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Weimarer Staatsrechtslehre und Grundgesetz

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Unruh, P. (2004). Weimarer Staatsrechtslehre und Grundgesetz. Ein verfassungstheoretischer Vergleich. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51450-2
Unruh, Peter. Weimarer Staatsrechtslehre und Grundgesetz: Ein verfassungstheoretischer Vergleich. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51450-2
Unruh, P (2004): Weimarer Staatsrechtslehre und Grundgesetz: Ein verfassungstheoretischer Vergleich, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51450-2

Format

Weimarer Staatsrechtslehre und Grundgesetz

Ein verfassungstheoretischer Vergleich

Unruh, Peter

Schriften zur Verfassungsgeschichte, Vol. 68

(2004)

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Abstract

Die herausragenden verfassungstheoretischen Positionen der Weimarer Staatsrechtslehre sind in der Staatsrechtslehre unter dem Grundgesetz immer noch präsent. Von besonderer Bedeutung sind die einschlägigen Theorien von Hans Kelsen, Carl Schmitt, Rudolf Smend und Hermann Heller. Der Umstand, dass vor allem diese Autoren bis heute eine beträchtliche Nachwirkung entfalten, wirft die Frage auf, ob ihre verfassungstheoretischen Entwürfe - insgesamt oder partiell - als taugliches Deutungsmuster für ein fundiertes Verständnis des Grundgesetzes dienen können. Der Versuch einer Antwort erfolgt hier auf der Grundlage eines verfassungstheoretischen Vergleichs.

In einer kurzen Einleitung werden die fortbestehende Relevanz von Verfassungstheorie im Zeitalter der Globalisierung und die entsprechenden Bezüge zwischen der Weimarer und der aktuellen Staatsrechtslehre erläutert.

Im ersten Hauptteil entwirft Peter Unruh sodann einen Abriss der Verfassungstheorie des Grundgesetzes in Gestalt des einschlägigen Verfassungsbegriffs. Den Ausgangspunkt bildet die Autonomie als verfassungstheoretischer Basiswert, verstanden als Freiheit und Gleichheit des Individuums und verfassungsrechtlich verankert in Art. 1 Abs. 1 GG. Auf diesem Fundament erheben sich zwei tragende Säulen, die aus jeweils acht Teilbausteinen mit spezifischem Inhalt bestehen. So umfassen die Strukturelemente des Verfassungsbegriffs die Volkssouveränität, die Herrschaftskonstitution, den Vorrang und die Normativität der Verfassung, den Rahmencharakter, den umfassenden Charakter und die Universalität der Verfassung sowie die Kodifikation und die Verfassungsänderung. Die materialen Elemente hingegen setzen sich aus der repräsentativen Demokratie, der (horizontalen) Gewaltenteilung, der Herrschaft des Rechts, der Verfassungsgerichtsbarkeit, den Grundrechten, der vertikalen Gewaltenteilung, der Republik und der Sozialstaatlichkeit zusammen.

Die so präzisierte Verfassungstheorie des Grundgesetzes liefert die Kontrastfolie für den Vergleich mit den verfassungstheoretischen Ansätzen von Hans Kelsen, Carl Schmitt, Rudolf Smend und Hermann Heller. Dieser Vergleich führt zu dem Ergebnis, dass keiner der analysierten Entwürfe zu einer vollständigen Rekonstruktion der Verfassungstheorie des Grundgesetzes taugt. Allerdings divergieren die Abweichungen bei den einzelnen Autoren im Hinblick auf die einzelnen Verfassungsbegriffselemente, und auch das Ausmaß der Abweichung ist unterschiedlich.

