Der umgekehrte Subsumtionsirrtum
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Der umgekehrte Subsumtionsirrtum
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 73
(1991)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Die »Strafrechtlichen Abhandlungen - Neue Folge« wurden 1957 von Eberhard Schmidhäuser in Zusammenarbeit mit den deutschen Strafrechtslehrern in der Nachfolge der von Hans Bennecke begründeten »Strafrechtlichen Abhandlungen« (1896 bis 1942) eröffnet. Ihr Ziel ist es, wie das ihrer Vorgängerin, hervorragenden Arbeiten des strafrechtswissenschaftlichen Nachwuchses eine angemessene Veröffentlichung zu sichern. Aufgenommen werden ausgezeichnete Dissertationen und Habilitationen zum Strafrecht und Strafprozessrecht sowie zur Straftheorie. 1986 wurde Friedrich-Christian Schroeder (Regensburg) zum Herausgeber bestellt, 2007 trat Andreas Hoyer (Kiel) als weiterer Herausgeber an die Stelle des verstorbenen Eberhard Schmidhäuser. Die Aufnahme in die Reihe erfolgt auf Vorschlag eines Strafrechtslehrers.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einführung | 17 | ||
Kapitel 1: Grundlegung | 19 | ||
A. Begriffsbestimmung | 19 | ||
I. Der Subsumtionsvorgang | 19 | ||
II. Die Person des Irrenden | 20 | ||
III. Der Gegenstand des Subsumtionsirrtums | 20 | ||
IV. Die Erscheinungsformen des Subsumtionsirrtums | 21 | ||
1. Der Subsumtionsirrtum | 21 | ||
2. Der umgekehrte Subsumtionsirrtum | 21 | ||
B. Gegenstand der Untersuchung | 22 | ||
I. Beschränkung der Untersuchung auf die Tatbestandsebene | 22 | ||
II. Das der Untersuchung zugrundeliegende Tatbestandsverständnis | 22 | ||
1. Der Unrechtstatbestand | 22 | ||
2. Die Lehre von den Rechtspflichtmerkmalen | 23 | ||
3. Die Lehre von den gesamttatbewertenden Merkmalen | 23 | ||
4. Die Strafbarkeit des untauglichen Subjekts | 24 | ||
C. Die rechtliche Bedeutung des umgekehrten Subsumtionsirrtums | 24 | ||
D. Die Problematik der Abgrenzung | 26 | ||
Kapitel 2: Der Gegenstand des Vorsatzes | 27 | ||
A. Die Bedeutung des Vorsatzgegenstandes für den umgekehrten Subsumtionsirrtum | 27 | ||
B. Die Bestimmung des notwendigen Vorsatzgegenstandes mit Hilfe der Merkmale des objektiven Tatbestandes nach der herrschenden Meinung | 28 | ||
I. Das „gewöhnliche“ Vorsatzdelikt | 28 | ||
II. Das „erfolgsqualifizierte“ Vorsatzdelikt | 29 | ||
C. Die Lehre von den Komplexbegriffen | 30 | ||
D. Die sog. Parallelwertung in der Laiensphäre | 32 | ||
I. Deskriptive und normative Tatbestandsmerkmale | 32 | ||
II. Parallelwertung in der Laiensphäre und Vorsatzgegenstand | 33 | ||
E. Die von den Merkmalen des objektiven Tatbestandes losgelöste Bestimmung des Vorsatzgegenstandes | 36 | ||
I. Die teleologisch-reduzierte Sachverhaltssicht | 36 | ||
II. Vorsatz als „Risikowissen“ | 39 | ||
III. Die Sachverhaltsbeschreibung als Gegenstand des Vorsatzes | 42 | ||
F. Resümee und Stellungnahme | 47 | ||
Kapitel 3: Die Rechtsprechung | 48 | ||
A. Das Reichsgericht | 48 | ||
I. Ausgewählte Rechtsprechungsbeispiele | 48 | ||
1. Irrtümliche Annahme der Rechtswidrigkeit des erstrebten Vermögensvorteils im Rahmen des § 263 StGB | 48 | ||
2. Irrtümliche Annahme des geschlechtlichen Verkehrs mit der leiblichen Tochter | 51 | ||
3. Irrtümliche Annahme der Zuständigkeit | 51 | ||
a) RGSt 60, 25ff. | 51 | ||
b) RGSt 65, 206ff. | 52 | ||
4. Irrtümliche Annahme einer rechtswidrigen Tat im Rahmen der §§ 259, 260 StGB | 52 | ||
5. Irrtümliche Annahme einer Pflicht zur Steuerzahlung | 53 | ||
