Hypothetische Ermittlungsverläufe im System der Beweisverbote

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Hypothetische Ermittlungsverläufe im System der Beweisverbote
Schriften zum Strafrecht, Vol. 104
(1994)
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einführung | 17 | ||
Teil A: Hypothesen als strafrechtliches Instrumentarium | 21 | ||
I. Hypothetik | 21 | ||
II. Parallele zum materiellen Strafrecht: Die Figur rechtmäßigen Alternativverhaltens bei der objektiven Zurechnung | 22 | ||
1. Problemstellung und Systematik | 22 | ||
2. Bisher entwickelte Lösungsansätze | 24 | ||
3. Kritische Auseinandersetzung: Berücksichtigungsfähigkeit und Beschaffenheit rechtmäßigen Alternativverhaltens | 26 | ||
a) Zulässigkeit hypothetischer Erwägungen bei der Erfolgs-/Risikozurechnung? | 26 | ||
b) Art der Berücksichtigung hypothetischer Erwägungen | 27 | ||
c) Dogmatische Grundlage für die Beachtlichkeit hypothetischer Erwägungen | 28 | ||
d) Begrenzung zurechnungsrelevanter hypothetischer Erwägungen (Hypothesebildung) | 31 | ||
e) Überprüfung der gegen die Risikoerhöhungslehre vorgebrachten Einwände | 34 | ||
aa) Beurteilungsbasis für die Risikoerhöhung | 34 | ||
bb) Umwandlung der Erfolgsdelikte in Gefährdungsdelikte | 35 | ||
cc) Verstoß gegen den „in dubio pro reo”– Grundsatz | 37 | ||
dd) Vereitelung der Demonstrationsfunktion des Erfolgs und Fehlen gesteigert rechtsfriedenstörender Sachverhalte | 40 | ||
4. Ergebnis und Anschlußproblem des zur Zurechnung notwendigen Ausmaßes der Risikodifferenz | 42 | ||
III. Hinführende Beispielfälle zur Hypotheserelevanz im Strafprozeß | 43 | ||
Teil B: Beweisverbotslehre als dogmatischer Ort hypothetischer Ermittlungsverläufe | 47 | ||
I. Systematik und Terminologie der Beweisverbote | 47 | ||
1. Berechtigung einer „Lehre von den Beweisverboten” | 47 | ||
2. Terminologie | 48 | ||
II. Beweisverbotslehren im einzelnen | 49 | ||
1. Unterscheidung zwischen beweisgerichteten und anderen Verboten | 50 | ||
2. Revisionsrechtlicher Ansatz (unter Berücksichtigung der Rechtskreistheorie des BGH) | 51 | ||
3. Schutzzwecklehren | 54 | ||
a) Wahrheitsfindung | 55 | ||
b) Prävention | 56 | ||
aa) Spezialpräventive Funktion | 56 | ||
bb) Generalpräventive Funktion | 57 | ||
cc) Disziplinierung der Strafverfolgungsbehörden | 59 | ||
c) Schutz der Rechte des einzelnen | 62 | ||
aa) Sicherung der Individual- und Grundrechte | 62 | ||
bb) „Fair trial”-Gedanke | 64 | ||
4. Abwägungslehre | 66 | ||
a) Dogmatischer Ansatz | 67 | ||
b) Kriterien bei der Abwägung | 69 | ||
c) Verhältnis zur Schutzzwecklehre | 70 | ||
III. Diskussion und Ergebnis | 71 | ||
1. Kritik an der Schutzzwecklehre | 71 | ||
2. Legitimation der Abwägungslehre | 73 | ||
Teil C: Derzeitiger Stand der Diskussion hypothetischer Überlegungen bei der strafprozessualen Verwertbarkeit von Beweismitteln | 81 | ||
I. Verlaufshypothesen im Rahmen der „begrifflichen Ansätze” | 81 | ||
II. Praktikabilität hypothetischer Argumentation | 83 | ||
1. Feststellungsschwierigkeiten bei der Ermittlung hypothetischer Verläufe | 84 | ||
2. Gefahr der Umgehung von Verwertungsverboten | 84 | ||
3. Abhängigkeit erfolgreicher Hypothesebildung vom Zufall | 85 | ||
4. Unterstellung rechtmäßiger Beweisermittlungsmöglichkeit als Ausgleich für den gesetzlichen Beweismittelverzicht | 86 | ||
III. Gesetzessystematik und hypothetische Erwägungen | 88 | ||
