Geschichte der deutschen Staatsrechtswissenschaft
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Geschichte der deutschen Staatsrechtswissenschaft
Schriften zur Verfassungsgeschichte, Vol. 50
(1997)
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Abstract
Manfred Friedrich behandelt die Geschichte der Staatsrechtswissenschaft in Deutschland von ihren Anfängen im Konfessionellen Zeitalter bis zur NS-Periode. Das primäre Interesse gilt den allgemeinen Entwicklungsfragen und -linien der Disziplin, nicht der näheren dogmenhistorischen Untersuchung einzelner staatsrechtlicher Begriffe und Doktrinen. Die Fachdisziplingeschichte des Staatsrechts in Deutschland ist jedoch kein autonomer Wissenschaftsprozeß. Sondern sie ist wie mit der allgemeinen geistigen noch mehr mit der politischen und vorab mit der Verfassungsgeschichte verflochten. Der Autor versteht sie erklärtermaßen auch als einen Teil der neueren deutschen Verfassungsgeschichte, seine Arbeit wünscht die Reflexion auf die verfassungsgeschichtlichen Lagen und Probleme zu bereichern und zu vertiefen. Die umfassende Darstellung schließt beim Mangel an Gesamtdarstellungen des Gegenstandes eine Lücke in der rechtshistorischen und rechtswissenschaftlichen Forschung.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | VII | ||
Inhalt | IX | ||
Ausführliche Inhaltsübersicht | XI | ||
Verzeichnis der in den Anmerkungen abgekürzt zitierten Literatur | XV | ||
§ 1. Einleitung | 1 | ||
I. Aufgabe und Darstellungsfragen | 1 | ||
II. Die bisherige Behandlung des Gegenstandes | 4 | ||
III. Die Epochen der Geschichte der deutschen Staatsrechtswissenschaft | 6 | ||
Erster Teil: Entstehung und frühe Entwicklung des Ius Publicum Imperii Romano-Germanici | 11 | ||
§ 2. Gemeinwesen und öffentliche Herrschaft im europäischen Rechtsdenken bis zum Reformationszeitalter | 11 | ||
I. Ansätze staatsrechtlichen Denkens in der mittelalterlichen Rechtswissenschaft | 11 | ||
II. Spätmittelalterliche politische Traktatliteratur | 17 | ||
III. Die humanistische Bildungsrevolution und das ius publicum in der Rechtsliteratur des Humanismus | 21 | ||
§ 3. Entstehungsbedingungen des neuen Faches | 24 | ||
I. Die Entwicklung der Reichsverfassung bis zum Religionsfrieden | 24 | ||
II. Die Bedeutung des Reichskammergerichts für die wissenschaftliche Verselbständigung des ius publicum | 26 | ||
III. Die Verfassungskrise des Reiches | 29 | ||
IV. Der Beitrag der neuzeitlichen Politikwissenschaft (Bodin, Althusius) | 31 | ||
§ 4. Das Einsetzen des neuen Faches | 36 | ||
I. Frühe Traktate | 36 | ||
II. Quelleneditionen | 41 | ||
III. Pflanzstätten des ius publicum | 43 | ||
§ 5. Die Reichsdebatte in der Publizistik des 17. Jahrhunderts | 47 | ||
I. Vorblick auf ihren Verlauf | 47 | ||
II. Das Reich als Monarchie: G. Antonius, Reinkingk | 49 | ||
III. Das Reich als res publica mixta: Arumaeus, Lampadius, Limnaeus | 52 | ||
IV. Das Reich als Aristokratie: Hippolithus a Lapide | 57 | ||
V. Das Reich als civitas composita: Besold und Vorgänger, Ludolph Hugo, Leibniz | 59 | ||
VI. Das Reich als respublica irregularis: Pufendorfs Reichsverfassungsschrift | 64 | ||
VII. Die Wiederherstellung des Reichsverfassungssystems durch den Westfälischen Frieden | 66 | ||
§ 6. Zwischen Konfessionellem Zeitalter und Aufklärung | 69 | ||
