Auslandseinsatz der Bundeswehr
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Auslandseinsatz der Bundeswehr
Tübinger Schriften zum Staats- und Verwaltungsrecht, Vol. 67
(2002)
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Abstract
Spätestens seit dem Out-of-Area-Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 1994 sind friedenserhaltende und friedensschaffende Einsätze der Bundeswehr im Rahmen der Vereinten Nationen durch Artikel 24 Abs. 2 GG als legitimiert anzusehen. Unklarheit herrscht aber weiterhin über parlaments- sowie völkerrechtliche Voraussetzungen und Einzelheiten. Anhand der bisherigen Staatspraxis schildert der Autor die rechtliche und faktische Handhabung der Einsätze durch Bundesregierung, Bundestag, Vereinte Nationen, NATO und WEU. Besonderes Augenmerk widmet er der völkerrechtlichen Rechtfertigung eines Einsatzes auf der Grundlage der VN-Charta, die durch die Figur der "humanitären Intervention" bei schwersten Menschenrechtsverletzungen eine systemimmanente Ergänzung erfährt.Zur rechtlichen Implementierung der Auslandseinsätze empfiehlt Martin Limpert verfassungspolitisch die Verabschiedung eines Verwendungsgesetzes für die Bundeswehr, das den konkreten parlamentarischen Mitwirkungsanteil zugunsten dieser originären Domäne der Exekutive zurücknimmt, indem es die Einsatzvoraussetzungen abstrakt-generell regelt.Das Geleitwort des früheren Bundesministers der Verteidigung und Vorsitzenden des Rechtsausschusses des 14. Deutschen Bundestages, Professor Dr. Rupert Scholz, weist auf den engen Zusammenhang zwischen äußerer und innerer Sicherheit hin. Es fordert "$aeine$z Sicherheit", die eine verstärkte Heranziehung der Bundeswehr zu innerstaatlichen Sicherungsaufgaben beinhaltet. Dies erscheint angesichts der terroristischen Gefahren, wie sie signifikant am 11. September 2001 zum Ausdruck gekommen sind, dringend geboten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
I. | 5 | ||
II. | 5 | ||
III. | 6 | ||
IV. | 7 | ||
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einführung | 15 | ||
A. Verfassungsvorbehalt | 20 | ||
I. Verteidigungsbegriff des Grundgesetzes | 20 | ||
II. Art. 87a Abs. 2 GG | 21 | ||
III. Einordnung in ein System gegenseitiger kollektiver Sicherheit (Art. 24 Abs. 2 GG) | 24 | ||
1. Vereinte Nationen | 24 | ||
2. NATO und WEU | 27 | ||
a) Ursprüngliche sicherheitspolitische Konzeption | 27 | ||
b) Neues Strategisches Konzept von 1990 / 1991 | 28 | ||
c) Bewertung des Bundesverfassungsgerichts | 30 | ||
d) Neues Strategisches Konzept von 1999 | 33 | ||
IV. Völkerrechtliche Vorgaben | 35 | ||
1. Grundsatz des Gewaltverbots | 35 | ||
2. Humanitäre Intervention | 36 | ||
3. Internationaler Terrorismus | 40 | ||
B. Parlamentsvorbehalt | 45 | ||
I. Konstitutiver Parlamentsbeschluss | 45 | ||
1. Geltungsbereich | 45 | ||
2. Verfassungsrechtliche Herleitung | 46 | ||
3. Art. 59a GG a.F. | 48 | ||
4. Änderung der Rechtsprechung | 54 | ||
5. Initiativbefugnis | 58 | ||
6. Gefahr im Verzug | 59 | ||
7. Erforderliche Mehrheit | 61 | ||
II. Bisherige Staatspraxis | 62 | ||
1. IFOR | 63 | ||
2. SFOR | 65 | ||
3. Kosovo | 66 | ||
a) Abwendung einer humanitären Katastrophe noch mit Zustimmung des 13. Deutschen Bundestages | 67 | ||
b) Luftverifikationssystem, Extraction Force und Rambouillet-Abkommen | 69 | ||
c) Humanitäre Hilfe im Kosovo | 70 | ||
d) KFOR | 71 | ||
aa) Befristetes Mandat und Probleme seiner Verlängerung | 71 | ||
bb) Kontroverse um die Fortdauer und Erweiterung des Mandats | 74 | ||
4. Mazedonien | 76 | ||
a) Essential Harvest | 76 | ||
b) Amber Fox | 77 | ||
5. Ost-Timor | 79 | ||
6. NATO-Bündnis-Fall vom 11. September 2001 | 82 | ||
a) Enduring Freedom | 82 | ||
b) Vertrauensfrage des Bundeskanzlers | 83 | ||
c) Ringen um die Zustimmung | 85 | ||
7. ISAF | 88 | ||
III. Verwendungsgesetz für die Bundeswehr | 90 | ||
IV. Parlamentarisierung der politischen Willensbildung | 92 | ||
1. Erweiterung des parlamentarischen Handlungsinstrumentariums | 92 | ||
2. Mitwirkungsrechte des Bundestages in europäischen Angelegenheiten | 96 | ||
3. Relativierung der Wesentlichkeitstheorie | 100 | ||
a) Grundlegung | 100 | ||
b) Wesentliches und Unwesentliches | 104 | ||
c) Wesentliches als Konstitutives | 108 | ||
C. Prozessuale Aspekte | 111 | ||
I. Out-of-Area-Urteil 1994 | 111 | ||
1. Zulässigkeit der Anträge | 112 | ||
a) Parteifähigkeit und Antragsbefugnis der Bundestagsfraktionen | 112 | ||
b) Der Bundesminister der Verteidigung als Antragsgegner | 114 | ||
c) Rechtsschutzbedürfnis der F.D.P.-Fraktion | 117 | ||
d) Unzulässigkeit des Antrags einer „Sperrminorität“ | 124 | ||
e) Parteifähigkeit und Antragsbefugnis der 55 F.D.P.-Abgeordneten | 126 | ||
2. Beitritt der CDU/CSU-Bundestagsfraktion | 128 | ||
a) Prozessgeschichte | 128 | ||
b) Zulässigkeit des Beitritts | 130 | ||
aa) Beitrittsberechtigung | 130 | ||
bb) Richterrechtliche Einschränkungen | 131 | ||
cc) Freie Beitrittswahl | 135 | ||
dd) Besonderheiten des Beitritts von Fraktionen | 138 | ||
II. Out-of-Area-Beschluss 1999 | 140 | ||
III. Out-of-Area-Urteil 2001 | 141 | ||
Zusammenfassung und Ausblick | 144 | ||
Literaturverzeichnis | 146 | ||
Sachwortverzeichnis | 153 |