1. Hypothesebildung als der StPO immanentes Element | 88 | ||
a) Hypotheserelevanz als Grundsatz | 88 | ||
b) Argument aus den neuen Zufallsfundregelungen | 89 | ||
2. Systemfremdheit hypothetischer Überlegungen | 90 | ||
a) Argument aus §§ 136a III (2), 69 III StPO | 90 | ||
b) Prinzipien des Revisionsrechts | 91 | ||
aa) Beweisverwertungsverbote als revisionsrechtliches Institut | 92 | ||
bb) Unzulässigkeit von Hypothesebildungen aufgrund der Regelung des § 338 StPO | 94 | ||
cc) Sinnlosigkeit von Hypothesebildungen wegen § 337 StPO | 95 | ||
c) Vorrang der Nachholung | 96 | ||
IV. Verknüpfung zwischen Fehler und Beweismittel bzw. Urteil | 99 | ||
1. Argument der Kausalität | 99 | ||
a) Fehlende bzw. überholende Kausalität | 100 | ||
b) Kausalität als maßgebliche Verknüpfung von Fehler und Beweismittel | 101 | ||
2. Erfolgreiche Verlaufshypothese als Weg der Fehlerkompensation | 102 | ||
V. Schutzzweck der verletzten Verfahrensnorm | 104 | ||
1. Irreparabilität der Rechtsverletzung | 104 | ||
2. Beweisverbote als Konsequenz informatorischer Schutzansprüche | 107 | ||
3. Schutzzwecküberlegung als begrenzende Konkretisierung der Verhältnismäßigkeit der (Beweis-)Mittel | 111 | ||
4. Verwertungsverbote als Folge der Gefährdung des Prozeßziels einer gerechten Urteilsfindung | 113 | ||
5. Realer und finaler Zusammenhang zwischen Beweisverstoß und Urteil | 116 | ||
6. Vereinbarkeit der Berücksichtigung der konkreten Verlaufshypothese mit dem Schutzzweck der jeweils verletzten Norm | 119 | ||
VI. Abwägungsansatz | 127 | ||
1. Verlaufshypothese als Aspekt bei der Beurteilung der Schwere des Verfahrensverstoßes | 127 | ||
2. Keine Berücksichtigungsfähigkeit von Hypothesen bei der Abwägung | 128 | ||
3. Hypotheseberücksichtigung im Rahmen der Abwägungslehre | 129 | ||
a) Hypothetischer Ermittlungsverlauf als Abwägungskriterium | 130 | ||
b) Hypotheseberücksichtigung als der Abwägung vorgeschaltete Prüfungsstufe des normativen Zusammenhangs | 136 | ||
Teil D: Legitimation von Verlaufshypothesen im Strafprozeß und deren systematische Einordnung | 141 | ||
I. Grundsätzliche Einbringbarkeit von Verlaufshypothesen im Strafprozeß | 141 | ||
1. Zulässigkeit hypothetischer Erwägungen im Prozeßrecht | 141 | ||
2. Berücksichtigungsfähigkeit von Verlaufshypothesen bezüglich strafprozessualer Beweisermittlungen | 143 | ||
II. Einordnung hypothetischer Erwägungen in den Vorgang der Ermittlung von Verwertungsverboten | 145 | ||
1. Diskussion der Vorschläge zur systematischen Einordnung | 146 | ||
a) Verhältnis Kausalität – „hypothetische Kausalverläufe” | 146 | ||
aa) Begriff der Kausalität und Bedeutung für die Verwertungsverbote | 147 | ||
bb) Einordnung einzelner Fallgruppen | 148 | ||
cc) Unterschiede bei der Prüfung des tatsächlichen und des normativen Zusammenhangs | 153 | ||
b) Hypothetischer Ermittlungsverlauf als ein dem Normschutzzweckgedanken zuzuordnender Aspekt? | 154 | ||
aa) Schutzzweck der Norm als den Zusammenhang zwischen Handeln und Erfolg bestimmendes Kriterium | 155 | ||
bb) Einzelne Fallgruppen | 157 | ||
aaa) Beweisverbote als Belastungsverbote | 158 | ||
bbb) Öffentliche Interessen oder Dritte schützende Normen | 160 | ||
ccc) „Außerprozessuale” Schutzgüter des Beschuldigten | 163 | ||
cc) Verhältnis des Schutzzweckgedankens zur Verlaufshypothese | 167 | ||
c) Hypothetischer Ermittlungsverlauf als Abwägungsfaktor? | 169 | ||
