Föderalismus - Hält er noch, was er verspricht?
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Föderalismus - Hält er noch, was er verspricht?
Seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, auch im Lichte ausländischer Erfahrungen. Beiträge auf der 67. Staatswissenschaftlichen Fortbildungstagung vom 17. bis 19. März 1999 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Arnim, Hans Herbert von | Färber, Gisela | Fisch, Stefan
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 137
(2000)
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About The Author
Hans Herbert von Arnim ist Jurist und Volkswirt. Nach der arbeitsrechtlichen Promotion in Heidelberg leitete er zehn Jahre lang das Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler in Wiesbaden. Er habilitierte sich in Regensburg, für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, lehrte in München und Marburg und folgte 1981 dem Ruf der Deutschen Hochschule (heute: Universität) für Verwaltungswissenschaften Speyer, wo er auch über seine Pensionierung hinaus lehrt und forscht. Von 1993 bis 1995 war er Rektor der Hochschule. Sein Thema sind Grundfragen von Staat und Gesellschaft, was direkte Einmischung in die Politik aber nicht ausschließt.Abstract
Der Tagungsband gibt die Vorträge und Diskussionen auf der 67. Staatswissenschaftlichen Fortbildungstagung 1999 der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften wieder. Die derzeitige Ausprägung des deutschen Föderalismus erscheint manchem inzwischen als Perversion föderaler Ideen und vielen als Hemmschuh für notwendige politische Reformen. Die Probleme des Föderalismus werden vorwiegend anhand von drei großen Politikfeldern betrachtet: den Finanzen, den Strukturen und Verfahren der politischen Willensbildung und der Schul- und Hochschulpolitik. In den Beiträgen werden klassische Sichtweisen des Föderalismus mit neuen Konzeptionen konfrontiert und zwar aus der Sicht der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, die hierzu etwas beitragen können, und unter Einbeziehung des internationalen Vergleichs. Der Tagungsband hat durch die neueste Entwicklung zusätzliche Aktualität erhalten. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 11. November 1999 müssen Bund und Länder sich auf eine Neuregelung des Finanzausgleichs einigen. Dabei sollten aber auch weitergehende Reformen ins Auge gefaßt und nicht von vornherein als »praktisch unmöglich« verworfen werden. Um diese Diskussion zu befruchten, kommt der vorliegende Band gerade recht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Eröffnung und Begrüßung durch den Rektor der Hochschule Univ.-Prof. Dr. Siegfried Magiera | 13 | ||
I. Vorträge | 17 | ||
Hans Herbert von Arnim: Das föderative System in Deutschland – Motor oder Hemmschuh notwendiger politischer Reformen? | 19 | ||
Stefan Fisch: Von der Föderation der Fürsten zum Bundesrat des Grundgesetzes. Zur Rolle der Länder im deutschen Föderalismus von 1848 bis heute | 29 | ||
I. Reichsverfassungspläne der Frankfurter Paulskirche 1848/49 | 30 | ||
II. Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1848 | 32 | ||
III. Die Verfassungen des Norddeutschen Bundes 1867 und des Deutschen Reiches 1871 | 33 | ||
IV. Die Verfassung der Weimarer Republik 1919 | 34 | ||
V. Grundgesetz 1948/49 | 37 | ||
VI. Zusammenfassung | 39 | ||
Arthur B. Gunlicks: Föderative Systeme im Vergleich: Die USA und Deutschland | 41 | ||
