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Artner, M. (2002). Agere praescriptis verbis. Atypische Geschäftsinhalte und klassisches Formularverfahren. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50585-2
Artner, Michael. Agere praescriptis verbis: Atypische Geschäftsinhalte und klassisches Formularverfahren. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50585-2
Artner, M (2002): Agere praescriptis verbis: Atypische Geschäftsinhalte und klassisches Formularverfahren, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50585-2

Format

Agere praescriptis verbis

Atypische Geschäftsinhalte und klassisches Formularverfahren

Artner, Michael

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 94

(2002)

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Abstract

Das römische Recht soll - bedingt durch einen numerus clausus an Rechtsmitteln - nur bestimmte schuldrechtliche Vertragstypen zugelassen haben. Vor diesem Hintergrund erscheint eine Klage praescriptis verbis, welche in den Quellen gerade die gerichtliche Durchsetzung atypischer Gestaltungen hat, als Fremdkörper.

Diese traditionelle Sichtweise ist allerdings stark zu relativieren. Tatsächlich nämlich bestanden bei der Konzeption der den Prozeßgegenstand bestimmenden Klageformeln vor dem Gerichtsmagistraten größere Freiheiten als bisher angenommen. Praescripta verba waren ein Gestaltungsmittel, wie schon nach klassischem Recht Sondervereinbarungen durch Inkorporation in das Prozeßprogramm klagbar gemacht werden konnten.

Ursprünglich lehnte sich die Klage praescriptis verbis wohl an anerkannte Klageformeln im Bereich der bonae fidei iudicia an. Andere Ansätze bei frühklassischen Juristen gehen dahin, sie zur Durchsetzung solcher Abreden zu verwenden, die mit einem Übereignungsakt verbunden sind. Allerdings lassen sich - entsprechend den Bedürfnissen der Parteien - zahlreiche Sonderfälle ausmachen.

Am Ende der klassischen Periode sind Vereinheitlichungstendenzen unverkennbar. Nach wie vor behandelt das römische Recht die Problematik unter Berücksichtigung der Anforderungen des klassischen Formularverfahrens nach den Besonderheiten des konkreten Sachverhaltes. Aus diesem Grunde fehlt es auch bis zuletzt an einer einheitlichen dogmatischen Durchdringung.

Table of Contents

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Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
1. Abschnitt: Allgemeine Voraussetzungen einer Klage praescriptis verbis 12
§ 1 Einleitung 12
I. Grundsatz der Typenbindung im römischen Schuldrecht 12
II. Prozessuale Voraussetzungen: Eigenheiten des klassischen Formularverfahrens 15
III. Zusammenfassung 25
§ 2 Allgemeine Überlegungen zur Klassizität einer Klage praescriptis verbis und der dafür verwendeten Bezeichnungen 25
A. Bezeichnungen für die Klage praescriptis verbis 26
I. Namensgruppen 27
II. Bezeichnungen mit dem Bestandteil praescriptis verbis 28
III. actio in factum civilis 35
IV. Bezeichnungen mit dem Bestandteil incerti civilis 37
V. Folgerungen aus der Namensvielfalt 37
B. Vorkommen von agere praescriptis verbis und Quellen rechtshistorischen Inhalts 38
I. Vorkommen in vorjustinianischen Quellen und byzantinischen Quellen 38
II. Quellen mit rechtshistorischer Ausrichtung 44
III. Zwischenergebnis 47
§ 3 Aufbau einer Formel des agere praescriptis verbis 47
I. Die einzelnen Formelbestandteile einer Klage praescriptis verbis 48
II. Die intentio incerta 51
III. Die praescripta verba 52
2. Abschnitt: Entwicklung der Klage praescriptis verbis in klassischer Zeit 67
§ 4 Die Anfänge - agere praescriptis verbis in vor- und frühklassischer Zeit 67
A. Die ausgehende Republik: erste Spuren einer Klage praescriptis verbis bei Alfenus Varus? 67
B. Labeo als „Erfinder" des agere praescriptis verbis 72
I. Agere praescriptis verbis und bedingtes Rechtsgeschäft 72
II. Agere praescriptis verbis und novum negotium 81
III. Labeo und die actio in factum civilis 87
IV. Labeo und die actio incerti civilis 90
V. Zusammenfassung 94
C. Entwicklung des agere praescriptis verbis bei Proculianern und Sabinianern 96
I. Proculus-D. 19, 5, 12 96
II. Sabinus - Beschränkung auf das materielle Recht 101
D. Neue Ansätze bei Aristo und Javolen 105
I. Aristo - D. 2, 14, 7, 2 105
II. Fortsetzung bei Javolen 112
III. Zusammenfassung 118
§ 5 Agere praescriptis verbis in den Zeugnissen der hochklassischen Juristen 119
A. Höhepunkte klassischer Jurisprudenz 119
I. Celsus 119
II. Neraz 131
III. Julian und Afrikan 133
B. Agere praescriptis verbis und Schlußredaktion des Edikts 150
I. Institutionalisierung einer actio de aestimato 151
II. Auswirkungen der Ediktsredaktion auf die Möglichkeit des agere praescriptis verbis 154
C. Entwicklung der Klage praescriptis verbis nach der Schlußfassung des Edictum perpetuum 157
I. Pomponius und die Klage praescriptis verbis im Umkreis der Realkontrakte 157
II. Gaius-D. 19, 5, 22 172
III. Zusammenfassung 174
3. Abschnitt: Anwendungsgebiete der Klage praescriptis verbis am Ende der Klassik 176
§ 6 Kognitionsverfahren und prozessuale Voraussetzungen 176
A. Die cognitio extra ordinem 176
B. Prozessualer Ausgangspunkt 177
§ 7 Klagen praescriptis verbis und bonae fidei iudicia 178
A. Klagen praescriptis verbis und Klagen aus den Konsensualkontrakten 178
I. actio empti, actio venditi und agere praescriptis verbis 178
II. actio locati, actio conducti und agere praescriptis verbis 190
III. actio mandati und agere praescriptis verbis 192
B. Klagen praescriptis verbis und Klagen aus den Realkontrakten 197
C. Klagen zur Durchsetzung eines Nutzungstauschs 203
D. Klage aus aestimatum 206
§ 8 Klagen zur Durchsetzung von Nebenvereinbarungen zu einer Übereignung 209
A. Sachtausch 209
B. Geschäfte nach dem Muster dedi ut faceres 212
C. Sonderfälle 221
I. Schenkung unter einer Auflage 221
II. pactum neben einer Mitgiftbestellung 222
III. Vorweggenommene Erbfolge 226
IV. Vereinbarungen nach dem Muster „feci ut" 230
V. Vergleich 233
D. Zusammenfassung zur Spätklassik und Darstellung der Ergebnisse 234
Literaturverzeichnis 241
Quellenverzeichnis 256
Sachverzeichnis 264