Das Effektivitätsprinzip im Völkerrecht
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Das Effektivitätsprinzip im Völkerrecht
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 137
(2000)
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Abstract
Die Geltung des Effektivitätsprinzips im Völkerrecht ist eng mit den besonderen Merkmalen der klassischen Völkerrechtsordnung verbunden. Je mehr sich diese koordinationsrechtliche Ordnung wandelt, desto mehr wird das Prinzip in seiner Geltung zurückgedrängt. Zugleich aber sind seit 1990 vermehrt Ereignisse im Bereich der Staatenentstehung und des Gebietserwerbs aufgetreten, zu deren Beurteilung das Effektivitätsprinzip heranzuziehen ist.Vor diesem Hintergrund analysiert die Autorin Inhalt und Funktion der Effektivität und untersucht, ob den unterschiedlichen Anwendungsfällen ein Rechtsprinzip der Effektivität entnommen werden kann. Die Verfasserin weist nach, daß nicht jeglicher Einfluß von Fakten auf Normen, sondern allein die rechtsbegründende und -begrenzende Funktion des Faktums bei Rechtspositionen von Herrschaftsverbänden den rechtlichen Gehalt des Prinzips ausmacht.Im Hauptteil der Arbeit widmet sich Heike Krieger den Anwendungsfällen des Prinzips bei der Staatenentstehung, der völkerrechtlichen Repräsentation des Staates durch seine Regierung und beim Gebietserwerb mittels theoretischer Überlegungen und ausführlicher Darstellungen der Staatenpraxis. Dabei wird dargelegt, welchen Einfluß das Gewaltverbot, das Selbstbestimmungsrecht der Völker und das in der Entstehung begriffene Recht auf Demokratie auf das Effektivitätsprinzip haben. Die Bedeutung des Prinzips in der Staatenpraxis legt die Arbeit u. a. anhand folgender Beispiele dar: der Entstehung Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas, des Status der südafrikanischen Bantustans und Nordzyperns, des Status der Regierungen von Myanmar, Algerien und Haiti, der Gebietsstreitigkeiten zwischen Eritrea und dem Jemen und des Streits um die Spratley Islands ebenso wie der Rechtslage der Baltischen Staaten und Ost-Timors.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
Einleitung | 29 | ||
Erster Teil: Dogmatische Begründung des Effektivitätsprinzips | 33 | ||
Kapitel 1: Ausgangspunkt der Analyse | 33 | ||
A. Der Begriff “Effektivität” | 33 | ||
I. Effektivität des Völkerrechts und Effektivität der völkerrechtlichen Norm | 35 | ||
1. Positivistischer Ansatz | 35 | ||
2. Rechtssoziologischer Ansatz | 37 | ||
3. Wirksamkeit der Rechtsordnung als Inhalt des Effektivitätsprinzips | 38 | ||
II. Effektivität im Völkerrecht | 39 | ||
1. Weite Definition des Begriffs “Effektivität” | 39 | ||
2. Enge Definition des Begriffs “Effektivität” | 41 | ||
B. Prinzipien der Rechtsordnung | 41 | ||
I. Allgemein rechtstheoretischer Ansatz | 42 | ||
II. Prinzipien im Völkerrecht – Allgemeine Rechtsgrundsätze | 43 | ||
C. Die Literaturmeinungen über Funktion und Rechtscharakter des Effektivitätsprinzips | 46 | ||
I. Völkerrechtssoziologisches Prinzip ohne normative Wirkung | 46 | ||
II. Normativer Grundsatz | 47 | ||
1. Rechtsgrundsatz der Völkerrechtsordnung außerhalb des Art. 38 I (c) IGH-Statut | 47 | ||
a) “Informierendes” Prinzip mit Normwirkung | 47 | ||
b) Funktionaler Ansatz | 48 | ||
