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Wein, T. (1995). Recht durch Rechtsanwälte?. Eine ökonomische Analyse des Marktes für Rechtsanwaltsdienstleistungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48320-4
Wein, Thomas. Recht durch Rechtsanwälte?: Eine ökonomische Analyse des Marktes für Rechtsanwaltsdienstleistungen. Duncker & Humblot, 1995. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48320-4
Wein, T (1995): Recht durch Rechtsanwälte?: Eine ökonomische Analyse des Marktes für Rechtsanwaltsdienstleistungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48320-4

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Recht durch Rechtsanwälte?

Eine ökonomische Analyse des Marktes für Rechtsanwaltsdienstleistungen

Wein, Thomas

Schriften zur wirtschaftswissenschaftlichen Analyse des Rechts, Vol. 22

(1995)

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Abstract

Die mit dem Gut »Rechtsanwaltsdienstleistungen« verbundenen Besonderheiten werden in dieser Arbeit aus der in Deutschland vorzufindenden Anwaltsregulierung abgeleitet und auf ihre Plausibilität hin untersucht. Erstens sollen die Anwälte die Gerichte bei der Wahrheitsfindung unterstützen. Freilich gewährleistet bereits der Prozeß, daß dem Richter die relevanten Informationen zufließen; die Verpflichtung der Anwälte zur Wahrheitsfindung ist entbehrlich. Zweitens kann man Teile des Standesrechts mit dem Ziel der Minimierung der Kosten des Rechtswesens erklären; würde jedoch der Staat kostendeckende Gerichtsgebühren erheben, entfiele diese Begründung weitgehend. Das Ziel »einkommens- bzw. vermögensunabhängige Rechtsdurchsetzung« wird drittens durch die intern subventionierende Gebührenordnung berücksichtigt. Die untersuchten Alternativen »Prozeßkosten- bzw. Beratungshilfe, Erfolgshonorare und Rechtsschutzversicherung« erreichen freilich weitaus eher den intendierten verteilungspolitischen Zweck. Viertens kann man viele Vorschriften damit erklären, daß die Mandanten weder den für ihr Anliegen geeigneten Anwalt auswählen noch kontrollieren können (asymmetrische Informationsverteilung mit der Folge eines nicht funktionierenden Rechtsberatungsmarkts). Die Analyse der marktendogenen Lösungsmöglichkeiten in Form des »Screenings« (Informationsnachfrage seitens der Mandanten) und des »Signalings« (Garantie- bzw. Haftungsversprechen, strategische Preissignale und Investitionen in das Humankapital, Aufbau von Reputation, Werbung, Franchise sowie Sozietäten) zeigt, daß diese Lösungsmöglichkeiten vermutlich beschränkt sind. Der Staat kann den privaten Informationsaustausch erleichtern (staatliche Beschränkungen beseitigen, falsche oder irreführende Informationen verhindern, Titel »Rechtsanwalt« schützen oder die Offenlegung bestimmter Angaben vorschreiben), selbst Qualitätsinformationen über die Anwälte bereitstellen, subjektive Marktzugangsbeschränkungen erlassen, laufende Qualitä

