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Die »principes directeurs« des französischen Zivilprozesses

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Schilling, M. (2002). Die »principes directeurs« des französischen Zivilprozesses. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50297-4
Schilling, Maximilian. Die »principes directeurs« des französischen Zivilprozesses. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50297-4
Schilling, M (2002): Die »principes directeurs« des französischen Zivilprozesses, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50297-4

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Die »principes directeurs« des französischen Zivilprozesses

Schilling, Maximilian

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 132

(2002)

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Abstract

Anders als in der deutschen ZPO sind in den Art. 1 bis 24 des französischen »Nouveau Code de Procédure Civile« sämtliche Maximen des französischen Zivilverfahrensrechts positivrechtlich normiert. Insoweit liegt die Vermutung nahe, das Maximenwesen sei im französischen Zivilverfahrensrecht vergleichsweise klar geregelt und böte wenig Anlass für Diskussionen. Das Gegenteil ist der Fall. Insbesondere aufgrund des in Frankreich noch weit verbreiteten, überkommenen Verständnisses des Zivilprozesses entzündet sich an nahezu jeder Bestimmung der Art. 1 bis 24 des »Nouveau Code de Procédure Civile« in der französischen Literatur wie auch in der französischen Rechtsprechung eine mehr oder weniger heftige Kontroverse.

Gegenstand der Arbeit ist die Vergleichung der in der deutschen Literatur bislang noch kaum behandelten »principes directeurs« des französischen Zivilprozesses mit den Maximen des deutschen Zivilprozesses. Ausgehend von den beiden Hauptmaximen des französischen Zivilprozesses, dem »principe dispositif« einerseits und den »droits de la défense« andererseits, werden hierzu sämtliche Maximen des französischen Zivilprozesses samt ihrer jeweiligen Ausprägungen im Detail mit den entsprechenden Regeln des deutschen Zivilverfahrensrechts verglichen, wobei umgekehrt auch nach Entsprechungen von Maximen des deutschen Zivilprozesses im französischen Zivilverfahrensrecht gesucht wird. Ein besonderes Augenmerk legt der Verfasser hierbei auf die Handhabung der Maximen in der jeweiligen Gerichtspraxis. Abschließend stellt er u. a. Überlegungen zur Sinnhaftigkeit einer Normierung von Prozessmaximen im deutschen Zivilverfahrensrecht an.

Dem Praktiker bietet sich hier aufgrund der zahlreich verarbeiteten Rechtsprechung beider Länder eine fundierte Darstellung der Maximen des französischen Zivilverfahrensrechts und ihrer Handhabung in der Gerichtspraxis. Dem interessierten Juristen bietet die Arbeit aufgrund ihrer differenzierten Gliederung und des umfangreichen Sachregisters die Möglichkeit, sich entweder nur mit Teilaspekten oder nur überblicksmäßig mit der Gesamtmaterie zu befassen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 23
Einführung 29
A. Zur historischen Entwicklung der Maximen des französischen Zivilprozesses in Gesetzgebung, Rechtsprechung und Lehre 30
I. Die Entwicklung der Maximen des französischen Zivilprozesses in der Gesetzgebung 30
