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Royla, P. (2000). Grenzüberschreitende Finanzmarktaufsicht in der EG. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49927-4
Royla, Pascal. Grenzüberschreitende Finanzmarktaufsicht in der EG. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49927-4
Royla, P (2000): Grenzüberschreitende Finanzmarktaufsicht in der EG, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49927-4

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Grenzüberschreitende Finanzmarktaufsicht in der EG

Royla, Pascal

Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft, Vol. 132

(2000)

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Abstract

Angesichts der Internationalisierung der Finanzmärkte sowie zur Verwirklichung der Grundfreiheiten des EG-Vertrages hat die EG die rechtlichen Grundlagen für ein neues System der EG-Finanzmarktaufsicht geschaffen. Tragende Pfeiler dieses Systems sind: Das einheitliche Zulassungsverfahren (single-licence), die grenzüberschreitenden Prüfungsrechte der Herkunftslandbehörden sowie die Pflicht der Behörden zu einer engen Zusammenarbeit.

Alle diese Instrumente werfen im Hinblick auf die damit einhergehende »Ent-Territorialisierung« des Rechts grundlegende Probleme des Völker-, des Europäischen Gemeinschafts- und des nationalen Verfassungsrechts auf. Man hat sich hier mit einer horizontalen »Vernetzung unterschiedlicher und unterschiedlich bleibender mitgliedstaatlicher Rechte« auseinanderzusetzen. Diese grenzüberschreitenden Verwaltungsstrukturen werden in der vorliegenden Arbeit einer systematischen Erschließung im Hinblick auf ihre dogmatische Konstruktion, Wirkungen und Verfahrensauswirkungen unterzogen.

