Informationsfreiheit als Grenze informationeller Selbstbestimmung

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Informationsfreiheit als Grenze informationeller Selbstbestimmung
Verfassungsrechtliche Vorgaben der privatrechtlichen Informationsordnung
Schriften zum Recht des Informationsverkehrs und der Informationstechnik, Vol. 2
(1992)
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Abstract
Im Zentrum der Schriftenreihe steht perspektivisch und bezogen auf den Verwaltungsrechtsraum der Europäischen Union der digitale Wandel in Staat und Gesellschaft, verstanden als umfassende Transformation aller Kommunikationsvorgänge namentlich durch das Internet und den Einsatz künstlicher Intelligenz. Die daraus erfließenden Innovationen erfassen die öffentliche Verwaltung in Gestalt eines ›Electronic Government‹, erstrecken sich dann aber auch auf die Entfaltung digitaler Souveränität als verfassungsrechtliches Leitbild i.S. spezifischer Verantwortung des Staates für die entsprechenden Entwicklungen in Legislative und Judikative. Im Kontext einer gesamtheitlichen digitalen Infrastruktur und den öffentlichen Sektor übergreifend, wird der private Sektor einbezogen.Vor dem Hintergrund dieser thematischen Grundlegung umschließt die Reihe einerseits entsprechend ausgerichtete Arbeiten zur Verbindung des ›Electronic Government‹ mit dem Verwaltungsverfahrensrecht sowie - darüber hinausgehend - solche zur wachsenden Nutzung elektronischer Kommunikationsmittel im Fachverwaltungsrecht. Die Gestaltung der öffentlichen Verwaltung als Informationsverbund mit Problemen der Datensicherheit und des Datenschutzes ist ebenfalls ein Anliegen. Andererseits belässt die Orientierung der SchrR an der staatlichen Infrastrukturverantwortung für digitale gesellschaftliche Infrastrukturen hinreichend Raum für einschlägige Arbeiten zum privaten Sektor, etwa auf dem Feld von E-Commerce, der sozialen Medien oder der elektronischen Patientenakte.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Teil 1: Die grundgesetzliche und privatrechtliche Informationsordnung | 15 | ||
1. Abschnitt: Einführung in das Problem | 15 | ||
2. Abschnitt: Wesen und Bedeutung der Information in der Gegenwart | 16 | ||
A. Der Informationsbegriff | 16 | ||
B. Die Bedeutung der Information in der Gegenwart | 18 | ||
3. Abschnitt: Die Informationsordnung des Grundgesetzes | 21 | ||
A. Der Begriff der Informationsordnung | 21 | ||
B. Information als grundgesetzliche Leitidee | 23 | ||
I. In den Normen des Grundrechtskataloges | 23 | ||
1. Art. 5 I S. 1 GG | 23 | ||
2. Art. 8 und 9 GG | 23 | ||
3. Art. 5 III GG | 25 | ||
4. Art. 3 III GG | 25 | ||
5. Art. 4 I GG | 25 | ||
6. Art. 10 GG | 26 | ||
7. Art. 12 und 14 GG | 26 | ||
8. Art. 2 I GG als Auffanggrundrecht | 26 | ||
II. In Normen außerhalb des Grundrechtskataloges | 28 | ||
III. Untersuchungsgcgcnstand und Gang der Untersuchung | 29 | ||
4. Abschnitt: Der lange Kampf um die Meinungs- und Informationsfreiheit | 31 | ||
A. Die geschichtliche Entwicklung | 31 | ||
I. Die Meinungsfreiheit im Altertum und im Mittelalter | 31 | ||
II. Die Entwicklung vom Anbruch der Neuzeit bis zur französischen Revolution | 32 | ||
III. Die Entwicklung in Deutschland – Von der Meinungs- zur Informationsfreiheit | 35 | ||
IV. Die internationale Anerkennung der Informationsfreiheit | 38 | ||
B. Die ideengeschichtlichen Wurzeln der Meinungs- und Informationsfreiheit | 40 | ||
I. Die objektive Wurzel der Meinungsfreiheit | 40 | ||
II. Die subjektive Wurzel der Meinungsfreiheit | 42 | ||
III. Die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Informationsfreiheit | 43 | ||
IV. Gedankenfreiheit als übergeordnetes Schutzgut der Meinungs- und Informationsfreiheit | 44 | ||
5. Abschnitt: Die privatrechtliche Informationsordnung | 47 | ||
A. Informationsfreiheit als Grundprinzip der herkömmlichen Informationsordnung | 47 | ||
I. Informationsansprüche | 49 | ||
II. Informationsbeschränkungen | 52 | ||
1. §§ 824, 826 BGB | 52 | ||
2. § 823 BGB i.V.m. strafrechtlichen Schutzgesetzen | 52 | ||
3. Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht | 54 | ||
B. Von der Informationsfreiheit zum grundsätzlichen Informationsverbot | 59 | ||
I. Das BDSG alter Fassung | 59 | ||
II. Das novellierte BDSG und das „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ | 60 | ||
Teil 2: Die Rechte der Meinungsäußerungs- und Informationsfreiheit im Sinne von Art. 5 I S. 1 GG | 66 | ||
6. Abschnitt: Grundrechtsverständnis und Grundrechtsinterpretation | 66 | ||
A. Zur Auslegung der Grundrechte | 66 | ||
B. Zur Theorie der Grundrechte | 68 | ||
