Haftungserleichterung für GmbH-Geschäftsführer nach dem Vorbild des Arbeitsrechts
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Haftungserleichterung für GmbH-Geschäftsführer nach dem Vorbild des Arbeitsrechts
Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 108
(1998)
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Abstract
Der Autor widmet sich der Frage, ob Geschäftsführer einer GmbH in den Genuß einer Haftungserleichterung nach dem Vorbild der Rechtssätze zur Arbeitnehmerhaftung im Lichte der neueren Rechtsprechung des Großen und des 8. Senats des BAG kommen können. Schwerpunkt ist eine funktional-teleologische Betrachtung der Grundlagen dieses Rechtsinstituts. Der Verfasser untersucht und rekonstruiert hierbei vorrangig die Kriterien der Theorie der Risikohaftung bei Tätigkeit im Fremdinteresse und zeigt, daß die Voraussetzungen der Gefahrbeherrschung durch den Belasteten und des Tätigwerdens des Entlasteten im fremden Interesse auch bei GmbH-Geschäftsführern nachweisbar seien können. Besonderes Augenmerk gilt daneben der ökonomischen Analyse des Haftungsrechts und der Herleitung des innerbetrieblichen Schadensausgleichs aus Grundrechten. Der Autor favorisiert eine differenzierende Anwendung der Haftungsprivilegierung in Abhängigkeit von der innergesellschaftlichen Stellung des Geschäftsführers und davon, ob eine spezifisch gläubigerschützende Pflicht verletzt ist.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 15 | ||
A. Anlaß und Ziel der Untersuchung, Problemeinführung | 15 | ||
B. Abgrenzung des Themas | 16 | ||
C. Gang der Untersuchung | 17 | ||
Erster Teil: Die Haftungstatbestände | 19 | ||
A. Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber den Gesellschaftern | 19 | ||
I. § 43 I, II GmbHG | 19 | ||
1. Charakterisierung | 19 | ||
2. Verhältnis zu anderen Anspruchsgrundlagen | 20 | ||
3. Die Anspruchsvoraussetzungen | 21 | ||
a) Pflichtverletzung | 21 | ||
(1) Haftung nur für eigene Pflichtverletzung | 21 | ||
(2) Der Grundsatz der Gesamtverantwortung, Auswirkungen einer Geschäftsverteilung und Delegation | 21 | ||
b) Der Inhalt der Geschäftsführerpflichten | 23 | ||
(1) Pflicht zur Unternehmensleitung | 23 | ||
(a) Grundsatz und Justitiabilität des unternehmerischen Ermessens | 23 | ||
(b) Pflichtverletzung bei Risikogeschäften | 25 | ||
(c) Pflicht, für rechtmäßiges Verhalten der Gesellschaft im Außenverhältnis zu sorgen | 25 | ||
(2) Pflicht zur Ausführung von Weisungen | 27 | ||
(3) Loyalitätspflicht | 28 | ||
(4) Pflicht zu kollegialer Zusammenarbeit | 28 | ||
c) Schaden | 28 | ||
d) Verschulden | 29 | ||
4. Darlegungs-und Beweislast | 29 | ||
5. Gesamtschuldnerische Haftung | 31 | ||
6. Geltendmachung des Anspruchs, Wirkung einer Entlastung oder Generalbereinigung | 31 | ||
a) Die Gesellschaft ist Anspruchsteller | 31 | ||
b) Ein einzelner Gesellschafter als Anspruchsteller, actio pro socio | 32 | ||
II. Tatbestände im Rahmen der Kapitalaufbringung und -sicherung | 33 | ||
1. § 43 III GmbHG | 33 | ||
2. § 64 II GmbHG | 34 | ||
3. § 9a I und § 57 IV GmbHG | 35 | ||