2. Rechtsgrundsatz der Völkerrechtsordnung nach Art. 38 I (c) IGH-Statut | 48 | ||
3. Regel des Völkergewohnheitsrechts | 49 | ||
III. Ein der Kasuistik unterworfenes Tatbestandsmerkmal | 51 | ||
IV. Ablehnung der Geltung eines Prinzips der Effektivität im Völkerrecht | 52 | ||
V. Kritik | 53 | ||
D. Bedingungen eines normativen Effektivitätsprinzips | 54 | ||
Kapitel 2: Theoretische Bestimmung eines völkerrechtlichen Prinzips der Effektivität | 55 | ||
A. Bestimmungsmerkmale des Effektivitätsprinzips | 55 | ||
I. Dezentral organisiertes Rechtssystem | 55 | ||
II. Mangel an Gesetzgebungsmacht – Dominanz des Völkergewohnheitsrechts | 59 | ||
III. Mangel an gemeinsamen Werten | 61 | ||
IV. Einfluß der Entwicklung des Völkerrechts auf die Funktion der Effektivität | 62 | ||
B. Die Blockade als historisch anerkannter Anwendungsfall des Effektivitätsprinzips | 63 | ||
C. Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes von anderen Fällen der Wechselwirkungen zwischen Faktum und Norm | 67 | ||
I. Fait Accompli und normative Kraft des Faktischen | 67 | ||
II. Effektivität und Völkergewohnheitsrecht? | 69 | ||
III. Effektivität und der Abschluß von Verträgen unter Androhung oder Anwendung von Zwang? | 71 | ||
IV. Effektivität bei Inhalt und Erfüllung von Verträgen? | 72 | ||
V. Effektivität und Vertragsauslegung? | 73 | ||
VI. Effektivität und die clausula rebus sic stantibus? | 74 | ||
VII. Zwischenergebnis | 75 | ||
D. Einwendungen gegen ein normatives Prinzip der Effektivität | 75 | ||
I. Effektivität als leitender Rechtsgedanke | 76 | ||
II. Normativität des Effektivitätsbegriffes trotz mangelnder begrifflicher Schärfe? | 76 | ||
III. Effektivität als Beugung des Rechts vor der Macht? | 79 | ||
E. Aus den besonderen Merkmalen der Völkerrechtsordnung ableitbare Deutung | 80 | ||
Zweiter Teil: Anwendungsfälle des Effektivitätsprinzips | 82 | ||
Kapitel 3: Effektivität und Staatlichkeit | 82 | ||
A. Theoretische Erwägungen | 82 | ||
I. Das Völkerrechtssubjekt “Staat” | 82 | ||
1. Staatenentstehung als rein historischer Prozeß? | 84 | ||
2. Der völkerrechtliche Rechtsbegriff “Staat” | 85 | ||
3. Die Bedeutung der völkerrechtlichen Anerkennung für die vorliegende Untersuchung | 86 | ||
4. Effektivität der Staatsgewalt | 88 | ||
5. Die Stellung eines Herrschaftsverbandes vor seiner Anerkennung | 91 | ||
a) Mangelnde Normativität des Begriffs “Effektivität”? | 91 | ||
b) Die Rechtsfigur des de facto-Regimes | 94 | ||
6. Zwischenergebnis | 95 | ||
II. Staatenentstehung und das Selbstbestimmungsrecht der Völker | 95 | ||
III. Effektivität bei der Staatenentstehung unter Ausübung des Selbstbestimmungsrechts | 100 | ||
1. Aufgabe des Effektivitätserfordernisses | 100 | ||
2. Selbstbestimmung als weiteres Kriterium der Staatlichkeit | 102 | ||
3. Festhalten an den herkömmlichen Kriterien der Staatlichkeit | 103 | ||
4. Gleichsetzung der Effektivität mit der Ausübung des Selbstbestimmungsrechts | 103 | ||
5. Abwägung zwischen Effektivität und Selbstbestimmung | 104 | ||
IV. Effektivität und demokratische Legitimität | 107 | ||
1. Völkergewohnheitsrechtliches Abstimmungserfordernis bei der Sezession | 108 | ||
2. Das Demokratieprinzip als weiteres Kriterium bei der Beurteilung der Staatlichkeit? | 109 | ||
3. Festhalten am Kriterium der Effektivität als dem Wesensmerkmal der Staatlichkeit | 111 | ||