1. Vom Ancien Régime bis 1935 30
2. Von 1935 bis heute 31
II. Die Entwicklung der Maximen des französischen Zivilprozesses in der Rechtsprechung seit Inkrafttreten des CPC 35
III. Die Entwicklung der Maximen des französischen Zivilprozesses in der Lehre 37
B. Die principes directeurs du procès des NCPC 39
I. Herkunft 39
II. Gesetzestechnik 40
III. Anwendungsbereich 40
IV. Bedeutung 41
V. Generelle Tendenz des NCPC und der principes directeurs du procès 42
1. Vereinheitlichung und Vereinfachung des Verfahrens 42
2. Stärkung der Richterstellung 43
C. Gang der Untersuchung 44
Erstes Kapitel: Der principe dispositif 45
Erster Abschnitt: Einleitung, Gegenstand und Beendigung des französischen Zivilprozesses 46
A. Der principe d’initiative 46
I. Gesetzliche Grundlagen 46
II. Inhalt 47
1. Einleitung des Zivilprozesses 47
a) Assignation 48
b) Requête conjointe 50
2. Beendigung des Zivilprozesses durch Parteihandlungen 51
III. Ausnahmen vom principe d’initiative 52
1. Saisine d’office 52
a) Saisine d’office par le juge 52
aa) Insolvenzrecht 52
bb) Schutz Minderjähriger und geschäftsunfähiger Volljähriger 53
cc) Urteilsberichtigung 54
b) Saisine par le ministère public 54
aa) Besondere Befugnisse des ministère public 55
bb) Die Generalklausel des Art. 423 NCPC 55
cc) Besondere Befugnisse des Procureur général près la Cour de cassation 56
2. Vorläufige Beendigung des Zivilprozesses von Amts wegen 57
B. Der objet du litige und die parties du litige 57
I. Der objet du litige 58
1. Der objet de la demande 59
2. Die cause de la demande 59
a) Die vertretenen Grundkonzeptionen 59
b) Die cause de la demande im NCPC 61
3. Besonderheiten 62
a) Der Streitgegenstandsbegriff im Zusammenhang mit der Rechtskraft 62
aa) Die cause de la demande 62
bb) Der rechtskraftfähige Urteilsinhalt 63
cc) Stellungnahme 65
b) Der objet du litige in den Rechtsmittelinstanzen 66
aa) Appel 66
bb) Pourvoi en cassation 67
c) Der objet du litige im einstweiligen Rechtsschutz 67
II. Die parties du litige 68
III. Die moyens 68
C. Der principe de l’immutabilité du litige 69
I. Der principe de l’immutabilité du litige im Hinblick auf den office du juge 69
1. Der principe de l’immutabilité de l’objet du litige 70
a) Inhalt 70
aa) Verbot einer Entscheidung infra petita und ultra petita 70
bb) Verbot einer Entscheidung extra petita 71
cc) Rechtsbehelfe 71
b) Milderungen und Ausnahmen des principe de l’immutabilité de l’objet du litige 72
aa) Milderungen des principe de l’immutabilité de l’objet du litige 72
(1) Auslegung der Parteianträge 72
(2) Hinwirkung auf die Stellung sachdienlicher Anträge 74
(3) Demandes virtuelles 74
(4) Neubestimmung des Klagebegehrens unter Beibehaltung der fins de l’action 79
(a) Schadensersatzrecht 79
(b) Vertragsauflösung 80
(c) Festsetzung der Modalitäten der prestation compensatoire 82
(d) Anpassung von Schenkungsauflagen an die geänderten Verhältnisse 83
(5) Anordnungen im référé-Verfahren 84
(6) Unbezifferte Anträge 84
bb) Ausnahmen des principe de l’immutabilité de l’objet du litige 86
(1) Familienrecht 86
(a) Scheidung und deren Folgen 86
(aa) Scheidung wegen beiderseitigen Verschuldens 86
(bb) Modalitäten der Unterstützung bei Scheidung wegen Auseinanderbrechens der ehelichen Gemeinschaft 88