III. Haftung gegenüber den Gesellschaftern | 35 | ||
1. Organschaftliche Haftung | 35 | ||
2. Deliktische Haftung | 36 | ||
a) § 823 I BGB wegen Eingriffs in „den Kern der Gesellschaftermitgliedschaft“ | 36 | ||
b) § 823 II BGB, Verletzung eines Schutzgesetzes | 37 | ||
B. Die Außenhaftung des Geschäftsführers | 37 | ||
I. Vertragliche Außenhaftung | 39 | ||
1. Rechtsscheinshaftung | 39 | ||
2. Haftung aus Verschulden bei Vertragsschluß | 39 | ||
a) Organhaftung infolge wirtschaftlichen Eigeninteresses | 40 | ||
b) Haftung infolge Inanspruchnahme besonderen persönlichen Vertrauens | 42 | ||
II. Deliktische Außenhaftung | 43 | ||
1. Außenhaftung gem. § 823 I BGB | 43 | ||
a) Der Gegenstand der aktuellen Diskussion | 43 | ||
b) Der „Baustoff-Fall“ | 44 | ||
(1) Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, VI. Zivilsenat vom 5.12.1989 | 44 | ||
(2) Reaktionen in der Literatur | 45 | ||
c) Die deliktische Verantwortlichkeit von Organen in der höchstrichterlichen Rechtsprechung neben dem Baustoff-Urteil | 49 | ||
2. Außenhaftung gem. § 823 II BGB wegen Verletzung eines Schutzgesetzes | 50 | ||
a) Normen mit Schutzgesetzcharakter | 50 | ||
b) Die Haftung wegen Konkursverschleppung, §§ 823 II BGB, 64 I GmbHG | 51 | ||
(1) Anspruchsvoraussetzungen | 51 | ||
(2) Erweiterung des Haftungsumfangs gegenüber Neugläubigern | 52 | ||
3. Haftung gem. § 826 BGB | 57 | ||
III. Wettbewerbsrechtliche und immaterialgüterrechtliche Haftung | 58 | ||
IV. Die steuerrechtliche Verantwortlichkeit | 58 | ||
V. Handelndenhaftung, § 11 II GmbHG | 59 | ||
C. Resümee zum 1. Teil | 59 | ||
Zweiter Teil: Die Entwicklung des Haftungsrisikos des Geschäftsführers und des Arbeitnehmers | 61 | ||
A. Risiko einer existenzgefährdenden Haftung für Geschäftsführer | 61 | ||
I. Rechtliche Vergrößerung der Haftungsgefahr | 63 | ||
II. Tatsächliche Vergrößerung der Haftungsgefahr | 63 | ||
1. Vermehrte Inanspruchnahme von Geschäftsleitern | 63 | ||
2. Gesellschaftskonkurs | 64 | ||
3. Weitere Gründe für die Erhöhung des Wagnisses | 65 | ||
B. Versicherungsschutz für die Haftungsrisiken des Geschäftsführers | 65 | ||
I. Betriebshaftpflichtversicherung | 65 | ||
II. Vermögensschadenhaftpflichtversicherung | 67 | ||
1. Deckung der Ansprüche der Gesellschaft ihrem Geschäftsführer gegenüber | 69 | ||
2. Deckung der Außenhaftung des Geschäftsführers | 72 | ||
3. Voraussetzungen für den Abschluß einer „D&O“-Police, Verbreitung der Vermögensschadenversicherung | 73 | ||
C. Das Haftungsrisiko des Arbeitnehmers | 73 | ||
I. Haftungserleichterung für Arbeitnehmer | 74 | ||
1. Die Grundsätze zum innerbetrieblichen Schadensausgleich | 74 | ||
2. Haftung des Arbeitgebers für Eigenschäden des Arbeitnehmers | 75 | ||
II. Die Entwicklung der Rechtsprechung zum innerbetrieblichen Schadensausgleich | 76 | ||
III. Bewertung der Entwicklungstendenz | 82 | ||
Dritter Teil: Rechtsprechung und Literatur zur Anwendbarkeit der Arbeitnehmerhaftungsprivilegierung auf Geschäftsführer | 83 | ||
A. Rechtsprechung zur Anwendbarkeit der Haftungserleichterung auf die Tätigkeit von Organmitgliedern | 83 | ||
