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Zinger, S. (2003). Diskriminierungsverbote und Sportautonomie. Eine rechtsvergleichende Untersuchung im deutschen, europäischen und US-amerikanischen Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50807-5
Zinger, Susanne. Diskriminierungsverbote und Sportautonomie: Eine rechtsvergleichende Untersuchung im deutschen, europäischen und US-amerikanischen Recht. Duncker & Humblot, 2003. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50807-5
Zinger, S (2003): Diskriminierungsverbote und Sportautonomie: Eine rechtsvergleichende Untersuchung im deutschen, europäischen und US-amerikanischen Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50807-5

Format

Diskriminierungsverbote und Sportautonomie

Eine rechtsvergleichende Untersuchung im deutschen, europäischen und US-amerikanischen Recht

Zinger, Susanne

Beiträge zum Sportrecht, Vol. 11

(2003)

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Abstract

Die Autorin setzt sich mit der Frage auseinander, ob und inwieweit der Autonomie der Sportverbände durch Vorgaben der staatlichen Rechtsordnung, die den Schutz der Rechtsstellung des einzelnen Sportlers bezwecken, Grenzen gesetzt werden können.

Diese Problematik wird unter dem Blickwinkel von gesetzlichen Diskriminierungsverboten bzw. der Geltung von Gleichbehandlungsgrundsätzen untersucht. Ausgangspunkt ist die auf ein US-amerikanisches Antidiskriminierungsgesetz, den Americans with Disabilities Act, gestützte Klage des Profigolfspielers Casey Martin vor einem US-Bundesgericht. Durch diese erzwang der körperlich behinderte Sportler gegenüber dem Veranstalter eine Abänderung der geltenden Wettkampfregeln und damit seine Teilnahme an den Turnieren. Neben der Frage, inwieweit zugunsten behinderter Sportler ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Sportverbände gerechtfertigt sein kann, wird diskutiert, welche Auswirkungen die das Geschlecht betreffenden Gleichbehandlungsgrundsätze auf den Sport entfalten. Zielsetzung ist es, durch die rechtsvergleichende Betrachtung des US-amerikanischen Rechts eine Sensibilisierung im deutschen Recht in bezug auf die Problematik einer möglichen Diskriminierung im Sport zu erreichen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 18
Erster Teil: Einleitung und Problemaufriß 23
Zweiter Teil: Die Situation im deutschen Recht 27
A. Die Organisation des Sportgeschehens 27
I. Aufbau der „klassischen“ Vereins- und Verbandsstruktur 27
II. Entstehen neuer Sportorganisationen 28
1. Deutsche Eishockey Liga Betriebsgesellschaft mbH (DEL) 28
2. ATP Tour/WTA Tour 29
a) Entwicklung im 20. Jahrhundert 29
b) Struktur der WTA-Tour, Inc. (WTA) 30
3. Professional Golfers Association (PGA) 31
III. Rechtsstellung des Sportlers 32
1. Rechtsstellung des Sportlers gegenüber dem Verein 32
a) Die unmittelbare Mitgliedschaft 32
b) Gesonderter privatrechtlicher Vertrag 33
aa) Arbeitsvertrag 33
bb) Dienstvertrag 34
2. Rechtsstellung des Sportlers gegenüber dem Verband 35
a) Figur der mittelbaren Mitgliedschaft 35
b) Vertragliche Unterwerfungserklärung 36
c) Gesonderter privatrechtlicher Vertrag 36
d) „Muster-Athletenvereinbarung“ des DSB 37
3. Rechtsstellung gegenüber Sportlervereinigungen (ATP, WTA, PGA) 38
a) Rechtsstellung gegenüber der WTA 38
b) Rechtsstellung gegenüber der „PGA European Tour“ 40
4. Rechtsstellung gegenüber dem Veranstalter 40
a) Der Begriff des Veranstalters in der Rechtsprechung 40
b) Stellungnahme und Ergebnis 42
c) Rechtsverhältnis zwischen dem einzelnen Athleten und dem Veranstalter eines Wettkampfes 43