Insgesamt liegt der wissenschaftliche Ertrag der Studie in einer Selbstvergewisserung darüber, was wir eigentlich tun, wenn wir uns auch heute noch auf diese "Klassiker der Verfassungstheorie" berufen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
Einleitung 19
I. Verfassungstheorie in Zeiten von Europäisierung und Internationalisierung 19
II. Grundgesetz und Weimarer Staatsrechtslehre 21
III. Der Gang der Untersuchung 23
1. Teil: Zur Verfassungstheorie des Grundgesetzes 25
A. Autonomie als verfassungstheoretischer Basiswert 26
I. Die Bedeutung der Autonomie 26
II. Autonomie und Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 GG) 27
B. Strukturelemente des Verfassungsbegriffs 29
I. Volkssouveränität 29
II. Herrschaftskonstitution 30
III. Vorrang und Normativität der Verfassung 31
IV. Der Rahmencharakter der Verfassung 32
V. Der umfassende Charakter der Verfassung 33
VI. Die Universalität der Verfassung 34
VII. Kodifikation 35
VIII. Verfassungsänderung 36
C. Materiale Elemente des Verfassungsbegriffs 37
I. Repräsentative Demokratie 37
II. (Horizontale) Gewaltenteilung 39
III. Die Herrschaft des Rechts 40
IV. Verfassungsgerichtsbarkeit 40
V. Grundrechte 41
VI. Vertikale Gewaltenteilung 42
VII. Republik 43
VIII. Sozialstaatlichkeit 44
D. Zwischenergebnis 45
2. Teil: Weimarer Staatsrechtslehre 47
A. Der Richtungsstreit in der Weimarer Staatsrechtslehre 47
I. Der Hintergrund des Richtungsstreits 48
II. Positivismus und Antipositivismus 51
1. Gemäßigter Positivismus und Reine Rechtslehre 51
2. Antipositivistische Strömungen 54
3. Die Bedeutung des Richtungsstreits für die Verfassungstheorie 55
B. Hans Kelsen (1881-1973): Verfassungstheorie und Reine Rechtslehre 56
I. Vorbemerkung 56
II. Grundzüge der Reinen Rechtslehre 58
1. Ziel und methodologische Prämissen 58
2. Die Identität von Staat und Rechtsordnung 59
3. Die Grundnorm als Geltungsgrund 60
4. Der Stufenbau der Rechtsordnung 64
5. Die Inhaltsneutralität des Rechts 65
6. Reine Rechtslehre und Demokratie 66
III. Autonomie als verfassungstheoretischer Grundwert 68
IV. Strukturelemente des Verfassungsbegriffs 69
1. Volkssouveränität 69
2. Herrschaftskonstitution 70
3. Vorrang und Normativität der Verfassung 71
4. Der Rahmencharakter der Verfassung 72
5. Der umfassende Charakter der Verfassung 73
6. Die Universalität der Verfassung 74
7. Kodifikation 74
8. Verfassungsänderung 75
V. Materiale Verfassungsbegriffselemente 77
1. Parlamentarische Demokratie 77
2. (Horizontale) Gewaltenteilung 79
3. Die Herrschaft des Rechts 80
4. Verfassungsgerichtsbarkeit 80
5. Grundrechte 83
a) Die Position in der „Reinen Rechtslehre" 83
b) Die Position in den demokratietheoretischen Schriften 84
6. Vertikale Gewaltenteilung 85
7. Republik 86
8. Sozialstaat 86
VI. Fazit 87
C. Carl Schmitt (1888-1985): Die Sehnsucht nach der politischen Einheit 87
I. Vorbemerkung 87
II. Kulturkritik, Liberalismuskritik und Verfassungstheorie 90
1. Grundzüge des „Begriffs des Politischen" 91
2. Anti-liberale Stoßrichtung 95
a) Das anthropologische Argument 95
b) Das prinzipielle Argument 96
c) Das historische Argument 97
d) Folgerungen und die Frage nach dem Motiv 98
3. Von der Liberalismuskritik zur Verfassungstheorie 101
III. Der „positive" Verfassungsbegriff 102
IV. Autonomie als verfassungstheoretischer Grundwert? 104
V. Strukturelemente des Verfassungsbegriffs 106
1. Volkssouveränität 106
2. Herrschaftskonstitution 109
3. Vorrang und Normativität der Verfassung 109
4. Der Rahmencharakter der Verfassung 111
5. Der umfassende Charakter der Verfassung 111
6. Die Universalität der Verfassung 111
7. Kodifikation 112
8. Verfassungsänderung 112
VI. Materiale Verfassungsbegriffselemente 114
1. Repräsentative Demokratie 114
a) Die Destruktion der Idee des Parlamentarismus 115
b) Demokratietheorie bei Carl Schmitt 119
2. (Horizontale) Gewaltenteilung 124
3. Die Herrschaft des Rechts 125
4. Verfassungsgerichtsbarkeit 125
5. Grundrechte 128
6. Vertikale Gewaltenteilung 129
7. Republik 130
8. Sozialstaat 130
VII. Fazit 131
D. Rudolf Smend (1882-1975): Integration und Verfassung 132
I. Vorbemerkung 132
II. Staatstheoretische Grundlegung und Verfassungstheorie 133
1. Die geisteswissenschaftliche Methode Smends 134
2. Staat und Integration 135
3. Die Integrationsfaktoren 137
4. Staat und Integration als Aufgabe und Notwendigkeit 138
5. Verfassungstheorie 141
III. Autonomie als verfassungstheoretischer Basiswert? 142
IV. Strukturelemente des Verfassungsbegriffs 143
1. Volkssouveränität 143
2. Herrschaftskonstitution 143
3. Vorrang und Normativität der Verfassung 144
4. Der Rahmencharakter der Verfassung 146
5. Der umfassende Charakter der Verfassung 147
6. Die Universalität der Verfassung 147
7. Kodifikation 147
8. Verfassungsänderung 148
V. Materiale Verfassungsbegriffselemente 148
1. Parlamentarisch-repräsentative Demokratie 148
2. (Horizontale) Gewaltenteilung 150
3. Die Herrschaft des Rechts 151
4. Verfassungsgerichtsbarkeit 151
5. Grundrechte 152
6. Vertikale Gewaltenteilung 154
7. Republik 155
8. Sozialstaat 155
VI. Fazit 155
E. Hermann Heller (1891-1933): Staatslehre und Verfassung 156
I. Vorbemerkung 156
II. Staatslehre und Verfassungstheorie 158
1. Aufgabe und Status der Staatslehre 158
2. Der Staat 160
3. Staat und Recht 161
4. Rechtssatz, Rechtsgrundsatz und die Legitimität des Staates 162
5. Staat und Verfassung 164
III. Autonomie als verfassungstheoretischer Basiswert 165
IV. Strukturelemente des Verfassungsbegriffs 166
1. Volkssouveränität 166
2. Herrschaftskonstitution 168
3. Vorrang und Normativität der Verfassung 169
4. Der Rahmencharakter der Verfassung 170
5. Der umfassende Charakter der Verfassung 171
6. Der universale Charakter der Verfassung 171
7. Kodifikation 171
8. Verfassungsänderung 172
V. Materiale Verfassungsbegriffselemente 173
1. Parlamentarisch-repräsentative Demokratie 173
2. (Horizontale) Gewaltenteilung 175
3. Die Herrschaft des Rechts 176
4. Verfassungsgerichtsbarkeit 176
5. Grundrechte 178
6. Vertikale Gewaltenteilung 179
7. Republik 179
8. Sozialstaat 180
VI. Fazit 182
Zusammenfassung 185
Literaturverzeichnis 187
Personen- und Sachverzeichnis 211