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Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff

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Ries, F. (1997). Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48673-1
Ries, Franz Xaver. Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48673-1
Ries, F (1997): Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48673-1

Format

Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff

Ries, Franz Xaver

Schriften zur Literaturwissenschaft, Vol. 11

(1997)

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Abstract

Mit der vorliegenden Untersuchung über den Zeitkritiker Eichendorff knüpft der Verfasser innovativ an die Tradition der Eichendorff -Forschung an. Innerhalb eines diachronischen Rasters werden synchrone Analysen durchgeführt, die die Gesamtentwicklung des kritischen Zeitbeobachters Eichendorff nachvollziehen. Der synchrone Vergleich seiner Diagnose mit verschiedenen zeitgenössischen Stimmungen läßt die Signatur der Zeit transparent werden und arbeitet seine Stellung innerhalb dieser heraus. Mit dem gewählten interdisziplinären Ansatz, der weit über die Literaturwissenschaft hinausführt und auch Politik-, Sozial-, Wirtschafts-, Kulturgeschichte und nicht zuletzt die Soziologie mit einbezieht, gelingt dem Verfasser eine umfassende, deutlich konturierte Darstellung. Die Gliederung des Stoffes orientiert sich an der historischen Folge von bedeutsamen Zeitprozessen des 19. Jahrhunderts bis zum Tod des Dichters: Adelskrise, die sich entfaltende Macht des Bürgertums, Tendenzen des Vormärz, Entstehung des Proletariats und Soziale Frage. Hierbei kristallisiert sich die allmähliche Wandlung des Dichters heraus. Von christlicher Überzeugung getragen, bezieht Eichendorff eine überparteiliche Position. So wird der in die einsetzende Moderne hineingeborene Adlige als zunehmend gewichtige Gegenstimme zu einer »Moderne« vernehmbar, die er mit kritischen Alternativen konfrontiert. Die von ihm gestellten Fragen an die sich entfaltende »moderne« Gesellschaft bietet der heutigen Diskussion um »Moderne« und »Postmoderne« wertvolle Impulse.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort 9
Einleitung 11
Erster Teil: Adelskritik im Roman „Ahnung und Gegenwart“ 15
A. „Desorganisation“ der sozialen Strukturen 15
I. Innerständische soziale Disharmonie 15
1. Grundlegende soziale Formen 15
2. Soziale Aggregate und soziale Gruppen 20
3. Der soziale Gegensatz Stadt-Land 23
a) Residenzadel und Massengesellschaft 23
b) Die Gesellschaft des Landadels 26
c) Die Überwindung der Differenzen 27
II. Adel, Volk und Staat 29
1. Nationalgefühl und Volksverbundenheit 29
a) Volksbegriff 29
b) Dualismus Idee – Wirklichkeit 31
2. Adel, Volksgeist und Realität 33
B. Die soziokulturelle Krise des Adels 39
I. Adel und Kunst 39
1. Die Gartenkunst 39
2. Salon und Literatur 44
II. Wertkrise des Adels 51
1. Tugend und Moral 51
2. Bildung 56
C. Zum Stellenwert von Eichendorffs Adelskritik 62
I. Vergleich von Eichendorffs „Ahnung und Gegenwart“ mit Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ 62
II. Vergleich von Eichendorffs „Ahnung und Gegenwart“ mit Arnims „Gräfin Dolores“ 70
Zweiter Teil: Die Auseinandersetzung mit dem Bürgertum 81
A. Die Gesellschaft der Philister 81
I. Philister und Politik 81
II. Die sozialen Verhältnisse bei den Philistern 91
B. Kritik an der „Bewegung“ 99
C. Heterogenität und Homogenität der bürgerlichen Gesellschaft 112
D. Vergleich von Eichendorffs „Krieg den Philistern!“ mit Brentanos „„Der Philister vor, in und nach der Geschichte“ 121
E. Zur poetischen Form von Eichendorffs „Krieg den Philistern!“ und ihrer kritischen Funktion 127
F. Der Taugenichts: Zur Gestaltung „unbürgerlicher“ Lebensweise 131
Dritter Teil: Wider den Zeitgeist: Eichendorffs Auseinandersetzung mit Entwicklungen und Tendenzen der Vormärzzeit 141
A. Der „Zeitgeist“: Eichendorffs politische Schriften und die „Arkadien“-Satire 141
I. Eichendorff als politischer Publizist und die Gattung des satirischen Reiseberichts 141
II. Zur politisch-sozialen Dimension des Zeitgeistes: Die Politisierung 147
III. Politische Forderungen 148
1. Die Verfassung 148
2. Die Grundrechte 156
B. Die metapolitischen Wurzeln des Zeitgeistes 168
I. Zeitgemäßes Verständnis 168
II. Eichendorffs Zeitkritik als Kritik am modernen Menschenbild 170
III. Eichendorff und die Emanzipation der Frau 175
IV. Kunstkritik 177
Vierter Teil: Eichendorff und die „Soziale Frage“: Industriekapitalismus, Proletariat und Revolution 185
A. Eichendorffs Kapitalismuskritik 185
B. Die Klassengesellschaft in Eichendorffs Perspektive 193
C. Die Revolution von 1848 und ihre Ursachen in Eichendorffs Sicht 196
Exkurs: Geschichte und Religion 211
D. Poetische Reflexion der Revolutionszeit 1848/49 217
I. Der Gedichtzyklus „1848“ 217
1. Zur Druck- und Rezeptionsgeschichte 217
2. Zu Thematik und poetischer Realisierung 218
3. Der Gedichtzyklus „1848“ und sein literaturhistorischer Ort 237
II. „Libertas und ihre Freier“ 241
1. Zur Erzählstruktur: Aufbau und Figurenkonstellation 241
2. Kunst und Kritik 261
a) Literaturkritik als Gesellschaftskritik 261
b) Tendenzliteratur und Autonomie der Kunst 263
c) „Libertas und ihre Freier“ – ein „Märchen“? 270
Schlußbemerkungen 275
Literaturverzeichnis 281