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Sasserath, N. (2001). Schadensersatzansprüche von Konkurrenten zur Effektivierung der Beihilfenkontrolle?. Zum gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftungsanspruch und wettbewerbsrechtlichen Schadensersatzanspruch im europäischen Beihilferecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50231-8
Sasserath, Natascha. Schadensersatzansprüche von Konkurrenten zur Effektivierung der Beihilfenkontrolle?: Zum gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftungsanspruch und wettbewerbsrechtlichen Schadensersatzanspruch im europäischen Beihilferecht. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50231-8
Sasserath, N (2001): Schadensersatzansprüche von Konkurrenten zur Effektivierung der Beihilfenkontrolle?: Zum gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftungsanspruch und wettbewerbsrechtlichen Schadensersatzanspruch im europäischen Beihilferecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50231-8

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Schadensersatzansprüche von Konkurrenten zur Effektivierung der Beihilfenkontrolle?

Zum gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftungsanspruch und wettbewerbsrechtlichen Schadensersatzanspruch im europäischen Beihilferecht

Sasserath, Natascha

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 69

(2001)

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Abstract

Die Beihilfenkontrolle ist mittlerweile eines der zentralen Betätigungsfelder der Europäischen Gemeinschaft geworden. Die Mitgliedstaaten werden zunehmend in ihren Möglichkeiten der Strukturhilfe durch Gemeinschaftsrecht eingeschränkt - Recht, dem sie selbst zugestimmt haben. Dennoch läßt die Gemeinschaftstreue der Mitgliedstaaten oftmals zu wünschen übrig: Beihilfen werden zur Förderung der eigenen Industrie ohne Genehmigung der Kommission gewährt, Rückforderungsanordnungen der Kommission nicht umgesetzt.