aa) Der sportliche Wettkampf als „Preisausschreiben“ nach § 661 BGB 44
bb) Rechtsverhältnisse bei mehreren Veranstaltern – Beispiel Tennissport 47
5. Kollisionsrechtliche Anknüpfung bei internationalen Sportereignissen 48
a) Anknüpfung bei unmittelbarer Mitgliedschaft in einer (internationalen) Sportvereinigung 48
aa) Bestimmung des Gesellschaftsstatuts nach der Sitztheorie 49
bb) Auswirkung der Centros-Entscheidung des EuGH auf die Sitztheorie 50
b) Anknüpfung bei vertraglicher Rechtsbeziehung zwischen Sportler und (internationalem) Verband 51
aa) „Regelanerkennungsvertrag“ 51
bb) Sonstige vertragliche Rechtsverhältnisse 52
c) Anknüpfung der Rechtsbeziehung zwischen Sportler und lokalem Veranstalter 54
B. Begründung der Sportautonomie 57
I. Die verfassungsrechtliche Garantie des Art. 9 I GG 57
1. Begriff der „Vereinigung“ i. S. d. Art. 9 I GG 57
2. Schutz der individuellen und kollektiven Vereinigungsfreiheit 58
3. Umfang des Grundrechtsschutzes 59
4. Übertragung auf den Sportbereich 60
II. Die Vereinsautonomie der §§ 21 ff. BGB 62
1. Grundlage der Vereinsautonomie 62
2. Umfang der Vereinsautonomie 63
3. Sportrecht als Sonderprivatrecht 66
4. Stellungnahme 67
5. Verhältnis zwischen Sport und Staat 68
6. Ergebnis für die nachfolgende Untersuchung 71
C. Der Anspruch des Sportlers auf Teilnahme an einem Wettkampf 71
I. Kartellrechtlicher Aufnahme- / Teilnahmeanspruch 72
1. Der Sportler als Unternehmen i. S. d. GWB 72
a) Der Berufssportler als Unternehmen i. S. d. GWB 73
b) Der Amateursportler als Unternehmen i. S. d. GWB 73
2. Inhalt des vom Sportler erhobenen Anspruchs 75
3. Abgrenzung zwischen Aufnahme- und Teilnahmeanspruch 75
4. Anspruchsvoraussetzungen 77
a) Berücksichtigungsfähige Interessen des Sportlers 78
aa) Berücksichtigung von Grundrechten im Privatrecht 78
bb) Berücksichtigung des Art. 3 II, III 1 GG zugunsten des Sportlers 81
(i) Verhältnis des Art. 3 II zu Art. 3 III 1 GG 81
(ii) Anwendungsvoraussetzungen des Diskriminierungsverbotes nach Art. 3 III 1 GG 83
(iii) Subsumtion der Anwendungsvoraussetzungen im Bereich des Sports 84
cc) Art. 3 III 2 GG 85
(i) Entstehungsgeschichte des Art. 3 III 2 GG 85
(ii) Regelungsgehalt des Art. 3 III 2 GG 86
(iii) Anwendungsvoraussetzungen des Art. 3 III 2 GG 88
(iv) Subsumtion des Falles Casey Martin 89
b) Berücksichtigungsfähige Interessen der Vereinigung 89
c) Abwägung der gegenüberstehenden Interessen im Rahmen von § 20 I GWB 90
aa) Grundsätze zur Interessenabwägung 90
bb) Sportbezogene Anwendung der Interessenabwägung 91
(i) Abwägung mit dem Differenzierungsverbot wegen des Geschlechts nach Art. 3 III 1 GG 92
(ii) Abwägung mit dem Benachteiligungsverbot des Art. 3 III 2 GG 95
5. Rechtsfolgen 98
II. Anspruch auf Teilnahme an einem Turnier nach der von der Rechtsprechung zum Aufnahmeanspruch in einen Verein entwickelten Formel 99
D. Inhaltskontrolle vereinsrechtlicher Regelbestimmungen zur Geltendmachung unzulässiger Diskriminierung 101
I. Voraussetzungen für eine Inhaltskontrolle vereinsrechtlicher Bestimmungen 101
II. Prüfungsmaßstab im Rahmen der Inhaltskontrolle nach § 242 BGB 103
1. Anwendbarkeit der Grundsätze des AGB-Gesetzes 103
a) Unmittelbare Geltung des AGB-Gesetzes 103
b) Entsprechende Anwendung des Prüfungsmaßstabes nach § 9 AGB-Gesetz 104
2. Sportbezogene Durchführung der Inhaltskontrolle 105
III. Inhaltskontrolle des Verbandsregelwerkes am Beispiel des Tennissports 107
1. Möglichkeiten des Sportlers, gegen verbandsrechtliche Regelbestimmungen vorzugehen 108
a) Geltendmachung gegenüber der WTA 108
b) Geltendmachung gegenüber dem lokalen Veranstalter 109
2. Inhaltliche Überprüfung der Bestimmung über die Preisgeldauszahlung 111