(cc) Folgeregelungen bei Abweisung des Scheidungsantrags 88
(dd) Vorläufige Regelung der elterlichen Sorge 89
(b) Unterhaltsrecht 89
(c) Kindschaftsrecht 90
(2) Schuldrecht 91
(a) Délai de grace 91
(b) Vertragsstrafenanpassung 93
(c) Zinsverurteilung bei Schadensersatzforderungen in Geld oder sonstigen Geldforderungen gemäß Art. 1153-1 Code civil, Art. 1153 Code civil und Art. L 211-13 Code des assurances 94
(3) Prozessrecht 97
(a) Kostenentscheidung 97
(b) Vorläufige Vollstreckbarkeit 97
(c) Astreintes 99
(aa) Gesetzliche Grundlagen 100
(bb) Rechtsnatur 100
(cc) Arten der astreinte 101
(α) Astreinte judiciaire 101
(β) Astreinte légale 102
(dd) Verfahrensfragen 102
(α) Die condamnation 102
(β) Die liquidation 103
(d) Bußgelder 103
(aa) Amendes civiles 104
(bb) Schadensersatzanspruch des rechtsmissbräuchlicherweise Kassationsbeklagten 104
(cc) Sanktion ungebührlichen Prozessverhaltens 104
(e) Besondere Befugnisse der Cour d’appel 105
(aa) Evocation 105
(bb) Prüfungsumfang bei bloßer Anfechtung 106
2. Der principe de l’immutabilité des parties du litige 107
a) Die Regel 107
b) Reichweite des principe de l’immutabilité des parties du litige 109
aa) Ausnahmen des principe de l’immutabilité des parties du litige 109
(1) Leistungsurteile zulasten Dritter 109
(a) Verurteilung des Arbeitgebers zur Erstattung von Arbeitslosengeld 109
(b) Verurteilung des Kfz-Versicherers zugunsten des fonds de garantie automobile 111
(2) Sonstige Drittwirkungen des Urteils 112
bb) Milderungen des principe de l’immutabilité des parties du litige 112
(1) Ordonnance d’office de l’intervention forcée 113
(a) Allgemeines 113
(b) Anwendungsfälle der ordonnance d’office de l’intervention forcée 114
(aa) Kindschaftsrecht 114
(bb) Mehrheit von Gläubigern und Schuldnern in der Berufungsinstanz 115
(cc) Sozialrecht 116
(2) Invitation des parties à la mise en cause de tiers 117
3. Vergleich mit dem deutschen Zivilprozess 118
a) Modifizierung des Streitgegenstands 118
b) Einflussnahme auf die Zusammensetzung der Prozessbeteiligten bzw. Drittwirkungen des Urteils 119
aa) Drittwirkungen des Urteils 119
bb) Einflussnahme auf die Zusammensetzung der Prozessbeteiligten 119
II. Der principe de l’immutabilité du litige im Hinblick auf die Parteien 119
1. Modification des objet du litige durch die Parteien 120
a) Die demande additionnelle 121
aa) Der lien suffisant als Zulässigkeitsvoraussetzung einer demande additionnelle 121
bb) Fallgruppen der demande additionnelle 122
(1) Klagebeschränkung 122
(2) Erhebung eines Zweitbegehrens und Erhöhung des ursprünglichen Begehrens 123
(3) Austausch des dem klägerischen Begehren zugrundeliegenden Tatsachenstoffs 124
(4) Austausch des klägerischen Begehrens 125
(5) Austausch des klägerischen Begehrens und des dem Begehren zugrundeliegenden Tatsachenstoffs 127
(6) Geltendmachung einer neuen Anspruchsgrundlage als Klageänderung? 127
(7) Gewillkürter Parteiwechsel auf Klägerseite 128
cc) Zuständigkeitsfragen 129
b) Die demande reconventionnelle 130
aa) Rechtshängigkeit einer Vorklage und Widerklageberechtigung 130
bb) Reconvention sur reconvention? 131
cc) Lien suffisant 132
(1) Demande reconventionnelle hybride 132
(2) Demande reconventionnelle pure et simple 133