a) Rechtlicher Gehalt des Demokratieprinzips | 111 | ||
b) Die Konkretisierung des Selbstbestimmungsrechts durch das Plebiszit | 112 | ||
c) Erfordernis einer demokratischen Regierung? | 114 | ||
V. Erforderlichkeit eines Minimums an Effektivität | 115 | ||
VI. Ermittlung des rechtlich erheblichen Inhalts der Effektivität | 118 | ||
B. Staatenpraxis | 120 | ||
I. Entwicklung der Kriterien im Rahmen der Staatenentstehung in der Neuzeit | 121 | ||
II. Fälle geringer Effektivität | 122 | ||
1. Dekolonisierungsphase | 122 | ||
a) Ausübung des Selbstbestimmungsrechts unter Zustimmung des vorherigen Souveräns | 122 | ||
b) Sezession unter Ausübung des Selbstbestimmungsrechts | 124 | ||
c) Sezession ohne rechtmäßige Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht | 126 | ||
2. Jugoslawien | 126 | ||
a) Historische Entwicklung | 126 | ||
b) Ermittlung der Staatlichkeit der sezidierenden Republiken | 130 | ||
aa) Ausübung effektiver Staatsgewalt durch Slowenien | 131 | ||
bb) Ausübung effektiver Staatsgewalt durch Kroatien? | 132 | ||
(1) Effektivität bei der Sezession in einem Bundesstaat | 133 | ||
(2) Aussicht auf Dauerhaftigkeit | 134 | ||
(3) Anerkennungspraxis in der Staatenwelt | 136 | ||
(4) Effektivität und Selbstbestimmung | 141 | ||
cc) Ausübung effektiver Staatsgewalt durch Bosnien-Herzegowina? | 144 | ||
c) Ergebnis | 147 | ||
3. UdSSR | 147 | ||
III. Fälle fehlender Effektivität | 149 | ||
1. Entstehung eines palästinensischen Staates? | 149 | ||
a) Entwicklung der palästinensischen Frage | 149 | ||
b) Entstehung eines palästinensischen Staates 1988 | 150 | ||
aa) Stellungnahmen im Schrifttum | 150 | ||
bb) Ermittlung der Völkerrechtssubjektivität eines palästinensischen Staates | 151 | ||
(1) Tatsächliche Ausübung von staatlichen Funktionen durch die PLO zur Zeit der Unabhängigkeitserklärung | 153 | ||
(2) Beurteilung der Effektivität Palästinas durch die Vereinten Nationen und andere Internationale Organisationen | 156 | ||
(3) Anerkennungspraxis der Staatenwelt | 159 | ||
cc) Bewertung der Staatenpraxis | 161 | ||
2. Republik Westsahara (RASD)? | 161 | ||
a) Grundlagen des Konflikts | 162 | ||
b) Staatlichkeit der RASD | 163 | ||
aa) Meinungen zur Staatlichkeit der RASD | 163 | ||
bb) Ermittlung der Staatlichkeit der RASD | 164 | ||
(1) Tatsächliche Ausübung staatlicher Funktionen durch Organe der RASD? | 165 | ||
(2) Das Selbstbestimmungsrecht der Saharawis | 166 | ||
(3) Abkehr vom Kriterium der Effektivität? | 167 | ||
C. Ergebnis | 169 | ||
D. Das Erlöschen des Staates | 170 | ||
I. Untergang durch Inkorporation | 170 | ||
1. Lückenlose Kontinuität | 171 | ||
2. “Sleeping States” | 172 | ||
II. “Failed States” | 173 | ||
III. Ergebnis | 175 | ||
Kapitel 4: Effektivität bei der Staatenentstehung unter Verletzung völkerrechtlicher Normen | 176 | ||
A. Theoretische Betrachtungen | 176 | ||
I. Stellungnahmen im Schrifttum | 176 | ||
II. Legitimitätserwägung als rein politische Kriterien? | 179 | ||
III. Verweigerung der Staatlichkeit eines effektiven Herrschaftsverbandes – Unwirksamkeit als Rechtsfolge einer Rechtsverletzung | 180 | ||
1. Mögliche Rechtsfolgen rechtswidriger Staatenentstehung | 181 | ||
2. Rechtmäßigkeitsanforderung an Rechtssubjekte | 183 | ||
