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Ebert, I. (1995). Die Normierung der juristischen Staatsexamina und des juristischen Vorbereitungsdienstes in Preußen (1849 - 1934). Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48438-6
Ebert, Ina. Die Normierung der juristischen Staatsexamina und des juristischen Vorbereitungsdienstes in Preußen (1849 - 1934). Duncker & Humblot, 1995. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48438-6
Ebert, I (1995): Die Normierung der juristischen Staatsexamina und des juristischen Vorbereitungsdienstes in Preußen (1849 - 1934), Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48438-6

Format

Die Normierung der juristischen Staatsexamina und des juristischen Vorbereitungsdienstes in Preußen (1849 - 1934)

Ebert, Ina

Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Vol. 9

(1995)

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Abstract

Gegenstand der Untersuchung ist der Teil der preußischen Juristenausbildung in den Jahren 1849-1934, der unmittelbar Gegenstand staatlicher Regelung wurde, also der Zeitraum von der Zulassung des Jurastudenten zum ersten Staatsexamen über den juristischen Vorbereitungsdienst bis zum Assessorexamen. Da dieser Ausbildungsweg nicht nur für die gesamte preußische Justiz und Verwaltungselite obligatorisch war, sondern auch zahllose Vertreter anderer Berufsgruppen prägte, die ihrerseits die preußisch-deutsche Politik und Kultur maßgeblich mitbestimmten, handelt es sich dabei zwangsläufig nicht bloß um ein Kapitel preußischer Justizgeschichte. Vielmehr werden auch Aspekte allgemeinerer Art beleuchtet, etwa die schrittweise Gleichberechtigung der jüdischen Bevölkerung, die Öffnung staatlicher Ämter für Frauen oder das jahrzehntelange Streben nach deutscher Rechts- und Staatseinheit bis hin zur nationalsozialistischen Gleichschaltung der Jahre 1933/34. Wie im großen wird Preußen im Laufe des Untersuchungszeitraums dabei zunehmend auch auf dem Gebiet der Juristenausbildung zum Vorbild der gesamtdeutschen Entwicklung, die sich mehr und mehr dem preußischen Modell anpaßt, damit aber auch gleichzeitig dessen bis heute wohlvertraute Probleme auf ganz Deutschland überträgt: Die Überfüllung der juristischen Berufe, den Kampf gegen überlange Ausbildungszeiten und überalterte Absolventen, die Konkurrenz zwischen universitärer Juristenausbildung und der durch private Repetitoren, das Bemühen um eine Objektivierung des Prüfungsverfahrens. Schließlich wird aber auch skizziert, wie die mittlerweile als selbstverständlich geltenden Bestandteile des juristischen Ausbildungs- und Examenswesens entstanden, wie sie sich in ihrer Anfangszeit bewährten und vor welche Schwierigkeiten sie Justizverwaltung, Juristische Fakultäten und angehende preußische Juristen zunächst stellten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 12
A. Einleitung 15
I. Themeneingrenzung 15
II. Die Ausgangslage 20
1. Die Juristenausbildung vor den Reformen von 1849 20
2. Gründe für die Neugestaltung der Juristenausbildung 1849 27
B. 1849 bis 1869 31
I. Die Auskultatur 32
1. Das Auskultatorexamen 32
a) Zulassungsvoraussetzungen 33
b) Durchführung 37
c) Die Beteiligung von Professoren am Auskultatorexamen 41
2. Die Auskultatorzeit 44
3. Gründe für die Abschaffung der Auskultatur 46
II. Das Referendarexamen 48
1. Zulassungsvoraussetzungen 48
2. Durchführung 49
III. Das Referendariat 52
1. Die einzelnen Stationen 53
2. Der vorzeitige Abbruch von Referendariat und Auskultatur und der Wechsel in den Subalterndienst 58
IV. Das Assessorexamen 59
1. Die Zulassung zum Assessorexamen 60
2. Die Durchführung des Assessorexamens 63
a) Der Aktenvortrag 65
b) Die mündliche Prüfung 66
c) Die Proberelation 68
d) Die wissenschaftliche Arbeit 70
e) Die Klausur 73
f) Das Gesamtergebnis der Prüfung 74
g) Wiederholer 77
V. Sonderregelungen für die Rheinlande 78
C. Die Juristenausbildung unter dem JAG von 1869 81
I. Das JAG von 1869 85
II. Das (neue) Referendarexamen 87
1. Zulassungsvoraussetzungen 88
a) Die schulische Vorbildung 93
b) Kriterien für ein ordnungsgemäßes Studium 99
aa) Studiendauer 99
bb) Pflichtvorlesungen 100
cc) Die Einführung des BGB und die Eisenacher Konferenz 101
dd) Studienpläne 104
ee) Auswirkungen von Relegation und Studienunterbrechungen 105
c) Übungs-, Seminar- und Praktikumsscheine 105
2. Durchführung 108
a) Das schriftliche Examen 111
aa) Die wissenschaftliche Arbeit 113
bb) Die (Wieder-)Einführung von Examensklausuren 118
cc) Die Organisation der Examensklausuren 120
b) Die mündliche Prüfung 126
aa) Der äußere Ablauf 126
bb) Prüflinge und Prüfer 131
