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Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V

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Braun, B. (1997). Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48822-3
Braun, Bettina. Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48822-3
Braun, B (1997): Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48822-3

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Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V

Braun, Bettina

Schriften zur Verfassungsgeschichte, Vol. 53

(1997)

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Abstract

Die schweizerische Eidgenossenschaft sah sich um 1500 tiefgreifenden Wandlungen ihrer Außenbeziehungen gegenüber. Diese längerfristigen strukturellen Veränderungen ihres außenpolitischen Koordinatensystems sind freilich bislang unerforscht geblieben. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Lücke für die in dieser Hinsicht entscheidende erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zu schließen.

Konstant erscheint zunächst das Verhältnis zum Reich. Allerdings verweigerten sich die Eidgenossen den durch die Reichsreform geschaffenen Institutionen und hatten insofern eine Sonderstellung im Reich inne: Zwar benötigten die eidgenössischen Orte Kaiser und Reich zur Legitimation ihrer eigenen Herrschaft, am Reich als politischem Handlungszusammenhang nahmen sie aber nicht mehr teil.

Zwei Jahrhunderte lang hatte der Antagonismus zu Habsburg die eidgenössische Geschichte geprägt. Erst Maximilian I. hatte von der Konfrontationspolitik endgültig Abschied genommen und die Eidgenossen - notabene: ihre Söldner - als mögliche Partner zur Verwirklichung seiner außenpolitischen Pläne entdeckt. Karl V. setzte diese Politik unter den Voraussetzungen seines große Teile Europas umfassenden politischen Systems fort. Als Instrumente dienten ihm dabei Bündnisse und die Diplomatie. Mit ihrer Hilfe versuchte Karl - gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand -, die Eidgenossen in dem säkularen Kampf mit Frankreich auf seine Seite zu ziehen. Die Konstanten wie die Wandlungen dieser Politik erhellen nicht nur Formen und Möglichkeiten von Bündnispolitik und Diplomatie zu Beginn der frühen Neuzeit, sondern verdeutlichen vor allem die Struktur des Verhältnisses der Eidgenossenschaft zum politischen System Karls V.