aa) Hypothetische Überlegungen und Abwägungslehre | 170 | ||
bb) Überprüfung der Hypotheseeinpassung als Abwägungsfaktor | 170 | ||
aaa) Grundsätzliche Zuordnungsschwierigkeiten im Rahmen der Abwägungslehre | 171 | ||
bbb) Widerspruch: hypothetischer Ermittlungsverlauf – Abwägungsfaktor | 172 | ||
2. Folgerung des Standorts hypothetischer Überlegungen im Prüfungsstufenaufbau | 175 | ||
a) Hypothetischer Ermittlungsverlauf als eigenständige Prüfungsstufe vor der umfassenden Interessenabwägung | 175 | ||
b) Reihenfolge der einzelnen Prüfungsstufen zur Feststellung von Verwertungsverboten | 176 | ||
aa) „Tatsächliche” Ebene: Kausalität | 177 | ||
bb) „Normative” Ebene: „Zurechnungszusammenhang” | 177 | ||
aaa) Schutzbereich der Norm | 178 | ||
bbb) Hypothetischer Ermittlungsverlauf | 178 | ||
cc) Abwägung der Interessen | 180 | ||
dd) „Mindestschranke”: Kernbereich der Grundrechte | 183 | ||
aaa) Herleitung und Begründung eines „unantastbaren Bereichs” | 183 | ||
bbb) Abgrenzung des „hypothese- und abwägungsfesten” Bereichs | 187 | ||
ccc) Folgen für das Prüfungsschema | 191 | ||
c) Prüfungsdiagramm | 193 | ||
Teil E: Berücksichtigung von Verlaufshypothesen in den einzelnen Fallgruppen | 195 | ||
I. Grundkonstellation durch rechtswidriges staatliches Handeln erlangter unmittelbarer Beweismittel | 195 | ||
1. Prinzip der Berücksichtigungsfähigkeit von „Hypothesen rechtmäßiger Beweiserlangung” | 195 | ||
2. Hypothese bezüglich Beschuldigten- oder Zeugenaussage bzw. Beschuldigten- oder Zeugenverhalten? | 196 | ||
3. Gewährleistung präventiver Garantie als Ausnahme? | 198 | ||
a) Argumentation in der Literatur | 199 | ||
b) Kritische Stellungnahme | 200 | ||
4. Annex: ausdrückliches Verwertungsverbot aus § 136a III (2) StPO | 203 | ||
a) Klarstellungen zu Kausalität und Schutzzweck von § 136a III (2) StPO | 203 | ||
b) Verlaufshypothesebildung (bezüglich der Aussage) bei § 136a III (2) StPO? | 205 | ||
aa) Stand in Rechtsprechung und Literatur | 206 | ||
bb) Lösung im Rahmen des hier vorgeschlagenen Ansatzes | 208 | ||
II. Fehlende Rechtswidrigkeit staatlichen Handelns bei der Beweiserlangung | 211 | ||
1. Gesetzlich normierte Verwertungsverbote bei nicht rechtswidriger Beweismittelgewinnung | 211 | ||
a) Verdeutlichung des Problems anhand § 252 StPO | 212 | ||
b) Anknüpfung von Verlaufshypothesen? | 212 | ||
2. Selbständige Beweisverwertungsverbote | 213 | ||
a) Einordnung in die vorliegende (Fall-)Kategorie | 213 | ||
b) Ermittlung verfassungsrechtlicher Beweisverwertungsverbote in Literatur und Rechtsprechung | 214 | ||
c) Verfassungsrechtliche Beweisverwertungsverbote im Rahmen des hier verfolgten Ansatzes und Hypotheserelevanz | 215 | ||
aa) Verwertungsverbotsermittlung durch (einzelfallorientierte) Abwägung | 215 | ||
bb) Relevanz hypothetischer Erwägungen? | 216 | ||
cc) Verfassungsrechtliche Beweisverwertungsverbote mit „Vorwirkung” | 216 | ||
3. Zufallsfunde (§ 100a StPO) | 217 | ||
a) Bestimmung der Untersuchungserkenntnisse und personenbezogene Anknüpfung | 219 | ||
aa) Abschichtung der Zufallsfunde von den Untersuchungserkenntnissen | 220 | ||
bb) Regelungsprinzip des § 100a II StPO | 223 | ||
b) Begriff(-sbestimmung) der Zufallsfunde anhand § 100a StPO | 224 | ||
c) Verwertbarkeit von Zufallsfunden in Literatur und Rechtsprechung | 225 | ||
d) Behandlung der Zufallsfundproblematik im Rahmen des hier verfochtenen Ansatzes | 228 | ||
