Ethik des Selbstbewußtseins
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Ethik des Selbstbewußtseins
Der Andere in der idealistischen Grundlegung der Philosophie: Kant, Fichte, Schelling, Hegel
Philosophische Schriften, Vol. 31
(1999)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
In dem vorliegenden Buch wird auf den Anfang einer Ethik des Selbstbewußtseins im zentralen Gedankengang der idealistischen Philosophie aufmerksam zu machen gesucht: für die Kantische Philosophie mit Hilfe systematischer Überlegungen und bei Fichte, Schelling und Hegel anhand ausgewählter Texte. In dieser Ethik ist das Desiderat einer Wahrung der Eigenheit des Anderen erfüllt, indem sie als integraler Bestandteil einer Strukturexplikation des Selbstbewußtseins in der Aufklärung der Verständlichkeit der Welt für uns mit ethischen Konzepten entwickelt wird.Das Bewußtsein von sich selbst enthält eine Unbestimmtheit in sich, die allein durch die ethische Beziehung zum Anderen so strukturiert zu denken ist, daß das Selbstbewußtsein weder seine interne Differenz verliert, noch in eine Beziehung extern bestimmter Relata transformiert wird. Das Ethische und das Sollen werden damit nicht als Phänomene in der Welt aufgenommen, sondern aus jener Bestimmungslosigkeit des Selbstbewußtseins entwickelt, aus der verständliche Bestimmtheiten der Welt auszuarbeiten sich die idealistische Philosophie zur genuinen Aufgabe gemacht hatte.Indem die idealistische Subjektphilosophie die Untrennbarkeit ihres tragenden Gedankens eines bewußten Selbstverhältnisses von seiner Explikation in ethischen Konzepten denkt, nimmt die Subjektivität auf der Grundlage des Selbstbewußtseins eo ipso den Status ethischer Verpflichtetheit an. In dieser ethischen Beziehung wird der Andere in einer Bestimmtheit anerkannt, die er sich nur selbst geben kann, so daß sie seine Selbstexplikation bleibt. Das Eigene des Anderen kommt deshalb im Innersten des als Selbstbewußtsein gedachten Subjekts in Gestalt der ethischen Verantwortlichkeit vor der und für die Freiheit des Anderen zur Geltung.Die idealistische Subjektphilosophie denkt das absolut Andere also bereits an ihrem Anfang in der keiner exogenen Bestimmtheit zugänglichen Selbstbestimmtheit des Selbstbewußtseins. Ein Bewußtsein des Anderen läßt sich demnach direkt im Zentrum der Philosophie des Selbstbewußtseins entdecken: als Ethik, die allein die Struktur des Selbstbewußtseins in seiner Identität $aund$z Differenz verständlich machen kann.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
A. Ethik und Selbstbewußtsein | 9 | ||
I. Selbstverständnis und ethische Freiheit | 9 | ||
II. Das Selbstverständnis der ethischen Freiheit als empirisches und reines Selbstbewußtsein | 20 | ||
Exkurs zu D. Henrichs Konzeption einer Theorie des Selbstbewußtseins | 30 | ||
III. Die Ethik des Selbstbewußtseins als »ich« und »Ich« | 33 | ||
Exkurs zu E. Tugendhats Konzeption von Selbstbewußtsein und Selbstbestimmung | 42 | ||
IV. Die Logik des Selbstbewußtseins als Grundproblem der ethischen Freiheit | 47 | ||
B. Die ethische Freiheit des Individuums: Kants Theorie ethischer Verbindlichkeit | 52 | ||
I. Der Wille und das Gute | 53 | ||
II. Das Gute und die Freiheit | 60 | ||
III. Die ethische Freiheit des Selbstbewußtseins | 67 | ||
C. Die Geburt des Selbstbewußtseins in der ethischen Freiheit | 73 | ||