I. Die liberale Grundrechtstheorie | 69 | ||
II. Die institutionelle Grundrechtstheorie | 70 | ||
III. Die Werttheorie der Grundrechte | 70 | ||
IV. Die demokratisch-funktionale Grundrechtstheorie | 71 | ||
V. Die sozialstaatliche Grundrechtstheorie | 71 | ||
C. Zur Anwendung der Auslegungsmethoden und Grundrechtstheorien | 71 | ||
7. Abschnitt: Der Schutzbereich des Art. 5 I S. 1 GG im Hinblick auf die einzelnen Phasen der Datenverarbeitung | 73 | ||
A. Der geschützte Personenkreis | 73 | ||
I. Natürliche Personen | 73 | ||
II. Juristische Personen des Privatrechts | 75 | ||
III. Anwendung auf Art. 5 I S. 1 GG | 78 | ||
1. Reisnecker und Wohland | 78 | ||
2. Herrschende Meinung | 79 | ||
3. Stellungnahme | 79 | ||
B. Das grundsätzliche Verbot der Datenübermittlung als Eingriff in das Recht der Meinungsfreiheit gemäß Art. 5 I S. 1 erster Halbsatz GG | 82 | ||
I. Meinungsbegriff | 82 | ||
1. Personenbezogene Daten als Meinung? | 82 | ||
a) Der Begriff der personenbezogenen Daten | 83 | ||
b) Der individualrechtliche Gehalt der Meinungsfreiheit | 86 | ||
aa) Rothenbüchcr | 87 | ||
bb) Ridder | 87 | ||
cc) Leisner | 88 | ||
dd) Neuere Literatur und Rechtsprechung | 88 | ||
ee) Stellungnahme | 89 | ||
c) Tatsachenmitteilungen als Meinung im verfassungsrechtlichen Sinn? | 96 | ||
aa) Enger Meinungsbegriff | 97 | ||
bb) Weiter Meinungsbegriff | 98 | ||
cc) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 98 | ||
dd) Kritische Würdigung | 99 | ||
II. Verarbeitungsformen Wort, Schrift und Bild | 104 | ||
III. Datenerhebung als Recht der freien Meinungsäußerung? – Zugleich grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis des Art. 5 I S. 1 erster zum zweiten Halbsatz GG | 106 | ||
IV. Sonderproblem: Datenbanken | 110 | ||
1. Der Begriff der Datenbank | 110 | ||
2. Datenbanken in der Wirtschaft | 111 | ||
a) Die Schufa | 111 | ||
b) Die Schimmelpfeng GmbH | 112 | ||
3. Tätigkeit der Datenbanken als Ausübung des Rechts auf freie Meinungsäußerung? | 113 | ||
C. Grundsätzliches Verbot der Datenerhebung, -speicherung, -veränderung und -nutzung als Beeinträchtigung der Informationsfreiheit im Sinne von Art. 5 I S. 1 zweiter Halbsatz GG | 117 | ||
I. Der individualrechtliche Gehalt der Informationsfreiheit | 117 | ||
II. Die einzelnen Phasen der Datenverarbeitung als „sich unterrichten“ | 121 | ||
1. Datenerhebung | 121 | ||
2. Datenspeicherung | 123 | ||
3. Datenveränderung und -nutzung | 125 | ||
III. „Allgemein zugängliche Informationsquellen“ als Zentralbegriff der Informationsfreiheit im verfassungsrechtlichen Sinn | 127 | ||
1. Informationsquelle | 127 | ||
2. „Allgcmeinzugänglichkeit“ | 128 | ||
a) Erster Definitionsversuch durch Ridder | 129 | ||
b) Vertreter der älteren Literatur | 129 | ||
c) Gesetze als Maßstab zur Bestimmung der Allgemeinzugänglichkeit | 130 | ||
d) Definition des Bundesverfassungsgerichts und der neueren Literatur | 130 | ||
e) Weitere Auslegung des Begriffs der Allgemeinzugänglichkeit | 135 | ||
f) Kritische Würdigung – eigener Lösungsansatz | 140 | ||
Teil 3: Datenschutzgesetze als allgemeine Gesetze im Sinne von Art. 5 II GG – Schranke der Meinungsäußerungs- und Informationsfreiheit? | 149 | ||
8. Abschnitt: „Allgemeine Gesetze“ als Grenze der Meinungs- und Informationsfreiheit | 149 | ||
A. Der Begriff der „allgemeinen Gesetze“ | 149 | ||
I. Die Lehren der Weimarer Zeit | 150 | ||
1. Häntschel | 150 | ||
2. Rothenbücher | 151 | ||
3. Anschütz und Gebhard | 152 | ||
4. Smend | 152 | ||
II. Die heutigen Lehrmeinungen | 153 | ||
III. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Begriff der „allgemeinen Gesetze“ | 154 | ||
IV. Datenschutzgesetze als „allgemeine Gesetze“ | 161 | ||
B. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit als Einschränkung der „allgemeinen Gesetze“ | 163 | ||
I. Inhalt und richterliche Nachprüfbarkeit des Verhältnismäßigkeitsprinzips | 163 | ||
II. Überprüfung der Datenschutzgesetze am Maßstab der Verhältnismäßigkeit | 167 | ||
1. Geeignetheit | 167 | ||
2. Erforderlichkeit | 169 | ||
3. Proportionalität | 172 | ||
a) Feststellung der widerstreitenden Interessen | 176 | ||
b) Bewertung und Gewichtung der Interessen | 176 | ||
aa) Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht und die Rechte aus Art. 5 I S. 1 GG | 176 | ||
bb) Das „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ | 177 | ||
c) Abwägung der widerstreitenden Interessen | 193 | ||
9. Abschnitt: Zusammenfassung: Informationsfreiheit als grundgesetzliches Leitprinzip für die gesetzliche Ausgestaltung der privatrechtlichen Informationsordnung | 205 | ||
Literaturverzeichnis | 208 |