Verwaltung in der Europäischen Union
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Verwaltung in der Europäischen Union
Vorträge und Diskussionsbeiträge auf dem 1. Speyerer Europa-Forum vom 10. bis 12. April 2000 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Magiera, Siegfried | Sommermann, Karl-Peter
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 76
(2001)
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Abstract
Das Europäische Gemeinschaftsrecht bestimmt zunehmend die Entscheidungspraxis der öffentlichen Verwaltung und der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Dies gilt nicht nur für das materielle Verwaltungsrecht, d. h. die inhaltlichen Standards, sondern längst auch für das Verwaltungsverfahrens- und Verwaltungsprozessrecht. Neben der schrittweisen Verfestigung von Strukturen eines allgemeinen europäischen Verwaltungsrechts kristallisieren sich auf der Gemeinschaftsebene zugleich systembildende Kerne eines besonderen europäischen Verwaltungsrechts heraus. Diesen Entwicklungen einer Europäisierung des nationalen Rechts und einer Systembildung auf supranationaler Ebene ist der vorliegende Band gewidmet, welcher die Beiträge des vom 10. bis 12. April 2000 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer veranstalteten Ersten Europa-Forums vereinigt. Wenngleich die Wechselwirkung zwischen europäischem Gemeinschaftsrecht und deutschem Recht im Mittelpunkt der Betrachtungen steht, kommen auch Erfahrungen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu Wort. Erörtert wird im Übrigen die Frage der Notwendigkeit und Realisierbarkeit eines gemeinsamen europäischen Verwaltungsrechts.Der Band richtet sich an Entscheidungsträger in Verwaltung, Wirtschaft und Gerichtsbarkeit sowie Wissenschaftler, die auf dem Gebiet des Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrechts sowie des Europarechts tätig sind.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort der Herausgeber | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Siegfried Magiera: Verwaltung in der Europäischen Union. Einführung in das Europa-Forum Speyer | 9 | ||
Klaus-Dieter Schnapauff: Deutsche Verwaltung und Europäische Integration | 13 | ||
I. Die institutionelle Fortentwicklung und Erweiterung der Gemeinschaft | 13 | ||
II. Überlegungen und Zielsetzungen für die zukünftige weitere Integration in der Gemeinschaft | 17 | ||
III. Grundsätzliche Zielsetzungen für den Bereich der Verwaltung | 20 | ||
Alexander Jannasch: Wechselwirkung zwischen nationalem Verwaltungsrecht und europäischem Gemeinschaftsrecht – aus deutscher Perspektive | 27 | ||
I. Zur Größenordnung des Einflusses | 27 | ||
II. Beeinflusst auch das deutsche Recht das Europarecht? | 28 | ||
III. Anwendungsvorrang des Europarechts | 30 | ||
IV. Klagebefugnis | 30 | ||
V. Kontrolldichte | 31 | ||
VI. Normkonkretisierende Verwaltungsvorschriften | 31 | ||
VII. Vorläufiger Rechtsschutz | 32 | ||
VIII. Vertrauensschutz – Rückforderung von Beihilfen | 35 | ||
IX. Vorrang auch vor nationalem Verfassungsrecht – Frauen in der Bundeswehr | 36 | ||
X. Freizügigkeit und öffentlicher Dienst | 38 | ||
XI. Fehlende oder unzureichende Umsetzung von Richtlinien | 38 | ||
XII. FFH-Richtlinie und Fachplanungsrecht | 39 | ||
XIII. Sind umfassende nationale Kodifizierungen noch sinnvoll möglich? – Die Zukunft eines IJGB | 42 | ||