I. Hermann Conring | 69 | ||
II. Seckendorffs Fürstenstaat im Verhältnis zur Reichs-Territorialstaatslehre | 72 | ||
III. Kompendien, Lehrbücher und Quelleneditionen bis zum frühen 18. Jahrhundert | 73 | ||
§ 7. Das Ius publicum im gelehrten Unterricht | 80 | ||
I. Der Verlauf seiner akademischen Einbürgerung | 80 | ||
II. Berufsrollen der frühen Publizisten | 86 | ||
Zweiter Teil: Unter dem Einfluß der Aufklärung | 88 | ||
§ 8. Ius publicum universale und Reichshistorie | 88 | ||
I. Die Bedeutung des ius publicum universale und der Reichshistorie für die Entwicklung des älteren deutschen Staatsrechts | 88 | ||
II. Zur Ideengeschichte des aufgeklärten Naturrechts | 90 | ||
III. Das ius publicum universale bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts | 96 | ||
IV. Halle und der Aufstieg der Reichshistorie | 104 | ||
§ 9. Die Hochblüte der Reichspublizistik | 113 | ||
I. Johann Jakob Moser | 113 | ||
II. Die Anfänge des ius publicum in Göttingen und sein Siegeszug im katholischen Reich | 120 | ||
III. Johann Stephan Pütter | 125 | ||
IV. Der Ausklang der Reichspublizistik | 133 | ||
§ 10. Der Entwicklungsstand der Staatsrechtswissenschaft um 1800 | 139 | ||
I. Die Wirkung des Aufklärungsstaatsrechts | 139 | ||
II. Die Untermauerung des Reichsrechtspositivismus durch die Verfassungsgeschichte | 141 | ||
Dritter Teil: Die ältere konstitutionelle Staatsrechtslehre | 143 | ||
§ 11. Der deutsche Weg zum Verfassungsstaat | 143 | ||
I. Vorbemerkung | 143 | ||
II. Vormärzverfassungen und monarchisches Prinzip | 145 | ||
III. Die liberale Bewegung des Vormärz, 1848 und die nachachtundvierziger Verfassungslösung | 149 | ||
§ 12. Von der vernunftrechtlichen zur geschichtlichen und organischen Staatslehre | 154 | ||
I. Entwicklungslinien des deutschen Staatsdenkens im 19. Jahrhundert | 154 | ||
II. Hegels Rechtsphilosophie und ihre Wirkung | 158 | ||
III. Rotteck und die vernunftrechtlich-liberale Richtung des Vormärz | 164 | ||
IV. Die geschichtliche und organische Staatslehre: K.S. Zachariä, Schmitthenner, Held, Stahl, Bluntschli | 170 | ||
V. Die konstitutionelle Staatsanschauung zwischen Revolution und Reichsgründung | 174 | ||
§ 13. Die positive Staatsrechtswissenschaft von der Gründung des Rheinbundes bis zur Spätzeit des Deutschen Bundes | 178 | ||
I. Die Rheinbundpublizistik | 178 | ||
II. Klübers Wiederherstellung einer gemeinen deutschen Staatsrechtswissenschaft, seine Nachfolger | 184 | ||
III. Die gemeindeutsche Staatsrechtslehre nach 1850 | 193 | ||
IV. Die Bearbeitung des Bundesrechts | 195 | ||
V. Die Bearbeitung der Einzelstaatsrechte, Robert Mohl | 198 | ||
VI. Monographisches Schrifttum und Zeitschriften | 205 | ||
§ 14. Die wissenschaftliche und politische Bedeutung des gemeinen deutschen Staatsrechts des 19. Jahrhunderts | 210 | ||
I. Quellen- und Methodenprobleme des gemeinen deutschen Staatsrechts | 210 | ||
II. Die Kritik an der gemeindeutschen Publizistenschule, insbesondere Albrechts Methodenkritik | 215 | ||
III. Das gemeine deutsche Staatsrecht als nationales und konstitutionelles Einheitssymbol | 219 | ||
§ 15. Der Übergang zur modernen deutschen Staatsrechtswissenschaft: Carl Friedrich von Gerber | 222 | ||
I. Gerbers Stellung in der Wissenschaftsgeschichte | 222 | ||
II. Gerbers Theorie des gemeinen deutschen Privatrechts | 224 | ||