(3) Aufrechnung 135
(a) Compensation légale 135
(b) Compensation judiciaire 135
(c) Compensation volontaire 136
(d) Rechtskraftprobleme 137
dd) Einzelprobleme 139
(1) Zuständigkeitsfragen 139
(2) Autonomie der demande reconventionnelle 139
(3) Rechtsmittelsumme 140
(4) Umgehung der Verjährungsvorschriften durch die demande reconventionnelle? 141
(5) Die demande reconventionnelle in der Berufungsinstanz 141
2. Drittbeteiligung auf Dritt- oder Parteiinitiative 142
a) Die intervention volontaire 142
aa) Die intervention accessoire 142
(1) Intérêt 143
(2) Zeitpunkt der intervention volontaire accessoire 144
(3) Stellung des intervenant volontaire accessoire im Verfahren 144
(4) Rechtskraftwirkung und Interventionswirkung 145
bb) Intervention principale 146
(1) Lien suffisant 147
(2) Zuständigkeit 148
(3) Zeitpunkt der intervention principale 149
(4) Stellung des intervenant principal im Verfahren, insbesondere Bindung an bisherige Prozessergebnisse 149
b) Intervention forcée 150
aa) Überblick 150
bb) Gemeinsamkeiten aller Arten der intervention forcée 151
(1) Beiziehung eines Dritten 151
(2) Lien suffisant 151
(3) Zuständigkeit 152
(4) Zeitpunkt der intervention forcée 152
(5) Bindung an bisherige Prozessergebnisse 153
(6) Entscheidung über die Zulässigkeit der Erklärung der intervention forcée 154
cc) Einzelheiten zu den verschiedenen Arten der intervention forcée 155
(1) Die intervention forcée aux fins de condamnation 155
(2) Der appel en garantie 156
(a) Voraussetzungen 157
(b) Verfahrensrechtliche Folgen 157
(3) Die intervention forcée aux fins de déclaration de jugement commun 159
(a) Die Rechtskrafterstreckung in Rückgriffskonstellationen 159
(b) Die Rechtskrafterstreckung im Übrigen 160
(aa) Anwendungsbereich der tierce opposition 160
(bb) Möglichkeiten mittels der intervention forcée aux fins de déclaration de jugement commun 161
c) Parteiwechsel 162
aa) Parteiwechsel auf Beklagtenseite 162
bb) Parteiwechsel auf Klägerseite 163
3. Prozessbeendigung durch Parteihandlungen 163
a) Die relative Bedeutungslosigkeit der Prozessbeendigung durch Parteihandlungen 164
aa) Prozesskostenrisiko 164
bb) Prozessrisiko 164
b) Péremption 166
c) Erledigung 167
Zweiter Abschnitt: Sachverhaltsermittlung und Rechtsanwendung im französischen Zivilprozess 170
§ 1 Die Beibringung der Tatsachen und der Beweismittel durch die Parteien 171
A. Allégation des faits, charge des parties 172
I. Die Regel 172
II. Ausnahmen des Beibringungsgrundsatzes 172
1. Untersuchungsgrundsatz bei der saisine d’office 173
2. Untersuchungsgrundsatz in Personenstandsangelegenheiten 173
3. Die nichtstreitige Gerichtsbarkeit 174
III. Milderungen des Beibringungsgrundsatzes 175
1. Tatsachenrelevante Maßnahmen des Richters 175
a) Art. 8 NCPC 175
aa) Zulässige Anregungen des Richters 175
bb) Faculté ou obligation? 176
cc) Reichweite des Art. 8 NCPC 176
dd) Zusammenfassender Vergleich von Art. 8 NCPC mit § 139 Abs. I und II ZPO 178
(1) Weiterreichende Anregung ergänzenden Vortrags nach Art. 8 NCPC 178
(2) Im Übrigen weiterreichende Gewährleistungen des § 139 Abs. I und II ZPO 178
b) Art. 10 NCPC 180
c) Art. 213, 218, 222 Abs. II NCPC 182
2. Pflichten des Prozessgegners bei der Sachverhaltsermittlung 183