aa) Notwendigkeit hypothetischer Überlegungen zur Problemlösung | 228 | ||
bb) Tatsächliche Möglichkeit einer Hypothesebildung | 229 | ||
cc) Übertragbarkeit der die Hypotheseberücksichtigung stützenden Argumentation | 230 | ||
dd) Darstellung der Hypothese | 231 | ||
ee) Ergebnis und dessen Überprüfung | 235 | ||
ff) Besonderheiten bei der Abwägung | 239 | ||
4. Durch Handeln Privater erlangte Beweismittel | 239 | ||
a) Eingrenzung der Problematik | 239 | ||
b) Problemlösungen in Rechtsprechung und Literatur | 241 | ||
c) Beurteilung der Beweiserlangung Privater anhand des hier verfolgten Ansatzes | 244 | ||
aa) Verdeutlichung des Verwertbarkeitsproblems | 244 | ||
bb) Grundsätzliche Lösung nach den oben aufgestellten Regeln | 246 | ||
cc) Besonderheiten bei der hypothetischen Prüfung | 246 | ||
III. Mittelbare Beweismittel und weitere Ermittlungen | 248 | ||
1. Relevanz hypothetischer Ermittlungsverläufe bezüglich mittelbarer Beweismittel | 249 | ||
a) Grundsätzliches zur Verwertbarkeit mittelbarer Beweismittel (Fernwirkungsproblematik) | 250 | ||
aa) Meinungsstand zum Fernwirkungsproblem | 250 | ||
bb) Hier zugrunde liegender Ansatz | 255 | ||
b) Einpassung hypothetischer Ermittlungsverläufe | 256 | ||
c) Klarstellungen und Folgerungen zur Anknüpfung „übergreifender Hypothesen” und „Rückausnahmen” | 257 | ||
2. Hypothetische Ermittlungsverläufe beim Anknüpfen an unverwertbare Beweismittel zu neuen Ermittlungen | 260 | ||
a) Einordnung und Ansätze zur Lösung des Problems in der Literatur | 260 | ||
b) Diskussion und Lösungsvorschlag | 263 | ||
Teil F: Bildung hypothetischer Ermittlungsverläufe | 267 | ||
I. Schlußfolgerungen aus dem bisher Dargelegten zu Grenzen und Beschaffenheit der Hypothesebildung | 267 | ||
1. Bezugsobjekt der Hypothese: konkretes Beweismittel | 267 | ||
2. Unterschiedliche Arten von Hypothesen | 269 | ||
a) Unterscheidung nach dem gedanklichen Substitut | 269 | ||
aa) Hypothese bezüglich derselben Ermittlungsmaßnahme | 270 | ||
bb) Hypothese bezüglich eines anderen Ermittlungswegs | 271 | ||
b) Unterscheidung nach Aufgaben | 272 | ||
aa) „Hypothese rechtmäßiger Beweiserlangung” | 273 | ||
bb) „Hypothese finaler Beweiserlangung” | 273 | ||
cc) „Übergreifende Hypothese” | 274 | ||
3. Konkrete Hypothesebildung auf „ex post” zu beurteilender Tatsachenbasis | 276 | ||
a) Auf die konkret vorliegenden Umstände abhebende Bildung der Hypothese | 276 | ||
b) Beurteilungsbasis “ex post” | 279 | ||
II. Anforderungen an eine „erfolgreiche” Hypothese | 280 | ||
1. „Angelegtsein” des hypothetischen Ermittlungswegs in den bisherigen Ermittlungen | 281 | ||
a) Inhaltliche Klärung des Erfordernisses und Relevanz bezüglich der einzelnen Hypothesearten | 281 | ||
b) Rechtfertigung des Erfordernisses? | 282 | ||
2. Erforderlicher Wahrscheinlichkeitsgrad des Hypotheseeintritts | 285 | ||
a) Notwendigkeit und Bezugspunkt des Wahrscheinlichkeitsmaßstabs | 286 | ||
b) Stellungnahmen in der Literatur | 288 | ||
c) Eigener Vorschlag | 292 | ||
aa) Herleitung und Begründung der Lösung | 293 | ||
bb) Unterschied zu bisher vertretenen Lösungen und Resultatsvergleich | 294 | ||
III. Beweisverfahren bei der Hypothese(-feststellung) | 295 | ||
1. Tendenzen und Argumentation in der Literatur | 296 | ||
2. Diskussion und Lösung | 298 | ||
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse | 301 | ||
Literaturverzeichnis | 305 |