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Fülbier, U. (2003). Die Religionsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter spezieller Berücksichtigung der jeweiligen Methodik der Verfassungsinterpretation. Eine rechtsvergleichende Studie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51185-3
Fülbier, Ulrich. Die Religionsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter spezieller Berücksichtigung der jeweiligen Methodik der Verfassungsinterpretation: Eine rechtsvergleichende Studie. Duncker & Humblot, 2003. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51185-3
Fülbier, U (2003): Die Religionsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter spezieller Berücksichtigung der jeweiligen Methodik der Verfassungsinterpretation: Eine rechtsvergleichende Studie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51185-3

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Die Religionsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter spezieller Berücksichtigung der jeweiligen Methodik der Verfassungsinterpretation

Eine rechtsvergleichende Studie

Fülbier, Ulrich

Staatskirchenrechtliche Abhandlungen, Vol. 40

(2003)

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Abstract

Nicht erst im Zuge der Diskussion um die »Church of Scientology« ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, daß die Religionsfreiheit in den USA nahezu uneingeschränkt geschützt werde, während in Deutschland die Wahrung der Privilegien der beiden großen Amtskirchen im Vordergrund stehe und kleinen, insbesondere neuen religiösen Gruppierungen der Schutz der Verfassung nur in begrenztem Maße zuteil werde. Regelmäßig geht damit die Vorstellung einher, daß in Deutschland Staat und Kirchen in einer Art Kooperation zusammenwirkten, während die USA im Gegensatz dazu ein »klassisches Beispiel für ein System strikter Trennung von Staat und Kirche« seien.

Ulrich Fülbier widerlegt diese herkömmlichen Vorstellungen und weist nach, daß sich die staatskirchenrechtlichen Systeme beider Staaten mittlerweile weitgehend angenähert haben. Der Autor zeigt auf, daß durch die jüngsten Urteile des amerikanischen Höchstgerichts, des U.S. Supreme Court, der Schutz der Religionsfreiheit in Deutschland mittlerweile sogar deutlich weiter geht als in den USA. Seiner umfassenden Untersuchung liegt eine Analyse der Auslegungsmethoden zugrunde, die in Deutschland und den USA zur Interpretation der Verfassungsnormen herangezogen werden.