a) Allgemeine Mitwirkungspflicht der Parteien bei der Wahrheitsermittlung 183
aa) Der droit à la preuve 183
bb) Pflicht zur Mitwirkung bei Substantiierung des gegnerischen Vortrags? 184
b) Die Wahrheitspflicht 185
IV. Grenzen des Beibringungsgrundsatzes, insbesondere Bindung an unbestrittenen oder zugestandenen Tatsachenvortrag 186
1. Nichtbestreiten 186
2. Geständnis 187
B. Die faits dans le débat 188
I. Die faits spécialement allégués 188
II. Die faits non spécialement invoqués, Art. 7 Abs. II NCPC 189
1. Anwendungsbereiche 189
2. Obligation ou faculté? 191
3. Herkunft 192
4. Principe de la contradiction 193
5. Ungünstiges Parteivorbringen 193
III. Die sonstigen Tatsachen (faits relatifs au cas) 193
1. Persönliche Informationen des Richters 193
a) Persönliche Informationen allgemeiner Art 194
b) Persönliche fallspezifische Informationen 195
2. Gegenstand der Hauptverhandlung 196
3. Abgrenzung zum principe de la contradiction 197
C. La preuve des faits, charge des parties 199
I. Rechtliche Grundlagen des Beweisrechts 199
II. Darlegungs- und Beweislast 199
1. Verteilung der charge de la production de la preuve und des risque de la preuve 199
a) Die Auslösung der charge de la production de la preuve 201
aa) Contestation 201
bb) Pertinence 201
b) Beweisantrag 202
aa) Invraisemblance 202
bb) Bestimmte Tatsachenbehauptung 202
cc) Zulässigkeit des Beweismittels 203
c) Die décision ordonnant une mesure d’instruction (Beweisbeschluss) 206
d) Die exécution de la mesure d’instruction 206
e) Beweiswürdigung 207
III. Einschränkungen und Milderungen des Beibringungsgrundsatzes 208
1. Der droit à la preuve gegenüber der Gegenpartei 209
a) Voraussetzungen 209
aa) Keine fishing-expeditions 209
bb) Kein Entgegenstehen eines motif légitime 209
b) Rechtsfolgen 210
c) Der droit à la preuve in der Praxis 211
2. Initiativen des Richters 212
a) Die amtswegige Anordnung einer mesure d’instruction 213
aa) Mögliche mesures d’instruction 213
bb) Voraussetzungen der amtswegigen Anordnung einer mesure d’instruction 214
(1) Pertinence, contestation und fehlende Beweiserbringung 214
(2) Art. 146 NCPC 214
cc) Die Wahl der mesure d’instruction 215
b) Obligation ou faculté? 216
c) Die amtswegige Beweiserhebung in der Praxis 217
d) Amtswegige Anordnung der production forcée? 217
IV. Vergleich der französischen Regelungen mit der Stürner’schen allgemeinen Aufklärungspflicht der Parteien 218
1. Die Stürner’sche allgemeine Aufklärungspflicht der Parteien 218
2. Die Aufklärungspflicht der Parteien im französischen Zivilprozess 220
3. Ergebnis 221
§ 2 Die Rechtsanwendung durch den Richter 221
A. Die Rolle des Richters bei der Rechtsanwendung 221
I. Das Recht als Maßstab 221
II. Die Möglichkeiten des Richters bei der Rechtsanwendung 223
1. Vorbemerkung 223
2. Keine Rechtsausführungen der Parteien 225
a) Vormals keine Pflicht zu Rechtsausführungen 225
b) Nunmehr Pflicht zu Rechtsausführungen 225
c) Erfordernis der Berufung auf Rechtskategorien in bestimmten Fällen 226
3. Rechtsausführungen der Parteien 227
a) Zulässigkeit der Einwechslung der einschlägigen Rechtsnorm 227
aa) Vorbemerkung 227
bb) Die Ansicht der Rechtsprechung 228
cc) Die Ansicht der Literatur 229
b) Obligation ou faculté? 230
