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Isolierte Festsetzungen in weiträumigen Textbebauungsplänen

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Dolderer, M. (1995). Isolierte Festsetzungen in weiträumigen Textbebauungsplänen. Ein Beitrag zum Einsatz fachlich beschränkter städtebaulicher Pläne. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48266-5
Dolderer, Michael. Isolierte Festsetzungen in weiträumigen Textbebauungsplänen: Ein Beitrag zum Einsatz fachlich beschränkter städtebaulicher Pläne. Duncker & Humblot, 1995. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48266-5
Dolderer, M (1995): Isolierte Festsetzungen in weiträumigen Textbebauungsplänen: Ein Beitrag zum Einsatz fachlich beschränkter städtebaulicher Pläne, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48266-5

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Isolierte Festsetzungen in weiträumigen Textbebauungsplänen

Ein Beitrag zum Einsatz fachlich beschränkter städtebaulicher Pläne

Dolderer, Michael

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 671

(1995)

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Abstract

Die städtebauliche Planung der Gemeinden vor allem durch den Erlaß von Bebauungsplänen nimmt seit langem eine zentrale Stellung im Recht der raumbezogenen Planung ein. Beleg dafür ist nicht zuletzt die mittlerweile nahezu unüberschaubare Fülle der Judikatur zum Stadtplanungsrecht. Auch Wissenschaft und Gesetzgebung widmen diesem rechtlich am besten durchgebildeten Zweig der Raumplanung - an der Schnittstelle zwischen Staat, Gemeinde und Bürger - traditionell besondere Aufmerksamkeit. Dabei ist zu beobachten, daß der Gesetzgeber die Instrumente des städtebaulichen Planungsrechts mehr und mehr inhaltlich erweitert und das der planenden Gemeinde zu Gebote stehende Planungsinstrumentarium kontinuierlich ausbaut. Besonders prägnant zeigt sich diese Entwicklung in der "Rüstung" des Bauleitplanungsrechts für den Einsatz auf dem Feld des (örtlichen) Umwelt- und Immissionsschutzes. Dies folgt der Erkenntnis, daß der Effizienz eines reagierenden "repressiven" Umwelt- und Immissionsschutzes durch den Einsatz ordnungsrechtlich geprägter Instrumentarien Grenzen gesetzt sind und dementsprechend ein wachsender Bedarf nach (prospektiv-) "agierendem" - planerischem - Umwelt- und Immissionsschutz besteht. Mit der Stärkung des Planungspotentials der Gemeinde verbindet sich allerdings als notwendige Konsequenz, daß auch das in der Konkurrenz zu anderen Planungsträgern und zu anderen Planungsinstrumenten begründete Konfliktpotential vermehrt wird.

