Terror und Extremismus in Deutschland
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Terror und Extremismus in Deutschland
Ursachen, Erscheinungsformen, Wege zur Überwindung
Editors: Löw, Konrad
Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 42
(1994)
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Abstract
VorwortDie deutsche Geschichte ist reich an Erfahrungen mit extremistischen Kräften. Allein im 20. Jahrhundert hat sich das Land in der europäischen Mitte die Machtübernahme einer rechts- und einer linksextremen Bewegung erlebt. Schon aus diesem Hintergrund erklärt sich die Aufmerksamkeit, die dem Phänomen des politischen Extremismus von der Gründung der zweiten deutschen Demokratie an in der Öffentlichkeit zuteil geworden ist.Daß der neugebildete Verfassungsstaat im westlichen Deutschland in vierzig Jahren seines Bestehens keine existenzgefährdende Krise zu bewältigen haben würde, konnte 1949 niemand voraussehen. Weit in die sechziger Jahre hinein stieß Fritz Rene Allemanns Diktum »Bonn ist nicht Weimar« auf mehr skeptische als zustimmende Reaktionen. Unter dem Eindruck periodischer Resonanzgewinne der extremen Rechten und Linken waren besorgte Beobachter immer wieder geneigt, die sich vor dem Hintergrund des Wirtschaftswunders durchsetzende Lesart von der success story im westlichen Deutschland in Frage zu stellen.Dies ist nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wieder der Fall. Angesichts der Renaissance der extremen Rechten werden erneut die Schatten von Weimar beschworen. Vor allem ausländische Beobachter fragen besorgt, ob das Land, in dem sich der Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus als so folgenreich erwiesen hat, durch die Annäherung seiner geopolitischen Situation an diejenige vor 1945 veranlaßt werden könnte, sich nun wieder politischen Traditionen zuzuwenden, die schon einmal in eine beispiellose Katastrophe geführt haben. Auch besonnene Kommentatoren kommen um die Feststellung wachsender extremistischer Potentiale nicht umhin.Die Beiträge gehen auf eine Tagung zurück, die von der Fachgruppe Politikwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung im November 1992 an der Universität Bayreuth veranstaltet wurde. Sowohl Praktiker des Verfassungsschutzes als auch Wissenschaftler kamen dabei zu Wort. Bei der Auswahl der Themen wurde eine aktualistische Schwerpunktbildung bewußt vermieden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
INHALTSVERZEICHNIS | 5 | ||
EINLEITUNG | 7 | ||
Eckhard Jesse: STREITBARE DEMOKRATIE IN VERGANGENHEIT, GEGENWART UND ZUKUNFT. Eine umstrittene Konzeption zwischen Kontinuität und Wandel | 11 | ||
I. Einführende Überlegungen | 11 | ||
II. Die Entstehung der streitbaren Demokratie | 12 | ||
III. Die Varianten des Demokratieschutzes | 15 | ||
IV. Streitbare Demokratie in der Vergangenheit | 17 | ||
V. Streitbare Demokratie in der Gegenwart | 19 | ||
VI. Streitbare Demokratie in der Zukunft | 22 | ||
VII. Schlußbetrachtung | 23 | ||
Erwin K. Scheuch: „FREMDENHASS“ ALS AKUTE FORM DES RECHTSEXTREMISMUS? | 29 | ||
I. Die Grundfehler der aktuellen Diskussion | 29 | ||
II. Das Erklärungsobjekt: Gewalt bei Jugendlichen | 32 | ||
III. Der Rechtsextremismus in der Bundesrepublik | 41 | ||
IV. Ausländerfeindlichkeit | 50 | ||
V. Was ist Demonstration gegen Ausländerfeindlichkeit wirklich? | 58 | ||
Armin Pfahl-Traughber: RECHTSEXTREME SUBKULTUREN. Verbindungen und Divergenzen im westlichen und östlichen Deutschland | 65 | ||
I. Begriffsdefinitionen: Politischer Extremismus – Subkultur | 66 | ||
II. Rechtsextreme Ideologieelemente | 68 | ||
III. Verbreitungsformen von Rechtsextremismus | 70 | ||
IV. Ideologische Formen des Rechtsextremismus | 73 | ||
V. Handlungsstil und Orientierungen | 75 | ||
VI. Rechtsextremismus im östlichen und westlichen Deutschland | 77 | ||
VII. Das Gefahrenpotential des Rechtsextremismus | 79 | ||