XIV. Eindimensionalität europäischer Regelungen | 43 | ||
XV. Wandel durch Annäherung | 43 | ||
Jean-Marie Woehrling: Wechselwirkung zwischen nationalem Verwaltungsrecht und europäischem Gemeinschaftsrecht – aus französischer Perspektive | 45 | ||
I. Der Einfluss des EG-Rechts auf gewisse strukturelle Aspekte des französischen öffentlichen Rechts | 46 | ||
1. Entwicklung in Richtung einer neuen Hierarchie der französischen Rechtsordnung | 46 | ||
a) Die neue Rolle des internationalen Rechts | 46 | ||
b) Die Aufwertung des Verfassungsrechts | 48 | ||
c) Der Ruf nach Subsidiarität | 49 | ||
2. Entwicklung in Richtung einer stärkeren Verrechtlichung | 49 | ||
a) Auswirkungen auf den Rechtsschutz | 50 | ||
b) Verstärkung der Rechtsgarantien | 52 | ||
II. Strategieänderungen in der Behauptung der französischen Rechtstradition gegenüber dem Europarecht | 54 | ||
1. Die defensive Strategie | 54 | ||
a) Die Benutzung des Vorlageverfahrens | 55 | ||
b) Die Frage der unmittelbaren Anwendbarkeit der Richtlinien | 55 | ||
c) Der Vorrang des Gemeinschaftsrechts gegenüber nachträglichen Gesetzen | 56 | ||
d) Staatshaftung wegen Untätigkeit des Gesetzgebers | 57 | ||
2. Eine positive Strategie | 57 | ||
Diana-Urania Galetta: Wechselwirkung zwischen nationalem Verwaltungsrecht und europäischem Gemeinschaftsrecht – aus italienischer Perspektive | 63 | ||
I. Einführung in die Problematik | 63 | ||
II. Die Quellen des EG-Rechts und ihre Rangordnung im italienischen Verwaltungsrecht: Die Rechtsprechung des italienischen Verfassungsgerichts zwischen Trennung und Integration der beiden Rechtsordnungen (allgemeine Hinweise) | 64 | ||
III. Die Veränderungen in der italienischen Verwaltung als Folge der Zusammenarbeit zwischen EG-Verwaltung und nationaler Verwaltung | 66 | ||
1. Die Europäische Verwaltung als indirekte Verwaltung? Allgemeine Hinweise | 66 | ||
2. Die Veränderungen bezüglich der Rolle der Verwaltung | 67 | ||
3. Die Veränderungen im Rahmen der Verwaltungsorganisation | 68 | ||
a) Neue Kompetenzen und neue Organe | 68 | ||
b) Die neuen Wege der Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen: Die sogenannte „Mischverwaltung“ (coamministrazione) | 69 | ||
IV. Die Veränderungen im Rahmen des italienischen Verwaltungsverfahrens | 70 | ||
1. Die Entwicklung allgemeiner Grundsätze des Verwaltungsverfahrens durch die Rechtsprechung des EuGH | 70 | ||
2. Die Einrichtung neuer Verfahrensabschnitte: Das Beispiel der Umweltverträglichkeitsprüfung in Bezug auf die italienischen und die deutschen Durchführungsvorschriften – Ein Vergleich zwischen den zwei von der UVP-Richtlinie vorgesehenen Verfahrensalternativen | 72 | ||
3. Die Entstehung von sogenannten „Mischverwaltungsverfahren“ (coprocedimenti) | 75 | ||
4. Mischverwaltungsverfahren und Schutz der Rechte der Interessenten: Die Oleificio Borrelli-Rechtsprechung des EuGH | 76 | ||
V. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit als Beispiel für die Übertragung von Rechtsinstituten aus dem Gemeinschaftsrecht in das italienische Verwaltungsrecht | 79 | ||
VI. Die Veränderungen hinsichtlich des Rechtsschutzes vor den italienischen Verwaltungsgerichten: einige Beispiele | 82 | ||
1. Klagefrist, System der Präklusionen und Initiative des Richters von Amts wegen | 82 | ||
2. Der vorläufige Rechtsschutz und das System der Mittel zur Beweiserhebung | 85 | ||