Daran knüpft die Untersuchung an. Sie behandelt eine Erscheinungsform planerischen Handelns der Gemeinden, die sich in besonders ausgeprägter Weise innerhalb dieses Konfliktpotentials bewegt: Es geht um die Beschränkung des von der Gemeinde als Satzung zu beschließenden Bebauungsplans auf einzelne planerische Elemente, im besonderen auf isolierte textliche Festsetzungen, wobei der Geltungsbereich des Plans regelmäßig - weiträumig - große Teile des Gemeindegebiets oder das Gemeindegebiet als Ganzes erfaßt. Aus der Sicht der gemeindlichen Planungspraxis bieten solche auf Einzelfragen "zugeschnittene" und sachlich-sektoral beschränkte (einfache) Bebauungspläne vielerlei Vorzüge. Ihr steht so ein Instrument zur Verfügung, das einfach zu handhaben ist, mit dem sie ohne allzu großen planerischen Aufwand (städtebauliche) Einzelprobleme lösen kann und das sie außerdem in die Lage versetzt, flexibel und schnell auf Veränderungen der tatsächlichen Planungsgrundlagen zu reagieren. Anwendungsbeispiele aus der gemeindlichen Planungspraxis finden sich etwa als einfache Textbebauungspläne, deren Inhalt sich darin erschöpft, bestimmte (unerwünschte) Arten baulicher Nutzungen oder baulicher Anlagen auszuschließen, oder die allein "Verwendungsverbote" für bestimmte Brennstoffe festsetzen und dabei weite Teile des Gemeindegebiets erfassen. Wo die Grenzen für den Einsatz dieser im Trend zur "planerischen Zurückhaltung" liegenden und deshalb zunehmend favorisierten (einfachen) Textbebauungspläne im einfachen Recht und im Verfassungsrecht verlaufen, soll die vorliegende Untersuchung klären.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
§ 1 Der Gegenstand der Untersuchung 19
A. Weiträumiger Textbebauungsplan mit isolierten Festsetzungen ("Textbebauungsplan") 19
B. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes: Ausscheidung der Änderungs- und der Ergänzungstextbebauungspläne 22
C. Mögliche Inhalte der Textbebauungspläne in der Planungspraxis 25
I. Katalogfestsetzungen des § 9 Abs. 1 BauGB 25
II. Planerisches Feinsteuerungsinstrumentarium 26
III. Landesrechtlich determinierte Festsetzungen 27
§ 2 Der Textbebauungsplan im planungsrechtlichen Begriffssystem 29
A. Bedeutung der begrifflichen Standortbestimmung 29
B. Planungsrechtliche Begriffssysteme 33
I. Begriff der Planung 33
II. Raumbezogene Gesamt- und Fachplanung 35
C. Standort der städtebaulichen Planung durch Textbebauungsplan 40
I. Standortbestimmung nach der Form des Textbebauungsplans 42
II. Standortbestimmung nach der materiellen Planungsaufgabe des Textbebauungsplans 44
1. Sektorale Planungsaufgabe des Textbebauungsplans durch Abwägungsbeschränkung? 44
2. Sektorale Planungsaufgabe des Textbebauungsplans durch Beschränkung der Planmotivation 47
a) Zusammenhang zwischen Planmotivation, Planlegitimation und Planungsaufgabe 47
b) Planungsaufgabe der Bebauungsplanung 50
aa) Gesetzliche (heteronome) Planungsaufgaben 50
bb) "Gewillkürte" (autonome) Planungsaufgaben des Textbebauungsplans 55
§ 3 Textbebauungsplan und Mindestinhalt städtebaulicher Planungen 61
A. Mindestinhalt und begrifflicher Standort des Textbebauungsplans 61
B. Planungsaufgabe und Mindestfestsetzungsdichte 64
C. Mindestinhalt und Planerfordernis 70
D. Mindestinhalt und Abwägung 73
E. Mindestinhalt und Bebauungsrecht 78
§ 4 Textbebauungsplan und städtebauliche Planeimächtigung 81
1. Unterabschnitt: Die städtebauliche Planermächtigung als Grundlage der Textbebauungspläne 81
A. Verfassungsrechtliche Vorfragen 81
I. Notwendigkeit der Planermächtigung 81
II. Gesetzgebungskompetenzen und der Einsatz der städtebaulichen Planermächtigung zur Textbebauungsplanung 84
III. Gemeindliches Selbstverwaltungsrecht und der Einsatz der städtebaulichen Planermächtigung zur Textbebauungsplanung 91
1. Befugnisbegrenzende Komponente des Selbstverwaltungsrechts 95
2. Befugniserweiternde Komponente des Selbstverwaltungsrechts 99
Β. Fachplanung durch Textbebauungsplan auf der Grundlage der städtebaulichen Planermächtigung? 102
2. Unterabschnitt: Das städtebauliche Planerfordernis des Textbebauungsplans nach § 1 Abs. 3 BauGB 109
A. Das Planerfordernis als Komponente der städtebaulichen Planermächtigung 109
B. Anwendung besonderer Erforderlichkeitsklauseln auf Textbebauungspläne? 112
C. Erfordernis des weiträumigen Umgriffs der Textbebauungspläne 118