I. Urteile des Bundesgerichtshofs | 83 | ||
II. Keine Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts | 84 | ||
III. Parallelbetrachtung: die Rechtsprechung zur Haftungssituation des selbständigen Dienstnehmers und des leitenden Angestellten | 84 | ||
1. Haftungserleichterung für arbeitnehmerähnliche selbständige Dienstnehmer? | 85 | ||
a) Die grundlegende Entscheidung des Bundesgerichtshofs | 85 | ||
b) Zunehmend abweichende Ansicht in der Literatur | 85 | ||
2. Die Anwendung der Grundsätze zur Arbeitnehmerhaftung auf die Tätigkeit der leitenden Angestellten | 86 | ||
a) Abweichende Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und des Bundesarbeitsgerichts | 86 | ||
b) Literatur zur Haftung der leitenden Angestellten | 87 | ||
B. Literatur zur Anwendbarkeit der Haftungserleichterung auf die Tätigkeit von Organmitgliedern | 88 | ||
I. Überwiegender Teil der Literatur gegen eine Anwendung der Regeln zur Arbeitnehmerhaftung | 88 | ||
1. Die Ansicht Schneiders | 89 | ||
a) Die Argumentation | 89 | ||
b) Kritik | 90 | ||
2. Die Ansicht Heisses | 91 | ||
a) Die Argumentation | 91 | ||
b) Kritik | 92 | ||
(1) Zentrales Argument nicht tragfähig | 92 | ||
(2) Parallelbetrachtung der Mankohaftung im Arbeitsverhältnis | 94 | ||
c) Zwischenergebnis | 96 | ||
3. Die Ansicht Bastucks | 96 | ||
4. Andere Autoren | 98 | ||
II. Minderansicht für die Anwendbarkeit der Haftungserleichterung | 99 | ||
1. Die früheren Ansichten Schaubs und Schneiders | 99 | ||
2. Die Ansicht Wehrmeyers | 99 | ||
3. Die Ansicht Höhns | 100 | ||
4. Andere Autoren | 100 | ||
C. Regreß- bzw. Freistellungsansprüche, Innenausgleich bei der Haftung | 101 | ||
I. Ansprüche des Geschäftsführers gegen die Gesellschaft | 101 | ||
II. Neueste höchstrichterliche Rechtsprechung zur Haftungserleichterung beim Regreß gegen den „vorläufigen“ Geschäftsführer nach § 16 II 3 THG | 102 | ||
D. Resümee zum 3. Teil | 104 | ||
Vierter Teil: Arbeitnehmerstatus des Geschäftsführers, Auswirkungen auf die Anwendbarkeit der Haftungserleichterung? | 106 | ||
A. Die Ausgangsfrage | 106 | ||
B. Die Einordnung in der höchstrichterlichen Rechtsprechung | 107 | ||
I. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs | 107 | ||
1. Anstellungsverhältnis des Geschäftsführers ist „freier“ Dienstvertrag | 107 | ||
2. Zunehmende entsprechende Anwendung von Arbeitnehmerschutzrecht | 107 | ||
II. Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts | 109 | ||
C. Exkurs: Die Einordnung im Sozialversicherungsrecht | 112 | ||
I. Der Anstellungsvertrag als sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis | 112 | ||
II. Auswirkungen auf die arbeitsrechtliche Statusbestimmung? | 113 | ||
D. Die Statusbeurteilung in der Literatur | 114 | ||
I. Mehrheitliche Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs | 114 | ||
II. Positive Stellungnahmen zur Möglichkeit eines Arbeitsvertrages | 115 | ||
1. Der Ausgangspunkt der Argumentation | 115 | ||
2. Keine Präjudizierung durch die gesetzlichen Bereichsausnahmen | 115 | ||
3. Vorrang der Organstellung und der organschaftlichen Funktionen? | 116 | ||