VII. Die Veränderungen im Rahmen der sogenannten „superabstrakten“ Fragen des italienischen Verwaltungsrechts: Die Qualifizierung der subjektiven Rechtslagen und die Frage des Schadensersatzes bei der Verletzung von „legitimen Interessen“ | 89 | ||
VIII. Schlussbemerkungen | 92 | ||
Karl-Peter Sommermann/Alexandra Unkelbach: Bericht über die Diskussion im Anschluss an die Beiträge von Klaus-Dieter Schnapauff, Alexander Jannasch, Jean-Marie Woehrling und Diana-Urania Galetta | 95 | ||
Ulrich Wölker: Transparenz in der Europäischen Union. Zugang zu Dokumenten der europäischen Institutionen | 103 | ||
Matthias Niedobitek/Sabine Frenzel: Bericht über die Diskussion im Anschluss an das Referat von Ulrich Wölker | 117 | ||
Thomas von Danwitz: Verwaltungsrechtsschutz zwischen subjektiver und objektiver Rechtsgewährleistung | 121 | ||
I. Der gemeinschaftsrechtliche Ausgangsbefund | 122 | ||
II. Die Konzeption des Individualrechtsschutzes im nationalen Verwaltungsprozessrecht | 128 | ||
III. Die unmodifizierte Anwendung des nationalen Konzepts der Schutznormtheorie als Verstoß gegen das Effektivitätsprinzip | 130 | ||
Karl-Peter Sommermann/Holger Holzwart: Bericht über die Diskussion im Anschluss an das Referat von Thomas von Danwitz | 137 | ||
Christian Koenig: Einführung in das materielle EG-Beihilfenrecht | 145 | ||
I. Einleitung | 145 | ||
II. Das Beihilfenverbot des Art. 87 I EGV | 146 | ||
1. Begünstigung | 146 | ||
2. Staatlich oder aus staatlichen Mitteln gewährt | 152 | ||
3. Bestimmte Unternehmen oder Produktionszweige | 154 | ||
4. Wettbewerbsverfälschung | 156 | ||
5. Beeinträchtigung des Handels zwischen Mitgliedstaaten | 158 | ||
III. Ausnahmen vom Beihilfenverbot | 159 | ||
1. Die Bereichsausnahmen des Art. 87 II EGV | 159 | ||
2. Der Ermessenstatbestand des Art. 87 III EGV | 161 | ||
Siegfried Magiera/Gerd Eckstein: Bericht über die Diskussion im Anschluss an das Referat von Christian Koenig | 165 | ||
Adelheid Puttler: Die Verwaltung europäischer Strukturbeihilfen. Europäische versus nationale Regionalförderpolitik | 171 | ||
I. Die Strukturfonds – bedeutender Posten im Gemeinschaftshaushalt und Machtfaktor der Gemeinschaft | 171 | ||
II. Die Förderkompetenz aus den Strukturfonds – eines der Mittel zur Verwirklichung von Kohäsion und Konvergenz | 172 | ||
III. Die Rechtsgrundlagen europäischer Strukturbeihilfen | 173 | ||
IV. Die Vergabegrundsätze der Beihilfen aus den Strukturfonds und ihr Einfluss auf die nationale Förderpolitik | 173 | ||
1. Aufgaben und Zuständigkeiten der deutschen Regionalpolitik, insbesondere der regionalen Wirtschaftsförderung | 173 | ||
2. Die wesentlichen Ziele und Vergabegrundsätze der gemeinschaftlichen Regionalförderung | 174 | ||
a) Sachliche und räumliche Konzentration der Förderung | 175 | ||
aa) Sachliche Konzentration auf drei Ziele | 175 | ||
bb) Räumliche Konzentration | 176 | ||
b) Mechanismen zur Bindung der Mitgliedstaaten an die Gemeinschaftspolitik | 177 | ||
aa) Festlegung der Förderkulisse durch die Gemeinschaft | 177 | ||
bb) Prinzip der Programmfinanzierung | 179 | ||
cc) Bewertung, Begleitung und Finanzkontrolle | 180 | ||
dd) Prinzip der Partnerschaft | 181 | ||
ee) Zusätzlichkeit und Kofinanzierung | 182 | ||
V. Zusätzliche Lenkung durch Anpassung der europäischen Beihilfenkontrollpolitik an die europäische Regionalförderpolitik | 183 | ||