Stellen Schadensersatzansprüche von Konkurrenten gegen Staat und Beihilfeempfänger ein Mittel dar, die Mitgliedstaaten zur Einhaltung des Verfahrens nach Art. 88 EGV zu zwingen? Die Kölner Juristin Natascha Sasserath stellt die Rechtsprechung zur gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftung gebündelt dar und überträgt sie auf das Beihilferecht. Am Beispiel des Beihilferechts weist sie nach, daß die Rechtsprechung des EuGH noch in zahlreichen Punkten konkretisierungsbedürftig ist. Für die Verbesserung der Beihilfenkontrolle zieht sie eine skeptische Bilanz: Rechtlich möglich, aber wegen des oftmals schwierigen Schadensnachweises praktisch kaum durchsetzbar. Wesentlich wirksamer erscheinen ihr Unterlassungsklagen wegen unlauteren Wettbewerbs, die sich direkt gegen den Beihilfeempfänger richten. Der Eintritt weiterer Schäden kann ohne Mitwirkung des Staates verhindert werden. Ein Muß für Beihilfenrechtler, das generell beim Staatshaftungsrecht neue Sichtweisen erschließt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
A. Einleitung 19
B. Grundlagen 24
I. Beihilfebegriff 25
1. Staatliche Zurechnung 26
2. Vorteilsgewährung 26
3. Selektion 28
4. Belastung des Staatshaushaltes 28
II. Zentrale Beihilfenkontrolle durch die Kommission 29
1. Abgrenzung Alt- und Neubeihilfe 30
2. Präventive Beihilfenkontrolle 32
a) Notifizierungspflicht (Art. 88 Abs. 3 S. 1 EGV) 32
b) Vorprüfungsverfahren 35
c) Hauptprüfungsverfahren (Art. 88 Abs. 2 EGV) 36
3. Prüfung von unter Verstoß gegen Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV gewährten Beihilfen 38
a) Verfahrensbeschleunigung durch das Boussac-Verfahren 39
b) Rückforderungsanordnung gem. Art. 88 Abs. 2 EGV 40
4. Fortlaufende Beihilfenkontrolle 42
5. Die Stellung Dritter im zentralen Beihilfenkontrollverfahren 43
III. Dezentrale Beihilfenkontrolle durch die nationalen Gerichte 46
1. Unmittelbare Anwendbarkeit der Art. 87 f. EGV 48
a) Durchführungsverbot gem. Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV 49
b) Beihilfeverbot gem. Art. 87 Abs. 1 EGV 50
2. Rechtsschutzgewährungsauftrag des nationalen Richters gem. Art. 10 EGV 51
3. Zuständigkeitsabgrenzung 55
a) Befugnisse der Kommission 56
b) Befugnisse der nationalen Gerichte 58
c) Zusammenfassung 61
C. Schadensersatzanspruch als notwendige Rechtsfolge der Verletzung der Art. 87 f. EGV? 64
I. Effektivitätsbestrebungen und verbleibende Vollzugsdefizite im zentralen Beihilfenkontrollverfahren 66
1. Verfahrenslänge 66
a) Befugnis der Kommission zur Anordnung der vorläufigen Rückforderung 67
aa) Bisherige Rechtslage 69
bb) Klärung der Rechtslage durch Art. 11 Abs. 2 VfVO i. V.m. Art. 89 EGV 70
b) Fazit 73
2. Durchsetzung der Kommissionsentscheidung 74
a) Widerstand des Mitgliedstaates 74
aa) Effektivitätssteigerung durch die Rechtsprechung des EuGH 75
bb) Verbleibende Vollzugsdefizite 77
cc) Fazit 78
b) Widerstand des Beihilfeempfängers 78
aa) Die effet-utile-Rechtsprechung zum indirekten Vollzug des Gemeinschaftsrechts 80
(1) Vertrauensschutz 81
(2) Ausschlußfristen 87
(3) Vorläufiger Rechtsschutz 90
bb) Fazit 92
3. Zusammenfassung 92
II. Effektivität der negativen Konkurrentenklage vor nationalen Gerichten 93
1. Das Konzept des EuGH 94
2. Praktische Durchsetzungsprobleme auf nationaler Ebene 95
a) Tatsächliche Hindernisse 96
b) Rechtliche Hindernisse 96
aa) Klagebefugnis / Feststellungsinteresse 97
bb) Rückforderung von „nur“ formell rechtswidrigen Beihilfen 99
cc) Auslegung des Beihilfebegriffs i. S. d. Art. 87 Abs. 1 EGV 101
dd) Das Vorliegen „außergewöhnlicher Umstände“ 105
(1) „Risikolose“ negative Konkurrentenklage? 105
(2) Gemeinschaftsrechtliche Anforderungen an die Nachforschungspflicht des Beihilfeempfängers 106
(a) Verhalten der Kommission 107
(b) Weitere Vertrauensschutztatbestände 109
(c) Ergebnis 111
3. Fazit 112
III. Notwendigkeit eines Schadensersatzanspruchs des Konkurrenten zur Gewährleistung umfassenden Rechtsschutzes 113
D. Schadensersatzanspruch gegen den Mitgliedstaat 115
I. Rechtsprechungsüberblick 119
1. Sachverhalte 120
a) Fehlende Richtlinienumsetzung (Francovich) 120
b) Verstoß gegen primäres Gemeinschaftsrecht durch Unterlassen (Brasserie du Pêcheur) 120
c) Verstoß gegen primäres Gemeinschaftsrecht durch aktives Handeln (Factortame III) 121
d) Fehlerhafte Richtlinienumsetzung (British Telecommunications plc und Denkavit) 122
e) Verstoß gegen primäres Gemeinschaftsrecht durch die Verwaltung (Hedley Lomas Ltd.) 123
f) Fehlende Richtlinienumsetzung (Dillenkofer u.a.) 123
2. Rechtsprechungsentwicklung 123
3. Verallgemeinerungsfähige Grundsätze 130
II. Anspruchsgrundlage 131
1. Keine Bedenken gegen eine Haftung nach § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG 133
2. Einwirkungsintensität auf das nationale Haftungsrecht 135
III. Der gemeinschaftsrechtliche Staatshaftungsanspruch im Beihilferecht 140
1. Gemeinschaftsrechtliche Voraussetzungen 140
a) Verstoß gegen eine Norm, die den Schutz einzelner bezweckt 140
aa) Problemaufriß 141