4. Subsumtion unter den Arbeitnehmerbegriff | 118 | ||
a) Weisungsabhängigkeit als zentrales Merkmal der persönlichen Abhängigkeit | 118 | ||
b) Eingliederung | 120 | ||
c) Fehlendes Unternehmerrisiko | 121 | ||
d) Zwischenergebnis | 122 | ||
III. Insbesondere: Dillers Einordnung nach dem wirtschaftlichen Arbeitnehmerbegriff | 122 | ||
1. Der wirtschaftliche Arbeitnehmerbegriff | 122 | ||
2. Übertragung auf Organmitglieder | 124 | ||
E. Die Relativierung des Arbeitnehmerbegriffs | 126 | ||
I. Der rechtstheoretische Ansatz | 126 | ||
II. Übertragung auf die anstellungsvertragliche Rechtsstellung des GmbH-Geschäftsführers | 128 | ||
Fünfter Teil: Funktional-teleologische Betrachtung der Rechtssätze zur Arbeitnehmerhaftung | 131 | ||
A. Modifikation des haftungsbegründenden Tatbestands | 132 | ||
I. Die Tatbestandsvoraussetzungen Pflichtverletzung und Rechtswidrigkeit | 132 | ||
II. Modifikationen der Verschuldensvoraussetzung | 133 | ||
1. Entsprechende Anwendung von Vorschriften, die bestimmte Schuldformen voraussetzen | 133 | ||
2. Modifikation des Sorgfaltsmaßstabs und subjektiver Verschuldensbegriff | 135 | ||
3. Die Ansicht Richardis | 137 | ||
4. Der Ansatz Reinhardts | 138 | ||
5. Bedenken gegen eine Modifikation der Verschuldenserfordernisses | 139 | ||
III. Zwischenergebnis | 140 | ||
B. Beschränkungen auf der Rechtsfolgenseite | 141 | ||
I. Haftungserleichterung aufgrund der Treue- und Fürsorgepflicht | 141 | ||
1. Allgemeine Problematik der Fürsorgetheorie | 141 | ||
2. Renaissance der Treue- und Fürsorgepflicht? | 142 | ||
3. Folgerungen für den persönlichen Anwendungsbereich? | 144 | ||
II. Schadenszurechnung aufgrund der Theorie der Risikohaftung bei Tätigkeit im fremden Interesse | 146 | ||
1. Grundlegung | 146 | ||
2. Die Problematik des Risikogedankens | 147 | ||
a) Konkretisierungsbedürftigkeit der Zurechnungskriterien | 147 | ||
b) Gefährdungshaftungstatbestände analogiefeindlich? | 148 | ||
3. Die Begründung in der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts | 150 | ||
4. Analyse der einzelnen Elemente der Risikozurechnung | 150 | ||
a) Tätigkeit im Interesse des Arbeitgebers | 151 | ||
(1) Allgemeine Problematik der Interesseformel | 151 | ||
(2) Insbesondere: Anwendbarkeit der Interesseformel in gegenseitigen Verträgen | 152 | ||
(a) Rechtfertigung mit „Gewinnchancen des Arbeitgebers“ und dem „Abwälzungsargument“? | 152 | ||
(b) Äquivalenzbetrachtung auf der Grundlage des wirtschaftlichen Arbeitnehmerbegriffs | 153 | ||
b) Das Zurechnungselement „Gefahrbeherrschung“ | 155 | ||
(1) Beherrschbarkeit als Präventionsmöglichkeit durch Organisations- und Weisungsmacht | 156 | ||
(a) Tatsächliche Verhinderungsmacht? | 156 | ||
(b) Gefahrbeherrschung als Zurechnungskriterium bei der Gefährdungshaftung | 157 | ||
(2) Das Prinzip der abstrakten Beherrschbarkeit nach Koller | 159 | ||
(a) Grundlagen der Risikozurechnung nach Koller | 159 | ||
(b) Übertragung des Prinzips auf die Arbeitnehmerhaftung | 160 | ||
(c) Vergleich mit der ökonomischen Analyse des Zivilrechts | 160 | ||
