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Zimmermann, M. (2001). Der Rechtserwerb hinsichtlich eigener Sachen. Rei suae sive de re sua contractum consistere non potest. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50509-8
Zimmermann, Martin. Der Rechtserwerb hinsichtlich eigener Sachen: Rei suae sive de re sua contractum consistere non potest. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50509-8
Zimmermann, M (2001): Der Rechtserwerb hinsichtlich eigener Sachen: Rei suae sive de re sua contractum consistere non potest, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50509-8

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Der Rechtserwerb hinsichtlich eigener Sachen

Rei suae sive de re sua contractum consistere non potest

Zimmermann, Martin

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 83

(2001)

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Abstract

Unter »Rechtserwerb hinsichtlich eigener Sachen« ist sowohl der Erwerb dinglicher Rechte an der eigenen Sache zu verstehen als auch der Erwerb obligatorischer Rechte in Bezug auf die eigene Sache des Gläubigers.

Mit den obligatorischen Rechten hinsichtlich eigener Sachen sind die auf Rechtsverschaffung bzw. Gebrauchsüberlassung gerichteten Ansprüche beispielsweise des Käufers oder Mieters gemeint, der zugleich Eigentümer der Sache ist, auf die sich der Anspruch richtet. Bei solchen Rechtsgeschäften über die res sua kauft also z. B. der Eigentümer seine Sache von einem anderen oder mietet sie von ihm. Dazu kann es vor allem dann kommen, wenn der Betreffende irrtümlich davon ausgeht, er sei Nichteigentümer, und statt dessen den Verkäufer, Vermieter oder einen Dritten für den Eigentümer hält. Wie gezeigt wird, kann es aber auch geschehen, daß jemand bewußt ein Rechtsgeschäft dieser Art über seine eigene Sache abschließt.

Ausgehend von dem Ulpian-Fragment D. 50.17.45 pr. wird im ersten Teil der Abhandlung untersucht, ob und gegebenenfalls unter welchen Voraussetzungen ein solcher Rechtserwerb hinsichtlich der eigenen Sache im klassischen römischen Recht als wirksam angesehen wurde. Während die Problematik in den römischen Quellen vergleichsweise häufig angesprochen wird - es finden sich gut 50 einschlägige Fragmente -, wird sie im geltenden Recht, vor allem was die Miete und die Inverwahrungnahme der eigenen Sache betrifft, nur selten erörtert. Da sich jedoch zum BGB ähnliche Fragen stellen wie im römischen Recht, werden diese im zweiten Teil der Untersuchung miteinbezogen.

Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß Fälle der genannten Art von den römischen Juristen grundsätzlich unter dem Gesichtspunkt der rechtlichen Unmöglichkeit, verstanden als Sinnlosigkeit des Rechtsgeschäfts und der aus ihm normalerweise resultierenden Rechtsfolgen, behandelt wurden und daß darauf die in Ulpian D. 50.17.45 pr. zu findende regula iuris beruht. Bei dieser Betrachtungsweise lassen sich scheinbare Widersprüche zwischen den untersuchten Fragmenten auflösen und diesbezügliche Interpolationsvermutungen entkräften.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
Α. Klassisches römisches Recht 19
I. Pignus rei suae 19
1. Die Aussage von D. 50. 17. 45 pr. 19
a) Ulpians 30. Buch ad edictum 19
b) Folgerungen für D. 50. 17. 45 pr. 20
2. Weitere Fragmente zum pignus rei suae 22
a) Der Grundsatz des Erlöschens des Pfandrechts 22
aa) D. 13. 7. 29: Eigentumserwerb des Pfandgläubigers 22
bb) D. 41. 3. 33. 5: Verpfändung an den Eigentümer 24
b) Einschränkungen dieses Grundsatzes 26
aa) D. 44. 2. 30. 1 : Actio Serviana trotz Konsolidation 26
bb) C. 8. 19. 1: lus offerendi et succedendi trotz Konsolidation 32
f) Zusammenfassung 53
aa) Rechtliche Unmöglichkeit 53
bb) Die Bedeutung eines Irrtums des conductor 53
2. Wirksamkeit einer conductio rei suae 55
a) Nießbraucher als locator 55
aa) D. 7. 4. 29 pr. 55
bb) D. 9. 4. 19. I 57
b) Pfandgläubiger als locator 58
aa) D. 13.7. 35. 1 58
bb) D. 13.7. 22.3 59
cc) D . 4 1 . 2 . 37 61
dd) D. 13.7. 37 63
ee) Bas. 20. 1.55 64
c) D. 41. 2. 28 66
d) Zusammenfassung 70
3. Nachträglicher Eigentumserwerb des conductor 72
4. Folgerungen 79
III. Precarium rei suae 81
1. Unwirksamkeit eines precarium rei suae 81
a) D. 50. 17. 45 pr. und D. 16. 3. 15 81
b) D.41.2. 40.3 84
c) D. 43. 19. 1. 11 85
d) D. 43.26. 4.3 89
e) Zusammenfassung 90
2. Wirksamkeit eines precarium rei suae 91
a) D. 13.7. 22.3 91
b) D. 13. 7. 35. 1 92
c) D. 2. 8. 15.2 92
d) D. 43.26. 6.4 93
e) D. 43.26. 11 95
f) D. 44. 7. 16 96
g) C. 8. 27.2 97
h) Sonderfälle: Wirksamkeit ohne Vorhandensein eines Zwischenrechts 98
aa) D.41.2. 28 98
bb) D. 43. 26. 22 pr. 99
i) Zusammenfassung 103
3. Folgerungen 103
IV. Depositum rei suae 104
1. D. 50. 17. 45 pr. undD. 16.3. 15 105
2. D. 16.3.31. 1 105
3. Folgerungen 107
V. Emptio rei suae 109
1. Unwirksamkeit einer emptio rei suae 109
a) D. 50. 17. 45 pr. 109
b) D. 12. 6.37 110
c) D. 41. 3. 21 112
d) D. 18. 1. 16 pr. 112
e) C. 4.38. 10 113
f) Der bedingte Kauf der eigenen Sache 114
aa) D. 18. 1. 61 115
bb) D. 30. 41. 2 116
g) Der Kauf einer res communis durch einen Miteigentümer 118
aa) D. 18. 1. 18 pr. 118
bb) D. 18. 2. 13. 1 119
h) Der Kauf der verpfändeten Sache 120
aa) D. 13.7. 40 pr. 120
bb) D. 17. 1. 22. 3 122
cc) D. 18. 1. 39 pr. 123
i) D. 18. 1. 15. 2 124
j) Zusammenfassung 125
2. Wirksamkeit einer emptio rei suae 125
a) D. 18. 1. 34. 4 125
b) D. 41. 2. 28 128
c) D. 19. 1. 29 128
3. C. 4. 38. 4 131
4. Nachträglicher Eigentumserwerb des Käufers 133
a) Nachträglicher Erwerb ex causa lucrativa 133
b) Nachträglicher Erwerb ex causa onerosa 134
c) Zusammenfassung 135
5. Folgerungen 136
VI. Weitere Rechtsgeschäfte hinsichtlich eigener Sachen 137
1. Commodatum rei suae 138
2. Stipulatio rei suae 138
a) Unwirksamkeit einer stipulatio rei suae 138