a) Rechtmäßigkeitsanforderungen an die Staatenentstehung | 184 | ||
aa) Anwendbarkeit des ius cogens auf die Staatenentstehung? | 184 | ||
bb) Völkerrechtliche Normenhierarchie | 185 | ||
(1) Gewaltverbot | 188 | ||
(2) Selbstbestimmungsrecht | 188 | ||
(3) Diskriminierungsverbot | 189 | ||
cc) Zurechnung des völkerrechtlichen Normbruchs | 190 | ||
dd) Rechtliche Erheblichkeit der Nichtanerkennung im kollektiven Verfahren | 191 | ||
ee) Berechtigung zur Geltendmachung des Normbruchs mittels der Nichtanerkennung | 193 | ||
(1) Völkergewohnheitsrechtliche Nichtanerkennungspflicht bei Verletzung fundamentaler völkerrechtlicher Normen? | 194 | ||
(2) Zentrale und kollektive Mechanismen im Rahmen des VN-Systems | 198 | ||
b) Geltendmachung der Unwirksamkeit im Rahmen des VN-Systems 199 IV. Unwirksamkeit der Staatlichkeit | 201 | ||
B. Untersuchungsgegenstand | 204 | ||
C. Südrhodesien | 207 | ||
I. Historischer Kontext | 207 | ||
II. Erfüllung der herkömmlichen Kriterien der Staatlichkeit | 208 | ||
III. Verstoß gegen fundamentale völkerrechtliche Normen | 210 | ||
IV. Nichtigkeit des Aktes der Staatengründung | 212 | ||
1. Nichtanerkennungspflicht | 213 | ||
2. Folgen der Nichtanerkennung | 214 | ||
a) Diplomatische, konsularische und sonstige Beziehungen | 214 | ||
b) Mitgliedschaft in internationalen Organisationen und Partner in multilateralen Verträgen | 216 | ||
c) Anerkennung von Hoheitsakten | 217 | ||
V. Status eines Hoheitsgebiets ohne Selbstregierung unter Zuerkennung einer begrenzten Völkerrechtssubjektivität | 218 | ||
D. Homelands/Bantustans | 219 | ||
I. Politische Hintergründe | 219 | ||
II. Vorliegen der objektiven Kriterien der Staatlichkeit | 221 | ||
III. Verstoß gegen fundamentale völkerrechtliche Normen | 224 | ||
1. Das Selbstbestimmungsrecht | 225 | ||
2. Verstoß gegen das Verbot der rassischen Diskriminierung | 226 | ||
IV. Nichtigkeit und Aufforderung zur kollektiven Nichtanerkennung | 227 | ||
V. Folgen der Nichtanerkennung | 230 | ||
VI. Fortbestand als Gebietsteile Südafrikas-Status eines de facto-Regimes | 231 | ||
E. Türkische Republik Nordzypern (TRNC) | 232 | ||
I. Historischer Kontext | 232 | ||
II. Vorliegen der objektiven Kriterien der Staatlichkeit | 234 | ||
III. Verstoß gegen fundamentale völkerrechtliche Normen | 237 | ||
1. Gründung der TRNC unter Verstoß gegen das Gewaltverbot | 237 | ||
a) Verstoß gegen das Gewaltverbot | 237 | ||
b) Mögliche Rechtfertigung | 238 | ||
c) Errichtung des Herrschaftsverbandes unter Verletzung des Gewaltverbots | 240 | ||
2. Londoner Garantievertrag von 1959 | 241 | ||
IV. Nichtigkeit der Staatsgründung und Aufforderung zur Nichtanerkennung | 243 | ||
V. Folgen der Nichtanerkennung | 245 | ||
1. Diplomatische, konsularische und sonstige Beziehungen | 245 | ||
2. Anerkennung von Hoheitsakten | 249 | ||
VI. Festhalten an der Existenz eines zypriotischen Staates? | 250 | ||
F. Nachträgliche Legalisierung der rechtswidrigen und unwirksamen Staatengründung? | 253 | ||
G. Ergebnis | 256 | ||
Kapitel 5: Völkerrechtliche Repräsentation auf Grundlage der Effektivität am Beispiel der Regierungen | 257 | ||
A. Theoretische Erwägungen über die Funktion der Effektivität für den völkerrechtlichen Status von Regierungen | 257 | ||
I. Der Status der Regierung im Völkerrecht | 258 | ||
