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Produktwerbung in der Europäischen Union zwischen gemeinschaftlichen Kompetenzschranken und europäischem Grundrechtsschutz

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Danwitz, T. (1998). Produktwerbung in der Europäischen Union zwischen gemeinschaftlichen Kompetenzschranken und europäischem Grundrechtsschutz. Zum Rechtsschutz gegen das vorgeschlagene Verbot direkter und indirekter Tabakwerbung in Europa. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49480-4
Danwitz, Thomas von. Produktwerbung in der Europäischen Union zwischen gemeinschaftlichen Kompetenzschranken und europäischem Grundrechtsschutz: Zum Rechtsschutz gegen das vorgeschlagene Verbot direkter und indirekter Tabakwerbung in Europa. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49480-4
Danwitz, T (1998): Produktwerbung in der Europäischen Union zwischen gemeinschaftlichen Kompetenzschranken und europäischem Grundrechtsschutz: Zum Rechtsschutz gegen das vorgeschlagene Verbot direkter und indirekter Tabakwerbung in Europa, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49480-4

Format

Produktwerbung in der Europäischen Union zwischen gemeinschaftlichen Kompetenzschranken und europäischem Grundrechtsschutz

Zum Rechtsschutz gegen das vorgeschlagene Verbot direkter und indirekter Tabakwerbung in Europa

Danwitz, Thomas von

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 47

(1998)

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Abstract

Das seit dem Ende der 80er Jahre von der Europäischen Kommission zielstrebig verfolgte Vorhaben eines allgemeinen Werbeverbotes für Tabakerzeugnisse wirft Grundfragen der gemeinschaftsrechtlichen Kompetenz-Verteilung und des Grundrechtsschutzes auf, die bereits als "constitutional time-bomb" apostrophiert worden sind.

Die vorgelegte Untersuchung widmete sich dieser zweifachen Problematik aus gemeinschaftsrechtlicher Perspektive. Im Rahmen des kompetenzrechtlichen Untersuchungsteils wird die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur Abgrenzung konkurrierender Kompetenzgrundlagen der Gemeinschaft eingehend untersucht und ihre Bedeutung für die Kompetenzabgrenzung zwischen der Gemeinschaft und den Mitgliedstaaten beleuchtet. Der grundrechtliche Untersuchungsteil konzentriert sich auf den gemeinschaftsrechtlichen Schutz der Meinungsfreiheit und wertet neben der neueren Rechtsprechung des EGMR auch die Rechtsprechung des kanadischen und des U.S.-amerikanischen Supreme Court aus. Abschließend zeigt die Untersuchung prozeßrechtliche Konsequenzen auf und setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, wie ein adäquater Rechtsschutz gegen Kompetenzübergriffe und Grundrechtsbeeinträchtigungen gewährt werden kann. Dabei stehen die Folgerungen im Vordergrund, die sich aus der grundrechtlichen Schutzpflicht für eine Verpflichtung der Bundesregierung zur Erhebung einer Nichtigkeitsklage gemäß Art. 173 Abs. 2 EGV ergeben.