(aa) Die Grundlagen der ökonomischen Analyse | 161 | ||
(bb) Die Figur des „cheapest cost avoider“ | 164 | ||
(3) Beherrschbarkeit als Möglichkeit der „Absorption“, Belastung des „besseren Risikoträgers“ | 166 | ||
(a) Absorptionsvorsprung des Arbeitgebers | 166 | ||
(b) Kollers Deutung des Absorptionsprinzips bezüglich der Arbeitnehmerhaftung | 167 | ||
(c) Vergleich mit der ökonomischen Analyse | 168 | ||
(aa) „Cheapest insurer“ | 168 | ||
(bb) „Superior risk bearer“ | 169 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 170 | ||
(d) Die bessere Möglichkeit der Risikostreuung als „deep-pocket-approach“ und das Ziel der Verteilungsgerechtigkeit | 170 | ||
c) Veranlassung der gefährlichen Tätigkeit, Zurechnung einer tätigkeitsspezifischen Gefahr | 172 | ||
5. Ergebnisse zur Theorie der Risikohaftung bei Tätigkeit im fremden Interesse | 174 | ||
a) Konkretisierung der Zurechnungskriterien | 174 | ||
b) Anwendbarkeit der Risikohaftungstheorie außerhalb von Arbeitsverträgen | 175 | ||
III. Ergebnisübertragung der Untersuchung zur Theorie der Risikohaftung bei Tätigkeit im Fremdinteresse auf GmbH-Geschäftsführer | 177 | ||
1. Fremdnützigkeit der Tätigkeit | 177 | ||
a) Die Rechtsprechung zu § 17 I 2 BetrAVG | 177 | ||
b) Wirtschaftliche Teilhabemöglichkeiten der Geschäftsführer | 180 | ||
(1) Fremdgeschäftsführer mit Festgehalt | 180 | ||
(2) Fremdgeschäftsführer mit Tantiemeanspruch | 181 | ||
(3) Auswirkung einer Gesellschaftsbeteiligung | 184 | ||
c) Unternehmerische Entscheidungsfreiheit | 187 | ||
(1) Fremdgeschäftsführer | 187 | ||
(a) Gesellschaft mit gesetzlichem Normalstatut | 187 | ||
(b) Abweichungen vom gesetzlichen Normalstatut | 190 | ||
(c) Auswirkung zwingender Mitbestimmung? | 192 | ||
(aa) MitbestG 1976, Montan-MitbestG | 192 | ||
(bb) BetrVG 1952 | 194 | ||
(cc) Zwischenergebnis | 194 | ||
(2) Gesellschaftergeschäftsführer | 195 | ||
(a) Die Kompetenz des zumindest paritätisch beteiligten Geschäftsführers | 195 | ||
(b) Der Einfluß des Minderheitsgesellschaftergeschäftsführers | 196 | ||
2. Beherrschbarkeitsvorsprung der Gesellschaft | 198 | ||
a) Abstrakte Beherrschbarkeit, das Unterworfensein unter eine fremde wirtschaftliche Herrschaftssphäre | 198 | ||
b) Absorptionsvorsprung der Gesellschaft | 201 | ||
(1) Vorrangige Kriterien der Verteilungsgerechtigkeit, insbesondere das Deep-pocket-Argument | 201 | ||
(2) Möglichkeit der Risikoabwälzung, insbesondere durch den Abschluß von Versicherungen | 202 | ||
(3) Indizwirkung der Haftungskanalisierung auf den Geschäftsherrn | 203 | ||
3. Ergebnis zur Übertragbarkeit der Theorie der Risikohaftung bei Tätigkeit im Fremdinteresse auf Geschäftsführer | 204 | ||
C. Verfassungsrechtliche Herleitung | 206 | ||
I. Der Vorlagebeschluß des Großen Senats des Bundesarbeitsgerichts 1992 | 207 | ||
II. Der Beschluß des Großen Senats des Bundesarbeitsgerichts 1994 | 209 | ||
1. Argumentation unter Bezugnahme auf den Bürgschaftsbeschluß des Bundesverfassungsgerichts | 209 | ||
2. Der Bürgschaftsbeschluß des Bundesverfassungsgerichts | 210 | ||