a) RGSt 64, 229ff. | 53 | ||
b) RGSt 68, 44ff. | 54 | ||
6. Irrtümliche Annahme des Fälschens einer öffentlichen Urkunde | 54 | ||
7. Die neue Sicht der Bedeutung eines Irrtums über eine Norm im Vorfeld des Straftatbestandes | 55 | ||
II. Fazit | 55 | ||
1. Die Rechtsprechung zum umgekehrten Irrtum | 55 | ||
2. Konsequenzen für das Verständnis der reichsgerichtlichen Irrtumslehre | 56 | ||
B. Der Bundesgerichtshof | 58 | ||
I. Die Rechtsprechung bis zum Beschluß des Großen Senats für Strafsachen BGHSt 2, 194ff. | 58 | ||
1. Die irrtümliche Annahme der Zuständigkeit | 58 | ||
2. Die Überschreitung des Vernehmungsgegenstandes | 61 | ||
II. Die Verbotsirrtumsentscheidung des Großen Senats für Strafsachen BGHSt 2, 194ff. | 62 | ||
III. Die Rechtsprechung nach dem Beschluß des Großen Senats für Strafsachen BGHSt 2, 194ff. | 63 | ||
1. Die irrtümliche Annahme der Zuständigkeit | 63 | ||
2. Die Überschreitung des Vernehmungsgegenstandes | 66 | ||
a) BGHSt 14, 345ff. | 66 | ||
b) BGHSt 25, 244ff. | 70 | ||
3. Die irrtümliche Annahme der Urkundeneigenschaft | 72 | ||
a) BGHSt 7, 53ff. | 72 | ||
b) BGHSt 13, 235ff. | 72 | ||
4. Der Irrtum über die Reichweite der erhöhten Beweiskraft einer öffentlichen Urkunde | 75 | ||
5. Die irrtümliche Annahme einer Feststellungspflicht im Rahmen des § 142 StGB | 77 | ||
6. Die irrtümliche Annahme einer rechtswidrigen Vortat | 77 | ||
7. Die irrtümliche Annahme einer Garantenpflicht bei den unechten Unterlassungsdelikten | 79 | ||
IV. Fazit | 81 | ||
C. Die Oberlandesgerichte | 82 | ||
I. Ausgewählte Rechtsprechungsbeispiele | 82 | ||
1. Die irrtümliche Annahme der Zuständigkeit | 82 | ||
2. Die irrtümliche Annahme eines Vermögensschadens im Rahmen des § 263 StGB | 83 | ||
3. Die irrtümliche Annahme der Fremdheit einer Sache | 85 | ||
a) OLG Stuttgart, NJW 1962, 65f. | 85 | ||
b) BayObLG, NJW 1963, 310 | 86 | ||
4. Die irrtümliche Annahme einer rechtswidrigen Vortat | 87 | ||
5. Die irrtümliche Annahme einer Pflicht zur Steuerzahlung | 89 | ||
II. Fazit | 90 | ||
Kapitel 4: Der Umkehrschluß in der literarischen Auseinandersetzung | 92 | ||
A. Der Umkehrschluß als Argument für die Strafbarkeit des untauglichen Versuchs | 92 | ||
I. Die Gesetzeslage als Gegenargument | 92 | ||
II. Die Verteidigung des Umkehrschlusses | 93 | ||
III. Die logische Widerlegung des Umkehrschlusses | 93 | ||
1. Die falsche Prämisse des Umkehrschlusses | 93 | ||
2. Die logische Widerlegung des Umkehrschlusses | 94 | ||
B. Der Umkehrschluß als Methode zur strukturellen Abgrenzung von Wahndelikt und untauglichem Versuch | 95 | ||
I. Die Verfechter des Umkehrschlusses | 95 | ||
1. Zur Zeit des Reichsgerichts | 95 | ||
2. Von den Anfängen der BGH-Rechtsprechung bis zur Gegenwart – Der Umkehrschluß auf der Grundlage der Unterscheidung von Tatbestandsirrtum und Verbotsirrtum | 96 | ||
a) Die „logisch-mechanische“ Anwendung des Umkehrschlusses | 96 | ||
b) Der Umkehrschluß als „Probe auf das Exempel“ | 97 | ||
II. Die Kritiker des Umkehrschlusses | 100 | ||
1. Erste kritische Stimmen | 100 | ||
2. Die fehlende Vollständigkeit des Umkehrverhältnisses | 101 | ||
3. Der Umkehrschluß als Scheinbegründung | 102 | ||
4. Der „teleologische“ Einsatz des Umkehrschlusses | 102 | ||
5. Der „triviale Kern“ des Umkehrschlusses | 104 | ||
6. Die fehlende Eindeutigkeit der Ergebnisse | 106 | ||
7. Die mangelnde Orientierung am Strafgrund des Versuchs | 107 | ||
8. Die logische Unhaltbarkeit des Umkehrschlusses bei Tatsachen- und Bedeutungskenntnis als kumulative Vorsatzvoraussetzungen | 108 | ||