III. Sein Staatsbegriff | 228 | ||
IV. Seine Umformung des deutschen Staatsrechts zur einheitlichen juristischen Dogmenwissenschaft, die Reaktion der älteren konstitutionellen Staatsrechtslehre auf Gerbers Staatsrechtssystem | 231 | ||
Vierter Teil: Die Staatsrechtswissenschaft des kaiserlichen Deutschland | 235 | ||
§ 16. In der Bahn der selbständigen Dogmenwissenschaft | 235 | ||
I. Labands Reichsstaatsrecht und Methode | 235 | ||
II. Die Staatsrechtsliteratur der Übergangszeit bis 1876 | 238 | ||
III. Die juristische Staatsrechtswissenschaft des Kaiserreiches im Spiegel ihrer Literaturgattungen | 241 | ||
IV. Verfassungsgeschichtlicher Hintergrund und politische Funktion | 244 | ||
V. Außerdeutsche Wirkungen | 252 | ||
§ 17. Paul Laband und Zeitgenossen | 256 | ||
I. Laband und seine Stellung im Fach | 256 | ||
II. Georg Meyer, Seydel, Hänel und andere Autoren | 261 | ||
III. Otto Gierke und Schüler Gierkes | 266 | ||
IV. Rudolf Gneist | 271 | ||
§ 18. Frühe Abwendungen vom staatsrechtlichen Positivismus | 275 | ||
I. Die Entdeckung der Eigenart des Verfassungsrechts | 275 | ||
II. Die Erneuerung der Allgemeinen Staatslehre | 282 | ||
III. Georg Jellinek | 285 | ||
§ 19. Dogmatische Hauptfragen der spätkonstitutionellen Staatsrechtswissenschaft | 290 | ||
I. Vorbemerkung | 290 | ||
II. Die Auseinandersetzung um den Bundesstaatsbegriff | 291 | ||
III. Das Gesetz im formellen und materiellen Sinne | 293 | ||
IV. Grundrechte und subjektive öffentliche Rechte | 295 | ||
§ 20. Der Aufstieg des Verwaltungsrechts zur Rechtsdisziplin | 299 | ||
I. Entstehungsbedingungen einer Verwaltungsrechtswissenschaft in Deutschland | 299 | ||
II. Lorenz von Steins Verwaltungslehre | 304 | ||
III. Die „staatswissenschaftliche“ Richtung im Verwaltungsrecht | 307 | ||
IV. Otto Mayer und die „juristische Methode“ im Verwaltungsrecht | 309 | ||
V. Die Einführung des Verwaltungsrechts als Universitäts- und Prüfungsfach | 317 | ||
Fünfter Teil: Weimar und danach | 320 | ||
§ 21. Staatsrechtswissenschaft in der Krise | 320 | ||
I. Weimarer Verfassung und Staatsrechtslehre | 320 | ||
II. Der Methoden- und Richtungsstreit | 322 | ||
III. Die Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer | 330 | ||
IV. Die Staatsrechtslehre im politischen Gesamtbild des Weimarer Deutschland | 333 | ||
§ 22. Vertreter der Weimarer Staatsrechtslehre | 337 | ||
I. Gerhard Anschütz und Richard Thoma | 337 | ||
II. Hans Kelsen | 341 | ||
III. Heinrich Triepel | 345 | ||
IV. Erich Kaufmann | 348 | ||
V. Rudolf Smend | 353 | ||
VI. Carl Schmitt | 359 | ||
VII. Hermann Heller | 370 | ||
VIII. Andere Autoren | 373 | ||
§ 23. Felder der verfassungsrechtlichen Diskussion der Weimarer Republik | 377 | ||
I. Grundrechte und richterliches Prüfungsrecht | 377 | ||
II. Die Diskussion um den „Parteienstaat“ | 383 | ||
III. Parlamentarisches Regierungssystem und Diktaturgewalt des Reichspräsidenten | 386 | ||
IV. Grenzen der Verfassungsänderung | 395 | ||
§ 24. Die Staatsrechtswissenschaft im „Dritten Reich“ | 399 | ||
I. Ihre Situation nach der Machtergreifung | 399 | ||
II. Der wissenschaftliche Ertrag unter der Diktatur | 401 | ||
III. Das Verwaltungsrecht, insbesondere Ernst Forsthoffs These von der Verwaltung als Leistungsträger | 405 | ||
Personenregister | 410 | ||
Sachregister | 425 |