Kollektive Vereinbarungen auf Unternehmens- und Betriebsebene im englischen Arbeitsrecht
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Kollektive Vereinbarungen auf Unternehmens- und Betriebsebene im englischen Arbeitsrecht
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 217
(2003)
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Abstract
Die heutige englische Tariflandschaft ist geprägt durch dezentrale Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern auf betrieblicher Ebene. Die ehemals vorherrschenden branchenweiten Verhandlungen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Ursachen und rechtlichen Rahmenbedingungen für diese Abkehr von den branchenweiten Verhandlungen. Ebenfalls untersucht die Autorin, ob die dezentralisierten Verhandlungen in England tatsächlich zu den erhofften, betriebsnäheren Lösungen geführt haben.Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Die fehlende rechtliche Verankerung des englischen Tarifsystems hat die Abkehr von den branchenweiten Verhandlungen in England stark beeinflusst. Weiter beschleunigt wurde die Entwicklung durch die gesetzgeberischen Eingriffe in das System industrieller Beziehungen während der Thatcher-Ära. Die Analyse der Auswirkungen dieser Entwicklung zeigt, daß die Verhandlungsvertreter nunmehr deutlich näher am betrieblichen Geschehen stehen. Die Verhandlungsergebnisse im Bereich Vergütung orientieren sich, wie von Arbeitgeberseite erhofft, stärker an der Produktivität der einzelnen Betriebe. Im Bereich Arbeitszeit kam es hingegen nicht zu den erwarteten Flexibilisierungen. Vielmehr verfestigte sich nach der Abkehr von den branchenweiten Tarifverhandlungen die typisch englische Tendenz zu langen und "unsozialen" Arbeitszeiten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 15 | ||
1. Teil: Einführung | 19 | ||
2. Teil: Kollektive Vereinbarungen im System der Englischen Arbeitsbeziehungen | 26 | ||
A. Einführung | 26 | ||
B. Inhalt der collective agreements | 27 | ||
I. Substantive clauses | 28 | ||
II. Procedural clauses | 29 | ||
1. Rechte und Pflichten der Verhandlungsparteien | 29 | ||
2. Dispute procedures | 31 | ||
C. Rechtliche Wirkungen der collective agreements | 34 | ||
I. Hintergrund des Fehlens einer rechtlichen Qualifikation | 35 | ||
II. Rechtliche Qualifikation auf kollektiver Ebene | 37 | ||
III. Rechtliche Auswirkungen auf den Individualarbeitsvertrag | 41 | ||
1. Verbindlichkeit der Tarifabschlüsse kraft staatlicher Verfügung | 42 | ||
2. Drittwirkung der vertraglichen Vereinbarung | 42 | ||
3. Stellvertretung der Gewerkschaft/Gewerkschaftsvertreter | 43 | ||
4. Eingliederung in den Individualarbeitsvertrag | 44 | ||
a) Wille der Vertragsparteien zur Eingliederung in den Arbeitsvertrag | 45 | ||
(1) Ausdrückliche Eingliederung in den Arbeitsvertrag | 45 | ||
(2) Konkludente Eingliederung in den Arbeitsvertrag | 46 | ||
b) Eingliederung in den Arbeitsvertrag durch 'custom and practice' | 47 | ||
c) Eignung der kollektiven Bestimmungen zur Eingliederung in den Arbeitsvertrag | 47 | ||
d) Eingliederung von no-strike clauses | 49 | ||
e) Einfluß von Änderung oder Kündigung der inkorporierten Vereinbarungen auf das Individualarbeitsverhältnis | 49 | ||
IV. Zwischenergebnis zur rechtlichen Wirkung der collective agreements | 51 | ||
D. Form der kollektiven Vereinbarungen | 52 | ||
E. Konkurrenz zwischen kollektiven Vereinbarungen | 53 | ||
F. Einordnung in das System der sonstigen arbeitsrechtlichen Rechts- und Regelungsquellen | 58 | ||
I. Fehlende Normenhierarchie | 58 | ||
II. Rechts- und Regelungsquellen des Individualarbeitsverhältnisses | 59 | ||
1. Statute law | 59 | ||
2. Common law | 61 | ||
3. Work rules | 62 | ||
4. Custom and Practice | 63 | ||
III. Rechts- und Regelungsquellen des kollektiven Verhältnisses | 65 | ||
1. Statute law | 65 | ||
a) Gesetzliche Sicherung des betrieblichen Friedens | 66 | ||
b) Gesetzliche Regelungen der betrieblichen Mitbestimmung | 67 | ||
c) Gesetzliche Regelung des kollektiven Verhandlungsprozesses | 74 | ||
(1) Offenlegung von Informationen zum Zwecke des collective bargaining | 74 | ||
(2) Arbeitsfreistellungen der Gewerkschaftsvertreter | 75 | ||
(3) Anerkennung der Gewerkschaft als Voraussetzung gesetzlicher Mitbestimmungsrechte | 77 | ||
2. Common law | 80 | ||
3. Gewerkschaftssatzungen | 81 | ||
4. Custom and Practice | 82 | ||
IV. Zwischenbilanz: Einordnung der kollektiven Vereinbarungen in das System der arbeitsrechtlichen Rechts- und Regelungsquellen | 83 | ||
