Rechtssprichwort und Erzählgut
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Rechtssprichwort und Erzählgut
Europäische und afrikanische Beispiele
Editors: Scholler, Heinrich | Tellenbach, Silvia
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 135
(2002)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Der vorliegende Band enthält die Vorträge, die auf der 28. Tagung der Gesellschaft für Rechtsvergleichung vom 19.-22. September 2001 in Hamburg in der Fachgruppe »Vergleichende Rechtsgeschichte, orientalische Rechte und ethnologische Rechtsforschung« gehalten wurden, nebst einem kurzen Bericht über die Diskussion. Dabei wurde die Rolle des Rechtssprichworts beleuchtet, eine rechtshistorisch und rechtspolitisch in den letzten Jahrzehnten immer wieder umstrittene Frage.Anhand von Beispielen aus dem deutschen mittelalterlichen Rechtsleben und aus verschiedenen afrikanischen Gesellschaften wurde nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten bei aller Verschiedenheit von Zeit und Ort gesucht. - Rechtssprichwörter sind vor allem dort von Wichtigkeit, wo Rechtstraditionen mündlich weitergegeben werden und in Rechtsstreitigkeiten die mündliche Auseinandersetzung der Parteien im Vordergrund steht. In Afrika spricht derzeit vieles dafür, daß mit einem zunehmenden Wiedererstarken des autochthonen Rechts auch die Bedeutung von Rechtssprichwörtern wieder zunimmt.Der Band ist insbesondere für rechtsvergleichend interessierte Juristen, Afrikanisten, Germanisten und Ethnologen von Interesse.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Ruth Schmidt-Wiegand: Rechtssprichwörter im Gericht. Zum Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit in mittelalterlichen Rechtsquellen | 9 | ||
I. Rechtssprichwörter als gesprochenes Wort | 9 | ||
II. Die Verschriftlichung von Rechtssprichwörtern | 11 | ||
III. Rechtssprichwörter im Gericht | 14 | ||
IV. Die ldiomatisierung von Rechtssprichwörtern | 18 | ||
Quellen und Literatur (Auswahl) | 21 | ||
Wilhelm J. G. Möhlig: Der Stellenwert von Sprichwörtern im rechtlichen Kontext bei dem Bantuvolk der Kerewe (Ostafrika) | 25 | ||
I. Übersicht über das Thema | 25 | ||
II. Die Kerewe: Wohngebiet, Kultur, Gesellschaft und Quellen | 26 | ||
1. Wohngebiet, Kultur und Gesellschaft | 26 | ||
2. Das Quellenmaterial | 27 | ||
III. Grundbegriffe der semantischen Sprichwortforschung | 28 | ||
1. Klärung des Begriffs "Sprichwort" | 28 | ||
a) Formelhafte syntaktische Struktur | 29 | ||
b) Gleichnishafte Bedeutung (Inhalt) | 30 | ||
c) Abhängigkeit des Sinns vom jeweils aktuellen Kontext | 32 | ||
d) Konventionelle Geltung | 34 | ||
IV. Diskussion einzelner Typen von Rechtssprichwörtern bei den Kerewe | 34 | ||
1. Sprichwörter, die von sich aus bereits einen rechtlichen Inhalt tragen | 35 | ||
2. Allgemeine Sprichwörter, die der rechtlichen Argumentation dienen | 35 | ||
3. Sprichwörter, die aus rhetorischen Gründen im Rechtsdiskurs verwendet werden | 36 | ||
4. Sprichwörter, die einen wahren Sachverhalt verschleiern sollen | 38 | ||
V. Ergebnis und Vorausschau | 39 | ||
Literaturverzeichnis | 41 | ||
Harald Sippel: Die Bedeutung von Sprichwörtern als Quelle afrikanischen Gewohnheitsrechts im Rahmen des deutschen kolonialen Rechts- und Gerichtssystems | 43 | ||
I. Sprichwörter als Rechtsquelle | 43 | ||
II. Die "Eingeborenenrechtsprechung" als Bestandteil des deutschen kolonialen Rechts- und Gerichtssystems | 46 | ||
1. Die duale Rechts- und Gerichtsordnung | 46 | ||
2. Die "Eingeborenengerichtsbarkeit" | 47 | ||
a) Autochthone Autoritäten | 48 | ||
b) Deutsche Verwaltungsbeamte und Militärpersonen als "Eingeborenenrichter" | 49 | ||
3. Die Quellen des "Eingeborenenrechts" | 52 | ||
a) Afrikanisches Gewohnheitsrecht | 52 | ||
b) Das von dem deutschen .,Eingeborenenrichter" angewandte Recht | 53 | ||
III. Sprichwörter in der Praxis der "Eingeborenengerichtsbarkeit" | 56 | ||
1. Autochthone Gerichtsbarkeit | 56 | ||
a) Gerichtliche Dokumente | 56 | ||
b) Rechtsethnologische Forschungsvorhaben | 57 | ||
2. Deutsche "Eingeborenenrichter" | 64 | ||
IV. Afrikanische Rechtssprichwörter - ein Problem der Semantik | 66 | ||
V. Fazit | 70 | ||
Bairu Tafla: The Role of Proverbs in Litigation in Traditional Ethiopia and Eritrea | 73 | ||
I. Introduction | 73 | ||
II. Significance of Proverb | 74 | ||
III. Practical Applications of Proverb | 75 | ||
IV. Sampies of Amharic and Tegreñña Proverb | 77 | ||
The Judge and his Authority | 77 | ||
Criticism against the Judge | 78 | ||
Advice and Admonition | 79 | ||
Truth and Facts | 80 | ||
Lie and Liar | 81 | ||
Witnesses | 82 | ||
Justice | 83 | ||
V. State of Proverb | 83 | ||
VI. Conclusions | 85 | ||
An Annotated Bibliography of Amharic and Tegreñña Publications | 85 | ||
Heinrich Scholler: Recht und Sprichwort in Äthiopien | 89 | ||
I. Allgemeine Einführung | 89 | ||
1. Die amharische Tradition | 89 | ||
2. Erzählgut und Sprichwort | 89 | ||
3. Der Forschungsansatz von Detlef Müller | 90 | ||
4. Grundstrukturen in Moral, Sitte und Recht | 91 | ||
II. Die gegenwärtige Beschäftigung mit dem Erzählgut und dem Rechtssprichwort in Europa und den USA | 92 | ||
1. Die Bewegung "Literature as Law" | 92 | ||
2. Richard Rortys Position | 93 | ||
III. Das amharische Rechtssprichwort | 95 | ||
1. Die Sonderstellung des kritischen, amharischen Rechtssprichwortes | 95 | ||
2. Möhligs Klassifikation der afrikanischen Rechtssprichwörter | 95 | ||
3. Das Sprichwort im Rechtsfindungsprozess | 96 | ||
4. Das kritische amharische (Rechts- )Sprichwort | 96 | ||
IV. Vom "wandernden Gehör" | 98 | ||
V. Hermeneutik oraler Tradition, insbesondere des Märchens und des Sprichwortes | 99 | ||
VI. Beispiele für die besondere Analogizität des amharischen Rechtssprichwortes | 104 | ||
VII. Schlussbemerkungen | 107 | ||
Silvia Tellenbach: Diskussionsbericht | 109 |