Interessant ist dieses Buch für Juristen aus Wissenschaft und Praxis sowie für Beobachter des deutschen und US-amerikanischen Verfassungsrechts. Es wendet sich darüber hinaus in seiner Praxisrelevanz und Aktualität auch an alle, die sich generell für den Umgang des Staates mit dem Thema »Religion« in all seinen Ausprägungen interessieren.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 19
Erster Teil: Vorbemerkungen zu den Rechts- und Grundrechtssystemen 24
§ 1 USA 24
I. Common Law 24
II. Verankerung verfassungsgerichtlicher Kontrolle 26
III. Zuständigkeit bei Verfassungsfragen 28
§ 2 Deutschland 30
I. Gesetzesrecht 30
II. Verankerung verfassungsgerichtlicher Kontrolle 31
III. Zuständigkeit bei Verfassungsfragen 32
Zweiter Teil: Methodik der Verfassungsinterpretation 34
§ 1 Problemstellung 34
§ 2 Deutschland 35
I. Auslegungsmethoden 35
1. Objektive und subjektive Theorie 36
a) Objektive Theorie 36
b) Subjektive Theorie 37
c) Zusammenschau von objektiver und subjektiver Theorie 37
d) Unmöglichkeit einer exakten Trennung objektiver und subjektiver Gesichtspunkte 38
2. Ergebnis 40
II. Auslegungssprinzipien 40
1. Prinzip von der Einheit der Verfassung 41
2. Konkretisierung grundlegender Prinzipien der Verfassung 42
III. Probleme der Verfassungsinterpretation 44
§ 3 USA 45
I. Auslegungsmethoden 46
1. Law and Economics sowie Critical Legal Studies 47
2. Privileged Factor Theories 48
3. Balancing Theories 49
4. Open-System Theories 50
5. Ansatz des Supreme Court 51
6. Notwendigkeit einer gleichberechtigten Anwendung der wichtigsten Auslegungsmethoden 53
II. Auslegungsprinzipien 56
1. Stare decisis und Einheit der Verfassungsrechtsprechung 56
2. Judicial self-restraint und der Grundsatz verfassungskonformer Auslegung 59
3. Political question-Doktrin 60
III. Probleme der Verfassungsinterpretation und Vergleich 61
§ 4 Einheitliche Anwendung der Methodik 63
Dritter Teil: Staatskirchenrechtliche Systeme 64
§ 1 Einleitung 64
§ 2 Typologie des Staatskirchenrechts 65
§ 3 Deutschland 66
I. Wortlaut 66
II. Historische Auslegung 67
1. Geschichtliche Grundlagen 67
a) Entwicklung im 19. Jahrhundert 68
aa) Paulskirchenverfassung 68
bb) Revidierte preußische Verfassung 70
b) Zeit der Weimarer Republik 72
aa) Ende des Kaiserreichs 72
bb) Neugestaltung durch die Weimarer Reichsverfassung 72
(a) Ausschluß des Staatskirchentums im strengen Sinne 74
(b) Ausschluß des evangelischen Landeskirchentums 75
(c) Strenge Trennung 76
(d) Ausschluß einer Staatsreligion 76
(e) Art. 137 I WRV jedenfalls als Absage an das landesherrliche Kirchenregiment 77
c) Weiterer geschichtlicher Verlauf (1933–1945) 78
d) Schaffung des Grundgesetzes 80
2. Wille des Verfassungsgebers 82
3. Ergebnis 85
III. Systematische Auslegung 85
1. Wertung des Art. 137 V WRV 86
a) Strenge Trennung 86
b) Formal-organisatorische Trennung 88
c) System grundsätzlicher Trennung 89
2. Wertung des Art. 4 GG 91
a) Verbot staatlicher Indifferenz 92
b) Grundsätze der Neutralität und der Parität 94
3. Ergebnis 95
IV. Teleologische Auslegung 95
1. Bezweckte Trennung durch historisch bedingten Klimawechsel im Rechtsbewußtsein 95
2. Bezweckte Trennung als Freiheitsgarantie durch Einfluß der Systematik 96
3. Telos des Art. 137 V WRV als Auflockerung des Trennungsprinzips 97
a) Herrschende Ansicht 97
b) Gegenauffassung 98
c) Dreiteilung der Religionsgemeinschaften 100
aa) Unterschied zwischen Religionsgemeinschaften mit öffentlichrechtlichem und privatrechtlichem Status 100
bb) Unterschied zwischen den Großkirchen und den anderen Religionsgemeinschaften mit öffentlich-rechtlichem Körperschaftsstatus 104
(a) Soziologischer Befund 106
(b) Christliche Prägung des Grundgesetzes 113
4. Grenze der Privilegien 114
5. Ergebnis 116
V. Gesamtergebnis 117
VI. Abschließende Bemerkungen zur methodischen Vorgehensweise von Bundesverfassungsgericht und Literatur 117
1. Rechtsprechung 117
2. Literatur 120
§ 4 USA 124
I. Wortlaut 124
II. Historische Auslegung 126
1. Geschichtliche Grundlagen 126
a) Neuenglandstaaten 129
b) Südstaaten 130
c) Mittlere Staaten 132
d) Staaten ohne Staatskirchentum 132
e) Auflösung staatskirchlicher Systeme 133
2. Wille des Verfassungsgebers 134
a) Strict separationists und nonpreferentialists 134
b) Debatten von Repräsentantenhaus und Senat 135
c) Schlußfolgerungen 139
aa) Repräsentantenhaus 139
bb) Senat 140
cc) James Madison 141
dd) Thomas Jefferson 143
d) Ergebnis 144
III. Systematische Auslegung 147
1. Test clause 147
2. Free exercise clause 147
a) Gleichzeitige Betroffenheit von establishment clause und free exercise clause 148
aa) Einheitliches Prinzip 148
bb) Rangfolge der Klauseln 149
cc) Balancing approach / Ansatz des Supreme Court 149
dd) Lösung im Sinne der no preference-Lehre 157
