Betrug und Opfermitverantwortung
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Betrug und Opfermitverantwortung
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 57
(1986)
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Die »Strafrechtlichen Abhandlungen - Neue Folge« wurden 1957 von Eberhard Schmidhäuser in Zusammenarbeit mit den deutschen Strafrechtslehrern in der Nachfolge der von Hans Bennecke begründeten »Strafrechtlichen Abhandlungen« (1896 bis 1942) eröffnet. Ihr Ziel ist es, wie das ihrer Vorgängerin, hervorragenden Arbeiten des strafrechtswissenschaftlichen Nachwuchses eine angemessene Veröffentlichung zu sichern. Aufgenommen werden ausgezeichnete Dissertationen und Habilitationen zum Strafrecht und Strafprozessrecht sowie zur Straftheorie. 1986 wurde Friedrich-Christian Schroeder (Regensburg) zum Herausgeber bestellt, 2007 trat Andreas Hoyer (Kiel) als weiterer Herausgeber an die Stelle des verstorbenen Eberhard Schmidhäuser. Die Aufnahme in die Reihe erfolgt auf Vorschlag eines Strafrechtslehrers.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Einleitung | 19 | ||
Erstes Kapitel: Die Entstehungsgeschichte des modernen Betrugstatbestandes | 22 | ||
I. Das späte gemeine Recht und die Strafrechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts | 22 | ||
1. Der stellionatus | 22 | ||
2. Abgrenzungsbemühungen | 25 | ||
a) Das Verhältnis Strafrecht—Zivilrecht | 25 | ||
b) Die „naturalis licentia decipiendi" | 26 | ||
c) Der Grundsatz „vigilantibus iura sunt scripta" | 28 | ||
3. Das Mitverschulden des Opfers | 29 | ||
a) Das Wesen des Betrugs | 29 | ||
b) Zur dogmatischen Einordnung des Opfermitverschuldens | 31 | ||
c) Die Sonderstellung des Betrugs in Vertragsverhältnissen | 38 | ||
4. Weitere Restriktionsbemühungen | 40 | ||
a) Täuschung über Tatsachen | 40 | ||
b) Täuschung durch Unterlassen | 42 | ||
c) Geschütztes Rechtsgut | 45 | ||
5. Lüge und Betrug i n Moral- und Rechtsphilosophie | 49 | ||
II. Die Partikulargesetzgebung des 19. Jahrhunderts einschließlich des Preußischen Allgemeinen Landrechts von 1794 | 54 | ||
1. Das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794 | 54 | ||
2. Das Bayerische Strafgesetzbuch von 1813 | 56 | ||
3. Das Strafgesetzbuch für das Königreich Württemberg von 1839 | 58 | ||
4. Das Criminalgesetzbuch für das Herzogtum Braunschweig von 1840 | 59 | ||
5. Das Strafgesetzbuch für das Großherzogtum Hessen von 1841 | 59 | ||
6. Das Strafgesetzbuch für das Großherzogtum Baden von 1845 | 60 | ||
7. Das Strafgesetzbuch für das Herzogtum Nassau von 1849 | 63 | ||
8. Das sog. Thüringische Strafgesetzbuch von 1850 | 63 | ||
9. Das Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten von 1851 | 64 | ||
a) Die einzelnen Entwürfe | 64 | ||
b) Die endgültige Fassung | 68 | ||
10. Das Bayerische Strafgesetzbuch von 1861 | 72 | ||
III. Das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund von 1870 | 73 | ||
IV. Zusammenfassende Bewertung | 74 | ||
Zweites Kapitel: Zur Dogmatik des § 263 unter besonderer Berücksichtigung der Mitverantwortung des Opfers | 79 | ||
I. Überblick über die Entwicklung von 1871 bis heute | 79 | ||
1. Die Strafrechtslehre | 79 | ||
2. Reformversuche | 82 | ||
II. Die herrschende Auffassung | 87 | ||
1. Die Tatbestandsebene | 87 | ||
2. Die Strafzumessungsebene | 87 | ||