Insgesamt versteht sich diese Arbeit als Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion um eine ausgewogene Kompetenzverteilung und einen gehobenen Grundrechtsschutz in der Integrationsgemeinschaft Europas.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 11
A. Gegenstand der Untersuchung 15
I. Entwicklung und Stand des Vorhabens zur Werbebeschränkung für Tabakwaren in der Gemeinschaft 15
1. Die maßgebliche Kompetenzgrundlage 16
2. Die wesentlichen Erwägungsgründe 16
3. Die wichtigsten Bestimmungen der Richtlinie 17
II. Die unterschiedlichen rechtlichen Bewertungen von Rat und Kommission 18
1. Die Auffassung des Juristischen Dienstes des Rates 18
2. Die Beurteilung der Europäischen Kommission 19
3. Die Position der deutschen Bundesregierung 19
III. Marktstrukturen der betroffenen Werbewirtschaft 20
1. Die wirtschaftliche Bedeutung der Tabakwerbung 20
2. Die Besonderheiten der Kino- und Plakatwerbung 20
IV. Die maßgeblichen Fragestellungen 21
B. Regelungskompetenzen für das vorgeschlagene Werbeverbot im EGV 22
I. Die Binnenmarktkompetenz nach Art. 100a EGV 23
1. Bereichsausnahmen gemäß Art. 100a Abs. 2 EGV 23
2. Vorrang spezieller Befugnisse nach Art. 100a Abs. 1 Satz 1 EGV 23
a) Das kompetenzrechtliche Grundverständnis 24
b) Die erforderliche Abgrenzung der fraglichen Kompetenzen 26
c) Die maßgeblichen Abgrenzungskriterien 27
aa) Die Titandioxid-Entscheidung des EuGH 27
bb) Die Kritik des Schrifttums 28
cc) Die nachfolgende Rechtsprechungsentwicklung 29
dd) Weitere Anwendbarkeit der Titandioxid-Rechtsprechung? 30
d) Weitere Gesichtspunkte der Kompetenzqualifikation 31
e) Kompetenzielle Zuordnung der vorgeschlagenen Richtlinie 32
aa) Formale Zuordnungskriterien 32
bb) Verfahrensbedingte Zuordnungsgesichtspunkte 33
cc) Inhaltliche Zuordnungsmaßstäbe 35
f) Ergebnis 36
3. Der Umfang der Binnenmarktkompetenz nach Art. 100a EGV 36
a) Grenzüberschreitende Produktwerbung im Binnenmarkt 37
b) Der freiheitssichernde Kern der Binnenmarktkompetenz 37
c) Kompetenzbegründung kraft Wettbewerbswirkungen? 39
d) Kompetenzbegrenzung durch die de minimis-Regel 42
e) Ergebnis 44
II. Die Anforderungen des Subsidiaritätsprinzips 44
1. Anwendungsvoraussetzungen 45
a) Nicht ausschließliche Zuständigkeit der Gemeinschaft 45
b) Justitiabilität des Subsidiaritätsprinzips 46
2. Die inhaltlichen Maßstäbe der Subsidiaritätsprüfung 46
a) Die Maßstäbe des Subsidiaritätsprotokolls von Amsterdam 47
b) Verstoß gegen das Subsidiaritätsprinzip 47
3. Ergebnis 48
III. Die Einhaltung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit gemäß Art. 3b Abs. 3 EGV 48
1. Der gemeinschaftsrechtliche Prüfungsmaßstab 49
2. Erforderlichkeit zur Binnenmarktverwirklichung 50
a) Das Verbot der Gratisverteilung 50
b) Das Verbot indirekter Werbung 50
aa) Geeignetheit des Verbots indirekter Werbung 51
bb) Erforderlichkeit eines Verbots indirekter Werbung 52
c) Erforderlichkeit eines pauschalen Verbotes 53
aa) Die Grenzen der Binnenmarktkompetenz nach Art. 100a EGV 53
bb) Grenzen für die Beseitigung von Wettbewerbsverzerrungen 54
3. Rechtfertigung aus Gründen des Gesundheitsschutzes 55
a) Eignung des Werbeverbots zum Gesundheitsschutz 55
aa) Die empirische Basis für die Eignungsbewertung 55
bb) Empirische Eignungsbewertung zum Schutz Heranwachsender 57
b) Erforderlichkeit eines Werbeverbotes 58
4. Gerichtliche Kontrolldichte 59
5. Ergebnis 60
C. Der europarechtliche Schutz der freien Meinungsäußerung 61
I. Der primärrechtliche Befund 61
1. Die normative Ausgangslage 61
2. Gewinnungsmethode und Bedeutung der Rechtsvergleichung 62
II. Niveau des gemeinschaftsrechtlichen Grundrechtsschutzes 62
III. Der europarechtliche Grundrechtsschutz der Werbung 63
1. Das Schutzniveau gemäß Art. 10 EMRK 64
a) Kommerzielle Werbung als Schutzgut von Art. 10 EMRK 64
b) Die Abwägungskriterien der Rechtsprechung des EGMR 66
2. Die Rechtsprechung mitgliedstaatlicher Gerichte 68
a) Rechtsvergleichende Erkenntnisse zu Tabakwerbeverboten 68
b) Weitere Elemente der verfassungsgerichtlichen Judikatur 69
3. Der Grundrechtsschutz gegen Werbeverbote in der Judikatur des Canadian Supreme Court 70
a) Die tragenden Entscheidungsgründe 71
b) Das Minderheitenvotum 72
4. Werbeverbote in der Rechtsprechung des U.S. Supreme Court 73
a) Der klassische Prüfungsansatz 73
b) Vorsichtige Neuorientierung der plurality opinion 74
c) Grundsätzliche Schutzverstärkung der commercial speech 74
5. Zusammenfassende Beurteilung 75
D. Rechtsschutz gegen Kompetenzüberschreitungen 76
I. Die vom EG-Vertrag gewährten Rechtsschutzmöglichkeiten 76
1. Keine Individualklagen gegen Normativakte 76
2. Rechtsschutz Privater im Vorabentscheidungsverfahren? 78
a) Eingeschränkte Vorlageverpflichtung 79
b) Erhebliche Verfahrensdauer 79
c) Inkongruenz der Gerichtsverfahren 81
3. Die Stellung privilegierter Kläger in Art. 173 Abs. 2 EGV 81
II. Die Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland zur Erhebung einer Nichtigkeitsklage nach Art. 173 Abs. 2 EGV 83
1. Gemeinschaftsrechtliche Bindungen 83
a) Unterschiede zur Aufsichtsklage nach Art. 169 EGV 83
b) Die Pflicht zur loyalen Zusammenarbeit 84
c) Die mitgliedstaatliche Beteiligung an der Rechtswahrung 85
2. Die verfassungsrechtliche Verpflichtung 86
a) Die diplomatische Schutzverpflichtung 86
b) Die grundrechtliche Schutzpflicht 87
c) Anspruch auf fehlerfreie Entscheidung 89
d) Zulässige Ermessensgesichtspunkte 90
e) Einzelfallbezogene Ermessensausübung 92
aa) Ermessensreduzierung auf Grund öffentlicher Interessen 92
bb) Grundrechtsbedingte Ermessensreduzierung 93
E. Gesamtergebnis der Untersuchung in Thesen 96
I. Zuständigkeiten der Gemeinschaft für ein Tabakwerbeverbot 96
II. EG-Grundrechtsschutz gegen vollständige Werbeverbote 100
III. Rechtsschutzfragen eines Tabakwerbeverbotes 101
Anhang 1: Summary of the study’s principal results 103
I. The question of EC competences to ban tobacco advertisement 103
II. EC-fundamental rights protection against advertising bans 106
III. Judicial protection against a comprehensive ban on tobacco advertising 107
Anhang 2: Le résumé de la recherche 109
I. Les compétences de la Communauté Européenne pour l’interdiction de la publicité pour le tabac 109
II. La proposition de la directive en vue de la protection du droit fondamental communautaire 112
III. La protection juridique contre l’interdiction de la publicité pour le tabac 113
Literatur- und Dokumentenverzeichnis 115
Sachverzeichnis 122