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Die Lehre vom Unternehmen an sich

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Laux, F. (1998). Die Lehre vom Unternehmen an sich. Walther Rathenau und die aktienrechtliche Diskussion in der Weimarer Republik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49234-3
Laux, Frank. Die Lehre vom Unternehmen an sich: Walther Rathenau und die aktienrechtliche Diskussion in der Weimarer Republik. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49234-3
Laux, F (1998): Die Lehre vom Unternehmen an sich: Walther Rathenau und die aktienrechtliche Diskussion in der Weimarer Republik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49234-3

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Die Lehre vom Unternehmen an sich

Walther Rathenau und die aktienrechtliche Diskussion in der Weimarer Republik

Laux, Frank

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 74

(1998)

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Abstract

Die Lehre vom Unternehmen an sich hat in der rechtswissenschaftlichen Literatur der Bundesrepublik Deutschland eine merkwürdige Behandlung erfahren. Zwar wird ihr maßgebende Bedeutung für die aktienrechtliche Diskussion während der Weimarer Republik zugesprochen. Gleichwohl wurde und wird gegen sie der Vorwurf inhaltlicher Beliebigkeit erhoben und der Verdacht der Ideologie ausgesprochen, was sie zum »Schreckgespenst juristischer Dogmatik im Unternehmensrecht bis heute« werden ließ.

Laux legt mit seiner Arbeit eine tiefgründige Analyse der Begründung der Lehre vom Unternehmen an sich durch Walther Rathenau und ihrer Entwicklung und Diskussion in der Weimarer Republik vor. Dazu werden vorbereitend im 1. Teil die Grundzüge der wirtschaftlichen Entwicklung der Aktiengesellschaft bis um die Jahrhundertwende und das Verhältnis der Aktiengesellschaft zum Aktionär einerseits und zum Staat und der Gesellschaft andererseits dargestellt. Im 2. Teil der Arbeit wird die Lehre vom Unternehmen an sich und ihre Diskussion in der Weimarer Republik analysiert, bevor sie in Gestalt ihrer Auswirkungen auf einzelne, für die Reform des Aktienrechts beispielhafter Problembereiche im 3. Teil untersucht wird. Mit letzterem will der Autor zwar nicht in erster Linie einen Beitrag zur Aufarbeitung der Reform des Aktienrechts und ihrer Diskussion in der Weimarer Republik bezwecken, dennoch wird deren wesentliches Thema abgehandelt, nämlich die Frage nach der Anerkennung der Schutzbedürftigkeit von Unternehmen und Aktiengesellschaft und deren eigenen, von denen der Aktionäre unvermittelten Interessen, die in der Lehre vom Unternehmen an sich eine neue, für die Aktienrechtsreform ausschlaggebende Antwort erhielt.