1. Die Bedeutung der völkerrechtlichen Anerkennung für den Status der Regierung | 259 | ||
2. Staatliche Anerkennungspolitik | 261 | ||
a) Formelle Anerkennung von Regierungen | 261 | ||
b) Formelle Anerkennung von Regierungen nur im Ausnahmefall | 262 | ||
c) Formelle Anerkennung nur von Staaten, nicht von Regierungen | 262 | ||
II. Legitimität und Effektivität der Staatsgewalt | 264 | ||
1. Demokratisch legitimierte Wahlergebnisse als Kriterium der Repräsentationsbefugnis | 264 | ||
2. Zustimmung der Bevölkerung als Kriterium der Effektivität | 265 | ||
3. Effektivität der Regierungsgewalt als alleiniges Kriterium | 266 | ||
III. Repräsentation auf Grundlage der Effektivität | 267 | ||
1. Effektivität als Grundlage der völkerrechtlichen Repräsentationstheorie | 267 | ||
a) Empirische Begreifbarkeit des Repräsentanten | 267 | ||
b) Repräsentation als Vertretungsrepräsentation | 271 | ||
2. Legitimität der Regierung – Demokratie als völkerrechtliche Verpflichtung? | 274 | ||
B. Der Status von Regierungen in der völkerrechtlichen Praxis | 279 | ||
I. Staatenpraxis | 279 | ||
1. Praxis bis Mitte der achtziger Jahre | 279 | ||
a) Akkreditierungspraxis der Vereinten Nationen | 279 | ||
b) Bilaterale Praxis | 282 | ||
c) Urteile internationaler und nationaler Gerichte | 283 | ||
2. Burma/Myanmar | 286 | ||
a) Machtergreifung der Militärregierung – Effektive Herrschaft über Myanmar | 286 | ||
b) Verletzung internationaler Verpflichtungen | 289 | ||
c) Repräsentation Myanmars durch die effektive Militärregierung | 292 | ||
3. Algerien 1991 | 296 | ||
a) Machtübernahme des Hohen Staatskomittees | 296 | ||
b) Verletzung internationaler Verpflichtungen | 298 | ||
c) Repräsentation Algeriens durch die effektive Regierung des HCE | 302 | ||
4. Haiti 1991 | 303 | ||
a) Machtübernahme der Militärjunta | 303 | ||
b) Verletzung internationaler Verpflichtungen | 305 | ||
c) Repräsentation Haitis durch die legitime Regierung Aristides | 306 | ||
5. Gewaltsame Machtübernahmen seit 1993 | 312 | ||
6. Ergebnis | 318 | ||
II. Urteile nationaler Gerichte | 319 | ||
C. Festhalten am Erfordernis der Effektivität | 321 | ||
Kapitel 6: Effektivität und Staatsgebiet | 326 | ||
A. Theoretische Erwägungen über die rechtliche Bedeutung der Effektivität beim Gebietserwerb | 326 | ||
I. Gebiet | 326 | ||
1. Gebiet als historisches Faktum – weites Effektivitätsverständnis | 327 | ||
2. Territoriale Souveränität und Gebietshoheit | 328 | ||
II. Lehren zu den Erwerbsgründen territorialer Souveränität | 329 | ||
1. Der Begriff “Titel” | 329 | ||
2. Erwerbstatbestände analog zum Römischen Recht | 331 | ||
3. Der Streit um den Erwerbsgrund der Ersitzung | 332 | ||
a) Existenz eines Erwerbsgrundes der Ersitzung | 332 | ||
b) Ablehnung der Existenz eines Erwerbsgrundes der Ersitzung | 333 | ||
c) Historischer Titel auf Grundlage der acquiescence | 333 | ||
d) Historische Konsolidierung | 334 | ||
e) Rechtserwerb auf Grund der Maxime quieta non movere | 335 | ||
f) Heilung durch Zustimmung des betroffenen Staates oder durch Anerkennung durch Drittstaaten | 336 | ||
g) Rechtserwerb auf Grund des Effektivitätsprinzips | 337 | ||
4. Erwerbstatbestände analog zum Common Law | 337 | ||
III. Berücksichtigung der Effektivität durch die Lehre bei der Ausübung konkurrierender Hoheitsakte | 339 | ||