III. Ansätze zu einer tatbestandsrelevanten Berücksichtigung der Opfermitverantwortung innerhalb der herrschenden Betrugsdogmatik | 89 | ||
1. Täuschungshandlung | 89 | ||
a) Abgrenzung Tatsachenbehauptung und Werturteil | 90 | ||
b) Sog. innere Tatsachen | 96 | ||
c) Zukünftige Tatsachen | 97 | ||
d) Konkludentes Verhalten | 100 | ||
e) Täuschung durch Unterlassen | 106 | ||
f) Täuschung durch Behaupten wahrer Tatsachen | 114 | ||
g) Sog. verkehrsübliche Täuschungen | 116 | ||
h) Die sog. ignorantia facti | 118 | ||
i) Sprachphilosophischer Exkurs | 122 | ||
2. Vermögensschaden | 129 | ||
a) Eingehungsbetrug | 130 | ||
b) Individueller Schadenseinschlag | 131 | ||
c) Betrug als unbewußte Selbst Schädigung | 133 | ||
d) Schutz rechtswidrigen Vermögens | 137 | ||
IV. Neuere Bemühungen um eine tatbestandsrelevante Berücksichtigung des Opfermitverschuldens | 144 | ||
1. Im Bereich der Täuschungshandlung | 144 | ||
2. Im Bereich des Irrtums | 145 | ||
3. Im Bereich der Kausalität zwischen Täuschungshandlung und Irrtum | 154 | ||
4. Im Bereich der Kausalität zwischen Irrtum und Verfügung | 159 | ||
5. Im Bereich des Vermögensschadens | 159 | ||
6. Mit Hilfe dogmatischer Erscheinungsformen des AT | 160 | ||
V. Zusammenfassende Bewertung | 165 | ||
Drittes Kapitel: Zur Relevanz des Opferverhaltens im Strafrecht und Strafprozeßrecht sowie in angrenzenden Rechtsgebieten | 168 | ||
I. Bei strafrechtlichen Tatbeständen | 168 | ||
1. Delikte mit dem Handlungsmerkmal „Täuschung" bzw. „List" | 168 | ||
a) Wehrpflicht- und Dienstentziehung durch Täuschung, § 109 a StGB, § 18 WStG | 168 | ||
b) Menschenhandel, § 181; Menschenraub und Verschleppung, §§ 234, 234 a; Kindesentziehung, § 235, sowie Entführung gegen den Willen der Entführten, § 237 | 170 | ||
2. Die Nötigungsmittel „Drohung" und „Gewalt" | 172 | ||
3. Tötungsdelikte | 174 | ||
4. Delikte zum Schutz der Privat- und Geheimnissphäre | 176 | ||
5. Beleidigungsdelikte | 178 | ||
6. Sexualdelikte | 179 | ||
7. Fälschungsdelikte | 181 | ||
a) Geld- und Wertzeichenfälschung | 181 | ||
b) Urkundenfälschung | 181 | ||
8. Sonstige Eigentums- und Vermögensdelikte | 182 | ||
a) Ladendiebstahl | 182 | ||
b) Unterschlagung | 183 | ||
c) Untreue | 185 | ||
II. Bei Erscheinungsformen des AT | 186 | ||
1. Objektive Zurechnung | 186 | ||
2. Einwilligung | 187 | ||
3. Notwehr | 191 | ||
4. Rechtfertigender Notstand | 193 | ||
III. Im Strafprozeßrecht und in angrenzenden Rechtsgebieten | 194 | ||
1. Einstellung gemäß §§ 153, 153 a StPO | 194 | ||
2. Opferentschädigung | 195 | ||
3. Opfermitverschulden im Zivilrecht | 196 | ||
a) Arglistige Täuschung | 196 | ||
b) Mitverschulden im Schadensersatzrecht | 199 | ||
c) Gutgläubiger Erwerb vom Nichtberechtigten im Fahrnisrecht | 201 | ||
IV. Zusammenfassende Bewertung | 202 | ||
Viertes Kapitel: Betrug in rechtsvergleichender Betrachtung unter besonderer Berücksichtigung der Opfermitverantwortung | 206 | ||
I. Betrug im österreichischen Strafrecht | 206 | ||
1. Zur Entstehungsgeschichte des Betrugstatbestandes | 206 | ||
2. Der Betrug im geltenden Strafrecht | 209 | ||
a) Täuschungshandlung | 209 | ||
b) Kausalität und Irrtum | 211 | ||
c) Vermögensschaden | 212 | ||
II. Betrug im schweizerischen Strafrecht | 212 | ||
1. Zur Entstehungsgeschichte des Betrugstatbestandes | 212 | ||