Obwohl die Entwicklung der Aktiengesellschaft zum Aktienunternehmen schon über ein halbes Jahrhundert andauert, ist der Versuch seiner Erfassung in der Lehre vom Unternehmen an sich und der Auseinandersetzung um sie in der Weimarer Republik in der aktuellen Diskussion bislang nicht ausreichend berücksichtigt worden. Mit der vorliegenden Arbeit macht Laux deutlich, daß die Lehre vom Unternehmen an sich und ihre Diskussion in der Weimarer Republik nicht allein von rechtshistorischer Bedeutung sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 19
Teil 1: Die Aktiengesellschaft um die Jahrhundertwende 27
A. Wirtschaftliche Entwicklung der Aktiengesellschaft 27
B. Das Verhältnis von Aktiengesellschaft und Aktionär 31
I. Aktiengesellschaft und Unternehmen 31
II. Organe der Aktiengesellschaft 34
C. Das Verhältnis von Aktiengesellschaft und Staat und Gesellschaft 39
I. Im Octroi-System 41
II. Im Konzessions-System 44
1. PrEisenbahnG von 1838 und PrAktG von 1843 44
2. ADHGB von 1861 48
III. Im System der Normativbestimmungen 50
D. Zusammenfassung 56
Teil 2: Die Lehre vom Unternehmen an sich 59
A. Rathenaus Lehre vom Unternehmen an sich 61
I. Substitution des Grundes der Aktiengesellschaft 64
II. Konvergenz der berechtigten Interessen 67
1. Interessenkonvergenz in und an der Aktiengesellschaft 68
2. Die konvergierenden Interessen von Aktiengesellschaft, Staat und Gesellschaft 71
3. Das konvergierende Interesse der Aktionäre 73
4. Das Verhältnis von Aktiengesellschaft, Verwaltung und Aktionär 76
III. Rathenaus Wirtschaftssystem und die Kriegswirtschaft 79
1. Rathenaus Wirtschaftssystem 80
a) Staatlich gelenkte Verbandswirtschaft 81
b) Rathenaus Philosophie und sein Wirtschaftssystem 86
2. Kriegswirtschaft 90
a) Kriegsrohstoff-Abteilung 91
b) Kriegsgesellschaften 94
B. Weimarer Republik 99
I. Das Unternehmen und sein Interesse 99
1. Das Unternehmen als soziologische Einheit nach Netter 100
2. Das Unternehmen als korporative Organisation nach Geiler 105
II. Die Aktiengesellschaft und ihr Interesse 106
1. Autonomie der Aktiengesellschaft und Gesamtinteresse nach Haußmann 107
2. Autonomie der Aktiengesellschaft und Unternehmen an sich nach Geiler 113
3. Die wirkliche Aktiengesellschaft nach Netter 115
III. Das lebende Aktienrecht 116
1. Rathenaus Verständnis von Recht 117
2. Lebendes Aktienrecht 118
C. Erklärung der wirtschaftlichen Entwicklungen 123
I. Strukturwandel von Wirtschaft und Aktiengesellschaft 124
1. Konzentration der Wirtschaft und Großunternehmen 124
2. Machtverschiebung in der Aktiengesellschaft 130
II. Erklärung des Strukturwandels 139
1. Schutz der Aktiengesellschaft und des Unternehmens 140
2. Entdemokratisierung der Aktiengesellschaft 144
D. Zwischenergebnis 150
Teil 3: Die Reform des Aktienrechts 157
A. Stimmrechtsaktie 158
I. Zulässigkeit der Stimmrechtsaktie nach dem HGB 159
II. Vorschläge zur Regelung der Stimmrechtsaktie 161
III. Rechtfertigung der Stimmrechtsaktie 165
1. Gefahr der Überfremdung der Aktiengesellschaft 166
2. Interesse an Kontinuität der Verwaltung 171
IV. Treuhandfunktion der Stimmrechtsaktie 174
1. Nach der Lehre vom Unternehmen an sich 175
2. Andere Ansätze 177
a) Vor Haußmanns Schrift „Vom Aktienwesen“ 177
b) Nach Haußmanns Schrift „Vom Aktienwesen“ 180
3. Ansichten der Gegner der Lehre vom Unternehmen an sich 185
B. Die Generalklausel 193
I. Nichtigkeit und Anfechtbarkeit von Generalversammlungsbeschlüssen wegen eines Verstoßes gegen die guten Sitten 194
1. Schutz der Aktiengesellschaft und des Unternehmens 197
2. Schutz der Minderheit 201
II. Das Reichsgerichts zu den Schranken der Aktionärsrechte 205
1. Schädigung der Minderheit 206
2. Schutz von Aktiengesellschaft und Gesellschaftsinteresse 208
III. Die Generalklausel der Kommission des 34. DJT 216
IV. Die Treuepflicht des Aktionärs 223
C. Die Gesetzentwürfe über ein neues Aktienrecht 229
I. Die Fragebogen des Reichsjustizministeriums 229
1. Fragen nach den Grundproblemen 231
2. Fragen zur Stimmrechtsaktie und Generalklausel 234
II. Die Entwürfe eines Gesetzes über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien 237
1. Programmatik der Erläuternden Bemerkungen 238
2. Stimmrechtsaktie 242
3. Generalklausel 250
D. Zwischenergebnis 256
Resümee: Die Entwicklung des Aktienrechts in der Weimarer Republik 263
Quellen- und Literaturverzeichnis 269
A. Gesetze, Entwürfe, Materialien 269
B. Literatur 273
Sachwortregister 296