1. Effektivität als Erwerbsgrund selbst | 340 | ||
2. Effektivität als streitentscheidendes Tatbestandsmerkmal von Erwerbstatbeständen | 340 | ||
3. Beschränkung der Effektivität auf ihre Beweisfunktion | 342 | ||
4. Zwischenergebnis | 342 | ||
IV. Effektivität als streitentscheidendes Kriterium beim Nachweis des relativ stärkeren Titels | 344 | ||
1. Notwendigkeit eines Streitentscheidungskriteriums im multititularen System | 344 | ||
2. Begrenzende Funktion der Effektivität in der dezentralen Rechtsgemeinschaft | 345 | ||
3. Einwand des fiktiven Besitzes | 347 | ||
4. Ambivalenz des Begriffs Effektivität beim Gebietserwerb | 349 | ||
5. Die Funktion von Anerkennung und acquiescence | 349 | ||
B. Ausübung konkurrierender Hoheitsakte als Gebietstitel | 351 | ||
C. Analyse von Gerichtsurteilen | 354 | ||
I. The British Guiana Boundary Case (1904) | 354 | ||
II. Island of Palmas Case (1928) | 355 | ||
III. Affaire de l’Ile de Clipperton (1931) | 357 | ||
IV. Legal Status of Eastern Greenland (1933) | 357 | ||
V. The Minquiers et Ecrehos Case (1953) | 360 | ||
VI. Indo-Pakistan Western Boundary Case (1968) | 362 | ||
VII. Western Sahara Advisory Opinion (1975) | 363 | ||
VIII. The Eritrea-Yemen Arbitration/Phase I (1998) | 365 | ||
D. Staatenpraxis | 368 | ||
I. Bouvet Island | 369 | ||
II. Spratly Islands | 369 | ||
1. Entwicklung des Konflikts | 369 | ||
2. Ansprüche der beteiligten Staaten | 372 | ||
a) Volksrepublik China | 372 | ||
b) Republik China/Taiwan | 374 | ||
c) Vietnam | 375 | ||
d) Philippinen | 376 | ||
e) Malaysia/Brunei | 377 | ||
3. Unzulänglichkeiten des Effektivitätserfordernisses | 378 | ||
E. Ergebnis | 380 | ||
F. Das Verhältnis der Effektivität zur uti possidetis-Regel und zu Grenzverträgen 3 | 81 | ||
I. Der Grundsatz uti possidetis | 381 | ||
1. Grundlagen | 381 | ||
2. Die Funktion des Grundsatzes uti possidetis | 382 | ||
3. Völkergewohnheitsrechtliche Geltung des Grundsatzes | 384 | ||
II. Theoretisches Verhältnis von uti possidetis zu den Ausprägungen des Effektivitätsprinzips | 387 | ||
1. Uti possidetis de facto | 387 | ||
2. Uti possidetis juris | 387 | ||
a) Ausübung der Hoheitsgewalt vor Erlangung der Unabhängigkeit | 387 | ||
b) Ausübung der Hoheitsgewalt nach Unabhängigkeitserlangung | 388 | ||
3. These über das rechtliche Verhältnis des Effektivitätsprinzips zum uti possidetis-Grundsatz | 390 | ||
III. Internationale Gerichtsentscheidungen | 391 | ||
1. Affaire des Frontières Colombo-Vénézuéliennes (1922) | 391 | ||
2. Honduras Borders (1933) | 392 | ||
3. The Dubai/Sharjah Boundary Arbitration(1980) | 394 | ||
4. Frontier Dispute-Burkina Faso/Mali (1986) | 396 | ||
5. Land, Island and Maritime Frontier Dispute (1992) | 397 | ||
6. Gerichtsentscheidung auf Grundlage völkerrechtlicher Verträge | 400 | ||
a) The Sovereignty over Certain Frontier Land Case (1959) | 401 | ||
b) The Temple of Preah Vihear Case (1962) | 401 | ||
c) Case Concerning the Territorial Dispute Lybian Arab Jamahiriya/Chad (1994) | 402 | ||
G. Ergebnis | 403 | ||
H. Inhalt des Begriffs der Effektivität bei territorialen Streitigkeiten | 404 | ||
I. Hinreichender Nachweis der Manifestation von Hoheitsakten | 405 | ||
1. Manifestationen | 405 | ||
a) “Legal ties of allegiance” | 406 | ||
