Die confusio im klassischen römischen Recht
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Die confusio im klassischen römischen Recht
Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. N. F., Vol. 21
(1995)
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Abstract
Wenn Forderung und Schuld in einer Person zusammentreffen, erlischt die Verbindlichkeit, und wenn Eigentum und Belastung sich in einer Hand vereinigen, erlischt das beschränkte dingliche Recht. Der Erlöschensgrund der Konfusion, den auch das moderne Recht kennt, ist römisches Erbe.Bisher fehlte eine umfassende Darstellung der modernen Romanistik zu diesem Thema. Die vorliegende Arbeit unternimmt es, mit den Methoden moderner Romanistik das gesamte Material des klassischen römischen Rechts in geordnetem Zusammenhang aufzuarbeiten. Dabei wird sowohl die dingliche wie auch die obligatorische Konfusion eingehend untersucht. Die Arbeit zeigt die außerordentlich differenzierte Behandlung der Konfusion durch die römische Jurisprudenz: Sie stellt die Wirkung der Konfusion nicht in Frage, korrigiert sie aber, wo immer sie zu einem unangemessenen Ergebnis führte. Dabei greift sie je nach Fallkonstellation zu den unterschiedlichsten Mitteln. Es ergibt sich das Bild eines in der historischen Entwicklung immer selbstbewußteren und freieren Umgangs der Jurisprudenz mit einer institutionellen Vorgabe.Die Arbeit zeigt aber auch, daß bestimmte Teilaspekte, die bisher immer der Konfusion zugerechnet wurden, wie etwa die unechte Bürgschaftskonfusion, von der römischen Jurisprudenz nicht als Konfusion betrachtet wurden. Am Schluß der Arbeit wird zum einen die dogmengeschichtliche Entwicklung der Konfusion im 19. Jahrhundert und zum anderen die Entwicklung des Begriffs confusio nachgezeichnet, wie sie sich nach den römischen Juristenschriften darstellt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Kapitel 1: Die dingliche Konfusion | 13 | ||
§ 1. Die Konfusion beim Nießbrauch | 13 | ||
I. Das Erlöschen des Nießbrauchs durch Konfusion | 13 | ||
II. Diskussion über Ausnahmen | 15 | ||
1. Bestätigung der Konfusionswirkung | 15 | ||
2. Wiederbegründung des Nießbrauchs trotz Konfusion | 20 | ||
III. Konfusion des Nießbrauchs und das ius adcrescendi | 23 | ||
1. Das Anwachsungsrecht des Nießbrauchers | 24 | ||
2. Das Anwachsungsrecht und der Nießbrauch an der eigenen Sache | 25 | ||
3. Ulpian (17 ad Sab) vat. 83 | 29 | ||
IV. Zusammenfassung | 34 | ||
§ 2. Die Konfusion bei der Dienstbarkeit | 36 | ||
I. Grundsatz | 36 | ||
II. Die Konfusion einer Dienstbarkeit an mehreren Grundstücken | 37 | ||
III. Servitus pro parte retineri | 40 | ||
IV. Die Pflicht zur Wiederbegründung einer Dienstbarkeit | 46 | ||
1. Die Pflicht zur Wiederbegründung beim Erbschaftskauf | 47 | ||
2. Die Pflicht zur Wiederbegründung im Dotalrecht | 49 | ||
3. Die Pflicht zur Wiederbegründung im Legatsrecht | 52 | ||
V. Zusammenfassung | 55 | ||
§ 3. Das Erlöschen des Pfandrechts durch Konfusion | 57 | ||
Kapitel 2: Die obligatorische Konfusion | 60 | ||
§ 4. Die obligatorische Konfusion | 60 | ||
I. Die Wirkung der obligatorischen Konfusion | 60 | ||
II. Die Wirkung der obligatorischen Konfusion auf das Pfandrecht | 64 | ||
§ 5. Die Konfusion bei der Gesamtschuld | 67 | ||
§ 6. Eviktionshaftung und Konfusion | 72 | ||
§ 7. Noxalhaftung und Konfusion | 80 | ||
§ 8. Die Konfusion im Bürgschaftsrecht | 86 | ||
I. Die Konfusion der Bürgschaftsforderung | 86 | ||
1. Das Erlöschen der Bürgschaftsforderung | 86 | ||
2. Der Rückgriff des Erben beim Schuldner | 87 | ||
II. Die Konfusion der Hauptschuld | 90 | ||
§ 9. Exkurs: Die unechte Bürgschaftskonfusion | 94 | ||
I. Das Erlöschen der Bürgschaftsforderung | 94 | ||
II. Das Fortbestehen der Bürgschaftsforderung | 97 | ||
III. Der Erlöschensgrund der unechten Bürgschaftskonfusion | 102 | ||
IV. Die Bezeichnung der unechten Bürgschaftskonfusion als confusio | 107 | ||
Kapitel 3: Erbrechtliche Sonderfragen | 112 | ||
§ 10. Die Verhinderung der Konfusion im Erbrecht | 112 | ||
I. Die tatsächliche Verhinderung der Konfusion | 112 | ||
II. Die Beseitigung der Wirkungen des Erbschaftserwerbs | 114 | ||
III. Die Aufhebung der Wirkung der Konfusion durch Dritte | 115 | ||
IV. Die separatio bonorum bei Insolvenz des Erben | 120 | ||
§ 11. Die Berechnung der Falzidischen Quart bei Konfusion | 122 | ||
I. Grundsatz | 122 | ||
II. Ausnahmen | 127 | ||
III. Die Berechnung der Quart bei Konfusion der actio de peculio | 130 | ||
IV. Zusammenfassung | 131 | ||
§ 12. Konfusion und Indignität | 132 | ||
I. Einleitung | 132 | ||
II. Die Wiederbegründung der Forderungen des Erben | 133 | ||
III. Die Wiederbegründung der Forderungen des Erblassers | 136 | ||
§ 13. Die Konfusion beim Erbschaftskauf | 137 | ||
I. Einleitung | 137 | ||
II. Klagen des Erben | 138 | ||
III. Klagen des Käufers der Erbschaft | 149 | ||
§ 14. Die Konfusion beim Fideikommiß | 154 | ||
I. Die Rechtslage nach dem SC Trebellianum | 154 | ||
II. Die Rechtslage nach dem SC Pegasianum | 168 | ||
§ 15. Konfusion bei Erbenmehrheit | 170 | ||
I. Der Erblasser als Schuldner | 170 | ||
1. Teilbare Forderungen | 170 | ||
2. Unteilbare Forderungen | 171 | ||
II. Der Erblasser als Gläubiger | 173 | ||
Kapitel 4: Wirkung und historische Entwicklung der Konfusion | 176 | ||
§ 16. Die Konfusion: ein selbständiger Erlöschensgrund | 176 | ||
I. Einleitung | 176 | ||
II. Der Vergleich mit der solutio | 177 | ||
III. Der Vergleich mit der compensatio | 182 | ||
IV. Der Vergleich mit der acceptilatio | 184 | ||
V. Weitere Erklärungsmodelle der Pandektenwissenschaft | 185 | ||
VI. Paul Kretschmars “Theorie der Konfusion” | 186 | ||
VII. Ergebnisse | 189 | ||
§ 17. Die Entwicklung der confusio im römischen Recht | 190 | ||
I. Einleitung | 190 | ||
II. Prinzipien der dinglichen Konfusion | 191 | ||
III. Prinzipien der obligatorischen Konfusion | 193 | ||
IV. Die Aufhebung der Wirkung der Konfusion | 195 | ||
V. Der Begriff confusio | 199 | ||
Quellenregister | 202 |