aa) Nationales Recht 230
(1) Gesetzliche Regelungen 230
(a) Prozessrecht 231
(b) Materielles Recht 232
(2) Außerhalb gesetzlicher Regelungen 232
(a) Die Ansicht der Rechtsprechung 233
(b) Die Ansicht der Lehre 235
(c) Stellungnahme 236
bb) Gemeinschaftsrecht 238
cc) Ausländisches Recht 239
(1) Kollisionsrechtliche Entscheidung 239
(2) Ermittlung des Inhalts des vom französischen internationalen Privatrecht berufenen ausländischen Rechts 241
(3) Kritik 243
c) Vergleich mit dem deutschen Zivilprozess 243
aa) Nationales Recht 243
bb) Ausländisches Recht 244
B. Die Rolle der Parteien bei der Rechtsanwendung 245
I. Zu Art. 12 Abs. III NCPC 245
1. Voraussetzungen 245
a) Accord exprès 245
b) Libre disposition 246
2. Zu Inhalt und Reichweite des accord 246
3. Einzelfragen 248
a) Sinnlose rechtliche Qualifikation durch die Parteien 248
b) Art. 12 Abs. III NCPC und der ordre public 248
c) Verhältnis von Art. 12 Abs. III NCPC zur action déclaratoire 249
aa) Beschränkung der richterlichen Entscheidungskompetenz auf einzelne Rechtsverhältnisse mittels von Art. 12 Abs. III NCPC 249
bb) Klärung einzelner Rechtsverhältnisse durch Erhebung einer action déclaratoire 249
cc) Grenzen der action déclaratoire und der parteilichen Befugnisse nach Art. 12 Abs. III NCPC 250
dd) Bedeutung der Diskussion 251
d) Rechtskraftprobleme und Gefahr der Prozessvervielfachung 253
4. Art. 12 Abs. III NCPC in der Praxis 254
II. Zur amiable composition, Art. 12 Abs. IV NCPC 255
1. Voraussetzungen der amiable composition 255
a) Zuständigkeit 255
b) Accord exprès und libre disposition 256
2. Die Billigkeitsentscheidung 257
3. Rechtsmittel 258
4. Die amiable composition in der Praxis 258
C. Vergleichung mit Deutschland 260
I. Richterliche Pflicht zur vollumfänglichen Rechtsanwendung 260
II. Parteidispositionen über Rechtsfragen 261
Dritter Abschnitt: Das Betreiben des Verfahrens 263
A. Inhalt und Reichweite des Grundsatzes über das Betreiben des Verfahrens durch die Parteien 263
I. Aspekte des Amtsbetriebs 264
II. Aspekte des Parteibetriebs 265
B. Kritische Würdigung und Vergleichung mit Deutschland 267
Zweites Kapitel: Die droits de la défense 268
Erster Abschnitt: Der principe de la contradiction 269
A. Überblick 269
I. Bedeutung 269
II. Gesetzliche Grundlagen 269
B. Anwendungsbereich 271
I. Die vom principe de la contradiction erfassten Verfahren 271
II. Die aus dem principe de la contradiction Berechtigten 272
1. Parteien 272
2. Dritte 272
III. Die aus dem principe de la contradiction Verpflichteten 274
1. Der principe de la contradiction und die Parteien 274
a) Information des Beklagten von der Klageerhebung 275
aa) Assignation 275
bb) Temps utile 275
cc) Vorläufige Suspendierung des principe de la contradiction nach Art. 17 NCPC 275
(1) Ordonnance sur requête 276
(a) Allgemeines 276
(b) Arten der ordonnance sur requête 277
(aa) Die ordonnance sur requête dans les cas spécifiés par la loi 277
(bb) Die ordonnance sur requête de droit commun 278
(2) Die Beschwer 280
b) Wechselseitige Mitteilung der Angriffs- und Verteidigungsmittel im Laufe des Verfahrens, sog. communications 281
aa) Communications 281
bb) Inhalt der communications 281
cc) Temps utile 282
dd) Die communications in der Praxis 282