cc) Prüfungsinhalt und Prüfungstechnik 139
c) Examensergebnisse 154
aa) Ermittlung des Gesamtergebnisses 154
bb) Prädikate 156
cc) Notenspiegel und Anforderungen 159
d) Wiederholer 162
e) Noch einmal: Professoren als Prüfer 166
III. Das Referendariat 175
1. Zulassungsvoraussetzungen 176
a) Staatsangehörigkeit 177
b) Die Zulassungsverweigerung wegen Unwürdigkeit 179
c) Das Problem der Überfüllung des Vorbereitungsdienstes 181
2. Die Struktur des Referendariats 183
a) Die Dauer des Vorbereitungsdienstes 183
b) Die einzelnen Stationen 190
aa) Der Streit um die Bedeutung der verschiedenen Ausbildungsstationen 192
bb) Die Reihenfolge und Dauer der Stationen im Wandel der Ausbildungsordnungen 196
c) Sonderregelungen für die neuen Länder 204
d) Die Frage nach der Einführung einer Verwaltungsstation 205
e) Selbständige Tätigkeit der Referendare contra Schreiberdienste 210
aa) Referendare als Protokollführer 210
bb) Referendare als Vertreter von Richtern und Anwälten 213
f) Die vorzeitige Beendigung des Vorbereitungsdienstes 219
3. Maßnahmen zur Intensivierung des Vorbereitungsdienstes 221
a) Arbeitsgemeinschaften 221
aa) Entstehung und Organisation 222
bb) Inhalt und Methodik 226
cc) Teilnahmepflicht 229
dd) Kritik an den Arbeitsgemeinschaften 231
b) Exkursionen und Besichtigungen 232
4. Das Problem der Auswahl von Ausbildern und Arbeitsgemeinschaftsleitern 234
IV. Das Assessorexamen 239
1. Die häuslichen Arbeiten 241
2. Die Klausuren 246
3. Der Aktenvortrag 248
4. Die mündliche Prüfung 250
5. Die Ermittlung des Gesamtergebnisses 256
6. Die Examensresultate 257
7. Wiederholer 262
8. Die Prüfungskommission für das Assessorexamen 265
a) Organisation und Besetzung der Prüfungskommission 265
b) Die Überlastung der Prüfungskommission und ihre Folgen 271
9. Der Berlinaufenthalt der Referendare 277
10. Die Verschleppung der Examensdauer durch die Referendare 281
V. Die Bekämpfung von Täuschungen bei den juristischen Examina 286
VI. Militär und Juristenausbildung 296
1. Der Heeresdienst der Nachwuchsjuristen in Friedenszeiten 296
2. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen 297
D. Einzelprobleme im Längsschnitt 306
I. Juristen und die Ausbildung für den höheren Verwaltungsdienst 306
1. Der Wechsel von Referendaren in den Vorbereitungsdienst der Verwaltung 309
2. Der Ausbildungsgang der Regierungsreferendare 315
a) Das Regierungsreferendariat 315
b) Die große Staatsprüfung für höhere Verwaltungsbeamte 318
3. Gegenbestrebungen zur Sonderausbildung der höheren Verwaltungsbeamten und Phasen der Einheitsausbildung für Justiz und Verwaltung 322
II. Die finanzielle Situation der Referendare 330
1. Die soziale Herkunft der Referendare 330
2. Nebenbeschäftigungen und Zusatzeinkünfte 333
3. Unterhaltsbeihilfen 337
III. Die rechtliche Sonderstellung einzelner Bevölkerungskreise innerhalb der Juristenausbildung 344
1. Konfessionszugehörigkeit 344
a) Die Phase der rechtlichen Diskriminierung jüdischer Juristen 346
b) Von der gesellschaftlich-faktischen Diskriminierung zur Akzeptanz (1869–1919) 355
2. Frauen und die Juristenausbildung 358
a) Der Weg zur rechtlichen Gleichstellung 359
b) Die Situation unter der Weimarer Verfassung 360
IV. Nicht verwirklichte Reformpläne 366
1. Die Heraufsetzung der Mindeststudiendauer 366
2. Zwischenprüfungen und Zulassungsscheine 369
3. Vor- und Zwischenpraxis: Die Vorläufer des Einphasenmodells 375
4. Staatsreferendar und Staatsassessor 379
5. Die Bekämpfung des privaten Repetitorwesens 382
E. 1933/34: Das Ende der preußischen Juristenausbildung 386
I. Erste nationalsozialistische Eingriffe in das preußische Ausbildungswesen 387
1. Die Umgestaltung von Prüfungsablauf und Referendariat 387
2. Sonderregelungen für bestimmte Personengruppen 395
a) Die Bevorzugung “verdienter Kämpfer für die nationale Erhebung” 395
b) Die Benachteiligung von Frauen 397
c) Der Ausschluß von Juden und politisch Andersdenkenden 398
II. Die Gleichschaltung der deutschen Juristenausbildung 401
1. Vereinheitlichungspläne vor 1933 401
2. Die “Verreichlichung” der Justiz 1933/34 405
3. Die Reichsjustizausbildungsordnung von 1934 406
F. Fazit 411
Anhang 412
I. Chronologische Übersicht über wichtige Bestimmungen zur Justizausbildung 412
II. Chronologische Übersicht über wichtige Bestimmungen zur Ausbildung der höheren nichttechnischen Verwaltungsbeamten 414
III. Auszug aus dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 27.1.1877 415
IV. Gesetz über die juristischen Prüfungen und die Vorbereitung zum höheren Justizdienste vom 6.5.1869 416
Literaturverzeichnis 418
I. Ungedruckte Quellen 418
II. Gedruckte Quellen 423
III. Literatur 424