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort des Betreuers 5
Vorwort des Verfassers 7
Inhaltsverzeichnis 9
Verzeichnis der Tabellen 13
Verzeichnis der Übersichten 14
Verzeichnis der Abbildungen 14
Abkürzungsverzeichnis 15
1 Problemstellung 17
2 Anwaltsregulierung – Rechtliche Ausgestaltung und ökonomische Interpretation 21
2.1 Juristische und ökonomische Motive für die Regulierung der Anwälte 21
2.2 Einzelvorschriften des anwaltlichen Standesrechts und die ökonomische Sichtweise 23
2.2.1 Marktzugangsbeschränkungen 23
2.2.2 Ausübungsvorschriften 28
2.2.3 Europarechtliche Vorgaben 36
2.3 Zusammenfassung 37
3 Ungleiche Information und Rechtsanwälte 39
3.1 Das Problem 39
3.2 Der Rechtsanwaltsmarkt ohne staatliche Eingriffe – Gefahren 42
3.2.1 Asymmetrische Informationsverteilung und Prinzipal-Agent-Theorie 42
3.2.1.1 “hidden action” und moralisches Risiko 44
3.2.1.2 “hidden information” und adverse Auslese 48
3.2.2 Der Rechtsanwalt und die Prinzipal-Agent-Theorie 54
3.2.2.1 Rechtsanwälte als Agenten sowie Mandanten als Prinzipale im Falle von “hidden action” 55
3.2.2.2 Mandanten als Agenten sowie Rechtsanwälte als Prinzipale im Falle von “hidden action” 56
3.2.2.3 Rechtsanwälte als Agenten sowie Mandanten als Prinzipale im Falle von “hidden information” 57
3.2.2.4 Mandanten als Agenten sowie Rechtsanwälte als Prinzipale im Falle von “hidden information” 58
3.2.3 Zusammenfassung 59
3.3 Der Rechtsanwaltsmarkt ohne staatliche Eingriffe – Lösungsmöglichkeiten 59
3.3.1 Informationsnachfrage 61
3.3.1.1 Informationsnachfrage seitens eines beliebigen Prinzipals 62
3.3.1.2 Informationsnachfrage seitens des Prinzipals “Mandant” 64
3.3.1.3 Zusammenfassung 67
3.3.2 Eingehen eines Garantieversprechens 67
3.3.2.1 Garantieversprechen und ungleiche Information 67
3.3.2.2 Garantien und Haftung bei Rechtsanwälten 74
3.3.2.3 Zusammenfassung 79
3.3.3 Strategische Preisbildung 81
3.3.3.1 Signaling und Preise 82
3.3.3.2 Preissignale bei Anwälten 88
3.3.3.3 Fazit 93
3.3.4 Strategische Investitionen in das Humankapital 94
3.3.4.1 Ausbildungsinvestitionen und Signaling 95
3.3.4.2 Ausbildungsinvestitionen im Rechtsanwaltsmarkt 100
3.3.4.3 Zusammenfassung 102
3.3.5 Aufbau von Reputation 103
3.3.5.1 Märkte mit Reputation 104
3.3.5.1.1 Im Zeitablauf unveränderliche Qualität 104
3.3.5.1.2 Durch das Verhalten des Produzenten veränderliche Qualität 109
3.3.5.1.3 Fazit 113
3.3.5.2 Reputation und Rechtsanwälte 114
3.3.5.3 Zusammenfassung 122
3.3.6 Einsatz von Werbemaßnahmen 123
3.3.6.1 Werbeaktivitäten im Rahmen des Prinzipal-Agent-Verhältnisses 124
3.3.6.2 Werbung und Rechtsanwälte 128
3.3.6.3 Fazit 129
3.3.7 Aufbau von Franchisesystemen 130
3.3.7.1 Das Wesen des Franchisesystems 130
3.3.7.2 Franchise und Anwälte 134
3.3.7.3 Zusammenfassung 136
3.3.8 Zusammenschluß mit anderen Agenten in Form der Fusion 137
3.3.8.1 Gründe für Fusionen 137
3.3.8.2 Sozietäten 140
3.3.8.3 Fazit 144
3.3.9 Zusammenfassung der marktlichen Möglichkeiten im Rechtsanwaltsmarkt 145
3.4 Staatliche Eingriffe in den Rechtsanwaltsmarkt 153
3.4.1 Das Problem 153
3.4.2 Erleichterter Informationsaustausch zwischen den Parteien 155
3.4.2.1 Erleichterter Informationsaustausch – Möglichkeiten und Gefahren 155
3.4.2.1.1 Beseitigung von Beschränkungen des Informationsaustausches 156
3.4.2.1.2 Falsche Informationen verhindern 157
3.4.2.1.3 Standardisierung 158
3.4.2.1.4 Pflicht zur Offenlegung 159
3.4.2.1.5 Zusammenfassung 160
3.4.2.2 Erleichterte Informationsübertragung im Markt für Rechtsberatung 162
3.4.3 Informationsbereitstellung 166
3.4.3.1 Staatliche Informationsbereitstellung und -verbreitung 166