Nachdem Pascal Royla im 1. Teil die Ausgangspunkte und Grundlagen des Aufsichtssystems erhellt, arbeitet er im 2. Teil die Wirkungsweise der neuen Aufsichtsinstrumente heraus. Er kommt zu dem Ergebnis, daß sich die Einführung der Instrumente trotz ihrer revolutionären Auswirkungen sowohl mit Gemeinschaftsrecht als auch mit dem Völker- und Verfassungsrecht vereinbaren läßt. Im 3. Teil werden die Grundelemente eines dazugehörigen »europäischen« Verwaltungsverfahrensrechts entwickelt. In der abschließenden Gesamtwürdigung kommt der Verfasser zu einer positiven Bilanz. Er fordert jedoch aus Gründen der Rechtsklarheit und -sicherheit die Schaffung eines Amtshilferechts, zu dem auch die Schaffung eines übersichtlichen grenzüberschreitenden Rechtsschutzsystems gehört.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 19
1. Teil: Ausgangspunkte 21
A. Entwicklung der Finanzmärkte und der Tätigkeit der Finanzunternehmen 21
I. Internationalisierung der Finanzmärkte 21
II. Grenzüberschreitende Tätigkeiten und Rechtsformen der Finanzunternehmen 22
B. Grundlagen der internationalen Finanzmarktaufsicht außerhalb des Geltungsbereichs des EG-Vertrages 23
I. Gegenstand und Zweck der Aufsicht 23
1. Gegenstand der Aufsicht (Allgemein) 23
2. Zielsetzungen der Aufsicht 24
II. Instrumente der Aufsicht 25
III. Organisation der Aufsicht 26
IV. Die Aufsicht über Finanzkonglomerate 27
V. Zielsetzungen und Probleme der internationalen Aufsicht 28
VI. Zwischenergebnis 30
C. Ziele und Rechtsgrundlagen des EG-Finanzmarktaufsichtsrechts 31
I. Gemeinsamer Markt und Grundfreiheiten 31
1. Niederlassungsfreiheit (Art. 52 ff. EGV) 32
2. Die Dienstleistungsfreiheit (Art. 59 ff. EGV) 34
3. Freiheit des Kapitalverkehrs (Art. 73 b Abs. 1 EGV) 36
II. Zielsetzungen der EG bei der Ausgestaltung des Finanzmarktaufsichstsrechts 36
III. Liberalisierungs- und Harmonisierungsregime der EG 37
D. Grundprinzipien und Stand des EG-Aufsichtsrechts 38
I. Verzicht auf einheitliches Finanzmarktaufsichtsrecht 41
II. „single-licence“-Prinzip 41
III. Prinzip der Herkunftslandkontrolle 41
IV. Prinzip des harmonisierten Mindeststandards 43
V. Wettbewerb der Rechtsordnungen 45
VI. Stärkung der Aufsicht über Finanzgruppen 46
VII. Prinzip der Gegenseitigkeit (Reziprozitätsprinzip) 47
2. Teil: Grenzüberschreitende Aufsichtsakte im System der Herkunftslandkontrolle 48
A. Die Instrumente der grenzüberschreitenden Finanzmarktaufsicht in der EG 48
B. Die rechtliche Einordnung und Beurteilung der grenzüberschreitenden Aufsichtsinstrumente („single-licence“, Prüfungsrechte, Zusammenarbeit) 49
I. „Single-licence“ 49
1. Die grenzüberschreitende Wirkung der „single-licence“ 50
a) Die EG-weite Wirkung 50
b) Die Einwirkung fremdstaatlicher Hoheitsgewalt im Völkerrecht 51
aa) Staatliche Hoheitsgewalt und „extraterritoriale“ Hoheitsakte 52
bb) Einwirkung fremdstaatlicher Hoheitsakte im Inland 54
(1) Anwendbarkeit ausländischen öffentlichen Rechts 54
(2) Das Instrument der Anerkennung 55
c) Die Anerkennung im Gemeinschaftsrecht 56
aa) Das Anerkennungsprinzip 56
bb) Marktfreiheiten und Anerkennungspflicht 57
d) „Single-licence“ und das System der Herkunftslandkontrolle 58
e) Die Rechtsnatur der „single-licence“ und ihre Folgen 59
aa) Keine Bindung an die übrigen mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen 59
bb) Keine Prüfungs- oder Aufhebungsbefugnis der übrigen mitgliedstaatlichen Gerichte 60
cc) Kein supranationaler Akt 62
dd) Keine personelle Legitimationsteilhabe 63
2. Geltungsgrund der „single-licence“ 63
3. Vereinbarkeit des „single-licence“-Prinzips mit höherrangigen Rechtssätzen 65
a) Vereinbarkeit mit dem Gemeinschaftsvertragsrecht 65
aa) Prüfungsgegenstand und Problem der Maßstabsfindung 65
bb) Verstoß gegen das Prinzip der begrenzten Ermächtigung 69
(1) Primärrechtliche Grundlagen 69
(a) Art. 57 EGV (i.V.m. Art. 66 EGV) 69
(b) Subsidiaritätsprinzip (Art. 3 b EGV) und Grundsatz der Gemeinschaftstreue (Art. 5 EGV) 72
(2) Verstoß gegen andere Rechtsgrundsätze 72
(a) Das Problem des effektiven Rechtsschutzes 73
(aa) Anwendbarkeit der Gemeinschaftsgrundrechte im mitgliedstaatlichen Vollzug 74
(bb) Die gemeinschaftliche Grundrechtsbindung und effektiver Rechtsschutz 77
(b) Das Problem der Inländerdiskriminierung 78
(c) Das Problem des Demokratiedefizits 80
cc) Zwischenergebnis 82
b) Völkerrecht versus Gemeinschaftsrecht 82
c) „Single-licence“ und deutsches Verfassungsrecht 84
aa) Prüfungsgegenstand und Maßstab 84
