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Raab, P. (1999). Zur analogen Anwendung der §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO bei verfassungswidrig ausgelegten Normen, insbesondere bei Bürgschaften vermögensloser Familienangehöriger. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49669-3
Raab, Paul D. H.. Zur analogen Anwendung der §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO bei verfassungswidrig ausgelegten Normen, insbesondere bei Bürgschaften vermögensloser Familienangehöriger. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49669-3
Raab, P (1999): Zur analogen Anwendung der §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO bei verfassungswidrig ausgelegten Normen, insbesondere bei Bürgschaften vermögensloser Familienangehöriger, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49669-3

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Zur analogen Anwendung der §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO bei verfassungswidrig ausgelegten Normen, insbesondere bei Bürgschaften vermögensloser Familienangehöriger

Raab, Paul D. H.

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 151

(1999)

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Abstract

Das BVerfG hat in BVerfGE 89, 214 u. a. entschieden, daß Zivilgerichte Angehörigenbürgschaften bei der Auslegung des § 138 BGB anders als bisher zu behandeln haben. Damit war den Bürgen in den dort entschiedenen Fällen geholfen. Fraglich blieb, was mit früher verurteilten Bürgen geschehen sollte, die keine Verfassungsbeschwerde erhoben hatten, ob sie also aufgrund der o. g. Entscheidung des BVerfG z. B. die Vollstreckung gegen sich verhindern könnten.

Lösungsansätze finden sich u. a. in einer direkten oder analogen Anwendung der Vorschriften über die Restitutionsklage gem. § 580 Nr. 6 und 7 lit. a ZPO oder die Vollstreckungsgegenklage aus § 767 ZPO in Verbindung mit § 853 BGB. Diese Wege scheitern aber sämtlich wegen fehlender Tatbestands- bzw. Analogievoraussetzungen. Möglich bleibt eine Anwendung der §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO. Diese Normen gewähren einen Vollstreckungsschutz vor zivilrechtlichen Urteilen, allerdings nur, wenn eine Vorschrift, auf der ein Urteil beruht, für nichtig erklärt wurde.

