Leben, Tod und Entscheidung
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Leben, Tod und Entscheidung
Studien zur Geistesgeschichte der Weimarer Republik
Editors: Loos, Stephan | Zaborowski, Holger
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 127
(2003)
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Abstract
Im Rückblick auf das 20. Jahrhundert zeigt sich dem Betrachter eine Dekade, die wie kaum eine andere Karriere gemacht hat und mit einer stereotypen Charakterisierung in das allgemeine Bewusstsein eingegangen ist: die »goldenen Zwanziger«. Die eigenartige Spannung zwischen avantgardistischen sozio-kulturellen Neuerungen einerseits und kulturpessimistischer Modernekritik andererseits stellt eines der wesentlichen Charakteristika dieses Jahrzehnts dar. Die »Klassische Moderne« mit ihren ästhetischen und philosophischen Strömungen, den Entwicklungen in Naturwissenschaft und Technik sowie ihren sozio-kulturellen Veränderungen fand im Deutschland der Weimarer Republik ihre ungehinderte Durchsetzung wie auch ihre größte Krise.Die Beiträge dieses Sammelbandes werfen aus zeit- und ideengeschichtlicher Perspektive Licht auf diese Zeit, deren geistiges Leben durch die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und des damit verbundenen Zusammenbruchs der alteuropäischen Ordnung charakterisiert ist. Kennzeichnend sind für diese Zeit auch die Tendenzen, fragwürdig gewordene Traditionen radikal zu kritisieren, den Anspruch auf einen Sinn menschlicher Existenz gänzlich aufzugeben und neue oder bislang unerforschte Sinnmöglichkeiten zu finden. »Leben«, »Tod« und »Entscheidung«, so der Tenor der einzelnen Beiträge, sind Schlüsselbegriffe für das Verständnis der Zwanziger Jahre.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Einleitung | 7 | ||
Holger Zaborowski: Leben, Tod und Entscheidung. Die Philosophie Martin Heideggers in zeit- und ideengeschichtlicher Perspektive | 11 | ||
I. Eine Zeit der Krise und die Frage nach Opfer, Tod, Gnade und Erlösung | 11 | ||
II. Martin Heideggers Philosophie als Philosophie ihrer Zeit | 16 | ||
III. "Herkunft aber bleibt stets Zukunft" und die Erfahrung der Krise | 18 | ||
IV. Leben, Tod und Entscheidung als Schlüsselbegriffe der Philosophie Heideggers | 24 | ||
V. Ein Ausblick: Gelassenheit und die Armut des Denkens | 31 | ||
Alfred Denker: Die Neubelebung der Philosophie in dürftiger Zeit – Martin Heidegger und Karl Jaspers (1919–1933) | 33 | ||
I. Der innere Beruf zur Wissenschaft | 35 | ||
II. Das Denken ist selbst eine Gestalt des Lebens | 37 | ||
III. Die Seele ist gleichsam alles | 40 | ||
IV. Wer ist der Mensch? | 42 | ||
V. Die Idee der Universität und das Wesen des akademischen Studiums | 45 | ||
VI. Die Frage der Hochschulerneuerung | 49 | ||
VII. "Alles Grosse steht im Sturm" | 52 | ||
Stephanie Bohlen: Sein, Leben, Geschichte. Zur phänomenologischen Kritik an der Lebensphilosophie | 57 | ||
Johannes Schaber OSB: Phänomenologie und Mönchtum. Max Scheler, Martin Heidegger, Edith Stein und die Erzabtei Beuron | 71 | ||
I. Max Scheler | 73 | ||
II. Martin Heidegger | 82 | ||
III. Edith Stein | 96 | ||
IV. Phänomenologie und Mönchtum | 100 | ||
Christoph Stumpf: Paradigmenwechsel in der vergleichenden Rechtswissenschaft. Von der Universalrechtsgeschichte und der Rechtsethnologie bei Josef Kohler zur modernen Rechtskomparatistik bei Ernst Rabel | 101 | ||
I. Einleitung | 101 | ||
II. Die "klassische" vergleichende Rechtswissenschaft bei Joseph Kohler | 102 | ||
1. Die Entwicklung der klassischen Rechtsvergleichung im 19. Jahrhundert | 102 | ||
2. Leben und Werk von Joseph Kohler- Rechtskulturvergleich als Sekundant der Universalrechtsgeschichte | 104 | ||
III. Neuorientierung der Rechtsvergleichung bei Ernst Rabel | 107 | ||
1. Krise und Neuorientierung der Jurisprudenz nach dem Ersten Weltkrieg | 107 | ||
2. Leben und Werk Ernst Rabels: Rechtsvergleichung auf dem Weg zur modernen Komparatistik | 108 | ||
IV. Resümee | 112 | ||
Bernhard Casper: Erlebnis und Ereignis – Zum Geschick und zur Bedeutung zweier Worte | 115 | ||
I. | 115 | ||
II. | 122 | ||
Alwin Letzkus: Menschliches Sein in der Entscheidung. Helmuth Plessners anthropologische Wende der Philosophie | 133 | ||
I. Die Frage nach dem Menschen vor dem Hintergrund seines drohenden Verlusts | 133 | ||
II. Der Mensch als grenzrealisierendes Wesen - Aufgabe einer Bestimmung | 139 | ||
III. Politik unter anthropologischem Vorbehalt - Der "wagnisbereite" Einsatz für das Humanum | 145 | ||
Michael Mack: Transzendentaler Messianismus und die Katastrophe der Entscheidung. Anmerkungen zu Carl Schmitts und Walter Benjamins Eschatologie | 155 | ||
I. Schuld und Töten- Theologie als Hilfswerkzeug der Politik in der Politischen Theologie Carl Schmitts | 155 | ||
II. Ursprung und Offenbarung im Trauerspiel der Reformationszeit und in den Pariser Passagen des neunzehnten Jahrhunderts | 163 | ||
Stephan Loos: Carl Schmitt – ein deutsches Trauerspiel. Dezision und politische Souveränität in der Politischen Theologie | 167 | ||
I. Akt oder Die Grundsituation des Souveränitätsdenkens von Carl Schmitt | 169 | ||
II. Akt oder Souveränität und Dezision als die beiden Säulen der Politischen Theologie und das fragwürdige Subjekt | 170 | ||
III. Akt oder Walter Benjamins Rezeption des Gedankens der Souveränität | 177 | ||
IV. Akt oder Carl Schmitts Verhältnis zum Nationalsozialismus | 181 | ||
Letzter Akt oder Aporie versus Anarchie? | 183 | ||
A. Dirk Moses: The „Weimar Syndrome“ in the Federal Republic of Germany. The Carl Schmitt Reception by the Forty-Fiver Generation of Intellectuals | 187 | ||
I. Carl Schmitt and the Weimar Syndrome | 187 | ||
II. The Forty-Fivers | 192 | ||
III. Hermann Lübbe (b. 1926) | 194 | ||
IV. Jürgen Habermas (b. 1929) | 201 | ||
V. Conclusion | 207 | ||
Autorenverzeichnis | 209 |