VI. Die Strukturfondsförderung und ihre Folgen für die deutsche Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ | 184 | ||
VII. Resümee | 186 | ||
Siegfried Magiera/Gerd Eckstein: Bericht über die Diskussion im Anschluss an das Referat von Adelheid Puttler | 187 | ||
Armin Hatje: Datenaustausch und Datenschutz in der Europäischen Union. Zur informationellen Vernetzung der Verwaltungen im Zeichen der europäischen Integration | 193 | ||
I. Problemaufriss und begriffliche Vorfragen | 193 | ||
II. Funktionen des Informationsaustausches im europäischen Integrationsprozess | 196 | ||
1. Verwaltungskooperation als Voraussetzung des Integrationsprozesses | 196 | ||
2. Informationsaustausch als Steuerungsressource | 197 | ||
a) Steuerung des außenwirksamen Handelns | 197 | ||
aa) Information als Voraussetzung administrativer Entscheidungen | 198 | ||
bb) Information als Handlungsform | 198 | ||
cc) Information als Kontrollinstrument | 199 | ||
b) Steuerung der interadministrativen Kooperation | 199 | ||
3. Das Legitimationspotential des Informationsaustausches | 200 | ||
III. Rechtsgrundlagen und Typologie des Informationsaustausches | 201 | ||
1. Informationsaustausch auf gemeinschaftsrechtlicher Grundlage | 201 | ||
a) Rechtsgrundlagen | 201 | ||
b) Typologie des Datenaustausches | 202 | ||
aa) Beteiligte der Informationsbeziehungen | 202 | ||
bb) Gegenstände des Informationsaustausches | 203 | ||
cc) Intensität des Datenaustausches | 203 | ||
2. Informationsaustausch außerhalb des Gemeinschaftsrahmens | 204 | ||
3. Informationsaustausch mit Drittstaaten | 204 | ||
IV. Rechtliche Grenzen des Informationsaustausches | 205 | ||
1. Determinanten des Datenschutzes in der Europäischen Union | 205 | ||
a) Grundrechtliche Leitbilder des europäischen Datenschutzes | 205 | ||
aa) Grundrecht auf Datenschutz | 205 | ||
bb) Gewährleistung effektiven Rechtsschutzes | 207 | ||
b) Kompetenzlage | 208 | ||
2. Ausgestaltung im geltenden Recht | 208 | ||
a) Datenschutz im Gemeinschaftsrahmen | 209 | ||
aa) Gesetzgebung | 209 | ||
bb) Grundsätze des gemeinschaftlichen Datenschutzes | 210 | ||
(1) Strukturelle Merkmale | 210 | ||
(2) Materielle und organisatorische Prinzipien | 210 | ||
cc) Ausnahmen | 213 | ||
b) Grundsätze des Datenschutzes außerhalb des Gemeinschaftsrahmens | 214 | ||
c) Datenschutz beim Informationsaustausch mit Drittländern | 215 | ||
3. Defizite | 215 | ||
V. Perspektiven einer Verwaltungsinformationsordnung in der EU | 216 | ||
1. Zur Notwendigkeit einer europäischen Verwaltungsinformationsordnung | 216 | ||
2. Abgestufte Vereinheitlichung des europäischen Verwaltungskooperationsrechts | 216 | ||
Matthias Niedobitek/Hans-Peter Wabro: Bericht über die Diskussion im Anschluss an das Referat von Armin Hatje | 219 | ||
Manfred Zuleeg: Beschränkung gerichtlicher Kontrolldichte durch das Gemeinschaftsrecht | 223 | ||
I. Kontrolldichte als Problem des Ermessens | 223 | ||
II. Die Rolle der Gerichte | 227 | ||
III. Gerichtliche Kontrolldichte und Rechtspositionen | 230 | ||
IV. Sekundärer Rechtsschutz | 234 | ||
V. Konfrontation oder Konvergenz der europäischen und der deutschen Rechtsordnung? | 235 | ||
Siegfried Magiera/Thomas Freund: Bericht über die Diskussion im Anschluss an das Referat von Manfred Zuleeg | 239 | ||
Karl-Peter Sommermann: Verwaltung in der Europäischen Union – Resümee und Perspektiven | 241 | ||
Verzeichnis der Autoren und Diskussionsleiter | 247 |