a) Die Ungleichgewichtslage | 211 | ||
b) Außergewöhnliche Belastung | 212 | ||
c) Kritik am Bürgschaftsbeschluß | 215 | ||
III. Übertragbarkeit des Bürgschaftsbeschlusses auf die Arbeitnehmerhaftung | 217 | ||
1. Strukturelle Unterlegenheit | 217 | ||
2. Außergewöhnliche Belastung | 219 | ||
3. Die Drittwirkungsproblematik | 219 | ||
IV. Zwischenergebnis: Die Rechtssätze zur Haftungserleichterung als Resultat der Schutzgebotsfunktion von Arbeitnehmergrundrechten | 222 | ||
V. Übertragbarkeit der verfassungsrechtlichen Verankerung der Haftungserleichterung auf den GmbH-Geschäftsführer | 224 | ||
1. Die Grundrechtsposition des Geschäftsführers | 224 | ||
2. Auswirkungen des Haftungsrisikos auf die Privatautonomie der Geschäftsführer | 225 | ||
a) Strukturelle Unterlegenheit | 226 | ||
b) Außergewöhnliche Belastung | 227 | ||
c) Vereinbarkeit der Haftungserleichterung mit verfassungsrechtlich geschützten Positionen der Gesellschaft | 227 | ||
D. Zwingender Charakter des § 43 GmbHG versus Haftungserleichterung? | 228 | ||
I. Der Streitstand zum Charakter des § 43 GmbHG | 229 | ||
II. Innere Systematik als Indiz gegen einen umfassend zwingenden Charakter | 230 | ||
1. Die haftungsbefreiende Wirkung einer Weisung | 230 | ||
2. Möglichkeit des nachträglichen Verzichts | 231 | ||
3. Die vermittelnde Auffassung | 232 | ||
III. Die Funktionen der Geschäftsführerhaftung | 234 | ||
1. Funktionen persönlicher Haftung nach Wiedemann | 234 | ||
2. Das Prinzip der Einheit von Herrschaft und Haftung | 236 | ||
IV. Ergebnis | 238 | ||
E. Auswirkung der Haftungsprivilegierung auf die Beweislastverteilung | 240 | ||
I. Unterschiedliche Beweislastverteilung in Schadensersatzprozessen gegen Geschäftsführer und Arbeitnehmer | 241 | ||
1. Die beweisrechtliche Situation des Geschäftsführers | 241 | ||
2. Die Beweissituation des haftungsprivilegierten Arbeitnehmers | 241 | ||
II. Die Begründung der Beweislastverteilung bei der Arbeitnehmerhaftung | 242 | ||
1. Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts | 242 | ||
2. Rückgriff auf allgemeine Erwägungen zur Beweislastverteilung bei Ansprüchen aus positiver Vertragsverletzung | 243 | ||
a) Verteilung nach Beweissphären | 243 | ||
b) Differenzierung nach dem Inhalt der verletzten Pflicht | 244 | ||
III. Übertragbarkeit der Argumentation auf die Haftung des Geschäftsführers bei Eingreifen der Haftungsprivilegierung | 246 | ||
1. Kein autonomer Herrschafts- und Verantwortungsbereich des reduziert haftenden Geschäftsführers | 246 | ||
2. Der Geschäftsführer als Schuldner einer „Erfolgsverbindlichkeit“? | 247 | ||
3. Beweislastverteilung und Präventionsfunktion der Organhaftung | 249 | ||
4. Ergebnis | 250 | ||
Thesen und Ausblick | 251 | ||
A. Zum beruflichen Haftungsrisiko des Geschäftsführers einer GmbH | 251 | ||
B. Zur Problemlösung in Rechtsprechung und Literatur und zur Bedeutung der anstellungsvertraglichen Statusbestimmung | 252 | ||
C. Zur funktional-teleologisch begründeten Übertragung der Haftungserleichterung auf GmbH-Geschäftsführer | 253 | ||
Literaturverzeichnis | 257 | ||
Sachregister | 275 |