b) Berücksichtigung weiterer Interessen | 408 | ||
2. Hinreichender Nachweis der öffentlichen Ausübung | 409 | ||
II. Kontinuierliche, dauerhafte und friedliche Ausübung von Hoheitsakten | 410 | ||
III. Wille, als Souverän zu handeln | 412 | ||
IV. Handeln im Namen des Souveräns | 412 | ||
V. Ergebnis | 414 | ||
Kapitel 7: Effektivität beim Erwerb ursprünglich rechtswidrig erlangten Gebiets | 415 | ||
A. Theoretische Auseinandersetzung | 415 | ||
I. Rechtswidrigkeit und Nichtigkeit des Gebietserwerbs | 415 | ||
II. Berücksichtigung der Effektivität durch die Lehre beim Erwerb ursprünglich rechtswidrig erlangten Gebietes | 416 | ||
III. Fehleridentität | 417 | ||
IV. Nachträgliche Heilung der Annexion durch Anerkennung? | 419 | ||
V. Rechtlich schützenswerte Interessen an der Aufrechterhaltung des ursprünglich rechtswidrigen Zustands | 421 | ||
1. Schaffung eines Vertrauensschutztatbestandes | 421 | ||
2. Aufrechterhaltung des Rechtsanspruchs ad infinitum? | 423 | ||
3. Interesse am Rechtsfrieden | 425 | ||
VI. Tatbestandsvoraussetzungen der Ersitzung | 426 | ||
1. Objektive Tatbestandsmerkmale | 427 | ||
a) Tatsächliche Ausübung der Hoheitsgewalt | 427 | ||
b) Zeitablauf | 427 | ||
2. Subjektive Tatbestandsmerkmale – Notwendigkeit des Interessenausgleichs | 428 | ||
a) Zustimmung des betroffenen Staates | 428 | ||
aa) Abgrenzung zum Zessionsvertrag | 428 | ||
bb) Zustimmung als eigentlicher Erwerbsgrund? | 429 | ||
cc) Ist konkludentes Verhalten ausreichend? | 430 | ||
b) Zustimmung der betroffenen Bevölkerung | 432 | ||
c) Anerkennung von Drittstaaten? | 433 | ||
3. Der Rechtssatz der Ersitzung | 434 | ||
B. Untersuchungsgegenstand | 435 | ||
I. Ersitzung der baltischen Staaten durch die UdSSR? | 436 | ||
1. Historischer Hintergrund | 436 | ||
2. Erwerb der territorialen Souveränität durch die UdSSR? | 438 | ||
a) Charakter der sowjetischen Eingliederung 1940 | 438 | ||
aa) Konsentierte Einverleibung | 438 | ||
bb) Erwerb durch Annexion? | 439 | ||
cc) Rechtswidrigkeit und Unwirksamkeit der Annexion 1940? | 439 | ||
b) Annahme der dauerhaften Änderung des zugrundeliegenden Sachverhaltes? | 440 | ||
aa) Verweigerung der Anerkennung? | 441 | ||
bb) de facto-Anerkennung | 444 | ||
cc) “Rücknahme” der de iure-Anerkennung | 446 | ||
dd) Haltung der Staatenwelt nach 1990 | 449 | ||
3. Auswertung | 454 | ||
II. Ersitzung Ost-Timors durch Indonesien? | 456 | ||
1. Historischer Hintergrund | 456 | ||
2. Völkerrechtswidrigkeit der Invasion und “Inkorporation” | 457 | ||
a) Die Invasion als Verstoß gegen Gewalt- und Interventionsverbot | 457 | ||
b) Die “Inkorporation” als Bruch des Selbstbestimmungsrechts | 459 | ||
c) Vorliegen eines wirksamen Gebietserwerbsgrundes zum Zeitpunkt der “Inkorporation”? | 461 | ||
3. Rechtlich zu schützendes Interesse am Besitzstand Indonesiens? | 464 | ||
a) Ausübung der Hoheitsgewalt durch Indonesien | 464 | ||
b) Zustimmung Portugals | 465 | ||
c) Ost-Timor vor den Vereinten Nationen | 466 | ||
d) Haltung der Drittstaaten | 468 | ||
4. Fortbestand als portugiesisches Hoheitsgebiet ohne Selbstregierung | 470 | ||
C. Ergebnis | 471 | ||
Kapitel 8: Auswertung der untersuchten Rechtssätze | 473 | ||
Literaturverzeichnis | 478 | ||
Entscheidungen internationaler und nationaler Gerichte | 512 | ||
Personen- und Sachregister | 516 |