(1) Übertragung von Hoheitsrechten auf ausländische Staaten 85
(2) Vollzug von Gemeinschaftsrecht 87
(3) Nationaler Prüfungsmaßstab für den Vollzug von Gemeinschaftsrecht 87
(4) Ergebnis 89
bb) Das Demokratieprinzip 89
cc) Das Rechtsstaatsprinzip 93
(1) Grundrechte 93
(2) Institutionelle Rechtsschutzgarantie 94
4. Ergebnis 97
II. Die grenzüberschreitenden Prüfungsrechte 98
1. Die Richtlinienregelung 98
2. Die völkerrechtliche Problematik 99
3. Rechtliche Konstruktion der Richtlinienregelung und ihre Folgen 100
a) Keine Bindung an die fremde Rechtsordnung 101
b) Rechtsschutz im Herkunftsmitgliedstaat 101
c) Keine supranationalen Akte 102
d) Keine Zustimmung im Einzelfall 102
e) Reichweite der Prüfungsbefugnisse 103
4. Geltungsgrund 103
5. Die Vereinbarkeit der Richtlinienregelung mit höherrangigem Recht 106
a) Vereinbarkeit mit höherrangigem Gemeinschaftsrecht 106
aa) Primärrechtliche Grundlagen 106
bb) Rechtsstaatliche Sicherung 107
b) Völkerrecht versus Gemeinschaftsrecht 108
c) Vereinbarkeit mit deutschem Verfassungsrecht 109
aa) Keine Übertragung von Hoheitsrechten auf ausländische Staaten 109
bb) Rechtsschutz und Legitimation 109
(1) Hinreichendes Legitimationsniveau 110
(2) Gleichwertiger Rechtsschutzstandard 110
d) Ergebnis 111
III. Die Zusammenarbeit der mitgliedstaatlichen Aufsichtsbehörden 111
1. Grundlagen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 113
a) Internationale Zusammenarbeit 113
aa) Gegenstand und Formen 113
(1) Begriff der internationalen Verfahrenshilfe (Rechts- und Amtshilfe) 113
(2) Gegenstand der Amtshilfe 114
bb) Rechtsgrundlagen 115
cc) Voraussetzungen und Grenzen 117
b) Zusammenarbeit der Verwaltungen in der EG 120
aa) Begriff und Funktion der Zusammenarbeit der Verwaltungen 121
bb) Rechtsgrundlagen 122
2. Die Zusammenarbeit nach den Richtlinien zum Finanzmarktaufsichtsrecht 124
a) Das Problem der Extraterritorialität 124
b) Gegenstand der Zusammenarbeit 125
aa) Informationsaustausch 125
bb) Zusammenarbeit bei Erlaß von Maßnahmen 127
cc) Bearbeitung von Beschwerden, Bestandsübertragungen 129
c) Partner der Zusammenarbeit 130
d) Voraussetzung und Grenzen der Zusammenarbeit 132
aa) Allgemeines 132
bb) Informationsaustausch 132
cc) Zusammenarbeit bei Erlaß von Maßnahmen 134
e) Rechtsqualität der Kooperationsbeiträge 135
3. Rechtliche Probleme des Informations- und Amtshilfeverkehrs zwischen den Aufsichtsbehörden 136
a) Rechtsausfüllungskompetenz der Mitgliedstaaten 137
b) Grenzüberschreitender Geheimnisschutz 138
c) Die grenzüberschreitende Vollzugshilfe 139
3. Teil: Die rechtlichen Grundlagen des Verwaltungsvollzugs im Bereich grenzüberschreitender Aufsichtsvorgänge 141
A. Einführung 141
B. Grundregeln für den Verwaltungsvollzug 142
I. Vorrangsanspruch, allgemeine Rechtsgrundsätze des Gemeinschaftsrechts, Pflicht zur Gemeinschaftstreue 142
II. Das Gemeinschaftsverwaltungsrecht 144
1. Die Formel des EuGH 144
a) Diskriminierungsverbot 145
b) Effizienzgebot 146
2. Die Bedeutung der allgemeinen Rechtsgrundsätze des Gemeinschaftsrechts 147
a) Bestand 147
b) Funktion 147
3. Grundregeln des Richtlinienvollzugs 149
a) Das Gebot zur richtlinienkonformen Auslegung 149
b) Die unmittelbare Wirkung von Richtlinien 150
C. Administrative Kooperationsregeln für die grenzüberschreitende Aufsicht 151
I. Effektivitätsgebot 151
II. Gleichbehandlungsgrundsatz 154
III. Gebot der Verhältnismäßigkeit als Kostenbegrenzungs- und Subsidiaritätsregel 155
IV. Trennungsprinzip 156
1. Rechtmäßigkeitsmaßstab 157
a) Grenzüberschreitende Geltung des materiellen Rechts 157
b) Bindung an ausländisches Recht („Rechtsvorschriften im Allgemeininteresse“) 158
2. Rezeptionsmaßstab 159
3. Haftung 162
a) Verantwortung 162
b) Anspruchsberechtigte 163
4. Rechtsschutz 166
a) Allgemein 166
b) Konkurrentenklagen 167
c) Klagen bei Verstoß gegen die Integrationsvorbehalte 168
5. Gebot der Verantwortungsklarheit 170
V. Verfahren 171
1. Allgemeines 171
2. Verfahren der grenzüberschreitenden Amtshilfe 173
a) Ersuchen der Auskunft bzw. der Handlung 173
aa) Einleitung 173
bb) Form 174
cc) Zuständigkeit 174
dd) Anhörung 174
b) Erteilung der Auskunft bzw. der Durchführung der Leistung 176
c) Rechtsschutz 178
4. Teil: Gesamtwürdigung 179
A. Zusammenfassung 179
B. Bilanz und Reformfragen 180
I. Grenzüberschreitende Aufsicht durch Netzwerkkoordination 180
II. Reformfragen 182
1. Kohärentes Rechtsschutzsystem 182
2. Gemeinsame Verfahrensregeln für grenzüberschreitende Verwaltungsvorgänge 183
Literaturverzeichnis 186
Sachwortverzeichnis 206