3.4.3.2 Informationsbereitstellung über die Qualität von Rechtsanwälten 171
3.4.4 Regulierung der Transaktionen 172
3.4.4.1 Regulierung der Produktqualität 173
3.4.4.1.1 Regulierung der Produktqualität – Möglichkeiten und Grenzen 173
3.4.4.1.2 Staatliche Regulierung der anwaltlichen Qualität 177
3.4.4.2 Pflicht zur Garantie/Verschärfte Haftung 179
3.4.4.2.1 Garantieverpflichtungen und das Haftungsrecht als Mittel zur Qualitätssicherung 179
3.4.4.2.2 Verschärfte Garantie und Haftung bei Anwälten 184
3.4.4.3 Pflichttransaktionen 187
3.4.4.3.1 Pflichttransaktionen als Mittel gegen Informationsasymmetrien 187
3.4.4.3.2 Pflichttransaktionen bei Rechtsanwälten 189
3.4.5 Staatliche Lösungen bei eigennützigen Akteuren 190
3.4.5.1 Staatliche Qualitätssicherung und eigennützige Akteure 190
3.4.5.1.1 Die Ebene des laufenden politischen Prozesses 191
3.4.5.1.2 Die Ebene des Grundkonsens 196
3.4.5.2 Folgen für die Regulierung der Rechtsanwälte 200
3.4.6 Qualitätssicherung durch den Staat im Markt für Rechtsanwaltsdienstleistungen – Möglichkeiten und Gefahren auf der Ebene des Grundkonsens 203
3.5 Rechtsanwaltsmarkt und kollektive Lösungen 211
3.5.1 Kollektive Lösungen und Qualitätsunsicherheit 211
3.5.2 Anwaltskammern 215
3.6 Ungleiche Information im Rechtsanwaltsmarkt – Zusammenfassung 217
4 Anwaltsregulierung als Instrument zur Kostenminimierung 224
4.1 Problemstellung 224
4.2 “Falsche” Anreize der Privaten zur Kostensteigerung 226
4.2.1 “Falsche” Anreize zur Kostensteigerung in der Zivilgerichtsbarkeit 227
4.2.1.1 Der Referenzstandard 229
4.2.1.2 Inkonsistente Erfolgswahrscheinlichkeiten 234
4.2.1.3 Verzugsgewinne 236
4.2.1.4 Immaterielle Kosten und Nutzen 238
4.2.1.5 Risikoeinstellung 239
4.2.1.6 Unzureichend gesetzter Rechtsrahmen 240
4.2.1.7 Strategisches Verhalten 241
4.2.1.8 Zusammenfassung: Die “privaten” Ursachen der Zivilprozesse – Die Anwaltsregulierung als Lösung? 246
4.2.2 “Falsche” Anreize der Privaten zur Kostensteigerung in der Verwaltungsgerichtsbarkeit 250
4.2.2.1 Verwaltungsrecht und Verwaltungsgerichtsbarkeit 250
4.2.2.2 Kostensteigerung durch Private im Rahmen der Verwaltungsgerichtsbarkeit 252
4.2.3 “Falsche” Anreize der Privaten zur Kostensteigerung in der Strafgerichtsbarkeit 254
4.2.3.1 Strafrecht und Strafgerichtsbarkeit 254
4.2.3.2 Kostensteigerung durch Private im Rahmen der Strafgerichtsbarkeit 255
4.2.4 Fazit 256
4.3 Interesse des Staates an einer Kostenminimierung 258
4.3.1 Nicht kostendeckende Gerichtsgebühren 258
4.3.1.1 Rechtlicher Rahmen der Gerichtsgebühren 259
4.3.1.2 Grad der Kostendeckung in den Gerichtsbarkeiten und Instanzen 261
4.3.1.3 Struktur der Kostenunterdeckung 265
4.3.1.4 Ökonomische Erklärungsversuche für Niveau und Struktur der Gerichtsgebühren 269
4.3.2 Fiskalische Interessen des Staates 274
4.3.3 Zusammenfassung 276
4.4 Anwaltsregulierung als Mittel zur Kostenminimierung – Ein Irrweg? 278
5 Verteilungsrelevante Aspekte der Anwaltsregulierung 281
5.1 Das Problem 281
5.2 Interne Subventionierung mit Hilfe der anwaltlichen Gebührenordnung 283
5.3 Direkte Unterstützung durch den Staat 285
5.4 Kreditaufnahme am Kapitalmarkt 290
5.5 Vereinbarung von Erfolgshonoraren 291
5.6 Abschluß einer Rechtsschutzversicherung 294
5.6.1 Funktionsweise einer Rechtsschutzversicherung 295
5.6.2 Institutionelle Besonderheiten der Rechtsschutzversicherung in Deutschland 301
5.6.3 Probleme der Rechtsschutzversicherung in Deutschland 305
5.6.4 Zusammenfassung 312
5.7 Fazit 313
6 Zusammenfassung und wirtschaftpolitische Schlußfolgerungen 318
Literaturverzeichnis 329
Anhang 337