D. Folgerungen für das Planerfordernis in der kommunalen Planungspraxis besonders bedeutsamer Textbebauungspläne 121
I. Luftreinhalteplanung durch Textbebauungspläne 122
1. Städtebaurechtliches Planerfordernis der Textbebauungspläne zur Luftreinhaltung 122
2. Vorbeugender Umweltschutz durch Textbebauungspläne zur Luftreinhaltung 125
3. Erfordernis der Luftreinhalteplanung durch Textbebauungsplan im Hinblick auf kommunale Konkurrenzinstrumentarien 138
a) Luftreinhalteplanung durch Ortsbausatzung 138
b) Anschluß- und Benutzungszwang für Fernwärme 145
c) Verordnungsermächtigungen der Landesimmissionsschutzgesetze 151
II. Maßnahmeplanungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 24 BauGB) durch Textbebauungspläne 153
III. Grünbestandsplanung (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB) durch Textbebauungspläne 157
1. Städtebaurechtliches Planerfordernis der Textbebauungspläne zum Grünbestandsschutz 157
2. Erfordernis der Grünbestandsplanung durch Textbebauungsplan im Hinblick auf kommunale Konkurrenzinstrumentarien 160
IV. Städtebauliche Verkehrsplanungen durch Textbebauungspläne 162
3. Unterabschnitt: Der Textbebauungsplan als "Plan" im Sinne des § 1 Abs. 1 BauGB 167
A. Formaler Planbegriff und Textbebauungsplan 168
B. Materieller Planbegriff und Textbebauungsplan: Das Gebot konkret-individueller Planaussagen 169
C. Herleitung des Gebots konkret-individueller Planaussagen 171
I. Das Gebot konkret-individueller Planaussagen und der Rechtscharakter des Bebauungsplans 171
II. Das Gebot konkret-individueller Planaussagen und die Eigenart der Abwägungsentscheidung 175
1. Nachvollziehende Abwägungsentscheidung 176
2. Norm geberische Abwägungsentscheidung 178
3. Planerisch-gestaltende Abwägungsentscheidung (nach § 1 Abs. 6 BauGB) 180
a) Abwägungsentscheidung und Abwägungsvorgang 180
b) Städtebauliche Planermächtigung als Finalprogramm 182
c) Finalprogramm und Rechtsstaatsprinzip 184
d) Anwendung des Art. 80 GG auf die städtebauliche Planermächtigung beim Erlaß von Textbebauungsplänen? 188
D. Besonderheiten des Erlasses von Textbebauungsplänen: Legitimation des Übergangs von der konkret-individuellen Planaussage zur abstrakt-generellen Vorschrift 191
I. Vergleich mit den Ermächtigungen zum Erlaß von Ortsbausatzungen 193
1. Bauordnungsrechtliche Satzungsermächtigung als Planermächtigung? 194
2. Bauordnungsrechtliche Satzungsermächtigung als allgemeine Normsetzungsermächtigung 195
II. Eigenart der Festsetzungsinhalte als Legitimationskriterium? 201
III. Legitimation der Textbebauungspläne durch Verknüpfung der Erfordernis- und der Plankomponente der städtebaulichen Planermächtigung 206
E. Anwendung auf einzelne Festsetzungsarten – spezifische Vereinzelungsfähigkeit der Festsetzungen 208
I. Katalogfestsetzungen des § 9 Abs. 1 BauGB 209
II. Festsetzungen des planerischen Feinsteuerungsinstrumentariums 212
1. Ausschlußtextbebauungspläne als unzulässige Negativplanung 213
2. Sonstige Textbebauungspläne zur Feinsteuerung 221
3. § 2a BauGBMaßnG 222
F. Besonderheiten der Bebauungspläne mit isolierten zeichnerischen Festsetzungen 226
§ 5 Textbebauungsplan und konkurrierende Kompetenzen staatlicher Instanzen 230
A. Konkurrenzlagen zum Naturschutzrecht 232
I. Naturschutzrechtliche Maßnahmeplanungen durch Textbebauungsplan 232
II. Grünbestandsschutz durch Textbebauungsplan und naturschutzrechtlicher Flächenschutz 236
B. Konkurrenzlagen zum Immissionsschutzrecht 239
§ 6 Verfahrensfragen beim Erlaß von Textbebauungsplänen 244
A. Baurechtliches Verfahrensrecht 244
B. Gemeinderechtliches Verfahrensrecht 247
I. Gemeinderechtliche Mitwirkungsverbote 247
II. Mitwirkungsverbote und vorbereitender Bauleitplan 251
III. Mitwirkungsverbote und Textbebauungsplan 254
1. Restriktive Interpretation der kommunalrechtlichen Mitwirkungsverbote beim Erlaß weiträumiger Textbebauungspläne 256
2. Räumliche Aufteilung weiträumiger Textbebauungspläne 258
C. Formellrechtliches Gebot der Normenklarheit 264
§ 7 Grundrechtsfragen 268
A. Textbebauungsplan und Eigentumsschutz 268
I. Standort des Textbebauungsplans in der Eigentumsdogmatik 271
II. Folgerungen aus dem Eigentumsschutz fur Planlegitimation und Abwägung des Textbebauungsplans 275
III. Faktische Eigentumsbeeinträchtigungen durch Textbebauungsplan 281
B. Textbebauungsplan und Berufsfreiheit 287
§ 8 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 293
Literaturverzeichnis 318