G. Zwischenergebnis: Kollektive Vereinbarungen im System der englischen Arbeitsbeziehungen | 84 | ||
3. Teil: Kollektive Vereinbarungen auf Unternehmens- und Betriebsebene | 86 | ||
A. Gegenwärtige Struktur kollektiver Verhandlungen | 86 | ||
I. Dokumentation der Tarifentwicklung | 86 | ||
II. Ausmaß kollektiver Festsetzung von Arbeitsbedingungen | 87 | ||
III. Mögliche Verhandlungsebenen | 89 | ||
IV. Öffentlicher Sektor | 90 | ||
V. Privater Sektor | 91 | ||
VI. Zusammenspiel der unterschiedlichen Verhandlungsebenen | 94 | ||
VII. Zwischenergebnis | 97 | ||
B. Darstellung der Entwicklung hin zur Dezentralisierung der englischen Verhandlungsstrukturen | 99 | ||
I. Einführung | 99 | ||
II. Anfänge kollektiver Verhandlungen | 99 | ||
III. Erster Weltkrieg und Folgezeit | 101 | ||
IV. Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit | 102 | ||
V. 60er Jahre – Shop steward Verhandlungen | 104 | ||
1. Productivity bargaining | 105 | ||
2. Feststellungen der Donovan-Kommission | 106 | ||
VI. 70er Jahre: Formalisierung der Verhandlungsstrukturen? | 107 | ||
VII. 80er Jahre: Weitere Zunahme der Dezentralisierung | 109 | ||
VIII. Zwischenergebnis | 109 | ||
4. Teil: Ursachen der Dezentralisierung der kollektiven Verhandlungsstrukturen | 111 | ||
A. Einführung | 111 | ||
B. Inhaltliche Ausgestaltung der kollektiven Vereinbarungen | 111 | ||
I. Spärlichkeit der materiellen Regelungen | 111 | ||
II. Auswirkung auf die Dezentralisierung der kollektiven Verhandlungen | 113 | ||
C. Institutionelle Voraussetzungen | 114 | ||
I. Organisation der Gewerkschaften | 115 | ||
II. Organisation der Arbeitgeberverbände | 118 | ||
III. Organisation der betrieblichen Mitbestimmung | 119 | ||
IV. Zwischenbilanz | 120 | ||
D. Rechtlicher Rahmen des Kollektivverhandlungssystems | 123 | ||
I. Tradition des „voluntarism" | 123 | ||
1. „Voluntarism" und Motive der Vertragspartner | 123 | ||
2. „Voluntarism" und common law Rechtsfindung | 124 | ||
3. „Voluntarism" und die Dezentralisierung der kollektiven Verhandlungen | 127 | ||
II. Legislative Eingriffe seit 1979 | 129 | ||
1. Wirtschaftspolitischer Hintergrund | 129 | ||
2. Arbeitskampfrecht | 132 | ||
a) Streik als Vertragsbruch | 133 | ||
b) Deliktsrecht | 136 | ||
c) Haftungsbegründende Tatbestände | 137 | ||
(1) Haftungsausschluß | 138 | ||
(2) Golden formula | 138 | ||
(3) Secondary action | 140 | ||
(4) Urabstimmung und Unterrichtungspflicht | 141 | ||
(5) Sonstige unzulässige Streikinhalte | 143 | ||
(6) Haftungsumfang | 143 | ||
d) Organisationsrechtliche Regelungen | 145 | ||
3. Weitere legislative Beiträge zur Dezentralisierung | 150 | ||
III. Zwischenergebnis: Der rechtliche Rahmen als Ursache der Dezentralisierung kollektiver Verhandlungen | 153 | ||
E. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen | 157 | ||
I. Industrielle Strukturen | 157 | ||
II. Arbeits-und betriebsorganisatorische Strukturen | 159 | ||
1. Wandel der Wettbewerbsbedingungen | 160 | ||
2. Umstrukturierungsmaßnahmen | 161 | ||
a) Umstrukturierung der Betriebsorganisation | 161 | ||
b) Umstrukturierung der Arbeitsorganisation | 162 | ||
c) Auswirkung auf die Dezentralisierung kollektiver Verhandlungen | 163 | ||
III. Zwischenbilanz | 166 | ||
F. Zwischenergebnis: Die Ursachen der Dezentralisierung englischer Kollektivverhandlungen | 167 | ||
5. Teil: Auswirkungen der Dezentralisierung kollektiver Verhandlungen | 170 | ||
A. Auswirkungen auf die Akteure kollektiver Verhandlungen | 170 | ||
I. Verhandlungsakteure auf Arbeitnehmerseite | 172 | ||
1. Personelle und institutionelle Vorgaben | 172 | ||
2. Veränderungen durch die Dezentralisierung | 174 | ||
a) Geänderte Rolle der shop stewards | 174 | ||
b) Single union deals | 176 | ||
c) Single table bargaining | 178 | ||
II. Verhandlungsakteure auf Arbeitgeberseite | 180 | ||
III. Zwischenbilanz | 182 | ||
Β. Auswirkungen auf die Verhandlungsergebnisse | 184 | ||
I. Substantive clauses | 184 | ||
1. Entlohnung | 184 | ||
a) Regelungen vor Abkehr von den branchenweiten Verhandlungen | 184 | ||
b) Regelungen nach der Abkehr von den Branchenverhandlungen | 185 | ||
c) Leapfrog bargaining | 191 | ||
2. Arbeitszeit | 192 | ||
a) Regelungen vor der Abkehr von den branchenweiten Verhandlungen | 192 | ||
b) Regelungen nach der Abkehr von den branchenweiten Verhandlungen | 193 | ||
II. Procedural clauses | 198 | ||
1. Rechte und Pflichten der Verhandlungsparteien | 198 | ||
2. Dispute procedures | 200 | ||
C. Zwischenergebnis | 202 | ||
6. Teil: Zusammenfassung | 204 | ||
Literaturverzeichnis | 211 | ||
Sachwortverzeichnis | 222 |