aa) Gai. 3. 99 138
bb) D. 44. 7. 1. 10 139
cc) D. 45. 1. 87 140
b) Wirksamkeit einer stipulatio rei suae 141
aa) D. 45. 1. 82 pr. 141
bb) D. 7. 9. 1. 7 141
cc) D. 41. 2. 28 142
dd) D. 45. 1. 29. 1 142
ee) Bedingte Stipulation: D. 45. 1. 31 und D. 45. 1. 98 pr. 144
3. Legatum rei suae 145
Β. Geltendes Recht 148
I. Das Pfandrecht 148
1. Die Grundpfandrechte an eigenen Sachen 148
a) Überblick 148
b) Der Regelungszweck 149
c) Der Anwendungsbereich des § 889 BGB 150
d) Die Rechtsnatur des Eigentümergrundpfandrechts 151
2. Das Pfandrecht an eigenen beweglichen Sachen 151
a) Der Grundsatz des Erlöschens 151
b) § 1256 I 2 BGB 153
c)§ 1256 II BGB 154
aa) Die Rechtsnatur des Eigentümerpfandrechts nach § 1256 II BGB 155
bb) Pfandverkauf durch den Eigentümer? 156
cc) Verhältnis zum Grundsatz der Akzessorietät des Pfandrechts 158
II. Gebrauchsüberlassungsverträge 161
1. Das Vorhandensein eines Zwischenrechts 161
2. Das Fehlen eines Zwischenrechts 162
a) Rechtslage vor Inkrafttreten des BGB (gemeines Recht, Kodifikationen und Entwürfe) 162
aa) Gemeines Recht 162
bb) Preußisches Allgemeines Landrecht 163
cc) Sächsisches BGB 163
dd) Entwurf des Bayerischen BGB 164
ee) Hessischer Entwurf 164
ff) Dresdner Entwurf 165
b) Das Fehlen vergleichbarer Regelungen im BGB 165
c) Die bisher vertretenen Auffassungen zur Frage der Wirksamkeit 168
aa) Zur Anwendbarkeit des § 306 BGB 168
bb) Zum nachträglichen Eigentumserwerb 168
cc) Zusammenfassung 169
d) Folgenbetrachtung und -bewertung bei angenommener Wirksamkeit und Unkenntnis des Mieters 169
aa) § 535 S. 1 BGB 169
bb) § 535 S. 2 BGB 170
cc) § 536 BGB 172
dd) § 547 BGB 173
ee) § 547 a BGB 173
ff) § 549 BGB 173
gg) § 550 BGB 174
hh) § 556 BGB 174
ii) Verletzung von Nebenpflichten durch den Mieter 174
e) Zusammenfassung 175
f) Lösungsansätze 177
aa) Anfechtungsmöglichkeit 177
bb) Fehlen der Geschäftsgrundlage 179
cc) § 306 BGB 182
dd) Bewertung der Lösungsansätze 184
g) Die Rechtslage bei Kenntnis des Mieters 185
III. Der Verwahrungsvertrag 186
1. Das Vorhandensein eines Zwischenrechts 186
2. Das Fehlen eines Zwischenrechts 187
a) Rechtslage vor Inkrafttreten des BGB (gemeines Recht, Kodifikationen und Entwürfe) 187
aa) Gemeines Recht 187
bb) Preußisches Allgemeines Landrecht 187
cc) Sächsisches BGB 188
dd) Entwurf des Bayerischen BGB 188
ee) Dresdner Entwurf 188
b) Das Fehlen vergleichbarer Regelungen im BGB 189
c) Die bisher vertretenen Auffassungen zur Frage der Wirksamkeit 189
d) Folgenbetrachtung und -bewertung bei angenommener Wirksamkeit und Unkenntnis des Verwahrers 190
aa) § 688 BGB 190
bb) § 689 BGB 191
cc) § 695 BGB 191
e) Zusammenfassung 191
f) Lösungsansatz: § 306 BGB 192
g) Rechtslage bei Kenntnis des Verwahrers 192
IV. Der Kaufvertrag 193
1. Der Grundsatz 193
a) Die Anwendbarkeit des § 306 BGB bei von Anfang an vorhandenem Eigentum des Käufers 193
b) Die Rechtslage bei nachträglichem Eigentumserwerb des Käufers 194
2. Ausnahmen 195
a) Pfandversteigerung, § 1239 I 1, II 1 BGB 195
b) Anwartschaftsrecht des Verkäufers 197
c) Fiduziarisches Eigentum des Käufers 198
d) Der Besitzkauf 198
C. Ergebnisse 201
I. Der Erwerb dinglicher Rechte 201
II. Der Erwerb obligatorischer Rechte 202
Literaturverzeichnis 207
Quellenregister 223
Sachregister 229