(1) Die schlichte Nicht-communication 283
(2) Die communications tardives 283
(a) Denkbare Rechtsfolgen 284
(b) Kritische Würdigung 286
2. Der principe de la contradiction und der Richter 287
a) Überwachung des ordnungsgemäßen Prozessverhaltens der Parteien durch den Richter 287
aa) Assignation 287
bb) Instruction 288
cc) Verfahrensabschnitt nach der ordonnance de clôture, insbesondere audience des débats und délibéré 289
b) Beachtung des principe de la contradiction durch den Richter 290
aa) Moyens de droit 290
(1) Materiell-rechtliche und prozessrechtliche Vorschriften 291
(2) Moyens de droit d’ordre public 291
(3) Moyens de pur droit und moyens mélangés de fait et de droit 292
(4) Moyens dans la cause 293
(5) Vergleich mit § 278 Abs. III ZPO 296
(a) Inhaltliche Übereinstimmung 296
(b) Unterschiedliche Ahndung von Verstößen 296
bb) Moyens de fait 297
(1) Faits spécialement allégués 298
(2) Faits non spécialement invoqués 298
(3) Sonstige Tatsachen 299
cc) Ausnahmen 299
(1) Amendes civiles 299
(2) Astreinte, condamnation aux dépens, exécution provisoire 300
dd) Art und Weise der Wahrung des principe de la contradiction 300
(1) Vor der ordonnance de clôture 300
(2) Nach der ordonnance de clôture 300
(3) Nach der clôture des débats 301
3. Rechtsmittel bei Verstoß gegen den principe de la contradiction 302
a) Beweis der Beachtung des principe de la contradiction durch die Parteien 303
b) Beweis der Beachtung des principe de la contradiction durch den Richter 304
aa) Fehlen eines Verhandlungsprotokolls 304
bb) Sonstige Beweismittel 305
C. Rechtsvergleichende Schlussbemerkung zum principe de la contradiction 306
Zweiter Abschnitt: Der droit au juge naturel 308
A. Allgemeines 308
B. Gewährleistungsinhalt 309
I. Der droit au juge naturel und das Recht auf den gesetzlichen Richter nach Art. 101 Abs. I S. 2 GG 309
II. Vergleich der beiden Rechtsordnungen 310
C. Vorlagefragen 312
I. Nichtvorlage zum EuGH 312
II. Nichtvorlage zum Conseil constitutionnel 312
Dritter Abschnitt: Der principe du double degré de juridiction und der droit au recours en cassation 314
A. Der principe du double degré de juridiction 314
I. Bedeutung 314
II. Inhalt 316
1. Allgemeines 316
2. Schranken 316
a) Statthaftigkeit 317
aa) Berufungssumme 317
bb) Versäumnisurteile 317
b) Zulässigkeit neuen Vorbringens 318
c) Intervention forcée in der Berufungsinstanz 319
d) Evokation 320
III. Schlussbetrachtung 321
B. Der droit au recours en cassation 321
I. Bedeutung 322
II. Inhalt 322
III. Schlussbetrachtung 324
Vierter Abschnitt: Die Grundsätze der Mündlichkeit und Schriftlichkeit 325
A. Rechtliche Grundlagen 325
B. Inhalt und praktische Bedeutung 326
I. Inhalt 326
II. Bedeutung in den verschiedenen Instanzen 326
1. Das Verfahren vor den juridictions d’exception, insbesondere vor dem Tribunal d’instance 326
a) Die Bedeutungslosigkeit der Schriftlichkeit 326
b) Die Entscheidung der Cour de cassation vom 17. Juli 1997 327
2. Das Verfahren vor den juridictions de droit commun 329
3. Das Verfahren vor der Cour de cassation 330
4. Zusammenfassung 330
III. Ausnahmen vom Grundsatz der Mündlichkeit im französischen Zivilprozess 331
IV. Die Grundsätze der Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der französischen und deutschen Praxis 332