Die Untersuchung geht dahin, ob auch in dem Fall, in dem nur die Auslegung einer Norm für verfassungswidrig erklärt wurde, betroffenen Personen, sofern nicht durch eine erweiterte Auslegung möglich, durch eine analoge Anwendung der §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO geholfen werden kann.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einleitung 11
I. Ausgangsfall 11
II. Problemstellung 11
III. Bisherige Stellungnahmen 13
IV. Rangfolge von Lösungsmöglichkeiten 14
V. Zielsetzung 15
B. Restitutionsklage 16
I. § 580 Nr. 6 ZPO 16
II. § 580 Nr. 6 ZPO analog 17
1. Analogiefähigkeit von Sondervorschriften 17
2. Regelungslücke bei § 580 Nr. 6 ZPO 19
3. Fiktive Regelungslücke – Überschreitung des Regelungsprinzips 19
4. Verhältnis zu § 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG 20
III. § 580 Nr. 7 lit. a ZPO 20
C. Klage aus § 826 BGB 22
I. Anwendung durch das Reichsgericht 24
II. Anwendung durch den BGH 25
1. Titelerschleichung – Voraussetzungen 26
2. Konsequenzen 26
a) Klage vor dem Beschluß des BVerfG gegen vor dem Beschluß erwirkte Titel 27
b) Klage nach dem Beschluß des BVerfG 27
(1) Klage nach dem Beschluß des BVerfG gegen vor dem Beschluß erwirkte Titel 28
(2) Klage nach dem Beschluß des BVerfG gegen nach dem Beschluß erwirkte Titel – Tatbestandsirrtum 28
(3) Klage nach dem Beschluß des BVerfG gegen nach dem Beschluß erwirkte Titel – Übrige Fälle 31
c) Zwischenergebnis 31
3. Titelausnutzung – Voraussetzungen 31
4. Konsequenzen 32
a) Klage vor dem Beschluß des BVerfG gegen vor dem Beschluß erwirkte Titel 32
b) Klage nach dem Beschluß des BVerfG gegen vor dem Beschluß erwirkte Titel 32
c) Klage nach dem Beschluß des BVerfG gegen nach dem Beschluß erwirkte Titel 33
d) Zwischenergebnis 33
III. Die Ansicht der Literatur zur Klage aus § 826 BGB 34
D. Vollstreckungsgegenklage aus § 767 ZPO 37
I. Konflikt Rechtssicherheit – Einzelfallgerechtigkeit 37
II. Einzelfallgerechtigkeit 38
III. Regelfall der Vollstreckungsgegenklage 38
IV. Einwendungen gegen den materiellen Anspruch 39
1. § 767 ZPO bei sittenwidrig erschlichenem Titel 40
2. § 767 ZPO bei sittenwidrig ausgenutztem Titel 40
3. Entstehungszeitpunkt der Einrede 41
V. Kritik 41
E. Vorschriften des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes 44
I. Rechtsfolgen für den Beschwerdeführer 44
1. Rechtsfolgen bzgl. des angegriffenen Urteils 45
2. Rechtsfolgen bzgl. der Entscheidung zugrunde liegender Normen 46
II. Rechtsfolgen für in gleicher Weise betroffene Personen 47
1. Verweis in das abstrakte Normenkontrollverfahren 47
2. Die Begriffe “Norm” und “beruhen” im Sinne von § 79 BVerfGG 47
a) Ausschluß formellrechtlicher Normen wegen Rechtsgrundverweisung? 49
b) Ausschluß formellrechtlicher Normen durch Auslegung? 50
3. “Entsprechende” Anwendung des § 767 ZPO 54
a) § 767 Abs. 2 ZPO 55
b) Mehrfach begründeter Anspruch 55
(1) § 767 ZPO bei mehrfach begründetem Anspruch 55
(2) §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO bei mehrfach begründetem Anspruch 56
c) §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO bei nichtiger formellrechtlicher Norm 58
d) Sachliche Zuständigkeit 58
4. Rechtskraftdurchbrechung bei § 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG 59
5. Anwendbarkeit des § 79 BVerfGG im Verfassungsbeschwerdeverfahren 61
6. Subsidiarität des § 79 Abs. 2 BVerfGG 63
a) Eigene Verfassungsbeschwerde 63
b) Eigene, offensichtlich begründete Verfassungsbeschwerde 63
c) Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Verfassungsbeschwerden 64
III. Anwendung des § 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG durch Auslegung 65
1. Wortlautauslegung 65
2. Systematische Auslegung 66
3. Historische Auslegung 68
4. Teleologische Auslegung 69
a) Eingrenzung der Folgen einer Nichtigerklärung 69
(1) Ipso-Iure-Nichtigkeit 69
(2) Gegenansicht 71
(3) Vermittelnde Ansicht und Erstfassung des § 79 BVerfGG 72
b) Ausgleich zwischen Rechtssicherheit und Einzelfallgerechtigkeit 73
c) Erweiterte teleologische Auslegung? 75
(1) Rechtsfolgen des § 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG 76
(2) Erweiterung des Tatbestandes? 76
(3) Erweiterung des Tatbestandes durch das BVerfG? 77
IV. Analoge Anwendung des § 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG 78
1. Allgemeine Gegenargumente 78
2. Regelungslücke 80
3. Planwidrigkeit der Regelungslücke 81
4. Vergleichbarkeit der Interessenlagen 83
a) Wertungen der gesetzlichen Regelung 83
b) Gleiche Wertung der Sachverhalte 84
(1) Fehlende Rechtsgrundlage 84
(2) Keine Fristgebundenheit des Antrags 85
(3) Grundsätze des § 79 Abs. 1 BVerfGG 86
(4) Belastung des Betroffenen 86
(5) Gesetzeskraft der Entscheidung des BVerfG – Tenorierung 87
(6) Vergleich § 826 BGB – §§ 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG, 767 ZPO analog 91
5. Ergebnis – Überlegung de lege ferenda 92
V. Folgeprobleme 93
1. Auswirkungen auf das bürgerliche Recht 93
2. Verfahren bei abgewiesenem Antrag gem. § 79 Abs. 2 S. 3 BVerfGG 95
a) Offensichtlich begründete Verfassungsbeschwerde 96
b) Annahmeverweigerung 96
c) Annahme durch den Senat 96
F. Zusammenfassung 98
Literaturverzeichnis 100
Sachverzeichnis 106