I. Einführung | 41 | ||
II. Der Begriff des Föderalismus in Deutschland und den USA | 42 | ||
1. Die Entstehung der amerikanischen Verfassung | 42 | ||
2. Der Duale Föderalismus | 43 | ||
III. Der kooperative Föderalismus und der New Deal | 45 | ||
IV. Der Kooperative Föderalismus der 60er Jahre in den USA und Deutschland | 46 | ||
1. Der „kreative“ Föderalismus und die „Great Society“ von Lyndon Johnson | 46 | ||
2. Kooperativer Föderalismus und Politikverflechtung in Deutschland | 47 | ||
V. Die Reaktion gegen den kooperativen Föderalismus und der Versuch einer neuen Aufgabenteilung | 48 | ||
1. Nixons „New Federalism“ | 48 | ||
2. Ronald Reagans „new New Federalism“ | 50 | ||
3. Die Gerichte und die Aufgabenverteilung | 52 | ||
a) Der 10. Zusatzartikel und das oberste Bundesgericht in den USA | 52 | ||
b) Der richterliche Schutz des Kernbereichs in Deutschland | 54 | ||
4. Entwicklungen des Föderalismus der 90er Jahre | 55 | ||
a) Die Regierung Bush | 55 | ||
b) Verteilungsvorschäge für die Clinton-Regierung | 55 | ||
c) Die Republikanische Mehrheit im Kongreß und die „devolution revolution“ | 57 | ||
d) Die „devolution revolution“ und die Verteilung der Aufgaben | 60 | ||
VI. Schlußwort | 61 | ||
Uwe Berlit: Verfassungsrechtliche Perspektiven des Föderalismus | 63 | ||
I. Einleitung | 63 | ||
II. Systemwechsel oder Fortentwicklung der bundesstaatlichen Ordnung? | 66 | ||
1. Geschichtliche Leistungen des Bundesstaates | 67 | ||
2. Tendenzen: Unitarisierung /Zentralisierung und Verflechtung | 68 | ||
3. Sachlich gebotene Entwicklung oder Irrweg? | 70 | ||
a) Bundesstaatliche Entwicklung als Verfallsgeschichte? | 70 | ||
b) Jüngste Tendenzen: Änderungen nach der deutschen Einheit | 73 | ||
c) Zwischenergebnis | 75 | ||
III. Wettbewerbsföderalismus als Reformperspektive? | 76 | ||
1. Wettbewerbsföderalismus als geltendes Verfassungsrecht? | 77 | ||
2. Wettbewerbsföderalismus als verfassungspolitische Leitlinie? | 80 | ||
IV. Einzelne Reformfelder | 83 | ||
1. Bundesrat | 83 | ||
2. Aufgabenverteilung | 85 | ||
3. Zusammenführung Aufgaben- und Ausgabenverantwortung /Konnexität | 87 | ||
4. Gemeinschaftsaufgaben/Investitionshilfen | 89 | ||
5. Einnahmeautonomie, insb. Besteuerungsrechte | 91 | ||
a) Rückkehr zum Trennsystem? | 91 | ||
b) Erweiterte Steuerautonomie durch Steuererfindungs-, gestaltungs- und Zuschlagsrechte? | 93 | ||
6. Neugliederung | 95 | ||
V. Schlußbemerkung | 97 | ||
Thesen zum Referat | 98 | ||
I. | 98 | ||
II. | 99 | ||
Reiner Eichenberger: Föderalismus: Eine politisch-ökonomische Analyse der Vorteile, Widerstände und Erfolgsbedingungen | 101 | ||
Kurzzusammenfassung | 101 | ||
I. Föderalismus in Wissenschaft und Politik | 101 | ||
II. Wirkungsvoller Föderalismus als Ziel | 103 | ||
(i) Führen lokale Steuern zu ruinösem Steuerwettbewerb? | 105 | ||
(ii) Wird Umverteilung unmöglich? | 106 | ||
(iii) Sind nicht viele Gebietskörperschaften zu klein, um wirtschaftlich überlebensfähig zu sein? | 107 | ||
(iv) Wirkt Föderalismus desintegrierend und gefährdet Minderheiten? | 108 | ||
III. Tendenz zu Überzentralisierung | 108 | ||
1. Die Interessen der Regierungen und „der grosse Trick“ | 109 | ||
2. Die Oppositionsparteien und die Interessengruppen | 110 | ||
3. Die wirtschaftspolitischen Berater | 111 | ||
IV. Institutionelle Absicherung und Förderung des Föderalismus | 111 | ||