1. Aktivitäten der Parteien 332
2. Aktivitäten des Gerichts 333
Fünfter Abschnitt: Der Grundsatz der Öffentlichkeit der mündlichen Verhandlung 335
A. Anwendungsbereich und Inhalt 335
B. Ausnahmen 336
I. Zwingender Ausschluss der Öffentlichkeit 336
II. Ausschluss der Öffentlichkeit im Einzelfall 337
C. Folgen von Verstößen gegen den Grundsatz der Öffentlichkeit 338
I. Erfordernis einer Vorschaltbeschwerde 338
II. Heilungsmöglichkeiten 339
Sechster Abschnitt: Das Fehlen eines Unmittelbarkeitsgrundsatzes 340
A. Aspekte der Unmittelbarkeit im französischen Zivilprozess 340
I. Insbesondere Richterwechsel 340
II. Vergleichung 341
B. Aspekte fehlender Unmittelbarkeit im französischen Zivilprozess 342
I. Abwesenheit des erkennenden Gerichts bei der Beweisaufnahme 342
1. Der juge de la mise en état vor den juridictions de droit commun 342
2. Abwesenheit des Richters im Rahmen von expertises 343
II. Sonstige Fälle 344
1. Geringe Bedeutung des Personalbeweises 344
a) Zeugenbeweis 344
b) Parteieinvernahme 346
2. Urteilsfällung von Richtern, die nicht an der mündlichen Verhandlung teilgenommen haben 346
a) Art. 786 NCPC 346
b) Willkürliche Verkleinerung des Kollegiums 347
3. Frist zwischen mündlicher Verhandlung und Urteilsverkündung 348
Siebter Abschnitt: EMRK und französischer Zivilprozess 350
A. Allgemeines 350
B. Der Rückgriff auf Gewährleistungen der EMRK in der französischen Gerichtspraxis 353
I. Der Anspruch auf Erledigung des Zivilgerichtsverfahrens in angemessener Frist 353
1. Exigence de célérité 353
a) Art. 3 NCPC 354
b) Art. 2 NCPC 355
2. Der Anspruch auf Erledigung des Verfahrens in angemessener Frist aus Art. 6 Abs. I EMRK 355
a) Der Anspruch auf Erledigung des Verfahrens in angemessener Frist in der französischen Gerichtspraxis 356
b) Vergleich mit Deutschland 357
c) Ausblick 358
II. Der Grundsatz der Waffengleichheit 358
III. Die richterlichen Hinweis- und Aufklärungspflichten 360
1. Ihre geringe Bedeutung in der französischen Gerichtspraxis 360
a) Ursachen der geringen Bedeutung 360
b) Praktische Auswirkungen 360
2. Hinweispflichten aufgrund des principe de la contradiction 361
Schlussbetrachtung 362
A. Zusammenfassende Betrachtung der Maximen des französischen Zivilprozesses 362
I. Die Dominanz des principe de la contradiction 362
II. Ausprägungen und Einschränkungen des principe dispostif 363
B. Zusammenfassender Vergleich der beiden Zivilprozessrechtsordnungen 363
I. Theoretische Konzeption der Maximen des französischen Zivilprozesses 363
II. Praxis des französischen Zivilprozesses 364
1. Richterliche Machtfülle 364
2. Wahrheitsfindung 364
3. Parteiliche Aktivitäten 366
4. Geringere Formalisierung des Verfahrens 366
C. Inspirationen für den deutschen Zivilprozess 367
I. Sinn einer Normierung von Prozessmaximen in Deutschland 367
1. Unterschiedliche Ausgangslage 367
2. Die principes directeurs des NCPC als gelungenes Muster? 368
II. Sonstige Inspirationen für den deutschen Zivilprozess 369
1. Der französische Zivilprozess in der Krise 369
2. Vereinzelte Prozessinstitute als Inspiration 371
a) Droit à la preuve 371
b) Vereinbarungen über präjudizielle Rechtsverhältnisse 372
c) Astreinte 373
D. Ausblick 374
Literaturverzeichnis 376
Stichwortverzeichnis 401