bb) Ursachen der Auslegungsunsicherheiten 144
(1) Fehlende Differenzierung zwischen Verstößen gegen Durchführungs- und Beihilfeverbot 144
(2) Unklare Rechtslage zum subjektiven Recht im Gemeinschaftsrecht 145
cc) Verstoß gegen das Durchführungsverbot gem. Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV 149
(1) Dogmatischer Anknüpfungspunkt 149
(2) Subjektiv-rechtliche Kriterien 152
(3) Übertragung des Ansatzes der „funktionellen Versubjektivierung“ auf Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV 155
(4) Zwischenergebnis 156
(5) Schadensersatz bei rechtswidriger Gewährung vereinbarer Beihilfen? 157
(a) Bisherige Rechtsprechung des EuGH zu Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV 157
(b) Zuständigkeit des nationalen Richters nach positiver Kommissionsentscheidung 158
(c) Schutzzweckzusammenhang 161
(d) Ergebnis 163
(6) Berechtigter Personenkreis 164
dd) Verstoß gegen das Beihilfeverbot gem. Art. 87 Abs. 1 EGV 166
ee) Zusammenfassung 169
b) Hinreichend qualifizierter Verstoß 169
aa) Das „Ermessen“ als Voraussetzung einer differenzierten Prüfung im Einzelfall 174
bb) Haftungsmaßstab 178
(1) Abhängiger Maßstab nach Art. 288 Abs. 2 EGV 179
(2) Eigenständiger differenzierter Maßstab 183
(3) Haftungsrechtliche Behandlung unbewußter Verstöße gegen Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV bei atypischen Beihilfen 186
cc) Schlußfolgerungen für Rechtsschutz und Effektivität des gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs 188
c) Unmittelbare Kausalität 188
2. Ergänzende nationalrechtliche Voraussetzungen 191
a) Schaden (§§ 249 ff., 842 ff. BGB) 191
aa) Beweisanforderungen im nationalen Schadensersatzprozeß 192
(1) Grundregel des § 286 ZPO 193
(2) Beweiserleichterung nach § 252 S. 2 BGB 194
(3) Beweiserleichterung nach § 287 Abs. 1 ZPO 194
(4) Fazit 195
bb) Schadensermittlung im Beihilferecht 196
(1) Mittelbare Rechtsgutverletzung 196
(2) Schadenseintritt 197
(3) Schadenshöhe 197
cc) Zusammenfassung 198
b) Vorrang des Primärrechtschutzes (§ 839 Abs. 3 BGB) 198
aa) Negative Konkurrentenklage 201
bb) Informelle Beschwerde / Beteiligung im Hauptprüfungsverfahren 203
cc) Klage auf Erfüllung der Rückforderungsanordnung 204
(1) Gemeinschaftsrechtliche Anspruchsgrundlage 205
(a) Unmittelbare Wirkung der Entscheidung 205
(aa) Ablauf der Umsetzungsfrist 206
(bb) Schutz des einzelnen 207
(cc) Inhaltlich unbedingt und hinreichend bestimmt 207
(dd) Keine horizontale Drittwirkung 209
(b) Zwischenergebnis 209
(2) Nationalrechtliche Umsetzung 209
dd) Zusammenfassung 210
c) Verjährung (§ 852 BGB) 210
d) Passivlegitimation 211
aa) Haftung des Bundes 211
bb) Haftung der Anstellungskörperschaft (Land bzw. Kommune) 212
e) Subsidiarität (§ 839 Abs. 1 S. 2 BGB) 212
IV. Die Effektivität des gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs im Beihilferecht 214
1. Anwendungsprobleme 215
2. Ausblick 216
E. Schadensersatzanspruch gegen den Beihilfeempfänger 219
I. SFEI: Keine Haftung nach Gemeinschaftsrecht 222
1. Gemeinschaftsrechtliche Anspruchsgrundlage 222
2. Horizontale Drittwirkung der Art. 87 f. EGV 223
a) Art. 88 Abs. 3 S. 3 EGV 224
b) Art. 88 Abs. 2, 87 Abs. 1 i.V.m. Art. 249 Abs. 4 EGV 226
c) Ergebnis 228
II. Nationalrechtliche Anspruchsgrundlage 229
1. Anwendbarkeit des deutschen UWG 230
a) Kollisionsrecht 231
b) Fremdenrecht 233
2. Wettbewerbshandlung i. S. d. § 1 UWG 233
3. Sittenwidrigkeit 234
a) Stellungnahmen in der deutschen und ausländischen Literatur 235
b) Gang der Untersuchung 238
c) Subventionen und unlauterer Wettbewerb 239
aa) Beeinträchtigung des Leistungswettbewerbs durch jede Subventionierung 240
bb) Rechtfertigung durch vorrangiges berechtigtes Allgemeininteresse 242
(1) Nationaler Kontext 242
(2) Europäischer Kontext 244
(3) Zusammenfassung 245
d) Preisunterbietung durch die öffentliche Hand 246
aa) Rechtsprechung zur durch den zweckwidrigen Einsatz öffentlicher Mittel finanzierten Preisunterbietung 248
bb) Unlauterkeitskriterien 249
(1) Zweckentfremdung 249
(2) Finanzierung der eigenen Konkurrenz 250
(3) Nicht gerechtfertigte Beeinträchtigung des Leistungswettbewerbs 250
(4) Abgabenhoheit 251
cc) Zusammenfassung 252
e) Durch gemeinschaftsrechtswidrige Beihilfen finanzierte Preisunterbietung privater Unternehmen 252
aa) Unterschiedliche Rechtsform des unterbietenden Unternehmens 252
bb) Keine zweckwidrige Nutzung der Beihilfe durch den Beihilfeempfänger 253
cc) Eingeschränkte Prüfungsbefugnis des nationalen Richters 254
dd) Zwischenergebnis 257
ee) Berücksichtigung der Interessen des Beihilfeempfängers 257
(1) Subjektive Sittenwidrigkeit 258
(2) Eindeutige Fälle 259
(3) Zweifelhafte Fälle 260
f) Ergebnis 262
4. Schadensersatzanspruch gem. § 1 UWG 262
5. Effektivitätssteigerung der Beihilfenkontrolle und des Konkurrentenschutzes 263
F. Rechtspolitische Wertung 265
I. Verhinderung nicht Kompensation von Wettbewerbsnachteilen 265
II. Kooperation nicht Konfrontation 266
G. Thesen 268
Literaturverzeichnis 271
Sachwortverzeichnis 290