1. Änderung der Anreize der Regierungen | 112 | ||
2. Direkte Demokratie | 114 | ||
3. Differenzielle (De-)Zentralisierung und FOCJ | 116 | ||
V. Folgerungen | 119 | ||
Literatur | 120 | ||
Gisela Färber: Finanzverfassung, Besteuerungsrechte und Finanzausgleich | 125 | ||
I. Grundlegender Reformbedarf in der deutschen Finanzverfassung | 125 | ||
II. Ziele und Gestaltungselemente föderativer Finanzverfassungen | 126 | ||
1. Aufgaben und Ziele von Finanzverfassungen | 126 | ||
2. Probleme der Zuordnung von Besteuerungsrechten in föderativen Finanzverfassungen | 129 | ||
a) Der Steuer-Ausgaben-Mechanismus | 130 | ||
b) Probleme der Zuteilung von Steuerquellen | 132 | ||
3. Ziele eines bundesstaatlichen Finanzausgleichs | 137 | ||
III. Föderative Finanzverfassungen im internationalen Vergleich | 143 | ||
1. Steuerautonomie und Höhe der gesamtwirtschaftlichen Abgabenquote | 146 | ||
2. Der Zentralisierungsgrad verschiedener Finanzverfassungen | 148 | ||
3. Steuerquellen und Steuerautonomie von Zentralstaat, Ländern und Gemeinden im internationalen Vergleich | 152 | ||
4. Bundesstaatlicher Finanzausgleich im internationalen Vergleich | 159 | ||
IV. Schlußfolgerungen und Forschungshypothesen | 163 | ||
Lars P. Feld, Gebhard Kirchgässner, Marcel Savioz: Direkte Volksrechte im föderalen Staat: Das Beispiel der Schweiz | 167 | ||
Zusammenfassung | 167 | ||
I. Einleitung | 167 | ||
II. Informationsvermittlung in der repräsentativen und der direkten Demokratie | 171 | ||
III. Die Effizienz der direkten Demokratie: Empirische Ergebnisse aus der Schweiz und den Vereinigten Staaten | 178 | ||
IV. Das Problem mangelnder politischer Führung | 184 | ||
V. Abschließende Bemerkungen: Direkte Demokratie und Föderalismus | 187 | ||
Literaturangaben | 192 | ||
Merith Niehuss: Die Parteien und der Kampf um die Macht in den Ländern Nachkriegsdeutschlands 1946–1955 | 197 | ||
I. Mehrheitswahlrecht | 201 | ||
II. Verhältniswahlrecht | 206 | ||
Georg-Berndt Oschatz: Schulpolitik der Länder vor den Herausforderungen der Globalisierung | 215 | ||
I. Die Herausforderungen der Globalisierung; worauf müssen wir uns einstellen? | 216 | ||
II. Befund des Vorhandenen; in welchem Zustand befindet sich unser Bildungswesen? | 218 | ||
III. Versuch der Beschreibung eines anforderungsgerechten Schulwesens; welchen Weg sollten, müssen wir gehen? | 220 | ||
Fazit | 224 | ||
Andrea Schenker-Wicki: Hochschulpolitik im Bundesstaat: Wettbewerblich oder unitarisch | 227 | ||
I. Allgemeines | 227 | ||
II. Die universitäre Landschaft Schweiz | 227 | ||
III. Win-Win-Strategien oder die ökonomische Gratwanderung im Hochschulbereich | 229 | ||
1. Grundsätzliches | 229 | ||
2. Neuordnung der Finanzierungsinstrumente | 230 | ||
a) Vermehrter Wettbewerb | 230 | ||
b) Vom Wettbewerb zur Kooperation | 232 | ||
IV. Unitarismus oder Föderalismus: Auf alle Fälle bessere Spielregeln | 232 | ||
V. Zusammenfassung | 234 | ||
Literatur | 235 | ||
II. Berichte aus den Arbeitskreisen | 237 | ||
Thomas Lenk: Arbeitskreis A: Was können wir von anderen Ländern lernen in bezug auf die Steuerautonomie von Gliedstaaten? | 239 | ||
Thomas Lenk: Länderbericht Bundesrepublik Deutschland | 241 | ||
1. Wie ist die Einnahmenverteilung im Gesamtstaat? Prozentualer Vergleich der Anteile am Gesamtsteueraufkommen für die einzelnen Ebenen: Bund, Länder, Gemeinden. | 241 | ||