III. Der eigene Standpunkt | 108 | ||
1. Der strukturelle „Befund“ | 108 | ||
2. Der Umkehrschluß | 109 | ||
a) Die begrenzte Leistungsfähigkeit des Umkehrschlusses | 109 | ||
b) Die mangelhafte Reziprozität | 110 | ||
aa) Der Rückschluß vom Verbotsirrtum auf das Wahndelikt | 110 | ||
bb) Der Rückschluß vom Tatbestandsirrtum auf den untauglichen Versuch | 111 | ||
Kapitel 5: Die weiteren Kategorien der Abgrenzung | 113 | ||
A. Überholte Unterscheidungen | 113 | ||
B. Die Flucht in die Terminologie | 114 | ||
I. Irrtum über Deliktsmerkmale – Irrtum über Deliktsfolgen | 114 | ||
II. Irrtum über außersprachliche Gegenstände – Irrtum über den semantischen Gehalt von Normen | 115 | ||
1. Die Konzeption | 115 | ||
2. Stellungnahme | 116 | ||
III. Gegenstandsbezogener Irrtum – begriffsbezogener Irrtum | 117 | ||
1. Die Konzeption | 117 | ||
2. Stellungnahme | 118 | ||
C. Error iuris – error facti | 120 | ||
I. Die ursprüngliche Argumentation bei Kriegsmann | 120 | ||
II. Das Wiederaufgreifen der Lehre durch Burkhardt | 121 | ||
III. Stellungnahme | 123 | ||
IV. Das modifizierte Umkehrprinzip nach Jakobs | 126 | ||
1. Die Konzeption | 126 | ||
2. Stellungnahme | 126 | ||
D. Strafrechtlicher Rechtsirrtum – außerstrafrechtlicher Rechtsirrtum | 127 | ||
I. Normanwendungsabsolute Betrachtungsweise | 127 | ||
II. Die normanwendungsrelative Betrachtungsweise: Rechtsirrtum im Vorfeld des Straftatbestandes – Rechtsirrtum über die Reichweite des Straftatbestandes | 128 | ||
1. Die Konzeption | 128 | ||
2. Stellungnahme | 130 | ||
III. Die Unterscheidung von strafrechtlichem und außerstrafrechtlichem Rechtsirrtum nach dem Kriterium der Zeitstruktur | 133 | ||
1. Die Konzeption | 133 | ||
2. Stellungnahme | 135 | ||
E. Irrtum über die tatsächlichen Vorraussetzungen der Verbotsnorm – falsche rechtliche Schlußfolgerungen bei richtiger Tatsachenkenntnis | 137 | ||
F. Irrtümer mit fehlendem Handlungsunwert – Irrtümer ohne fehlenden Handlungsunwert | 138 | ||
I. Die Konzeption | 138 | ||
II. Stellungnahme | 140 | ||
G. Situative Täterungefährlichkeit – generelle Täterungefährlichkeit | 141 | ||
I. Die Konzeption | 141 | ||
II. Stellungnahme | 142 | ||
Kapitel 6: Der eigene Lösungsvorschlag – Definitionsirrtum und Kompetenzvorbehalt | 146 | ||
A. Unrechtstypus und Normbereich | 146 | ||
B. Der umgekehrte Subsumtionsirrtum als Definitionsirrtum | 148 | ||
I. Der Subsumtionsvorgang als methodischer Ausgangspunkt der Normbereichsbestimmung | 148 | ||
II. Der Definitionsirrtum als Normalfall des umgekehrten Subsumtionsirrtums | 148 | ||
III. Die Konsequenzen für den Vorsatzgegenstand bei normativen Tatbestandsmerkmalen | 150 | ||
C. Tatbestandsmerkmale ohne abschließende Definition | 151 | ||
D. Der Irrtum über eine Rechtsnorm im Vorfeld des Straftatbestandes | 152 | ||
I. Die Zweidimensionalität des Normbereichs | 152 | ||
II. Die qualitative Grenze des Normbereichs – merkmalumschreibende Normen | 154 | ||
III. Die quantitative Grenze des Normbereichs | 155 | ||
1. Merkmalausfüllende Normen | 155 | ||
a) Der Befund | 155 | ||
b) Die rechtlichen Konsequenzen | 156 | ||
2. Merkmalbegrenzende Normen | 159 | ||
3. Der Irrtum über merkmalausfüllende und merkmalbegrenzende Normen – ein Doppelirrtum | 160 | ||
IV. Normbereichsneutrale Vorfeldnormen | 160 | ||
E. Der Zusammenhang zwischen der Bestimmung des Normbereichs und dem Strafgrund des Versuches | 162 | ||
Schlußbetrachtung | 165 | ||
Literaturverzeichnis | 167 |