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Löw, K. (Ed.) (1994). Terror und Extremismus in Deutschland. Ursachen, Erscheinungsformen, Wege zur Überwindung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48027-2
Löw, Konrad. Terror und Extremismus in Deutschland: Ursachen, Erscheinungsformen, Wege zur Überwindung. Duncker & Humblot, 1994. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48027-2
Löw, K (ed.) (1994): Terror und Extremismus in Deutschland: Ursachen, Erscheinungsformen, Wege zur Überwindung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48027-2

Format

Terror und Extremismus in Deutschland

Ursachen, Erscheinungsformen, Wege zur Überwindung

Editors: Löw, Konrad

Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Vol. 42

(1994)

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Abstract

Vorwort

Die deutsche Geschichte ist reich an Erfahrungen mit extremistischen Kräften. Allein im 20. Jahrhundert hat sich das Land in der europäischen Mitte die Machtübernahme einer rechts- und einer linksextremen Bewegung erlebt. Schon aus diesem Hintergrund erklärt sich die Aufmerksamkeit, die dem Phänomen des politischen Extremismus von der Gründung der zweiten deutschen Demokratie an in der Öffentlichkeit zuteil geworden ist.

Daß der neugebildete Verfassungsstaat im westlichen Deutschland in vierzig Jahren seines Bestehens keine existenzgefährdende Krise zu bewältigen haben würde, konnte 1949 niemand voraussehen. Weit in die sechziger Jahre hinein stieß Fritz Rene Allemanns Diktum »Bonn ist nicht Weimar« auf mehr skeptische als zustimmende Reaktionen. Unter dem Eindruck periodischer Resonanzgewinne der extremen Rechten und Linken waren besorgte Beobachter immer wieder geneigt, die sich vor dem Hintergrund des Wirtschaftswunders durchsetzende Lesart von der success story im westlichen Deutschland in Frage zu stellen.

Dies ist nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wieder der Fall. Angesichts der Renaissance der extremen Rechten werden erneut die Schatten von Weimar beschworen. Vor allem ausländische Beobachter fragen besorgt, ob das Land, in dem sich der Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus als so folgenreich erwiesen hat, durch die Annäherung seiner geopolitischen Situation an diejenige vor 1945 veranlaßt werden könnte, sich nun wieder politischen Traditionen zuzuwenden, die schon einmal in eine beispiellose Katastrophe geführt haben. Auch besonnene Kommentatoren kommen um die Feststellung wachsender extremistischer Potentiale nicht umhin.