2.1 Welche staatlichen Aufgaben(-gruppen) werden von den Gliedstaaten übernommen? | 242 | ||
2.2 Welche sind durch die zentrale Gebietskörperschaft vorgegeben („übertragene Aufgaben“) | 242 | ||
3.1 Haben die Gliedstaaten ein eigenes Steuerfindungsrecht? Wenn ja, vollkommene Steuerkompetenz oder eingeschränkte Steuerkompetenz? Einschränkung in Bezug auf Bemessungsgrundlage, Tarif, etc. | 243 | ||
3.2 Liegen alle Teilkompetenzen in bezug auf Steuern (Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Ertragskompetenz) bei den Gliedstaaten? | 244 | ||
3.3 Gibt es einen horizontalen Steuerkraftausgleich zwischen den Gliedstaaten oder gibt es einen vertikalen Ausgleich mit horizontalem Effekt, d. h., werden von der Bundesebene Zuweisungen in unterschiedlicher Höhe an die Gliedstaaten gewährt? | 244 | ||
4. In einem letzten Punkt wäre es vielleicht angebracht, landesspezifische Besonderheiten zu beschreiben oder ein kurzes Resümee zu geben. Schön wäre es auch, wenn darin eine kurze landesspezifische Beurteilung stehen könnte, die wiedergibt, wie die zukünftige Entwicklung eingeschätzt wird, ob eine Tendenz zu mehr Kooperation oder zu mehr Wettbewerb zwischen den Gebietskörperschaften vorherrscht. | 246 | ||
C. Lloyd Brown-John: Länderbericht Canada | 249 | ||
I. Introduction | 249 | ||
II. Allocation of Government Functions and Expenditure Responsibilities Based Upon Constitutional Competencies | 249 | ||
III. Taxing Powers – the Vertical Fiscal Balance and the Horizontal Fiscal Balance. | 251 | ||
IV. Inter-governmental Grants and Tax-sharing. | 253 | ||
V. Borrowing and Debt Provisions | 258 | ||
VI. Some Concluding Observations | 260 | ||
References | 261 | ||
Gisela Färber: Länderbericht Australien | 263 | ||
Bernard Dafflon: Länderbericht Schweiz. Finanzielle und Steuerautonomie der Kantone in der Schweiz | 269 | ||
I. Finanzielle Autonomie der Kantone | 269 | ||
1. Definition | 269 | ||
2. Beschreibung | 270 | ||
3. Messung | 270 | ||
4. Vertikale Verteilung | 271 | ||
II. Steuerautonomie der Kantone | 273 | ||
1. Definition | 273 | ||
2. Vertikale Koordination | 274 | ||
3. Harmonisierung | 275 | ||
4. Steuerbelastung | 275 | ||
III. Aktuelle offene Probleme | 276 | ||
1. Steuerwettbewerb | 277 | ||
2. Steuerstreitigkeit | 277 | ||
IV. Ausgabenverteilung | 278 | ||
Arthur B. Gunlicks: Länderbericht USA | 281 | ||
I. | 281 | ||
II. | 281 | ||
III. | 287 | ||
IV. | 288 | ||
V. | 289 | ||
VI. | 290 | ||
Hans Herbert von Arnim: Arbeitskreis B: Zur Einführung in den Arbeitskreis Parteien-, Regierungs- und Wahlsysteme, Volksinitiativen. Föderalistischer Wettbewerb um die bessere Verfassung? | 293 | ||
Hans Herbert von Arnim: Bericht aus dem Arbeitskreis Parteien-, Regierungs- und Wahlsysteme, Volksinitiativen. Föderalistischer Wettbewerb um die bessere Verfassung? | 297 | ||
Stefan Fisch: Arbeitskreis C: Kulturpolitik im Föderalismus | 301 | ||
Föderalismus in der Vergangenheit | 301 | ||
Föderalismus in der Gegenwart | 301 | ||
Föderalismus in der Zukunft | 302 | ||
Im Lichte internationaler Erfahrungen | 302 | ||
Hält der Föderalismus noch, was er verspricht? | 303 | ||
III. Podiumsdiskussion | 305 | ||
Peter Caesar, Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz et al.: Podiumsdiskussion mit Politikern zum Thema: Das föderative System in Deuschland: Reformbedarf! Reformfähigkeit? Reformchancen? | 307 | ||
Autoren und Podiumsteilnehmer | 343 |