||
2. Zusammenwirken kollisionsrechtlicher und materiellrechtlicher Überlegungen | 311 | ||
3. Vorzugswürdigkeit einer kumulativen Lösung aus konsequenter Anerkennung der sachenrechtlichen Prägung und Ausrichtung an den internationalen Standards im Kulturgüterverkehr | 312 | ||
4. Notwendigkeit differenzierender Einzelfallbetrachtung | 313 | ||
IV. Anforderungen an die Gutgläubigkeit des Erwerbers | 315 | ||
1. Erkundigungspflicht des Erwerbers | 315 | ||
a) Nachweis von Erkundigungen als Gutglaubensvoraussetzung | 315 | ||
b) Verkehrsüblichkeit und Zumutbarkeit | 316 | ||
c) Konsequenz: Keine Gutglaubensvermutung | 319 | ||
2. Berücksichtigung speziellen Fachwissens der „Kunstprofis“ | 320 | ||
a) Verschärfte Sorgfaltsanforderungen an Kunst- und Antiquitätenhändler | 320 | ||
b) Museen und Händler einerseits und Privatsammler mit besonderer Sachkenntnis andererseits | 322 | ||
3. Bedeutung einer zentralen Dokumentationsstelle für gestohlene Kulturgüter | 324 | ||
a) Das Art Loss Register | 325 | ||
aa) Funktionsweise | 326 | ||
bb) Vorteile und Erfolge | 327 | ||
b) Vorschlag: Erkundigungspflicht beim Art Loss Register | 329 | ||
c) Alternativvorschlag: Einführung eines „Kunstobjekt-Briefs“ | 331 | ||
d) Folgerungen | 331 | ||
V. Verjährung und Verwirkung von Herausgabeansprüchen | 333 | ||
1. Verjährung des Eigentumsrechts und des Rückgabeanspruchs bei gestohlenen und illegal exportierten Kulturgütern | 333 | ||
a) Forderungen nach Unverjährbarkeit des Eigentumsrechts | 333 | ||
b) Regelmäßige Verjährung und besondere Regelung für Kulturgüter aus öffentlichen Sammlungen | 335 | ||
c) Unterlaufen der Verjährungs- durch kürzere Ersitzungsfristen | 336 | ||
2. Besonderheiten der Verjährungsregeln in den USA | 339 | ||
a) Relativer Verjährungsbeginn | 339 | ||
b) Gewährung richterlichen Auslegungsspielraums | 340 | ||
c) Bewußte Risikoverteilung | 343 | ||
3. Bewertung und Ausblick | 345 | ||
a) Aktive Sorgfaltspflicht aller Beteiligten | 345 | ||
b) Übertragbarkeit des Verwirkungsgedankens | 346 | ||
C. Zusammenfassendes Ergebnis | 349 | ||
I. Befund | 349 | ||
II. Folgerungen | 350 | ||
Anhang | 355 | ||
Anhang I: Verhaltenskodex für den internationalen Handel mit Kunstwerken des BDKA | 357 | ||
Anhang II: Policy on Acquisition and Decession des Harvard University Art Museums | 358 | ||
Anhang III: UNIDROIT Convention on Stolen or Illegally Exported Cultural Objects | 359 | ||
Literaturverzeichnis | 370 | ||
Register | 378 |