Die Beiträge gehen auf eine Tagung zurück, die von der Fachgruppe Politikwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung im November 1992 an der Universität Bayreuth veranstaltet wurde. Sowohl Praktiker des Verfassungsschutzes als auch Wissenschaftler kamen dabei zu Wort. Bei der Auswahl der Themen wurde eine aktualistische Schwerpunktbildung bewußt vermieden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
INHALTSVERZEICHNIS 5
EINLEITUNG 7
Eckhard Jesse: STREITBARE DEMOKRATIE IN VERGANGENHEIT, GEGENWART UND ZUKUNFT. Eine umstrittene Konzeption zwischen Kontinuität und Wandel 11
I. Einführende Überlegungen 11
II. Die Entstehung der streitbaren Demokratie 12
III. Die Varianten des Demokratieschutzes 15
IV. Streitbare Demokratie in der Vergangenheit 17
V. Streitbare Demokratie in der Gegenwart 19
VI. Streitbare Demokratie in der Zukunft 22
VII. Schlußbetrachtung 23
Erwin K. Scheuch: „FREMDENHASS“ ALS AKUTE FORM DES RECHTSEXTREMISMUS? 29
I. Die Grundfehler der aktuellen Diskussion 29
II. Das Erklärungsobjekt: Gewalt bei Jugendlichen 32
III. Der Rechtsextremismus in der Bundesrepublik 41
IV. Ausländerfeindlichkeit 50
V. Was ist Demonstration gegen Ausländerfeindlichkeit wirklich? 58
Armin Pfahl-Traughber: RECHTSEXTREME SUBKULTUREN. Verbindungen und Divergenzen im westlichen und östlichen Deutschland 65
I. Begriffsdefinitionen: Politischer Extremismus – Subkultur 66
II. Rechtsextreme Ideologieelemente 68
III. Verbreitungsformen von Rechtsextremismus 70
IV. Ideologische Formen des Rechtsextremismus 73
V. Handlungsstil und Orientierungen 75
VI. Rechtsextremismus im östlichen und westlichen Deutschland 77
VII. Das Gefahrenpotential des Rechtsextremismus 79
Klaus Motschmann: SPÄTE FRUCHT DER FRÜHEN JAHRE. Notwendige Erinnerungen zur Zersetzung des Rechtsbewußtseins 83
I. Verständnis, klammheimliche Freude und Beifall nach linksextremistischen Gewaltakten seit 1968 84
II. Ein Musterbeispiel politischer Diffusion 86
III. Zu späte Warnungen vor den Folgen antiautoritärer Erziehung 88
IV. Warnungen vor „Kriminalisierung“ und „Ausgrenzung“ 89
V. Von der „Gewalt gegen Sachen“ zur „Gewalt gegen Personen“ 90
VI. Radikaler Traditionsabbruch 91
VII. Zum Versagen der evangelischen Kirche 92
VIII. Kein Eingeständnis des Versagens 95
Patrick Moreau: DIE VERPASSTE ERNEUERUNG DER PDS 97
Hans Josef Horchem: DIE GRENZEN „AUTONOMER“ GEWALT. Eine Bilanz nach der Wiedervereinigung 113
I. Militante Autonome 113
II. Unterschiede zwischen links- und rechtsextremistischer Militanz 113
III. Massenmilitanz/Straßenkrawalle 114
IV. Gezielte konspirative Vorbereitung und Durchführung von Anschlägen 115
V. Aktionsfeld „Antifaschismus“ 117
VI. Antifaschismus als Mittel der „Politisierung“ und Förderung der „Militanzbereitschaft“ 117
VII. „Antifaschistische Selbsthilfe“ 117
VIII. Steigende Brutalität antifaschistischer Militanz 118
IX. Statistische Angaben 121
X. Arbeitsfeld „Antiimperialismus/Antikolonialismus“ 122
XI. Gewaltsame Proteste gegen West-Ost-Wirtschaftsgipfel in Münster 122
XII. Gewaltsame Proteste gegen Münchener Wirtschaftsgipfel 123
XIII. Arbeitsfeld „Kampf gegen Umstrukturierung“ 124
XIV. „Volxsport“: Anschläge auf Kraftfahrzeuge 124
XV. Eskalation der Gewalt: von Brandanschlägen zum Briefbombenattentat 126
XVI. Ausblick 127
Uwe Backes: TERROR IM SCHLARAFFENLAND – DIE BIOGRAPHISCHE PERSPEKTIVE 129
I. Vom Aufstand zum Terror im Schlaraffenland 129
II. Der Lebensweg Susanne Albrechts 131
III. Der Lebensweg in der Selbstinterpretation 134
IV. Das biographische Profil im Vergleich 135
Konrad Löw: MARXISMUS UND TERRORISMUS. War die Begünstigung der terroristischen Roten Armee Fraktion durch die DDR ideologisch zu begründen? 141
I. Die Fragestellung und ihre gesellschaftspolitische Relevanz 141
II. Marx und Engels über Revolution, Gewalt und Terror 144
1. „Revolutionärer Terrorismus“ – Karl Marx 144
2. „Blutige Rache“ – Friedrich Engels 149
3. Ideologisches Fundament des Staatssicherheitsdienstes 151
III. Warum so viele das Wesen des Marxismus verkennen 152
IV. Nachwort 153
Peter Frisch: AUSLÄNDEREXTREMISMUS IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 155
1. 155
1.1 155
1.2 155
2. Einige wichtige Beobachtungsbereiche 156
2.1 Kurdische Extremisten/Terroristen 156
2.2 Linksextremistische türkische Organisationen 158
2.3 Türkische islamische Extremisten 158
2.4. Nah- und Mittelöstlicher Extremismus und Terrorismus 159
2.4.1 159
2.4.2 159
2.4.3 160
2.4.4 160
2.4.4.1 Islamische Extremisten aus dem arabischen Raum 160
2.4.4.2 Islamische Extremisten aus dem Iran 163
2.4.5 164
2.5 Nordirischer Terrorismus 164
2.6 Baskischer Terrorismus 164
2.7 Sikh-Terrorismus 165
2.8 Tamilen-Terrorismus 165
2.9 Sicherheitsgefährdende Bestrebungen von Angehörigen der Volksgruppen aus dem ehemaligen Jugoslawien 166
3. Schlußbetrachtung 167
Ausländer in der Bundesrepublik (Stand: 31. 12. 1992) 167
Zusammenfassende Feststellungen zum Ausländerextremismus 168
1. Organisations- und Mitgliederzahlen (Stand: 31.12.1993) 168
DIE AUTOREN 171
Uwe Backes 171
Peter Frisch 171
Hans Josef Horchem 171
Eckhard Jesse 172
Konrad Löw 172
Patrick Moreau 172
Klaus Motschmann 173
Armin Pfahl-Traughber 173
Erwin K. Scheuch 173