Klaus Motschmann: SPÄTE FRUCHT DER FRÜHEN JAHRE. Notwendige Erinnerungen zur Zersetzung des Rechtsbewußtseins | 83 | ||
I. Verständnis, klammheimliche Freude und Beifall nach linksextremistischen Gewaltakten seit 1968 | 84 | ||
II. Ein Musterbeispiel politischer Diffusion | 86 | ||
III. Zu späte Warnungen vor den Folgen antiautoritärer Erziehung | 88 | ||
IV. Warnungen vor „Kriminalisierung“ und „Ausgrenzung“ | 89 | ||
V. Von der „Gewalt gegen Sachen“ zur „Gewalt gegen Personen“ | 90 | ||
VI. Radikaler Traditionsabbruch | 91 | ||
VII. Zum Versagen der evangelischen Kirche | 92 | ||
VIII. Kein Eingeständnis des Versagens | 95 | ||
Patrick Moreau: DIE VERPASSTE ERNEUERUNG DER PDS | 97 | ||
Hans Josef Horchem: DIE GRENZEN „AUTONOMER“ GEWALT. Eine Bilanz nach der Wiedervereinigung | 113 | ||
I. Militante Autonome | 113 | ||
II. Unterschiede zwischen links- und rechtsextremistischer Militanz | 113 | ||
III. Massenmilitanz/Straßenkrawalle | 114 | ||
IV. Gezielte konspirative Vorbereitung und Durchführung von Anschlägen | 115 | ||
V. Aktionsfeld „Antifaschismus“ | 117 | ||
VI. Antifaschismus als Mittel der „Politisierung“ und Förderung der „Militanzbereitschaft“ | 117 | ||
VII. „Antifaschistische Selbsthilfe“ | 117 | ||
VIII. Steigende Brutalität antifaschistischer Militanz | 118 | ||
IX. Statistische Angaben | 121 | ||
X. Arbeitsfeld „Antiimperialismus/Antikolonialismus“ | 122 | ||
XI. Gewaltsame Proteste gegen West-Ost-Wirtschaftsgipfel in Münster | 122 | ||
XII. Gewaltsame Proteste gegen Münchener Wirtschaftsgipfel | 123 | ||
XIII. Arbeitsfeld „Kampf gegen Umstrukturierung“ | 124 | ||
XIV. „Volxsport“: Anschläge auf Kraftfahrzeuge | 124 | ||
XV. Eskalation der Gewalt: von Brandanschlägen zum Briefbombenattentat | 126 | ||
XVI. Ausblick | 127 | ||
Uwe Backes: TERROR IM SCHLARAFFENLAND – DIE BIOGRAPHISCHE PERSPEKTIVE | 129 | ||
I. Vom Aufstand zum Terror im Schlaraffenland | 129 | ||
II. Der Lebensweg Susanne Albrechts | 131 | ||
III. Der Lebensweg in der Selbstinterpretation | 134 | ||
IV. Das biographische Profil im Vergleich | 135 | ||
Konrad Löw: MARXISMUS UND TERRORISMUS. War die Begünstigung der terroristischen Roten Armee Fraktion durch die DDR ideologisch zu begründen? | 141 | ||
I. Die Fragestellung und ihre gesellschaftspolitische Relevanz | 141 | ||
II. Marx und Engels über Revolution, Gewalt und Terror | 144 | ||
1. „Revolutionärer Terrorismus“ – Karl Marx | 144 | ||
2. „Blutige Rache“ – Friedrich Engels | 149 | ||
3. Ideologisches Fundament des Staatssicherheitsdienstes | 151 | ||
III. Warum so viele das Wesen des Marxismus verkennen | 152 | ||
IV. Nachwort | 153 | ||
Peter Frisch: AUSLÄNDEREXTREMISMUS IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND | 155 | ||
1. | 155 | ||
1.1 | 155 | ||
1.2 | 155 | ||
2. Einige wichtige Beobachtungsbereiche | 156 | ||
2.1 Kurdische Extremisten/Terroristen | 156 | ||
2.2 Linksextremistische türkische Organisationen | 158 | ||
2.3 Türkische islamische Extremisten | 158 | ||
2.4. Nah- und Mittelöstlicher Extremismus und Terrorismus | 159 | ||
2.4.1 | 159 | ||
2.4.2 | 159 | ||
2.4.3 | 160 | ||
2.4.4 | 160 | ||
2.4.4.1 Islamische Extremisten aus dem arabischen Raum | 160 | ||
2.4.4.2 Islamische Extremisten aus dem Iran | 163 | ||
2.4.5 | 164 | ||
2.5 Nordirischer Terrorismus | 164 | ||
2.6 Baskischer Terrorismus | 164 | ||
2.7 Sikh-Terrorismus | 165 | ||
2.8 Tamilen-Terrorismus | 165 | ||
2.9 Sicherheitsgefährdende Bestrebungen von Angehörigen der Volksgruppen aus dem ehemaligen Jugoslawien | 166 | ||
3. Schlußbetrachtung | 167 | ||
Ausländer in der Bundesrepublik (Stand: 31. 12. 1992) | 167 | ||
Zusammenfassende Feststellungen zum Ausländerextremismus | 168 | ||
1. Organisations- und Mitgliederzahlen (Stand: 31.12.1993) | 168 | ||
DIE AUTOREN | 171 | ||
Uwe Backes | 171 | ||
Peter Frisch | 171 | ||
Hans Josef Horchem | 171 | ||
Eckhard Jesse | 172 | ||
Konrad Löw | 172 | ||
Patrick Moreau | 172 | ||
Klaus Motschmann | 173 | ||
Armin Pfahl-Traughber | 173 | ||
Erwin K. Scheuch | 173 |