2. Der Betrug im geltenden Strafrecht | 215 | ||
a) Täuschungshandlung | 215 | ||
aa) Tatsachenbehauptung | 215 | ||
bb) Arglist | 216 | ||
cc) Täuschung durch Unterlassen | 223 | ||
b) Irrtum | 225 | ||
c) Rechtsgut | 226 | ||
III. Andere vergleichbare Strafrechtsordnungen | 227 | ||
IV. Zusammenfassende Bewertung | 229 | ||
Fünftes Kapitel: Redits- und sozialstaatliche Prinzipien einer rationalen Kriminalpolitik | 232 | ||
I. Strafrecht als Rechtsgüterschutz | 232 | ||
1. Fragmentarische Natur des Strafrechts | 233 | ||
2. Subsidiaritätsprinzip | 233 | ||
3. Rangordnung der Rechtsgüter | 236 | ||
II. Prinzip der Selbstverantwortung | 237 | ||
1. Das Menschenbild im Recht | 237 | ||
2. Der mündige Bürger | 238 | ||
III. Materieller Verbrechensbegriff | 240 | ||
1. Strafwürdigkeit und Schutzwürdigkeit | 241 | ||
2. Strafbedürftigkeit und Schutzbedürftigkeit | 243 | ||
IV. Aspekte der Prävention | 243 | ||
1. Effiziente Generalprävention | 243 | ||
2. Verbrechensprophylaxe durch Berücksichtigung des Opferverhaltens | 245 | ||
3. Die Problematik der Selbsthilfe | 246 | ||
V. Zusammenfassende Bewertung | 249 | ||
Sechstes Kapitel: Kriminologische und viktimologische Erkenntnisse über den Betrug | 253 | ||
I. Der Betrugstäter | 253 | ||
II. Das Betrugsopfer | 254 | ||
III. Die Beziehung zwischen Täter und Opfer | 256 | ||
IV. Betrugstaten mit typischerweise hohem Opfermitverschulden | 257 | ||
1. Heiratsschwindel | 257 | ||
2. Das Geschäft mit dem Okkultismus | 258 | ||
3. Kunst- und Antiquitätenschwindel | 260 | ||
4. Wirtschaftskriminalität | 260 | ||
a) Kreditbetrug | 261 | ||
b) Wechsel- und Scheckbetrug | 262 | ||
c) Warentermingeschäfte | 263 | ||
5. Sonstiges | 263 | ||
a) Geltungsschwindel | 263 | ||
b) Lotto- und Totoschwindel | 265 | ||
V. Exkurs: Zum Selbstverständnis der Viktimologie | 265 | ||
VI. Zusammenfassende Bewertung | 269 | ||
Siebentes Kapitel: Die eigene dogmatische Lösung | 271 | ||
I. Das Wesen des Betruges | 271 | ||
II. Der Betrugstatbestand als Instrument des Vertrauensschutzes | 273 | ||
1. Der Begriff des Vertrauens | 274 | ||
2. Die Funktion des Vertrauens | 274 | ||
3. Strukturen des Vertrauensschutzes | 275 | ||
a) Begründetes Vertrauen | 275 | ||
b) Notwendiges Vertrauen | 276 | ||
c) Die Ambivalenz des Vertrauens | 276 | ||
4. Anwendungsbeispiele im Strafrecht | 278 | ||
a) Der Vertrauensgrundsatz | 279 | ||
b) Die Garantenpflichten | 280 | ||
5. Zur Funktion des Vertrauens innerhalb des Betrugstatbestandes | 281 | ||
III. Die dogmatische Relevanz der Opfermitverantwortung innerhalb des Betrugstatbestandes | 281 | ||
1. Die Mitverantwortung des Opfers | 281 | ||
2. Verschuldensmaßstab und Verschuldensgrad | 282 | ||
a) Verschuldensmaßstab | 282 | ||
b) Verschuldensgrad | 284 | ||
3. Zumutbare Selbstschutzmöglichkeiten | 285 | ||
4. Zur dogmatischen Lozierung der Opfermitverantwortung | 287 | ||
a) Qualität der Täuschung | 287 | ||
b) Methodenfragen | 287 | ||
c) Vorsatz und Versuch | 290 | ||
d) Der Dreiecksbetrug | 290 | ||
IV. Verbleibender Schutz des Opfers durch das Zivilrecht | 292 | ||
1. Zivilrechtliche Konsequenzen wegen der fehlenden strafrechtlichen Tatbestandsmäßigkeit | 292 | ||
2. Vorzüge eines Rechtsgüterschutzes allein durch das Zivilrecht | 293 | ||
Zusammenfassung und Ausbilde | 297 | ||
Literaturverzeichnis | 301 |