Diese ist freilich nicht unabhängig von der inneren Struktur der Eidgenossenschaft; die Selbständigkeit und die Sonderinteressen der einzelnen Orte treten vielmehr deutlich zutage, wobei allerdings die Konfession für die außenpolitische Option eine überraschend geringe Rolle spielte.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Abkürzungsverzeichnis 10
Einleitung und Forschungsttberblick 11
Teil 1: Die Eidgenossenschaft und das Reich 24
A. Reichsreform und Schwabenkrieg: Die faktische Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft vom Reich? 24
B. Die Eidgenossenschaft und die Wahl Karls V. 38
C. Das Reich als Legitimationsbasis für die Eidgenossenschaft: Die kaiserlichen Privilegienbestätigungen 65
I. Die Eidgenossenschaft als Bund reichsunmittelbarer Städte und Länder 65
II. Die Frage der Privilegienbestätigungen unter Friedrich m. und Maximilian I. 69
III. Die Privilegienbestätigungen durch Karl V. und Ferdinand I. 74
D. Die Teilnahme der Eidgenossen an der Reichspolitik 92
I. Die Eidgenossen und der Reichstag 92
1. Die Eidgenossen auf den Tagen des 15. Jahrhunderts 92
2. Die Eidgenossen und die Reichstage unter Karl V. 99
II. Die Einbeziehung der Eidgenossenschaft in die Kreisverfassung des Reichs 118
III. Die eidgenössischen Städte und der Städtetag 124
E. Die Eidgenossen und die Finanzverfassung des Reichs 127
I. Die Eidgenossen und die Finanzierung der Reichsverteidigung im 15. Jahrhundert 127
II. Die Beteiligung der Eidgenossen an den finanziellen Lasten des Reichs zur Zeit Karls V. 137
1. Die Eidgenossen in der Reichsmatrikel 137
2. Die tatsächlichen Leistungen der Eidgenossen für das Reich 146
a) Der Beitrag der Eidgenossen zum Romzug 147
b) Der Beitrag der Eidgenossen zur Türkenhilfe 153
c) Der Beitrag der Eidgenossen zum Unterhalt von Kammergericht und Reichsregiment 177
F. Die Eidgenossen und die Reichsgerichtsbarkeit 185
Teil 2: Die Eidgenossen und das politische System Karls V. 204
A. Bündnisse und Einungen als Mittel zur Einbindung der Eidgenossenschaft 205
I. Die Erbeinung 206
1. Die Erbeinung von 1511 und ihre Vorläufer: Die Bedingungen für das Entstehen der einzelnen Verträge 206
2. Der Wortlaut der Verträge 232
a) Die einzelnen Vertragsbestimmungen als Spiegel der historischen Realität 233
(1) Die zeitliche und räumliche Gültigkeit der Verträge 233
(2) Vereinbarungen über gute Nachbarschaft 241
(3) Hilfsverpflichtung 247
b) Die Bemühungen um eine Erweiterung der Erbeinung zu Beginn der Regierungszeit Karls V. 252
c) Die Verträge der Eidgenossen mit Habsburg und mit Frankreich 265
3. Die Erbeinung und ihre Umsetzung in der Praxis 276
a) Die Erbeinung als Bezugsrahmen der Politik 276
b) Das Erbeinungsgeld 290
II. Konfessionelle Sonderbünde 311
1. Die Christliche Vereinigung von 1529 311
a) Die Entstehung der Christlichen Vereinigung 313
b) Die Christliche Vereinigung - der Wortlaut des Vertrages 326
c) Die Christliche Vereinigung und der Erste Kappeler Krieg 332
2. Vom Ersten zum Zweiten Kappeler Landfrieden: Bündnispolitik ohne Bündnis 341
3. Das Ringen um ein Bündnis der katholischen Orte mit Kaiser und Papst 1532/33 364
B. Die diplomatische Vertretung Karls und Ferdinands in der Eidgenossenschaft 389
I. Die Gesandtschaften und Gesandten Karls in der Eidgenossenschaft 392
1. Die großen Gesandtschaften Karls zu Beginn der 20er Jahre 392
2. Diplomatie unter konfessionellen Vorzeichen: Von den Bündnisverhandlungen zur ständigen Gesandtschaft bei den katholischen Orten 405
3. Der Ausbau der ständigen Gesandtschaft und ihre Zuständigkeit für die ganze Eidgenossenschaft 413
4. Nach dem Ende der ständigen Gesandtschaft: Die Rückkehr zu ad-hoc-Lösungen 443
5. Die Wiedererrichtung einer ständigen Gesandtschaft: Die Dominanz mailändischer Interessen 451
II. Die Gesandtschaften und Gesandten Ferdinands in der Eidgenossenschaft 457
1. Die Anfange der Regierung Ferdinands: Die Suche nach der geeigneten Form für die diplomatische Vertretung 458
2. Dr. Jakob Sturtzel als.ständiger Vertreter Ferdinands in der Eidgenossenschaft: Eine besondere Form der Diplomatie 464
3. Die Suche nach einem Nachfolger für Sturtzel: Die Anforderungen an einen ständigen Vertreter 477
4. Hans Melchior Heggentzer als ständiger Vertreter Ferdinands in der Eidgenossenschaft 481
III. Die Koordination der Aktivitäten Karls und Ferdinands in der Eidgenossenschaft 492
IV. Kundschafter und Spione: Die konspirative Seite des Gesandtschaftswesens 502
C. Die eidgenössischen Orte zwischen Habsburg und Frankreich 516
Zusammenfassung 537
Anhang I: Die Bezahlung des Erbeinungsgeldes 546
Anhang II: Biographische Skizzen zu den wichtigsten Gesandten Karls und Ferdinands in der Eidgenossenschaft 553
Quellen- und Literaturverzeichnis 567
Register 587