a) Rechtsgrundlage der Inhaltskontrolle 112
b) Berücksichtigung des Art. 3 I GG 113
c) Ergebnis der Inhaltskontrolle nach § 9 I AGBG 115
E. Anspruch des Vereinsmitgliedes gegen den Verein auf Gleichbehandlung 115
I. Anspruch des unmittelbaren Vereinsmitgliedes 115
1. Der allgemeine Grundsatz der Gleichbehandlung 115
2. Bedeutung des Art. 3 III 2 GG im Rechtsverhältnis der Mitgliedschaft 116
II. Anspruch auf Gleichbehandlung im mitgliedschaftsähnlichen Rechtsverhältnis 118
F. Anspruch des Sportlers wegen Verletzung der Mitgliedschaft aus § 823 I BGB 119
I. Tatbestandsvoraussetzungen des § 823 I BGB 119
II. Rechtsfolgen 120
G. Diskriminierungsverbote im Arbeitsverhältnis 121
I. Gesetzliche Gleichbehandlungspflichten 121
1. § 611 a BGB 122
2. § 612 III BGB 123
3. Übertragbarkeit des Grundsatzes der Lohngleichheit bei Nichtvorliegen eines Arbeitsverhältnisses 124
II. Allgemein arbeitsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz 126
Dritter Teil: Diskriminierungsverbote nach Maßgabe des Europarechts 127
A. Anwendbarkeit des EG-Vertrages auf den Sport 127
I. Sport als Teil des Wirtschaftslebens i.S.v. Art. 2 EGV 127
II. Anwendbarkeit des EG-Vertrages im Amateursport 129
B. Grundfreiheit der Freizügigkeit nach Art. 39 I EGV 131
I. Eingriff in die Freizügigkeit 131
II. Rechtfertigung des Eingriffs 133
C. Grundfreiheiten der Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit nach Art. 43 bzw. Art. 49 des EG-Vertrages 136
D. Assoziierungsabkommen mit Drittstaaten 137
E. Wettbewerbsrecht: Art. 81, 82 (ex-Art. 85, 86) EGV 139
Vierter Teil: Die Situation im US-amerikanischen Recht 142
A. Die Organisation des Sports in den Vereinigten Staaten 142
I. Die Organisation des High School- und College Sports 143
1. Der High School Sport 143
2. Die Organisation des College Sports 144
a) Die „National Collegiate Athletic Association“ (NCAA) 144
aa) Entstehungsgeschichte und Aufgabe der NCAA 144
bb) Die Struktur der NCAA 146
cc) Grundsätze der „educational primacy“ und des „amateurism“ 147
dd) Kontrollvorbehalt der Rechtsprechung 149
b) Andere Vereinigungen im College Sport 150
II. Das „außeruniversitäre“ Sportgeschehen 151
1. Das „pyramidenförmige“ Verbandssystem 151
2. Der „Amateur Sports Act of 1978“ 152
3. US-amerikanische Profisportligen 154
4. Umfang und Grenzen der Autonomie der Sportvereinigungen 156
a) Verfassungsrechtliche und privatrechtliche Grundlagen der Autonomie 156
b) Begrenzung der Autonomie durch die Rechtsprechung 157
B. Diskriminierungsverbot auf Grund der Rassenzugehörigkeit 159
I. Inhalt der „equal protection clause“ des 14. Zusatzartikels der Verfassung 160
II. „State action“ als Anwendungsvoraussetzung der „equal protection clause“ 161
III. Der Prüfungsmaßstab im Rahmen der „equal protection clause“ 163
IV. Der Sport und die „equal protection clause“ des 14. Zusatzartikels der Verfassung 164
1. Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg 164
2. Aktuelle Situation im Sport 166
C. Diskriminierungsverbot auf Grund des Geschlechts 167
I. Der verfassungsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz 167
1. Die „equal protection clause“ als Verbot einer Diskriminierung auf Grund des Geschlechts 167
2. Auswirkungen auf den Sport 167
a) Übersicht über die einschlägige Rechtsprechung 168
aa) Brenden v. Independent School District 168
bb) Clark v. Arizona Interscholastic Association 170
cc) O’Connor v. Board of Education of School District 23 und Fortin v. Darlington Little League, Inc. 171
b) Zusammenfassung und Stellungnahme 172
II. „Title IX of the Education Amendments Act of 1972“ (Title IX) 174