b) Fälle ohne direkte Verletzung der Religionsfreiheit Anderer 161
3. Ergebnis 164
IV. Teleologische Auslegung 164
1. Strenges Trennungssystem 164
2. Einmischungsverbot des Bundesgesetzgebers 167
3. Reichweite der no preference-Lehre 168
4. Ergebnis 169
V. Gesamtergebnis 169
VI. Abschließende Bemerkungen zur methodischen Vorgehensweise von Supreme Court und Literatur 170
1. Supreme Court 170
2. Literatur 173
Vierter Teil: Die Religionsfreiheit 174
§ 1 Deutschland 174
I. Wortlaut 174
II. Historische Auslegung 177
1. Geschichtliche Grundlagen 177
a) Paulskirchenverfassung 178
b) Revidierte preußische Verfassung 180
c) Weimarer Reichsverfassung 181
d) Zeit unter der Herrschaft der Nationalsozialisten 184
2. Wille des Verfassungsgebers 184
3. Folgerungen 187
4. Eigenständige Bedeutung der Religionsausübungsfreiheit 189
a) Einheitliches Grundrecht in Art. 4 Abs. 1 und 2 GG 189
b) Mehrere selbständige Grundrechte 190
c) Notwendige Abgrenzung der Einzelverbürgungen 191
5. Christliche Prägung des Religionsbegriffs 194
a) Problemstellung 194
b) Befürworter des christlich geprägten Religionsbegriffs 196
c) Grundsätzliche Offenheit des Religionsbegriffs 196
6. Ergebnis 198
III. Systematische Auslegung 200
1. Schutzbereich 200
a) Glaubensfreiheit 201
b) Bekenntnisfreiheit 202
c) Religionsausübungsfreiheit 203
d) Gewissensfreiheit 203
e) Eingrenzung des Schutzbereichs durch das Kriterium der Verfassungskonformität 204
f) Verfassungsimmanente Grenzen des Gewaltverbots und der Rechte Dritter 206
2. Schranken 208
a) Schrankenleihe 209
b) Verfassungsimmanente Schranken 209
c) Art. 140 GG i.V.m. Art. 136 Abs. 1 WRV 210
d) Regelungszusammenhang von Art. 4 GG und Art. 140 GG 211
e) Typisierende Güterabwägung im Rahmen von Art. 140 GG i.V.m. Art. 136 Abs. 1 WRV 213
f) Schranken der Gewissensfreiheit 215
3. Kollektive Religionsfreiheit 217
a) Religiöse Vereinigungsfreiheit 217
b) Verhältnis des Einzelnen zur Lehre seiner Religionsgemeinschaft 218
c) Selbstbestimmungsrecht der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften 220
d) Spannungsverhältnis kollektiver positiver und individueller negativer Religionsfreiheit 223
4. Einfluß anderer Verfassungsnormen 228
a) Staatskirchenrechtlicher Rahmen 228
b) Grundrechte 228
c) Präambel 231
5. Ergebnis 232
IV. Teleologische Auslegung 232
1. Umfang der Religionsausübungsfreiheit 232
2. Umfang der Gewissensfreiheit 234
3. Konkretisierung der Begriffe von Religion und Weltanschauung 235
4. Schutz der Extrembetätigungen 242
5. Ergebnis 243
V. Gesamtergebnis 244
VI. Abschließende Bemerkungen zur methodischen Vorgehensweise von Bundesverfassungsgericht und Literatur 245
1. Rechtsprechung 245
2. Literatur 247
§ 2 USA 249
I. Wortlaut 249
II. Historische Auslegung 252
1. Geschichtliche Grundlagen 252
a) Prägung durch das Mutterland England 252
b) Entwicklung in den Kolonien 253
aa) Neuenglandstaaten 253
bb) Südstaaten 254
cc) Mittlere Staaten 254
dd) Staaten ohne Staatskirchentum 255
c) Beginn der gesetzlichen Absicherung 255
d) Einfluß John Lockes 256
e) Gesetzliche Regelungen nach Erlangung der Unabhängigkeit 258
2. Wille des Verfassungsgebers 260
3. Ansichten von Thomas Jefferson und James Madison 262
4. Schlußfolgerungen 264
a) Belief/ action distinction-Modell 264
b) Bedeutung von „prohibiting“ 266
c) Gewissensbezogenheit der Religiosität 267
aa) Schutz des forum externum 267
bb) Kollektive Religionsfreiheit 267
cc) Schutz lediglich religiöser Gewissensentscheidungen 268
d) Schutz der Atheisten 270
e) Schranken 270
5. Ergebnis 271
III. Systematische Auslegung 272
1. Test clause 272
2. Establishment clause 273
a) Grenzen des Schutzes 273
b) Einheitlicher Religionsbegriff 276
3. Weitere Grundrechte 277
4. Keine gesonderte Gewissensfreiheit 280
5. Ergebnis 280
IV. Teleologische Auslegung 281
1. Befreiung von den Wirkungen allgemeiner Gesetze 281
a) No-exemptions view 282
b) Exemptions view 282
c) Rechtsprechung des Supreme Court 283
aa) Bisherige Rechtsprechung 283
bb) Neue Rechtsprechung 287
(a) Employment Division, Department of Human Resources of Oregon v. Smith 287
(b) RFRA 291
(c) City of Boerne v. P. F. Flores, Archbishop of San Antonio 292
d) Reaktionen der Literatur 294
aa) Befürworter 294
bb) Gegner 296
e) Anwendung des „compelling interest test“ auch bei bloß mittelbaren Eingriffen 297
2. Begriff der Religion 300
a) Rechtsprechung 301
b) Literatur 303
c) Untauglichkeit schutzbereichsbegrenzender Kriterien 307
3. Kollektive Religionsfreiheit 310
4. Schranken 313
5. Ergebnis 314
V. Gesamtergebnis 314
VI. Abschließende Bemerkungen zur methodischen Vorgehensweise von Supreme Court und Literatur 315
1. Supreme Court 315
2. Literatur 317
Fünfter Teil: Vergleichende Schlußbetrachtung 319
Literaturverzeichnis 326
Sachverzeichnis 352