I. Kants moralphilosophischer Begriff des eigentlichen Selbst | 73 | ||
1. Begriff und Bedeutung des »eigentlichen Selbst« | 73 | ||
2. Der Begriff des »eigentlichen Selbst« als Grundlage der Kantischen Theorie des Selbstbewußtseins | 85 | ||
II. Das eigentliche Selbst und die Freiheit in der Wissenschaft: Der Zusammenhang von Spontaneität und Autonomie | 91 | ||
1. Das Ich der transzendentalen Apperzeption und die Mir-Angehörigkeit aller Vorstellungen | 91 | ||
2. Spontaneität und Autonomie: Das Ich der transzendentalen Apperzeption und das eigentliche Selbst | 105 | ||
D. Das ethische Fundament von Identität und Differenz des Selbstbewußtseins: Fichtes Explikation des Ich = Ich durch die Ethik der Freiheit | 122 | ||
I. Die Explikation des Wissens und die Struktur des Selbstbewußtseins | 122 | ||
1. Wissen des Wissens | 122 | ||
2. Wissen als Identifizieren und Differenzieren | 127 | ||
3. Identifizieren als Leistung von »ich« und »Ich« | 132 | ||
4. Differenzieren als Leistung von »ich« und »Ich« | 139 | ||
5. Wissen als Einheit von Identifizieren und Differenzieren | 142 | ||
6. Das Wissen und die Bestimmtheit des Ich | 146 | ||
II. Der Ursprung des wissensfähigen Selbstbewußtseins in der ethischen Selbstbestimmung | 153 | ||
1. Das Wissen und die Selbstbestimmung des Ich | 153 | ||
2. Selbstbestimmung durch Moralität | 157 | ||
3. Die moralische Selbstbestimmung und die Anfänglichkeit des Selbstbewußtseins | 165 | ||
E. Das Verhältnis von Forderung und Sollen als Bedingung des Selbstbewußtseins: Schellings Theorie ethischer Interpersonalität | 171 | ||
I. Von der Ethik der Freiheit zum ethischen Verhältnis von Forderung und Sollen | 171 | ||
II. Die endogene Bestimmtheit des Selbstbewußtseins | 174 | ||
III. Von der Individualität zur absoluten Abstraktion | 180 | ||
IV. Das Paradox der Selbstbestimmung und das Verhältnis der Interpersonalität | 182 | ||
V. Ethische Interpersonalität als Verhältnis von Forderung und Sollen | 186 | ||
VI. Die ethische Interpersonalität und die Bestimmungsfähigkeit des Selbstbewußtseins | 191 | ||
VII. Die Bestimmtheit der Freiheit durch das Verhältnis von Forderung und Sollen | 197 | ||
F. Das Selbstbewußtsein als Anerkennung des Selbst in der Anerkennung des Anderen: Hegels Entwicklung des praktischen Grundverhältnisses | 200 | ||
I. Von der Konzeption ethischer Interpersonalität zur praktischen Verfassung der reinen Struktur eines Selbstbewußtseins | 200 | ||
II. Von der Einheit von Wahrheit und Gewißheit zur internen Dynamik des Selbstbewußtseins | 205 | ||
III. »Ein Selbstbewußtsein für ein Selbstbewußtsein« und das praktische Verhältnis der Anerkennung | 213 | ||
IV. Anerkennung in der Ungleichheit: Die Demonstration der Freiheit eines Selbstbewußtseins | 217 | ||
V. Die Bestimmtheitsform der Anerkennung: Das Paradigma von »Herr« und »Knecht« | 221 | ||
VI. Vom praktischen Verhältnis der Anerkennung zum »absoluten Wissen« | 227 | ||
VII. Von der Phänomenologie zur Wissenschaft der Logik: Das Begreifen des Selbstbewußtseins | 233 | ||
G. Der Andere in der Ethik des Selbstbewußtseins | 239 | ||
I. Subjektivität ohne Selbstbewußtsein: Die Ethik der Andersheit und das Fremde des Eigenen | 239 | ||
II. Der Andere als Obsession: Eine Kritik an Levinas’ Philosophie des Subjekts | 252 | ||
III. Die Philosophie des Selbstbewußtseins als Ethik des Anderen | 274 | ||
Literaturverzeichnis | 292 | ||
Sachregister | 306 |