1. Inhalt des „Title IX of the Education Amendments Act“ 174
2. Rechtsprechung zur Anwendung des Title IX im College- und High School Sport 175
a) Cohen v. Brown University 175
b) Kelley v. University of Illinois 176
3. Zusammenfassung und Stellungnahme 177
III. Der „Civil Rights Act of 1964“/„Equal Pay Act“ 178
D. Verbot der Diskriminierung wegen einer Behinderung 180
I. Der „Rehabilitation Act of 1973“ (Section 504) (abgekürzt RA) 180
1. Regelungsgehalt des RA 180
2. Anwendung des RA im Bereich des College- und High School Sports 181
a) Die ältere Rechtsprechung zur Anwendung des RA 181
b) Die jüngere Rechtsprechung zur Anwendung des RA 183
aa) Pahulu v. University of Kansas 183
(i) Bestehen einer Behinderung i. S. d. RA 184
(ii) Vorliegen der sonstigen Teilnahmevoraussetzungen 185
bb) Knapp v. Northwestern University 185
(i) Bestehen einer Behinderung i. S. d. RA 186
(ii) Vorliegen der sonstigen Teilnahmevoraussetzungen 187
c) Stellungnahme und Ergebnis 188
aa) Auslegung des Begriffs der Behinderung i. S. d. RA 188
bb) Ausschluß zum Schutz des behinderten Sportlers 189
II. Der „Americans with Disabilities Act“ (abgekürzt ADA) 192
1. Entstehungsgeschichte und Regelungsgehalt des ADA 192
2. Der Rechtsstreit Martin v. PGA Tour, Inc. 193
a) Der zugrundeliegende Sachverhalt 194
b) Die Anwendungsvoraussetzungen des ADA 194
aa) Unanwendbarkeit des ADA auf private Vereinigungen 194
(i) Rechtsauffassung des erstinstanzlichen Gerichts in Martin v. PGA Tour, Inc. und Kritik der Literatur 195
(ii) Stellungnahme 197
bb) Der Begriff des „Place of public accomodation“ 198
(i) Auslegung durch das erstinstanzliche Gericht in Martin v. PGA Tour, Inc. und Bewertung der Literatur 199
(ii) Bewertung der Entscheidung Martin v. PGA Tour, Inc. unter Berücksichtigung weiterer Rechtsprechung 199
(iii) Auswirkungen auf den Wettkampfsport in den Vereinigten Staaten 201
cc) Inhaltskontrolle nach Maßgabe des ADA 202
(i) Rechtsprechung zum ADA im Bereich des High School- und College Sports 203
(ii) Rechtsauffassung des Gerichts in der Entscheidung Martin v. PGA Tour, Inc. 205
(iii) Rechtsauffassung des Gerichts in der Entscheidung Olinger v. U.S.G.A 208
(iv) Stellungnahme 209
3. Ausschluß eines behinderten Sportlers zu dessen eigenem Schutz 212
III. Zusammenfassung und Stellungnahme 214
Fünfter Teil: Vergleich zwischen dem deutschen und US-amerikanischen Recht 217
A. Normierung der Diskriminierungsverbote 217
I. Das deutsche Recht 217
II. Das US-amerikanische Recht 218
1. Verankerung in der Bundesverfassung 218
2. Diskriminierungsverbote auf einfachgesetzlicher Ebene 218
B. Anwendung gesetzlicher Diskriminierungsverbote im Sport 219
I. Anerkennung einer Sportautonomie 220
II. Verbot der Diskriminierung auf Grund des Geschlechts 220
1. Generelle Zulässigkeit einer geschlechtsbezogenen Trennung im Sport 221
2. Zulassungsverweigerung wegen des Geschlechts im Einzelfall 221
a) Durchführung einer Einzelfallprüfung 221
b) Teilnahme einer Sportlerin an einer Herrenveranstaltung 222
c) Teilnahme eines Sportlers an einer Damenveranstaltung 223
d) Besonderheiten des High School- und College Sports 225
III. Verbot der Benachteiligung auf Grund einer Behinderung 226
1. Inhalt des Benachteiligungsverbotes 226
2. Abwägung Benachteiligungsverbot – Autonomie der Sportvereinigungen 227
a) Prüfungsmaßstab 227
b) Durchführung einer Einzelfallprüfung 228
c) Auslegung des Begriffs der Behinderung 229
3. Selbstgefährdung als sachlicher Rechtfertigungsgrund einer Benachteiligung 230
Sechster Teil: Schlußbetrachtung 232
Literaturverzeichnis 235
Sachwortverzeichnis 249